STADTRECHNUNGSHOF WIEN Landesgerichtsstraße 10 A-1082 Wien. MA 34, Prüfung des Wiener Warn- und Alarmsystems

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TO 5 STADTRECHNUNGSHOF WIEN Landesgerichtsstraße 10 A-1082 Wien Tel.: 01 4000 82829 FAX: 01 4000 99 82810 E-Mail: post@stadtrechnungshof.wien.at www.stadtrechnungshof.wien.at DVR: 0000191 StRH V - 34-1/14 MA 34, Prüfung des Wiener Warn- und Alarmsystems Tätigkeitsbericht 2014

StRH V - 34-1/14 Seite 2 von 13 KURZFASSUNG Der Stadtrechnungshof Wien hat den Betrieb und die Wartung einschließlich sicherheitstechnischer Überprüfungen des Wiener Warn- und Alarmsystems, welches in technischer Hinsicht in den Zuständigkeitsbereich der Magistratsabteilung 34 fällt, einer stichprobenweisen Einschau unterzogen. Die Einschau ließ erkennen, dass für die pneumatischen Sirenen höhere Wartungskosten als für die elektronischen Sirenen anfallen. Hiezu kam noch, dass pneumatische Sirenen gegenüber elektronischen Sirenen in der Regel störungsanfälliger sind. Daher erging die Empfehlung, die pneumatischen Sirenen sukzessive durch elektronische Sirenen zu ersetzen. Weiters wurde empfohlen, ein in der Magistratsabteilung 34 bestehendes SAP-System für die Administration der Daten über die Wartung und sicherheitstechnische Überprüfungen des Wiener Warn- und Alarmsystems umfassend heranzuziehen.

StRH V - 34-1/14 Seite 3 von 13 INHALTSVERZEICHNIS 1. Vorbemerkung... 5 2. Prüfungsgegenstand... 6 3. Rechtliche Grundlagen und wartungsspezifische Vereinbarungen... 6 4. Wahrnehmungen zur Überprüfung, Wartung und Betrieb des Wiener Warn- und Alarmsystems... 7 5. Zusammenfassung der Empfehlungen... 12 ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS bzgl.... bezüglich bzw.... beziehungsweise d.s.... das sind DGÜW-V... Druckgeräteüberwachungsverordnung EUR... Euro HF... Hochfrequenz inkl.... inklusive Kesselgesetz... Bundesgesetz über Sicherheitsmaßnahmen für Dampfkessel, Druckbehälter, Versandbehälter und Rohrleitungen Nr.... Nummer ÖNORM EN... Europäische Norm im Status einer Österreichischen Norm ÖVE... Österreichischer Verband für Elektrotechnik rd.... rund Tab.... Tabelle u.a.... unter anderem

StRH V - 34-1/14 Seite 4 von 13 u.zw.... und zwar USt... Umsatzsteuer z.b.... zum Beispiel GLOSSAR Äußere Untersuchung Eine Untersuchung hinsichtlich der Funktionssicherheit der Ausrüstung und des Zustandes der druckbeaufschlagten Wandungen, soweit diese ohne Entfernung von Isolation oder Mauerwerk zugänglich sind. Druckbehälter Ein Behälter mit einem Innendruck, der größer als der Druck außerhalb des Behälters ist. Druck- oder Dichtheitsprüfung Prüfung auf Festigkeit und Dichtheit eines Produktes. Innere Untersuchung Eine Untersuchung hinsichtlich des Zustandes der druckbeaufschlagten Wandungen. Laderegler Ein Gerät zur Steuerung und Überwachung der Ladung und Entladung von Akkumulatoren oder Batterien. HF-Leistungsmessung Zur Bestimmung der von Hochfrequenzquellen abgegebenen Leistung. Relaisstelle Sende- und Empfangsanlage.

StRH V - 34-1/14 Seite 5 von 13 PRÜFUNGSERGEBNIS Der Stadtrechnungshof Wien unterzog das Wiener Warn- und Alarmsystem einer stichprobenweisen Prüfung und teilte das Ergebnis seiner Wahrnehmungen nach Abhaltung einer diesbezüglichen Schlussbesprechung der geprüften Stelle mit. Die von der geprüften Stelle gemäß den Bestimmungen der Geschäftsordnung für den Magistrat der Stadt Wien abgegebene Stellungnahme wurde berücksichtigt. Allfällige Rundungsdifferenzen bei der Darstellung von Berechnungen wurden nicht ausgeglichen. 1. Vorbemerkung 1.1 Gemäß der Geschäftseinteilung für den Magistrat der Stadt Wien ist die Magistratsabteilung 34 u.a. für die Planung, Errichtung, Installation, Betriebsführung, Erhaltung und Begutachtung von Alarmsystemen, wie dem Wiener Warn- und Alarmsystem, im Einvernehmen mit der Magistratsabteilung 68 nach dem Wiener Katastrophenhilfe- und Krisenmanagementgesetz einschließlich Durchführung von Funktionsproben zuständig. Die Organisation und Führung des Wiener Warn- und Alarmsystems obliegt der Gruppe Krisenmanagement und Sicherheit des Geschäftsbereiches Organisation und Sicherheit der Magistratsdirektion. 1.2 Das Wiener Warn- und Alarmsystem dient zur Warnung und Alarmierung der Wiener Bevölkerung in Katastrophen- und Krisenfällen. Dieses System umfasst steuerungsspezifische Hard- und Softwarekomponenten (z.b. Rechneranlagen, Monitore, Drucker, Netzwerkkomponenten) sowie elektronische und pneumatische Sirenen. Die steuerungsspezifischen Hard- und Softwarekomponenten befinden sich in der Katastrophenleitzentrale, in der Unterzentrale sowie in vier Relaisstellen. Die elektronischen und pneumatischen Sirenen sind an verschiedenen Örtlichkeiten des Wiener Stadtgebietes - weitgehend auf Dächern öffentlicher Gebäude - situiert. 1.3 Das Wiener Warn- und Alarmsystem wird im Hinblick auf die Erfüllung der zivilschutzspezifischen Anforderungen laufend evaluiert und im Bedarfsfall modifiziert bzw. erneuert.

StRH V - 34-1/14 Seite 6 von 13 Die bislang letzte Erneuerung des Wiener Warn- und Alarmsystems erfolgte im Auftrag der ehemaligen Magistratsabteilung 23 (diese Abteilung wurde im Jahr 2003 in die neugeschaffene Magistratsabteilung 34 eingegliedert) insbesondere in den Jahren 2002 sowie 2003 durch eine Firma und betraf die Installation bzw. Implementierung von neuen Hard- und Softwarekomponenten in der Katastrophenleitzentrale, in der Unterzentrale sowie in den Relaisstellen, die Modifikation der damals bestehenden 124 elektronischen und 35 pneumatischen Sirenen sowie die Situierung von zusätzlichen Sirenen. Im Zuge dieser Beauftragung wurde mit dieser Firma betreffend das Wiener Warn- und Alarmsystem ein unbefristeter Wartungsvertrag geschlossen. In der Folge waren Modifikationen des Wiener Warn- und Alarmsystems dahingehend gegeben, dass Sirenen adaptiert (insbesondere die Umrüstung von vier auf sechs Sirenenhörner), örtlich verlegt (Standortverlegung) und neu errichtet wurden. Im Zeitpunkt der Prüfung (Oktober 2013) bestanden 148 elektronische und 36 pneumatische Sirenen. Ein Teil der elektronischen Sirenen, u.zw. zehn elektronische Kleinsirenen, war auf sogenannten Vienna City Terminals (d.s. Litfaßsäulen, die von ihrer Ausstattung her Internetzugriffe ermöglichen) installiert. 2. Prüfungsgegenstand Die gegenständliche stichprobenweise Prüfung bezog sich auf den Betrieb und die präventive Wartung einschließlich sicherheitstechnischer Überprüfungen des Wiener Warnund Alarmsystems, wobei der Betrachtungszeitraum die Jahre 2010 bis 2012 umfasste. 3. Rechtliche Grundlagen und wartungsspezifische Vereinbarungen 3.1 Für die sicherheitstechnische Prüfung des Wiener Warn- und Alarmsystems bestehen im Wesentlichen folgende rechtliche Grundlagen: - Innere und äußere Untersuchungen sowie Druck- oder Dichtheitsprüfungen der Druckbehälter der pneumatischen Sirenen insbesondere gemäß dem Kesselgesetz und der DGÜW-V, wobei die äußeren Untersuchungen in dreijährigen Abständen so-

StRH V - 34-1/14 Seite 7 von 13 wie die inneren Untersuchungen und die Druck- oder Dichtheitsprüfungen in zwölfjährigen Abständen durchzuführen sind, - blitzschutztechnische Überprüfungen (betreffend die Sirenenmaste) vor allem gemäß der ÖVE/ÖNORM EN 62305-3, Blitzschutz, Teil 3: Schutz von baulichen Anlagen und Personen in vorgeschriebenen Zeitintervallen von drei Jahren. 3.2 Gemäß den wartungsspezifischen Vereinbarungen zwischen der ehemaligen Magistratsabteilung 23 und einer Firma sind die Relaisstellen sowie die elektronischen und pneumatischen Sirenen in halbjährlichen Abständen zu warten. Zudem sind die pneumatischen Sirenen in zweijährigen Abständen einer sogenannten "erweiterten Wartung" zu unterziehen. Im Rahmen der Wartung sind je nach Segment des Wiener Warn- und Alarmsystems beispielsweise folgende Leistungen zu erbringen: - Relaisstelle (Funktionsprüfung des Ladereglers, HF-Leistungsmessung), - elektronische Sirene (Simulation einer Fernauslösung mittels Testgerät, Messung des Ladestroms und der Batteriespannung), - pneumatische Sirene (Funktionsprüfung des Motors und des Kompressors bei der halbjährlichen Wartung sowie Wechsel des Kompressoröles, Reinigung der Abscheider, Prüfung der Pneumatikanlage auf Dichtheit bei der erweiterten Wartung). 4. Wahrnehmungen zur Überprüfung, Wartung und Betrieb des Wiener Warn- und Alarmsystems 4.1 Vorweg war zu bemerken, dass für die Archivierung und Evidenthaltung der Daten über sicherheitstechnische Überprüfungen und Wartungen in der Magistratsabteilung 34 seit Februar 2009 ein SAP-System im Einsatz ist. Dieses System verfügt über nachstehende Funktionalitäten: - Speicherung und Evidenthaltung der Daten über Objekte und haustechnische Anlagen,

StRH V - 34-1/14 Seite 8 von 13 - objekt- bzw. anlagenbezogene Speicherung der Daten über die vorgeschriebenen Prüf- und Wartungsintervalle, - Erfassung bzw. Auflistung der mit Überprüfungen und Wartungen verbundenen budgetären Daten, - automatische Generierung von Meldungen betreffend die Fälligkeit von Überprüfungen und Wartungen, - Erstellung von Unterlagen, welche die für Überprüfungen und Wartungen relevanten Kriterien ausweisen, - Speicherung von Daten bzgl. der Durchführung der Überprüfungen und Wartungen und der damit verbundenen Ergebnisse, - Dokumentation von gesetzlichen Vorschriften, Normen, Befunden, Reparaturen und Wartungsprotokollen im Zusammenhang mit sicherheitstechnischen Überprüfungen und Wartungen. Das in Rede stehende System ermöglicht - eine rasche und einheitliche Vorgangsweise bei der Budgetierung der mit periodischen Überprüfungen und Wartungen verbundenen Kosten, - die rationelle Evidenthaltung von sämtlichen Überprüfungs- und Wartungsterminen, - den Überblick über sämtliche Prüf- und Wartungstermine, - automatisch generierte Meldungen über die Fälligkeit von Überprüfungen und Wartungen im Sinn einer zeitgerechten Abwicklung, - die arbeitsökonomische Abwicklung von Bestellungen betreffend Überprüfungen und Wartungen, - ein rationelles und zeitnahes Berichtswesen, - die elektronische Ablage bzw. Archivierung von Dokumenten, wie z.b. Befundungen, - den raschen Zugriff auf Dokumente und stellt daher ein effizientes Instrument hinsichtlich der Archivierung und Evidenthaltung von Daten über sicherheitstechnische Überprüfungen und Wartungen dar. Betreffend das Wiener Warn- und Alarmsystem wurde das SAP-System für die Archivierung und Evidenthaltung der Daten über blitzschutztechnische Überprüfungen herangezogen. In Bezug auf die Prüfung der Druckbehälter der pneumatischen Sirenen

StRH V - 34-1/14 Seite 9 von 13 fand dieses System noch keine Anwendung. Was die Wartung anlangt, wurde das SAP- System lediglich teilweise, u.zw. zur automatischen Generierung von Meldungen betreffend die Fälligkeit der Wartungsleistungen für das Wiener Warn- und Alarmsystem, genutzt. Da das SAP-System, wie vorhin dargelegt, die mit Überprüfungen und Wartungen verbundenen administrativen Belange wirkungsvoll unterstützt, wurde der Magistratsabteilung 34 einerseits empfohlen, dieses System für die Prüfung der Druckbehälter unter Erfassung und Evidenthaltung diesbezüglicher Daten zu nutzen. Andererseits erging die Empfehlung, das SAP-System für die Administration von weiteren Daten über die Wartung des Wiener Warn- und Alarmsystems - insbesondere Daten über die Durchführung der Wartung und deren Ergebnisse - heranzuziehen. 4.2 Hinsichtlich der sicherheitstechnischen Überprüfungen des Wiener Warn- und Alarmsystems ergaben sich folgende Feststellungen: 4.2.1 Die Untersuchungen bzw. Überprüfungen der Druckbehälter der pneumatischen Sirenen wurden im Auftrag der Magistratsabteilung 34 von einer akkreditierten Prüfstelle innerhalb der gesetzlich vorgeschriebenen Fristen durchgeführt. Die bislang letzten äußeren Untersuchungen, inneren Untersuchungen und Druckprüfungen erfolgten im Jahr 2011. Die nächsten äußeren Untersuchungen sind im Jahr 2014, die nächsten inneren Untersuchungen und Druckprüfungen im Jahr 2023 vorzunehmen. Für die im Jahr 2011 erfolgten Untersuchungen bzw. Überprüfungen der Druckbehälter fielen Kosten in der Höhe von 32.547,62 EUR an (dieser Betrag und alle nachfolgend angeführten Beträge inkl. USt). 4.2.2 Ebenso wurden die blitzschutztechnischen Überprüfungen, mit welchen befugte Firmen befasst waren, fristgerecht durchgeführt. Der monetäre Aufwand für solche Überprüfungen im Betrachtungszeitraum war mit 14.087,33 EUR zu beziffern.

StRH V - 34-1/14 Seite 10 von 13 4.2.3 Im Rahmen der Untersuchungen bzw. Überprüfungen der Druckbehälter der pneumatischen Sirenen sowie der blitzschutztechnischen Überprüfungen wurden vereinzelt Mängel vorgefunden (insbesondere betreffend blitzschutztechnische Anlagen), deren Behebung von der Magistratsabteilung 34 umgehend veranlasst wurde. 4.3 Betreffend die Wartung des Wiener Warn- und Alarmsystems ergab sich Folgendes: 4.3.1 Die auf dieses Segment Bezug habenden Leistungen wurden in Entsprechung der vereinbarten Wartungsintervalle erbracht. Im Betrachtungszeitraum (2010 bis 2012) wurden Komponenten der vier Relaisstellen sowie die elektronischen und pneumatischen Sirenen halbjährlich gewartet. Im Jahr 2011 erfolgte die erweiterte Wartung der pneumatischen Sirenen, die vereinbarungsgemäß in zweijährigen Abständen vorzunehmen ist. 4.3.2 Die nachstehenden Tabellen zeigen die Kosten für die im Betrachtungszeitraum erbrachten Wartungsleistungen: Relaisstellen Jahr Summe der Wartungskosten in EUR 2010 12.551,60 2011 5.214,30 2012 3.101,41 Tab. 1: Kosten der Wartung der Komponenten der Relaisstellen. Elektronische und pneumatische Sirenen Jahr Anzahl der gewarteten Sirenen Summe der Wartungskosten in EUR Durchschnittliche Wartungskosten pro Sirene in EUR Elektronische Sirenen 2010 144 44.772,00 310,92 2011 145 45.084,00 310,92 2012 146 45.396,00 310,93 Pneumatische Sirenen 2010 37 14.430,00 390,00 2011 36 31.565,66 876,82 2012 36 14.040,00 390,00 Tab. 2: Kosten der Wartung der elektronischen und pneumatischen Sirenen.

StRH V - 34-1/14 Seite 11 von 13 Die Tab. 2 lässt erkennen, dass die Wartung der pneumatischen Sirenen im Vergleich zu den elektronischen Sirenen teurer war. Die durchschnittlichen Wartungskosten pro Sirene waren bei den pneumatischen Sirenen in den Jahren 2010 sowie 2012 um rd. 25 % und im Jahr 2011 um rd. 180 % höher als bei den elektronischen Sirenen. Letzteres resultierte daraus, dass die pneumatischen Sirenen im Jahr 2011 einer erweiterten Wartung, die, wie bereits erwähnt, für solche Sirenen alle zwei Jahre zu erfolgen hat, zugeführt wurden. 4.4 In Bezug auf den Betrieb des Wiener Warn- und Alarmsystems war Folgendes festzuhalten: 4.4.1 Zur Überprüfung der Funktionsfähigkeit der Sirenen und im Hinblick auf einen möglichst reibungslosen Betrieb der Sirenen während des Probealarms - ein solcher erfolgt einmal jährlich durch Sirenentöne (Dauer- und Heultöne in einer festgelegten zeitlichen Abfolge) - wird von der Katastrophenleitzentrale täglich und von der Unterzentrale monatlich eine "Stille Alarmierung" (ohne akustische Signale) ausgelöst. 4.4.2 Hinsichtlich der Funktionsfähigkeit der Sirenen im Betrachtungszeitraum sei auf die nachstehende Tabelle verwiesen, aus der die Anzahl der Störungen und die daraus resultierenden Reparaturkosten hervorgehen: Jahr Anzahl der installierten Sirenen Anzahl der Störungen Reparaturkosten in EUR Elektronische Sirenen 2010 144 47 22.997,04 2011 145 55 22.840,27 2012 147 77 33.152,21 Pneumatische Sirenen 2010 37 14 5.573,76 2011 36 32 5.930.82 2012 36 19 7.935,79 Tab. 3: Anzahl der Störungen und Reparaturkosten. Unter Betrachtung der Relation zwischen der Anzahl der Störungen und der Anzahl der installierten Sirenen war festzuhalten, dass in den Jahren 2010 bis 2012 die pneumatischen Sirenen um durchschnittlich rd. 45 % störungsanfälliger als die elektronischen Sirenen waren. Die Reparaturkosten (umgelegt auf die Anzahl der installierten Sirenen)

StRH V - 34-1/14 Seite 12 von 13 waren bei den elektronischen Sirenen geringfügig höher (durchschnittlich um rd. 1,5 %). Dies deshalb, da im Betrachtungszeitraum Defekte an den Verstärkern der elektronischen Sirenen unverhältnismäßig oft auftraten, was zu höheren Kosten führte. 4.4.3 Was die Probealarme im Betrachtungszeitraum anlangt, war bzgl. des Wiener Warn- und Alarmsystems Folgendes zu konstatieren: Bei dem am 2. Oktober 2010 durchgeführten Probealarm fiel eine Sirene der bis dahin 181 installierten Sirenen aus. Die am 1. Oktober 2011 und am 6. Oktober 2012 erfolgten Probealarme zeigten, dass sämtliche Sirenen (181 bzw. 182) einwandfrei funktionierten. 4.5 Resümierend war festzuhalten, dass für die pneumatischen Sirenen insbesondere infolge der in zweijährigen Abständen durchzuführenden erweiterten Wartung höhere Wartungsaufwände als für elektronische Sirenen anfallen. Hiezu kam noch, dass pneumatische Sirenen gegenüber elektronischen Sirenen in der Regel störungsanfälliger sind. Unter diesem Aspekt wurde der Magistratsabteilung 34 empfohlen, die pneumatischen Sirenen in Abhängigkeit von wirtschaftlichen und betriebsspezifischen Kriterien (wie erhöhte Wartungs- und Reparaturaufwände) durch elektronische Sirenen sukzessive zu ersetzen. In dem Zusammenhang war zu bemerken, dass im Rahmen des Wiener Warn- und Alarmsystems seit dem Jahr 2006 nur mehr elektronische Sirenen für Neuinstallationen verwendet werden. 5. Zusammenfassung der Empfehlungen Empfehlung Nr. 1: Das in der Magistratsabteilung 34 für die Archivierung und Evidenthaltung der Daten über sicherheitstechnische Überprüfungen und Wartungen bestehende SAP-System

StRH V - 34-1/14 Seite 13 von 13 wäre für die Prüfung der Druckbehälter unter Erfassung und Evidenthaltung diesbezüglicher Daten zu nutzen. Stellungnahme der Magistratsabteilung 34: Der Empfehlung wird nachgekommen werden. Empfehlung Nr. 2: Das SAP-System wäre für die Administration von weiteren Daten über die Wartung des Wiener Warn- und Alarmsystems - insbesondere Daten über die Durchführung der Wartung und deren Ergebnisse - heranzuziehen. Stellungnahme der Magistratsabteilung 34: Der Empfehlung wird nachgekommen werden. Empfehlung Nr. 3: In Abhängigkeit von wirtschaftlichen und betriebsspezifischen Kriterien (wie erhöhte Wartungs- und Reparaturaufwände) wären die pneumatischen Sirenen sukzessive durch elektronische Sirenen zu ersetzen. Stellungnahme der Magistratsabteilung 34: Der Empfehlung wird nachgekommen werden. Bisher wurden die vorhandenen pneumatischen Sirenen im Anlassfall bei massiveren Störungen getauscht. Geplant ist, die verbleibenden pneumatischen Sirenen im Zuge der nächsten Systemadaptierung als Austauschposition aufzunehmen. Der Stadtrechnungshofdirektor: Dr. Peter Pollak, MBA Wien, im Februar 2014