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Transkript:

Bonitätsrating BNP Paribas: S&P AA Moody s Aa2 Juni 2010 www.wz-magazin.de w z WARRANTS UND ZERTIFIKATE Gut gestreut Money Management Doppelt vergoldet Produkte auf Edelmetalle DAX daily Trading: kein Lichtblick Meinung: Warten auf den Monsun

Silber gehört in jedes Depot. Hebelprodukte auf Silber. Silber ist auf dem Weg zu seinen Höchstständen aus dem Jahr 2008. Wird es weiter nach oben gehen oder geht dem Aufwärtstrend die Luft aus? Egal welcher Meinung Sie sind, mit unseren Hebelprodukten auf Silber geben wir Ihnen die Möglichkeit, an den Kursbewegungen überproportional zu partizipieren. Hotline: 0800 0 267 267 (kostenfrei)

06 2010 w z Editorial Schwankungsvoller Mai Heute noch himmelhoch jauchzend, morgen schon zu Tode betrübt. Und kurz darauf das umgekehrte Spiel. Dieses Wechselbad der Gefühle durchleben derzeit die Börsia ner. Die Kursschwankungen der großen Indizes im Mai waren drastisch und von stän digen Richtungswechseln geprägt. Allein deshalb schon wurde die statistisch belegte Börsenweisheit Sell in May and go away in diesem Jahr vorerst bestätigt. Wer mit dem Start des kühlen Wonne monats sein Depot durch Put-Options scheine & Co. abgesichert hat, tat dies auf einem hohen Marktniveau und konnte dem nachfolgend verrückten, per saldo negativ geprägten Treiben entspannt zusehen. Ob sich die Börsenweisheit allerdings im weiteren Jahresverlauf bewahrheiten wird, ist völlig offen. Schließlich würden Mai- Verkäufer erst ab dem Herbst wieder auf steigende Aktienkurse setzen. Derweil ist nicht auszuschließen, dass die aktuellen Sonderfaktoren in den Hinter - grund rücken und sich die Gemüter allgemein beruhigen. Möglicherweise könnte der Sommer dann durchaus erfreulich verlaufen. So hat der kurzzeitig rund 9-prozentige Abschlag beim Dow Jones im Laufe des 06.05.2010 die Börsen zwar weltweit in Unruhe versetzt, aber die Nachwirkungen dieser fundamental nicht begründeten Ausnahmesituation dürften mehr und mehr verblassen. Vor allem jedoch dominiert die Schuldenkrise in Europa. Als zuletzt aus China ein Bekenntnis für europäische Staatsanleihen pub - lik wurde, löste dies sofort ein großes Auf - atmen aus. Sollten sich die Krisenängste nachhaltig verflüchtigen, könnten die Aktienmärkte durchaus einen kräftigen Auftrieb erhalten. Zumal negative Überraschungen seitens der Konjunktur - indikatoren und der Unternehmensdaten bisher im Großen und Ganzen ausblieben. Ein schwächelnder Euro ist währenddessen Grégoire Toublanc, BNP Paribas Deutschland eine Stütze besonders für die exportstarke deutsche Wirtschaft. Letztlich kommen Anleger nicht umhin, auch in aufgewühlten Märkten wie derzeit kühl kalkuliert zu agieren. Dass es den Wenigsten allenfalls mit viel Glück gelingt, die extremen Schwankungen in Gewinne zu verwandeln, versteht sich von selbst. Umso mehr zeigt sich, wie wichtig die Kontrolle und die Begrenzung der Risiken sind, damit man in schwierigen Phasen nicht ins Abseits gedrängt wird. In diesem Zusammenhang spielt das Money Management eine zentrale Rolle, dem wir uns ab Seite 10 ausführlich nähern wollen. Ferner werfen wir auf den Seiten 17 bis 19 einen Blick auf Gold- Investments. Das Edelmetall steht aufgrund des angeschlagenen Vertrauens in die Staaten mehr denn je im Fokus. Dass der Goldpreis parallel zum US-Dollar steigt, stellt eine Sondersituation dar. Daher konnten beispielsweise Discount Zertifikate in letzter Zeit überdurchschnittliche Renditen erzielen. Viel Erfolg beim Investieren! 3

Inhalt w z 06 2010 Von Tradingprofis lernen auf www.tradingcoach.de 06 Warten auf den Monsun 08 Gut gestreut Money Management 10 Doppelt vergoldet Produkte auf Edelmetalle 17 DDV: Zertifikate- Familien im Index- Gewand 20 Gold: 5.000 Dollar sind möglich 32 So lässt sich der Euro gegenüber US-Dollar und Forint derzeit gut traden 34 DAX daily Trading: kein Lichtblick 39 Bildnachweis Titel: Istockphoto Innenseiten: Corbis, Fotolia, Istockphoto, Shotshop 4

06 2010 w z Inhalt Aktuelles Von Tradingprofis lernen auf www.tradingcoach.de 06 Erfolgreicher 7. Frankfurter Investmenttag 07 BNP Paribas auf dem Börse Online Anlegerforum 07 Meinung Warten auf den Monsun 08 Hauptthema Gut gestreut Money Management 10 Produkte Doppelt vergoldet Produkte auf Edelmetalle 17 Unsere Selektion DDV: Zertifikate-Familien im Index-Gewand 20 Ausgezeichnete Investments 21 Strategie Garantie-Investments selbst konstruieren 22 Discount, Bonus und weitere Investment-Highs 26 Rohstoffe Gold: 5.000 Dollar sind möglich 32 Währungen So lässt sich der Euro gegenüber US-Dollar und Forint derzeit gut traden 34 Trading Basiswerte im Blickwinkel der Charttechnik 37 DAX daily Trading: kein Lichtblick 39 Zahlen / Buchtipp Lesen und mehr wissen! 41 Presse Pressestimmen 42 Neuemissionen 42 Bestellseite Für Ihren Wissensvorsprung 43 Impressum 43 w z WARRANTS UND ZERTIFIKATE www.wz-magazin.de jetzt online 5

Aktuelles w z 06 2010 Von Tradingprofis lernen auf www.tradingcoach.de Die Börsenmedien AG, Herausgeberin des Anlegermagazins Der Aktionär, hat mit ihrer neuen Website www.tradingcoach.de einen interessanten Service für aktive Anleger gestartet. Von den Besten lernen mit den Besten traden. Mit diesem Leitspruch präsentiert sich die neue Website www.tradingcoach.de. Die Zielsetzung der angenehm übersichtlich gestalteten Internetpräsenz wird damit sofort deutlich: Aktive Anleger sollen einen Zugang zu den Informationen bekannter Persönlich - keiten der Tradingszene erhalten. Der Lern - aspekt steht dabei eindeutig im Mittelpunkt. Die Wissensvermittlung erfolgt über Videos und Webinare, die wohlgemerkt kostenpflichtig angeboten werden. Derzeit bewegen sich die meisten Angebote im Bereich von 14,90 Euro bis 29,90 Euro. Aber auch ein mehr als zweistündiges Video zur Markttechnik für 69,00 Euro findet sich auf der Website. Der Besucher navigiert sehr einfach durch vier Haupt - bereiche. Unter Coaches finden sich alle Experten, die aktuell ihre Infor mationen auf www.tradingcoach.de anbieten. Über den Menüpunkt Basis - werte springt man direkt in den Börsenbereich, der dem eigenen Interessenschwerpunkt entspricht. Dort sind dann alle Tradingprofis aufgeführt, die Inhalte zum jeweiligen Bereich bieten. Über Instrumente se - lek tiert man die bevorzugten Papiere zur Umsetzung des Tradings, etwa Aktien oder Zertifikate, und wählt dann den gewünschten Experten als Neue Anlaufstelle für lernfreudige Trader: www.tradingcoach.de Coach. Und im Bereich Tra ding ansatz finden sich verschiedene Techniken wie etwa Candlesticks, die dann auf den zugehörigen Profi mit seinem Spezialgebiet verweisen. Zur Auswahl stehen einerseits Videos, die den Nutzer ausführlich in bestimmte Themen - bereiche des Tradings einführen. Von besonderem Interesse dürften aber vor allem die Live-Tradings sein. In Form von Webinaren kann man den Profis hier unmittelbar beim Handel über die Schulter blicken. Im Gegensatz zu den jederzeit zur Verfügung stehenden Videos müssen bei den Live-Tradings natürlich die angebotenen Termine wahrgenommen werden. Eine entsprechende Übersicht findet sich auf der Start seite von www.tradingcoach.de. 6

06 2010 w z Aktuelles Erfolgreicher 7. Frankfurter Investmenttag Am 26.05.2010 war BNP Paribas auf dem 7. Frankfurter Investmenttag präsent. Besonderes Interesse fand der Vortrag unseres Chef-Währungsstrategen Hans-Günther Redeker. Der zum siebten Mal ausgerichtete Frankfurter Investmenttag in der Alten Börse war eine gelungene Veranstaltung. Am 26.05.2010 konnten sich interessierte Anlage - berater, Vermögensverwalter und unabhängige Finanzberater hier über neueste Anlage - trends und aussichtsreiche Produkte informieren. Unter den zahlreichen Fachvor - trägen ausgewiesener Experten fanden vor allem die Ausführungen unseres Chef-Währungsstrategen, Hans-Günther Redeker, besonderen An klang, zumal die Thematik Why rising Asian inflation will change global markets höchst aktuell gewählt war. Wegen der hohen Nachfrage haben wir die Vortrags - unterlagen auf www.wz-magazin.de (Bereich Termine -> BNP Paribas beim 7. Frankfurter Invest menttag) zum Download bereitgestellt. www.wz-magazin.de BNP Paribas auf dem Börse Online Anlegerforum Mit ihrem Anlegerforum etabliert Börse Online" ein neues Veranstaltungsformat für Privatanleger, vom Neuling bis zum Profi. BNP Paribas war am 12.06.2010 in München dabei. Das Wirtschaftsmagazin Börse Online" verstärkt seine Veranstaltungsaktivitäten. Das Anlegerforum will Privatanlegern die Mög - lichkeit bieten, sich unabhängige Informa - tionen über neue Anlageideen und die zugehörigen Anlageprodukte direkt bei Banken, Investmentgesellschaften, Wertpapierhändlern und anderen Austellern zu holen. Die für Abonnenten von G+J-Wirtschaftstiteln kos - tenfreie Tagesveranstaltung setzt daneben vor allem auf ein attraktives Konferenz - programm. Besucher konnten am 12.06.2010 in der Münchener Schrannenhalle aus 24 zur Wahl stehenden Vorträgen ihren persönlichen Infor mationsmarathon zusammenstellen. Von 13:35 bis 14:00 Uhr referierte Immanuel Walter, Produktmanager bei BNP Paribas, über das Thema DAX Trading: aktuelle Lage und passende Hebelprodukte. Das nächste Börse Online Anlegerforum findet am 02.10.2010 im dbb forum in der Berliner Friedrichstraße statt. Wir freuen uns schon jetzt auf Ihren Besuch. 7

Meinung w z 06 2010 Warten auf den Monsun Indien erlebt einen Wirtschaftsboom. Eine gute Monsunsaison dürfte die Lebensmittelpreise drücken und damit den Inflationsdruck etwas abbauen. Gerät die indische Wirtschaft außer Kon - trolle? Diese Frage steht momentan im Fokus. Denn die Wirtschaft boomt, getrieben durch eine lockere Geld- und Fiskal - politik. Zum Ende dieses Jahres ist ein Wachstum von 8,5 Prozent zu erwarten. Solche hohen Raten wiesen in der Vergan gen heit immer auf Überhitzungstendenzen hin. Wenn es Richtung 9 Pro - zent gehen sollte, droht auch die Inflation ge hö rig anzuziehen dies war in der Ver - gangenheit regelmäßig der Fall. Bemerkenswerterweise wächst Indien, ob wohl es zwei Bremskräfte gibt: Zum einen laufen die Stimulusprogramme aus und verlieren damit zunehmend an Wirkung. Zum anderen hat schwache Mon sun saison des vergangenen Jahres die für die Landwirtschaft im zentralen und nördlichen Indien überaus wichtige Regen saison kam später und schwächer als erwartet gerade im Agrarsektor zu einer spürbaren Verlangs a mung geführt. Diese negativen Effekte dürften bis zum Sommer anhalten. Boomende Industrie Indiens kräftiger Aufschwung stützt sich derzeit auf den Industriesektor. Obwohl die jüngsten Daten eine leichte Ver lang - samung im März anzeigten, wuchs die in - dustrielle Leistung im ersten Quartal mit einem Plus von 12 Prozent auf das Jahr hochgerechnet. Damit konnte die In - dustrie produktion schon wieder an den Wachstumstrend aus den Zeiten vor der Krise anschließen. Und es sind keine Faktoren in Sicht, die momentan den Boom wesentlich bremsen könnten, ob - wohl die Basis effekte aufgrund der ro bus - teren Vorjahresvergleichswerte ab neh men dürften. Die vorauslaufenden Indikatoren weisen weiterhin nach oben. Das gleiche gilt für den Einkaufsmanagerindex. Und auch die Bestel - lungseingänge aus den USA steigen weiter. Zudem ist Indien von der europäischen Staats schuldenkrise kaum betroffen. Denn von allen größeren Ländern Asiens weist das Land den relativ niedrigsten Handelsanteil mit Europa auf. Die Exporte nach Europa machen leidglich 3 Prozent des indischen Brutto sozial - produkts aus und damit, deutlich weniger als der Anteil in China (5,5 Prozent), Thailand (6,5 Prozent) oder Malaysia (9,5 Prozent). Ein weiterer Hinweis auf die robuste Ver - fassung der Wirtschaft kommt von der Importstatistik. Wenn man die Rohölimporte ausklammert, ergibt sich ein solider Hin - weisgeber für die inländische Nachfrage. Und dieser Index stand im März 10 Prozent höher als der Höchststand vor der Krise. Das spiegelt sich in zwei weiteren wichtigen Anhaltspunkten wider: Die Luftfracht, ein sensibler Konjunkturindikator weltweit, weist für das Inland weiterhin hohe Wachs - tums raten auf, und auch die Autoverkäufe hier insbesondere die von Nutzfahrzeugen boomen. Drohende Inflation Die konsistent hohen Wachstumsraten aus vielen Teilen der indischen Wirtschaft führen früher oder später zu inflationären Tenden - zen. Bisher hielt sich in Indien die Auf - 8

06 2010 w z Meinung fassung, dass die Preissteigerungen vor allem auf die unkontrollierbare Angebots - seite zurückzuführen seien und das war eine gute Begründung, vorerst nichts zu unternehmen. Jetzt hat aber auch die Indische Zentralbank RBI in ihrem jüngsten Ausblick eingeräumt, dass es generell inflationäre Tendenzen gebe, die Wurzeln geschlagen" hätten. Entspannung kommt vom Agrarsektor. Hier wurde der Höhepunkt der Inflation zum Jahresanfang verzeichnet. Nach der schlechten Monsunsaison im Sommer 2009 waren die Preise vieler Nahrungsmittel stark ge - stiegen. Jetzt zeichnet sich eine gute Mon - sun saison ab, in deren Folge die Preise für Lebensmittel in der zweiten Jahreshälfte deutlich fallen könnten. Dadurch dürfte die breit gefasste Inflationsrate inklusive Nah - rungsmittel im einstelligen Bereich verharren. Aber selbst wenn man die volatilen Öl- und Agrarpreise aus dem Inflationsindex nach US-Vorbild ausklammert, verbleibt eine Rate von 9,5 Prozent auf Jahres basis. Manche Ökonomen halten das für nicht besonders bedenklich, weil lediglich einige wenige Warenkategorien den Index stark nach oben treiben und so das allgemeine Bild etwas überzeichnen. Für den Aktienmarkt und die Wirtschaft stellt sich indes die Frage, ob, wann und wie stark die Reserve Bank of India eingreift. Unserer Ansicht nach dürften die Zinsen kontinuierlich weiter nach oben angepasst werden, um zu erreichen, dass die Nach - frageseite der Inflation nicht außer Kontrolle gerät, wie es in der jüngsten Veröffent - lichung hieß. Die Anpas sun gen sollen jedoch nur kalibriert erfolgen, und das heißt: in kleinen, überschaubaren Schritten. Denn die RBI hat sich gleichzeitig verpflichtet, die Geldaufnahme des Staates so gut wie möglich zu unterstützen. Hierbei würden höhere Zinsen auch höhere Cou pons und damit eine nominal höhere Belastung des Staats - haushaltes bedeuten. Unterschiedliche Prognosen Damit wäre der Weg zu einem weiteren kontinuierlichen Wachstum vorgezeichnet wäre da nicht die Ungewissheit über den Monsun. Zwar prognostizieren die führenden Institute eine gute Saison, auch weil sich das weltweit spürbare El-Nino- Phänomen, das im Vorjahr ein Grund für die schwachen Regenfälle war, abschwächen dürfte. Unserer Ansicht nach ist es jedoch heikel, für die weitere Wirtschaftsplanung darauf zu setzen, dass der Monsun gemäß den Prognosen ausreichend stark ausfällt und über die gute Ernte und den abnehmenden Preisdruck auf die Agrar güter (auch) Jetzt zeichnet sich eine gute Mon - sunsaison ab, in deren Folge die Preise für Lebensmittel in der zweiten Jahreshälfte deutlich fallen könnten." hier die inflationären Tenden zen bremst. Denn wenn es wieder eine schwache Mon sunsaison geben sollte, dürften die Preise vieler Güter umso stärker anziehen, sodass wohl auch die Konso lidie rung der Staats - finanzen und die Finanzie rung des unbequem hohen Staatsdefizits schwieriger werden würden. Wir gehen aber davon aus, dass sich Indien durch diese Situation regelrecht durchmogeln wird trotz der einigermaßen riskanten An nahme einer guten Monsun - saison. Bereits jetzt nimmt die indische Börse eine Abschwächung vorweg. In den zurückliegenden Monaten haben unsere Analysten ihre Einschätzungen für das Gewinn - momentum für das Jahr 2011 insgesamt um 2,5 Prozent und für 2012 um 1,8 Pro - zent etwas zurückgenommen. Solide Ge - winne machen viele indische Firmen weiterhin, aber der Zuwachs schwächt sich ab. Nicht alle gelisteten Firmen sind davon betroffen. Der Rück gang be schränkt sich auf die konjunktursensiblen Zementwerte, die Petro chemieaktien sowie marginal auf die Aktien der IT-Dienst leister. Auf diese Sektoren entfallen 30 Pro zent des Sensex-Gesamtindex. Der Gesamtmarkt ist aktuell auf der Basis der Gewinnschätzung für 2011 mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 15,9 und damit leicht über dem langjährigen Durch schnitt bewertet. Das gleiche gilt für das Kurs-Buchwert-Verhältnis. Damit ist die indische Börse zwar nicht zu teuer, aber es sieht unserer Ansicht danach aus, dass die Gewinnrisiken nicht ausreichend berücksichtigt sind. Die größten Risiken sehen wir bei Konsumgütern und ausgesuchten Investitionsgüterherstellern aufgrund ihrer Ver bin dungen zum Welt - markt. Aufwärts poten zial besteht bei den Autowerten hier könnte es positive Über raschungen bei den Verkaufszahlen geben, die in den aktuellen Kursen noch nicht enthalten sind. Richard Iley, Chief Economist, BNP Paribas Hong Kong 9

Hauptthema w z 06 2010 Gut gestreut Money Management 10

06 2010 w z Hauptthema Wer zu viel riskiert, landet früher oder später im Abseits. Für dauerhaft erfolgreiche Anleger ist Money Management das A und O und wichtiger als das optimale Kaufsignal. Zuerst die gute Nachricht: Trotz aller Risiken können und müssen Sie die Gefahren für Ihr Kapital im Zaum halten, um an der Börse erfolgreich Geld anzulegen. Mit den passend be - messenen Engagements, eng begrenzten Verlusten und ausdauernd durch - gehaltenen Gewinnpositionen nutzen Sie Ihre Chancen, ohne unnötig viel aufs Spiel zu setzen. Nun die schlechte Nachricht: Gedanken an den schnellen Börsenreichtum gehören in die Kategorie der Tagträumereien. Die Geldanlage erfordert viel Geduld, viel Disziplin und ist nach einer gewissen Eingewöhnungsphase nicht einmal ein besonders aufregendes Hobby. Falsche Fokussierung auf mögliche Gewinne Es ist nur allzu verständlich und bleibt dennoch eine der gefährlichsten Fallen, in die vor allem Börsenneulinge häufig hineintappen: Der Anleger erwirbt eine empfohlene Aktie mit einem viel zu hohen Anteil seines Kapitals, im Extremfall sogar mit allen verfügbaren Mitteln, und blickt dabei ausschließlich auf die Chancen, sofern der vom Analysten avisierte Kurssprung gelingen wird. Nicht selten kommt dann alles anders. Die Aktie beginnt zu sinken, was zunächst als ärgerliche, aber vorübergehende Delle abgetan wird. Wachsende Rückschläge bringen Angst ins Spiel. Die Hoffnung richtet sich nun auf die Zurückeroberung des Einstiegskurses. Weiter nachgebende Aktien notie rungen führen entweder zu Panikverkäufen auf tiefem Niveau oder zur vollkommenen Resignation, sodass die betreffende Aktie als Depotleiche mit dem Etikett Lang fristinvestment nicht mehr weiter beachtet wird. Die Enttäuschung ist damit perfekt. Die Risiken im Griff behalten Erfahrene Anleger und Profis blicken zwar selbstverständlich ebenfalls auf die Chancen eines Titels. In der konkreten Planung des Engagements stehen aber vor allem die Risiken im Mittelpunkt. Bei der Unter - schreitung welches Kursniveaus muss die positive Erwartungshaltung zur ausgewählten Aktie unter realistischen, nüch ternen Erwägungen aufgegeben werden? Welcher Anteil des vorhandenen Kapi tals soll höchstens für dieses Investment riskiert werden und ist ohne Weiteres als Verlust zu verkraften? Wie viele Stücke des betreffenden Titels dürfen dann maximal gekauft werden? Diese Fragen fallen in den Bereich des Money Managements. Hier dreht sich alles um die sinnvolle Aufteilung des Kapitals auf chancenreiche Positionen mit klar begrenztem Risiko, um einerseits das Ziel der nachhaltigen Börsenerträge zu verfolgen, aber vor allem niemals die Pleite zu riskieren. Die Bedeutung des Money Managements ist kaum zu überschätzen. Immer wieder bestätigen Profis, dass nicht die Suche nach dem besten Kaufsignal, sondern die An wendung eines sinnvollen und konsequenten Money Managements langfristig zum Erfolg führt. Einfach umsetzbar Die Möglichkeiten des Money Mana ge ments sind vielfältig. Wir konzentrieren uns hier auf eine unkomplizierte Methode im Umgang mit Aktien, Zertifikaten und Hebelprodukten. 1. Schritt: Kassensturz Wie viel Kapital steht eigentlich für risiko behaftete Bör sen - geschäfte zur Verfü gung? Oftmals wird ein viel zu hoher Anteil des Gesamtvermögens für Börsengeschäfte mit Verlustrisiko abgestellt. Grundsätzlich gilt: Für risikobehaftete Anlagen sollte ausschließlich Geld verwendet werden, das eindeutig nicht zum täglichen Leben benötigt wird und ebenso wenig für spätere Anschaffungen wie Immobilien oder Autos vorgesehen ist. 2. Schritt: Festlegung des Gesamtrisikos Welchen Anteil des risikobehaftet angelegten Kapitals sind Sie maximal zu verlieren bereit? Diese Größe ist individuell festzulegen. Mancher Anleger möchte keinesfalls mehr als 10,00 Prozent des Kapitals für den Ausflug in die Welt der Börse riskieren. Ein Investor mit größerer Risikotoleranz könnte hingegen bereit sein, beispielsweise 20,00 Prozent oder sogar 30,00 Prozent insgesamt aufs Spiel zu setzen. 3. Schritt: Bestimmung des Risikos pro Position Es versteht sich von selbst, dass das Kapital im Sinne der Diversifizierung auf eine Reihe von Positionen verteilt werden muss, die sich möglichst nicht alle gleichgerichtet, sondern unabhängig voneinander oder zum Teil sogar entgegengesetzt entwickeln. Auch wenn man auf diesem Wege nicht den schnellen Reichtum erzielen wird, sollten die einzelnen Positionen relativ klein gehalten werden und jeweils geringe Verlustgefahren für das Portfolio beinhalten. Oft wird ein Portfolio-Risiko von 1,00 Prozent pro Enga - gement vorgeschlagen. Deutlich risikofreu - digere Anleger könnten sich möglicherweise 11

Hauptthema w z 06 2010 mit 2,00 Prozent Risiko pro Enga gement wohlfühlen. Und eher vorsichtige Na tu ren wollen beispielsweise jeweils nur 0,50 Prozent ihres Port - folios riskieren, um auch bei zahlreichen Fehlschlägen nicht in Schieflage zu geraten. 4. Schritt: Passende Investments ausfindig machen Hier kommt die Suche nach aussichtsreichen Gelegenheiten ins Spiel. Wie Sie sehen, ist das Aufspüren von chancenreichen Kaufkandida - ten nur ein Teil des langfristigen Anlage - erfolgs. 5. Schritt: Stop Loss-Limits festlegen Ab welchem Kursrückschlag ist die positive Das Aufspüren von chancenreichen Kaufkandidaten ist nur ein Teil des langfristigen Anlageerfolgs." Erwartungshaltung für das jeweilige Wert pa - pier nicht mehr haltbar? Diese Frage sollten Sie sich unbedingt vor je - dem Positionsaufbau be ant worten. Auf dem entsprechenden Ni veau werden potenzielle Verluste realisiert und damit begrenzt. Nur so lässt sich die wichtige Grundregel Gewinne laufen lassen und Verluste begrenzen konsequent befolgen. Viele Anleger scheuen sich vor dem Einsatz von Stop Loss-Limits, denn zweifellos kommen immer wieder einmal ärgerliche Ver - käufe zu kurzzeitigen Tiefstkursen vor. Letztlich überwiegen aber die Vorteile für die langfristige Kapitalentwicklung, wenn man Verluste nicht ausufern lässt. Discounter-Put-Kombinationen für Stop Loss-Verächter Lediglich für Positionen, die mit Puts abgesichert sind beispielsweise Discounter-Put- Kombinationen (siehe auch Seite 22 ff.), ist das Setzen von Stop Loss-Limits nicht unbedingt nötig. Denn hier sind die maximal möglichen Verluste ja bereits auf ein geringes Maß eindeutig begrenzt. Schlimmer kann es nicht kommen, sodass man auch nach zunächst sehr ungünstigen Entwicklungen des Basis - wertes noch auf eine Umkehr hoffen darf, ohne sofort radikal auszusteigen. Die Festlegung von Stop Loss-Limits sollte sehr sorgfältig betrieben werden. Weitver - breitet und bewährt ist die Stop Loss- Bestimmung mithilfe der Charttechnik. So werden zum Beispiel die letzten temporären Abb. 1: Der rasante Aufwärtstrend der Aixtron-Aktie wird mit anfänglichen und nachgezogenen Stop Loss-Limits an temporären Tiefpunkten auf Basis der Charttechnik problemlos begleitet. Aixtron, September 2008 bis 04.06.2010 mit gleitendem Durchschnitt über 200 Tage 32 30 28 26 24 22 20 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 neues Hoch nach Korrektur => Korrekturtief = 4. Stop Loss neues Hoch nach Korrektur => Korrekturtief = 3. Stop Loss neues Hoch nach Korrektur => Korrekturtief = 2. Stop Loss neues Hoch nach Korrektur => Korrekturtief = 6. Stop Loss neues Hoch nach Korrektur => Korrekturtief = 5. Stop Loss 7. Stop Loss unterschritten => Verkauf neues Hoch nach Korrektur => 7. Stop Loss 32 30 28 26 24 22 20 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 Bodenbildung Abwärtstrend + kurzfristiger Widerstand überwunden => Kauf Baisse-Tief = 1. Stop Loss 4 3 Sep Okt Nov Dez Jan 2009 Quelle: Lenz + Partner, Investox Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan 2010 Feb Mrz Apr Mai 12

06 2010 w z Hauptthema Tiefs oder markante charttechnische Unter - stützungs linien als Stop-Levels herangezogen (siehe Abbildung 1). Im Zweifel empfiehlt es sich, den tatsächlichen Stop Loss-Kurs leicht unter dem betreffenden Chartniveau anzusetzen, um nicht sofort bei einem kurzzeitigen Antippen des Levels aus dem Markt geworfen zu werden. 6. Schritt: Ermittlung der Stückzahl des ausgesuchten Papiers Nun sind Sie bereit, Ihr angestrebtes Invest - ment tatsächlich durchzuführen. Sie wissen, welchen Betrag Sie für die Position maximal riskieren wollen. Dies mögen beispielsweise 1,00 Prozent von verfügbaren 200.000,00 Euro, also 2.000,00 Euro, sein. Zudem wissen Sie durch die Stop-Festlegung, wie hoch das betragsmäßige Verlustrisiko pro Wertpapier ausfallen wird. In unserem Bei spiel mögen Sie ein absolutes Verlustrisiko von 20,00 Euro pro Papier zwischen Kaufpreis (100,00 Euro) und Stoppkurs (80,00 Euro) eingehen. Folglich können Sie 100 Aktien (= 2.000,00 Euro / 20,00 Euro) erwerben und bilden somit eine Position mit einem Startwert von 10.000,00 Euro (= 100 Stück x 100,00 Euro). Mehr Bewegungsfreiheit mit Hebelprodukten Entscheidende Vorteile beim Kapitaleinsatz pro Position (im Beispiel oben 10.000,00 Euro) bietet die Verwendung von Hebel produkten, die bei vernünftigem Gebrauch das Depot - risiko keineswegs vergrößern, eher im Gegenteil. Mini Futures Long eignen sich hervorragend als Alternative zum direkten Aktien kauf und sind auf eine Vielzahl an Basiswerten verfügbar. Unter der Annahme eines Bezugs verhältnisses von 1,00 läge das betragsmäßige Verlustrisiko in unserem Bei spiel pro Mini Future in etwa ebenfalls bei 20,00 Euro genauso wie beim Aktienkauf (je nach Anlagehorizont zuzüglich eines kleinen Betrags wegen der Basispreis anhe - bungen). Auch von den betreffenden Mini Futures würden Sie also 100 Stück erwerben. Ein geeignetes Produkt könnte beispielsweise für je 30,00 Euro zu haben sein, während die Aktie 100,00 Euro kostet. Für die Position wären entgegen den 10.000,00 Euro beim Aktienkauf also nur 3.000,00 Euro für die Mini Futures aufzuwenden. Folglich bleibt vom Gesamt kapital mehr übrig. Sie können also grundsätzlich eine größere Anzahl an Positionen pflegen, sich folglich breiter diversifizieren und bei geschickter Streuung die Chancen und Risiken des Depots deutlich verbessern. Die Chancen und Risiken je Enga - gement für das Gesamtdepot ändern sich indes nicht, wenn man von den geringen Finanzie rungskosten des Mini Futures und einer Extremsituation wie etwa einer plötz - lichen Firmen pleite absieht, bei der sich der geringere Kaufpreis der Mini Futures abermals auszahlt. Tradingstrategien und Money Management Eine einzelne Tradingstrategie, die beispielsweise mit Hebelprodukten auf einen be - stimmten Basiswert um gesetzt wird und ihrerseits ebenfalls ein Money Mana ge ment betreibt, ist im Gesamtdepot des Anle gers im Prinzip wie ein einzelner Aktientitel zu betrachten. Welchen Kapitalanteil ist man bereit, durch die Um setzung der Strategie maximal zu riskieren? Und bis zu welchem Ausmaß an potenziellen Rück schlägen wird man die Strategie weiter verfolgen? Daraus ergibt sich das Kapital, das zum Trading der betreffenden Strategie abgestellt wird. Um hierbei mit der oben genannten Ein-Prozent-Regel als Risiko am Gesamt kapital zu arbeiten, sind im Zweifel erhebliche Mittel vonnöten, damit das Startkapital der Strategie im Lichte der Mini - mumgebühren des Brokers noch sinnvolle Positionen ermöglicht. Selbst wenn aber ein etwas größerer Depotanteil aufs Spiel gesetzt wird, kann man das Risiko auf ein vertretbares Ausmaß begrenzen. Hierzu ein Beispiel: Ange nommen, eine vorliegende Tradingstrategie unterstellt ein Startkapital von 20.000,00 Euro, während der Anleger zwischenzeitliche Verluste von 50,00 Prozent tolerieren möge. Bei höheren Rück schlägen würde das Trading zu mindest zeitweise ausgesetzt. Der Anleger ist maximal 2,50 Pro zent von seinen verfügbaren 200.000,00 Euro zur Umset zung der Stra tegie zu riskieren bereit, was einem Be trag von 5.000,00 Euro entspricht. Da ein Ver lust von 13

Hauptthema w z 06 2010 50,00 Pro zent des Stra tegie-start ka pitals akzeptiert werden soll, darf die Stra tegie also nur mit einem anfänglichen Kapital von 10.000,00 Euro gestartet werden. Bei der nachfolgend diskutierten Strategie wäre ein halbiertes Start kapital bei günstigen Onlinebroker-Konditio nen kein Problem. Weiter nehmen wir an, dass die Strategie selbst pro Position rund 3,00 Prozent ihres zugewiesenen Kapitals riskiert. Wenn man nun berücksichtigt, dass der Strategie 5,00 Prozent (10.000,00 Euro) des insgesamt für riskante Börsengeschäfte verfügbaren Kapi - tals (200.000,00 Euro) zugewiesen wurden, dann bemisst sich das anfängliche Risiko pro Tradingposition für das gesamte Börsen ka pi tal (200.000,00 Euro) lediglich auf 0,15 Prozent (= 0,05 x 0,03). Ihre Meinung ist gefragt! Möchten Sie die Strategie DAX weekly daily (siehe unten) in der Umsetzung mit realen Hebelprodukten auf www.wz-magazin.de beobachten? Dann stimmen Sie jetzt ab: Auf www.wz-magazin.de finden Sie in der rechten Spalte unter den aktuellen Marktdaten unsere Umfrage. Hier können Sie einfach per Mausklick für oder gegen die tägliche Beobachtung der Tradingstrategie votieren. Bei vorliegendem Interesse werden wir den Handelsansatz als zusätzliche Serviceleistung gerne auf www.wz-magazin.de fortlaufend dokumentieren. Abb. 2: Die Strategie DAX weekly daily konzipiert als kleine Beimischung eines größeren Gesamtdepots eingerechnete Kosten und Steuern im Backtesting: pro Trade (Kauf und Verkauf) 6,60 Prozent für Gebühren und Slippage; Steuern i.h.v. 26,375 Prozent werden pro Trade analog dem Vorgehen der Abgeltungsteuer berücksichtigt unter der Annahme einer schon immer geltenden Abgeltungsteuer. hier genutztes Money Management der Strategie bei isolierter Betrachtung: Pro Trade werden jeweils 3,00 Prozent des letzten Kapitalkurvenstands mit Hebel 100 riskiert. (Bedeutet zum Beispiel anfänglich 0,15 Prozent [= 0,05 x 0,03] Risiko pro Position für das Gesamtdepot, wenn der Strategie 5,00 Prozent des Depotkapitals zugewiesen werden.) Stop Loss: Bei jedem Positionsstart 1,00 Prozent, bezogen auf den Basiswert, passend zur Nutzung eines 100er-Hebels. Nachfolgend gegebenenfalls weitere Verengung des Stop Loss-Abstands. Nutzung als Trailing Stop, also gegebenenfalls täglich nachgezogen. Backtesting-Ergebnisse: Start: 14.08.1995 mit 20.000,00 Euro Ende: 02.06.2010 mit 2.891.220,00 Euro nach 1.154 fiktiven Trades mit Trefferquote 43,59 Prozent durchschnittliche Backtesting-Performance p.a. nach Gebühren und Steuern (s.o.): 39,91 Prozent p.a. bisher bestes/schlechtestes Kalenderjahr: 1998 mit +140,71 Prozent/2000 mit -10,20 Prozent längste Serie mit Verlusten/mit Gewinnen: 10/7 max. Drawdown der fiktiven Kapitalkurve: -33,70 Prozent max. Dauer bis zum Erreichen eines neuen Kapitalhochs: 326 Handelstage 2.560.000 1.280.000 640.000 fiktive Kapitalkurve 320.000 160.000 80.000 40.000 20.000 10.000 14.08.1995 14.06.1997 14.04.1999 14.02.2001 29.11.2002 29.09.2004 29.07.2006 29.05.2008 29.03.2010 Frühere Wertentwicklungen, Simulationen oder Prognosen sind kein Indikator für die zukünftige Wertentwicklung! Quelle: Lenz + Partner, Investox 14

06 2010 w z Hauptthema Abb. 3: Detailansicht: Backtesting der Strategie DAX weekly daily im bisherigen Jahresverlauf 2010 Annahme: Start der Strategie am 04.01.2010 mit 20.000,00 Euro Die Grafik verdeutlicht unter anderen drei wesentliche Aspekte: 1. Der Kapitalverlauf im Backtesting ist keineswegs permanent aufwärtsgerichtet. 2. Gemäß der Strategielogik sind jederzeit relativ viele aufeinanderfolgende Verlusttrades zu erwarten. Das Ziel besteht darin, Verluste eng zu begrenzen. Gewinne sollen sich derweil über den Einsatz von nachgezogenen Stop-Limits entfalten, werden aber bei Gegenbewegungen des Marktes relativ frühzeitig realisiert. 3. Jeder Ausstieg ergibt sich durch ein Stop Loss-Limit, das möglichst rasch nachgezogen wird und täglich ab der Börseneröffnung platziert wird. Da sich die Strategie auf den Xetra-DAX bezieht, werden die Stop Loss-Orders vor allem an Tagen mit knappen Konstellationen zwischen DAX - Niveau und Stop Loss ab dem DAX -Schluss gelöscht, damit während der längeren Börsenhandelszeit für Hebelprodukte abends bis 20:00 Uhr keine Ausführungen auftreten. Frühere Wertentwicklungen, Simulationen oder Prognosen sind kein Indikator für die zukünftige Wertentwicklung! Quelle: Lenz + Partner, Investox da die Systematik mit einem Hebel von 100 arbeitet, während rund 3,00 Prozent des Strategie-Kapitals riskiert werden. Die am Montag, dem 24.05.2010, parallel zu DAX weekly gestartete Position wurde gleich im Tagesverlauf mit Verlust ausgestoppt. Zur Börseneröffnung am Dienstag, dem 25.05.2010, wurde daraufhin eine neue Position auf einem sehr günstigen Marktniveau eröffnet. Dieses Engagement wurde nicht ausgestoppt, sondern konnte den gesamten Rest der Woche von der starken Markterholung profitieren. Dement sprechend beendete DAX weekly daily die Woche sehr erfolgreich mit einem Gewinn von 11,81 Prozent auf das Tradingkapital, während DAX weekly einen Verlust von 7,49 Prozent realisiert hatte. Die weiteren Back testings der Strate gie DAX weekly daily in den Abbildungen 4 bis 7 auf Seite 16 zeigen nochmals die wichtige Bedeutung des Money Managements. Wenn zu viel Kapital je Trade eingesetzt wird, rutscht die Strategie unweigerlich in die Pleite (Abbildung 4). Ein sehr geringer (2,00 Prozent) und ein höherer (5,00 Prozent) Kapitalanteil, der pro Trade mit ei - nem sehr hohen Hebel von 100 riskiert wird, Eine tägliche Tradingstrategie mit Hebelprodukten, abgeleitet aus der DAX weekly Strategie auf www.wz-magazin.de Die auf www.wz-magazin.de beobachtete Strategie DAX weekly eignet sich ebenfalls zur Umsetzung als täglich aktive Trading - systematik mit Hebelprodukten. Wenn DAX weekly eine Position führt, wird auf täglicher Basis mit eigenem Money Management und eigenem Stopp-Regelwerk in gleicher Markt - richtung gehandelt. Insgesamt ähnelt die Backtesting-Kapital - entwicklung dabei natürlich der DAX weekly Strategie (siehe Abbildung 2). In der Detail - betrachtung können sich jedoch sehr unterschiedliche Ergebnisse einstellen. Dies zeigt ein sehr aktuelles und interessantes Beispiel: Am Montag, dem 24.05.2010, startete DAX weekly auf www.wz-magazin.de eine neue Position mit Mini Futures Long, die aufgrund der schwachen Marktent wicklung bereits am Dienstag, dem 25.05.2010, nahe dem Wo - chen tief des DAX ausgestoppt wurde. Die Han dels woche war für DAX weekly folglich mit einem Verlust beendet. In der täglichen Umsetzung als DAX weekly daily wird ein anfänglicher Stop Loss von 1,00 Prozent bezogen auf den DAX ge setzt, 15

Hauptthema w z 06 2010 bringen in der theoretischen Rück rechnung hingegen hervorragende Ergeb nisse (Abbil - dun gen 6 und 7). Ein guter Mittelweg scheint letztlich das Vorgehen aus Abbildung 2 zu sein, wo rund 3,00 Prozent des Strategiekapitals je Trade mit Hebel 100 riskiert werden. Bei der Strategie DAX weekly daily zeigt sich derweil die allge meine Er kennt nis, dass die Trefferquote der Trades keineswegs das alles entscheidende Kriterium für die Profitabilität ist. Da DAX weekly daily mit schnell nachgezogenen Stop-Limits arbeitet, verfolgt der Trading ansatz sehr konsequent die Börsenregel Gewinne laufen lassen und Verluste begrenzen. Letztlich genügt daher die geringe Quote von nur 43,59 Prozent an profitablen Trades, um im Backtesting erfolgreich abzuschneiden. Eine Strategie, vier Gesichter durch Money Management Die Strategie ist identisch aufgesetzt wie in den Abbildungen 2 und 3, nutzt aber in den Varianten jeweils ein anderes Money Management. (Berücksichtigung von Kosten und Steuern identisch zu den Abbildungen 2 und 3: 6,60 Prozent Gebühren und Slippage je Trade; 26,375 Prozent Steuern abgerechnet je Trade) Abb. 4: Zu hoher Kapitaleinsatz je Trade führt in die Pleite. Einsatz jeweils 25,00 Prozent des letzten Kapitalstands mit Hebel 30 100.000 Abb. 5: Auch ein geringeres Risiko pro Position bringt noch keinen Erfolg. Einsatz jeweils 10,00 Prozent des letzten Kapitalstands mit Hebel 30 80.000 10.000 1.000 40.000 100 10 fiktive Kapitalkurve 1 14.08.1995 14.04.1999 29.11.2002 29.07.2006 29.03.2010 14.06.1997 14.02.2001 29.09.2004 29.05.2008 20.000 fiktive Kapitalkurve 10.000 14.08.1995 14.04.1999 29.11.2002 29.07.2006 29.03.2010 14.06.1997 14.02.2001 29.09.2004 29.05.2008 Abb. 6: Ein sehr geringer Kapitaleinsatz je Trade mit sehr hohem Hebel (passend zu den engen Stop Loss-Limits im Basiswert) lässt eine aussichtsreiche Strategie entstehen. Einsatz jeweils 2,00 Prozent des letzten Kapitalstands mit Hebel 100, max. Drawdown im Backtesting 23,90 Prozent 640.000 160.000 40.000 fiktive Kapitalkurve 10.000 14.08.1995 14.04.1999 29.11.2002 29.07.2006 29.03.2010 14.06.1997 14.02.2001 29.09.2004 29.05.2008 Abb. 7: Im Backtesting zwar irrsinnig profitabel, aber bei genauer Betrachtung deutlich unruhiger als in Abbildung 6. Der Backtesting-Profit wird also durch ein stark erhöhtes Risiko erkauft. Einsatz jeweils 5,00 Prozent des letzten Kapitalstands mit Hebel 100, max. Drawdown im Backtesting 51,89 Prozent 40.960.000 10.240.000 2.560.000 640.000 160.000 40.000 fiktive Kapitalkurve 10.000 14.08.1995 14.04.1999 29.11.2002 29.07.2006 29.03.2010 14.06.1997 14.02.2001 29.09.2004 29.05.2008 Frühere Wertentwicklungen, Simulationen oder Prognosen sind kein Indikator für die zukünftige Wertentwicklung! Quelle: Lenz + Partner, Investox Fazit: Im Ergebnis erscheint das Money Management aus den Abbildungen 2 und 3 bei isolierter Betrachtung der Strategie ein brauchbarer Mittelweg zu sein (3,00 Prozent des letzten Kapitals werden je Trade mit Hebel 100 riskiert). 16

06 2010 w z Produkte Doppelt vergoldet Produkte auf Edelmetalle Ein haussierender Goldpreis und ein starker US-Dollar gehen selten Hand in Hand. Die ungewöhnliche Konstellation beschert Discount Zertifikaten & Co. derzeit besonders hohe Renditen. Davon kann man nie genug haben. Beim Gold scheint derzeit eine denkbar simple Formel für die Preisentwicklung zu gelten: Solange weltweit das Vertrauen in Papiergeld angeschlagen bleibt, dürften die Notierungen wenigstens vor drastischen Rückschlägen verschont werden. Und da es den Staaten wohl kaum gelingen wird, ihre furchteinflößend hohen Schulden im Handumdrehen zurückzu - fahren, könnte diese Situation noch eine ganze Weile Bestand haben. Parallel dazu grassiert die Inflationsangst und stützt ebenso die Nachfrage nach der Krisen - währung. Momentan ist alles anders Normalerweise gilt am Goldmarkt die Faustregel, dass der Preis des Edelmetalls steigt, wenn der US-Dollar schwächelt. Zeigt sich der Greenback hingegen von seiner starken Seite, wird er von Investoren bevorzugt, und der Goldpreis gerät unter Druck. Dies hat in der Regel zur Folge, dass Anleger in Europa mit Goldinvestments ohne Wäh - rungssicherung deutlich schlechter ab - schnei den, als es die Entwicklung des in US- Dollar notierenden Edelmetalls auf den ersten Blick vermuten lässt. Seit Monaten schon haussiert der US-Dollar aber gegenüber dem Euro, während die Gold-Notierungen dennoch klettern. So notierte die Feinunze Ende Mai leicht über 1.200 US-Dollar. Die Performance von rund 10,50 Prozent im bisherigen Jahresverlauf ist indes nichts gegen den Aufschwung des Goldpreises in Euro. Hier beläuft sich das Plus auf über 29,00 Prozent. Sogar die Marke von runden 1.000 Euro wurde schon ge - knackt, allerdings bisher nicht nachhaltig. In der Aushebelung der normalerweise nega tiven Korrelation zwischen Goldpreis und US-Dollar sehen Experten einen Aus - druck des schwindenden Vertrauens in Papiergeld. Investoren setzen aktuell auf Gold, egal ob sich der US-Dollar nun schwach oder stark präsentiert. Hier zeigt sich, dass Investments in ausländischer Währung nicht nur Währungs - risiken, sondern auch Währungschancen beinhalten. Sofern Gold weiterhin gefragt bleibt und gleichzeitig der Euro gegenüber 17

Produkte w z 06 2010 dem US-Dollar an Wert einbüßt, sind Invest - ments in das Edelmetall ohne Währungs - sicherung eindeutig im Vorteil gegenüber währungsgesicherten Anlagen. Renditeturbo für Discounter & Co. Discount Zertifikate auf Gold sind in diesem Zusammenhang besonders interessant. Die Rabattpapiere sind einerseits nicht auf einen haussierenden Basiswert angewiesen, sondern generieren hohe Renditen auch bei seitwärts laufenden Notierungen des zu - grunde liegenden Titels. Zudem verzichtet BNP Paribas auf eine Währungssicherung, was sich in den vergangenen Wochen und Monaten kräftig auszahlte. Den Effekt zeigt beispielsweise das Papier mit der WKN BN308K. Das Discount Zerti - fikat besitzt einen Cap von 1.200,00 US- Dollar und erreicht am 29.12.2010 den Bewertungstag. Zum hier angenommenen Einstiegszeitpunkt am 24.09.2009 kämpfte der Goldpreis mit der 1.000-Dollar-Marke, während der Discounter für 63,66 Euro zu haben war. Der Wech - sel kurs zwischen Euro und US-Dollar notierte bei 1,4675 EUR/USD. In der Perspektive vom 24.09.2009 zum 29.12.2010 stellten sich die Chancen und Risiken bei einem konstanten Wechselkurs (1,4675 EUR/USD) wie folgt dar: Ein Goldpreis auf oder über dem Cap von 1.200 US-Dollar hätte pro Papier (gewichtet mit dem Bezugsverhältnis) eine Auszahlung von 81,77 Euro in Aussicht gestellt (120,00 US-Dollar/1,4675). Darauf Sofern Gold weiterhin haussiert und der Euro schwächelt, sind Investments ohne Währungs sicherung gegenüber währungsgesicherten Anlagen eindeutig im Vorteil." basierend wurde eine maximale Rendite von stolzen 28,45 Prozent (21,92 Prozent p.a.) anvisiert. Unterhalb eines Goldpreises von 934,21 US-Dollar am Bewertungstag musste bei konstanten Wechselkursen mit dem Eintritt in die Verlustzone gerechnet werden. Tatsächlich hat sich das Investment aber bis zum 28.05.2010 viel besser entwikkelt (siehe Abbil dung 1), da nicht nur der Goldpreis in US-Dollar um circa ein Fünftel angezogen hat. Gleichzeitig lag der Euro am 28.05.2010 nur noch bei 1,2248 EUR/USD. Der Kurs des Discounters legte im Zuge dessen von 63,66 Euro am 24.09.2009 bis auf 91,50 Euro am 28.05.2010 zu. Das entspricht einem beeindruckenden Gewinn von 43,73 Prozent viel mehr als unter der Annahme konstanter Wechselkurse jemals zu erwarten war. Abb. 1: Discount-Anleger haben vom steigenden Goldpreis in US-Dollar und vom sinkenden EUR/USD-Wechselkurs doppelt profitiert Zeitraum 24.09.2009 bis 28.05.2010 (Zeitreihen per 24.09.2009 normiert): Gold in US-Dollar vs. Gold in Euro vs. Discount Zertifikat WKN BN308K 150,00 145,00 140,00 135,00 130,00 125,00 120,00 115,00 110,00 105,00 100,00 24.09.09 24.11.09 24.01.10 24.03.10 24.05.10 Gold in US-Dollar Discount Zertifikat, Cap 1.200 US-Dollar, WKN BN308K Gold in Euro Quelle: BNP Paribas Die Währungsentwicklung nie aus den Augen verlieren Die Tabellen mit ausgewählten Produkten zeigen attraktive Gelegenheiten mit Dis - count Zertifikaten auf Gold. Ebenso finden Anleger mit offensiverer Ausrichtung und größerer Risikotoleranz im Produktangebot von BNP Paribas die passenden Chancen mit Discount Calls und Discount Puts. In jedem Fall spielt aber die weitere Ent - wicklung des EUR/USD-Wechselkurses eine entscheidende Rolle, da die Produkte nicht währungsgesichert sind. Ein weiterhin schwächelnder Euro beschert dem Anleger hierzulande einen zusätzlichen Gewinn. Dies hat das oben diskutierte Beispiel eindrücklich gezeigt. Ebenso wird dieser Sachverhalt in Abbildung 2 noch einmal deutlich. So wird das Discount Zertifikat mit der WKN BN3070 18

06 2010 w z Produkte am 30.09.2010 bei einem Goldpreis auf oder über 1.200 US-Dollar und bei einem gegenüber dem 31.05.2010 unveränderten Wech - sel kurs von 1,2310 EUR/USD eine Ren dite von 11,24 Prozent p.a. liefern. Rutscht die Währungsrelation weiter deutlich ab, erhöht sich die maximal erzielbare Rendite beispielsweise bei 1,1000 EUR/USD auf stolze 55,77 Prozent p.a. Dagegen würde eine starke Erholung des Euro zum US-Dollar die Gewinnchancen schmälern oder sogar komplett vernichten. Bei einem Wechselkurs von 1,3500 EUR/USD etwa ist unabhängig vom Goldpreis ein Verlust unausweichlich. Abb. 2: Währungschancen und Währungsrisiken Beispiel: 1.200er Discount Zertifikat auf Gold, WKN BN3070 Vergleich der Renditen p.a. am Bewertungstag, dem 30.09.2010, bei unterschiedlichen Niveaus des EUR/USD-Wechselkurses Rendite p. a. 60% 40% 20% 0% 1.080-20% -40% Quelle: BNP Paribas Gold in US-Dollar 1.080 1.100 1.120 1.140 1.160 1.180 1.200 1.220 1.240 1.260 1.280 1.300 Rendite p.a. Gold in US-Dollar am 30.09.2010 Rendite p.a. WKN BN3070 am 30.09.2010 bei konstantem EUR/USD-Wechselkurs von 1,2310 Rendite p.a. WKN BN3070 am 30.09.2010 bei weiter stark gesunkenem EUR/USD-Wechselkurs von 1,1000 Rendite p.a. WKN BN3070 am 30.09.2010 bei stark gestiegenem EUR/USD-Wechselkurs von 1,3500 Ausgewählte Produkte (Stand: 31.05.2010) Renditeangaben zum Bewertungstag unter der Annahme eines konstanten EUR/USD-Wechselkurses Discount Zertifikate auf Gold WKN Cap Bezugsverhältnis Bewertungstag Geld Brief Discount Seitwärtsrendite p.a. Max. Rendite p.a. BN307Z 1.150,00 0,1 30.09.10 91,45 91,55 7,49% 6,49% 6,49% BN3070 1.200,00 0,1 30.09.10 93,97 94,07 4,94% 11,24% 11,24% BN3071 1.250,00 0,1 30.09.10 95,77 95,87 3,12% 9,65% 18,10% BN3072 1.300,00 0,1 30.09.10 96,92 97,02 1,96% 5,98% 26,89% BN308J 1.150,00 0,1 29.12.10 89,83 89,93 9,12% 6,90% 6,90% BN308K 1.200,00 0,1 29.12.10 92,14 92,24 6,79% 10,01% 10,01% BN308L 1.250,00 0,1 29.12.10 93,91 94,01 5,00% 9,07% 14,03% BN308M 1.300,00 0,1 29.12.10 95,21 95,31 3,69% 6,60% 18,84% Für eher offensive, positiv gestimmte Anleger: Discount Calls auf Gold WKN Basispreis Cap Bezugsverhältnis Bewertungstag Geld Brief Seitwärtsrendite Seitwärtsrendite p.a. BN32K2 1.000,00 1.100,00 0,1 30.09.10 7,36 7,4 9,91% 29,67% BN32LB 900,00 1.000,00 0,1 29.12.10 7,61 7,65 6,32% 19 10,89% BN32LC 1.000,00 1.100,00 0,1 29.12.10 6,89 6,93 17,36% 29,92% BN32LD 1.100,00 1.200,00 0,1 29.12.10 5,47 5,51 47,61% 82,03% Für eher offensive, negativ gestimmte Anleger: Discount Puts auf Gold WKN Basispreis Floor Bezugsverhältnis Bewertungstag Geld Brief Seitwärtsrendite Seitwärtsrendite p.a. BN32G2 1.400,00 1.300,00 0,1 30.09.10 7,09 7,13 14,07% 42,13% BN32GZ 1.450,00 1.400,00 0,1 30.09.10 3,9 3,94 3,22% 9,63% BN32HD 1.400,00 1.300,00 0,1 29.12.10 6,82 6,86 18,56% 31,98% BN32G8 1.450,00 1.400,00 0,1 29.12.10 3,87 3,91 4,01% 6,90% Quelle: BNP Paribas 19

DDV w z 06 2010 Zertifikate-Familien im Index-Gewand Die von der European Derivatives Group berechneten Zertifikate-Indizes zeigen die Eigen - schaften der Produkttypen. Den jüngsten Markteinbruch haben Zertifikate gut weggesteckt. Seit der letzten Auswertung am 27.04.2010 musste der Aktienmarkt bis zum 24.05.2010 erneut deutlich Federn lassen. Beim euro päischen Standardwerte-Index EURO STOXX 50 brachen die Notierungen um 10,05 Pro zent ein. Im gleichen Zeitraum litten Zertifikate- Anleger deutlich weniger unter der schlechten Börsenverfassung. Auf den ersten Blick erscheint es erstaunlich, dass sogar der Outperformance-Index mit -8,89 Prozent nicht ganz so stark wie der Aktienmarkt abrutschte. Denn Outperformance-Zertifikate bieten gehebelte Renditechancen im steigenden Markt, sodass bei zwischenzeitlich rückläufigen Kursen auch mit erhöhten Risiken zu rechnen wäre. Positiv wirkt sich im aktuellen Szenario aber der Volatilitätsanstieg aus. Zur Realisierung der Hebelwirkung in der Hausse besitzen Out - performance-zertifikate eine Options kompo - nente. Diese wurde von den sinkenden Basis - wertnotierungen natürlich einerseits in Mit - leiden schaft gezogen. Die steigende Vola tili - tät wirkte aber verlustmindernd, so dass der Outperformance-Index vom 27.04.2010 bis 24.05.2010 minimal besser als das Vergleichs - baro meter EURO STOXX 50 abschneiden konnte. Beim Bonus-Index half im Beobachtungs zeit - raum der Teilschutzmechanismus, sodass der Rückgang mit 8,83 Prozent ebenfalls ein wenig geringer als beim EURO STOXX 50 ausfiel. Und der Discount- sowie der Aktien - anleihen-index zeigten ohnehin wieder einmal, dass man mit Rabattpapieren zwar auf maximale Gewinnchancen verzichtet, dafür aber im schwachen Marktumfeld merklich gerin gere Risiken zu befürchten hat. Die Ver - luste erreichten hier nur 4,71 beziehungsweise 3,55 Prozent. Der Garantie-Index schaffte sogar ein minimales Plus von 0,14 Prozent. Bonus-Index 02.01.2006 02.01.2007 02.01.2008 02.01.2009 02.01.2010 Discount-Index 02.01.2006 02.01.2007 02.01.2008 02.01.2009 02.01.2010 Outperformance-Index 02.01.2006 02.01.2007 02.01.2008 02.01.2009 02.01.2010 Garantie-Index 02.01.2006 02.01.2007 02.01.2008 02.01.2009 02.01.2010 Aktienanleihen-Index Schön zurechtrücken! 02.01.2009 02.04.2009 02.07.2009 02.10.2009 02.01.2010 02.04.2010 Quelle: Scoach 20