ein tradiertes Lernmodell kommt in die Jahre und unter Beschuss!?



Ähnliche Dokumente
Information zum Projekt. Mitwirkung von Menschen mit Demenz in ihrem Stadtteil oder Quartier

Probleme kann man nie mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind. Albert Einstein BERATUNG

Weiterbildungen 2014/15

Coaching - Supervision Einzelcoaching Business & Privat

ZUSATZAUSBILDUNG FÜR KOMPLEMENTÄRTHERAPEUTEN/-INNEN SUPERVISION

Themenbroschüre Business Coaching IPA. Personalentwicklung und Arbeitsorganisation

Mixed Leadership for More success.

Weiterbildungsangebote des Sommersemesters 2014 für Personalangehörige der Universität des Saarlandes

Fachseminare für die Versicherungswirtschaft

Neue Medien in der Erwachsenenbildung

Leitbild. LG Liechtensteinisches. Gymnasium

Import Zertifikate ELM

Schlüsselqualifikationen

Diese wurde im Leitbild fixiert welches von den Mitarbeitern/innen in Kooperation mit den Nutzern entwickelt und reflektiert wurde.

Das Mentoring-Programm der Volkswagen AG Anja Christmann, Leiterin Frauenförderung

Vorsprung durch Wissen

Das Handwerk in Nordrhein-Westfalen

Richtlinien für die Zertifizierung der Weiterbildung Systemisches Coaching (DGSF) als Aufbauweiterbildung

Entwicklung eines Beratungsprogramms zur Förderung der emotionalen Intelligenz im Kindergarten

Kompetenzorientierte Qualifizierung in der Kindertagespflege

Eingangsseite Umwelt-online

Umzug der abfallwirtschaftlichen Nummern /Kündigung

LEHRGANG. Intensivseminar MasterCoaching Als Meister wird man nicht geboren aber jeder kann sich zum Meister entwickeln

Ehrenamtliche weiterbilden, beraten, informieren

1) Was sind die Ziele des Europäischen Wirtschaftsführerscheins, EBC*L? 4) Von wem wurde der EBC*L initiiert und von wem wird er betrieben?

Aussage: Das Seminar ist hilfreich für meine berufliche Entwicklung

Vielfalt fördern. Maßstäbe setzen. Coaching. Entscheidungshilfen für Kundinnen und Kunden. Deutsche Gesellschaft für Supervision e.v.

Drucken in den Pools

Coaching. Unser Angebot für. Führungskräfte Geschäftsführer und Vorstände Work - Life - Balance Teams

FIRMENSCHULUNGEN FÜR HOTELS UND RESTAURANTS

Konzeption & Umsetzung eines länderübergreifenden IKZM - Prozesses

Mittendrin und dazwischen -

Fox definiert Lehrsupervision als eine besondere Form innerhalb der Ausbildung zur Supervisorin.

Praxisreferat. Was ist und wie geht Supervision?

Einführung in Friedenspädagogik und schulisches Konfliktmanagement

Ausschüttung der Stiftung Jugend der Sparkasse Rhein-Nahe. Ausschüttung der Stiftergemeinschaft der Sparkasse Rhein-Nahe

SOB Systemische Train the Trainer-Qualifizierung: Grundlagen systemischer Erwachsenenbildung

AUS DEN AUGEN VERLOREN? AUSZUBILDENDE DER AUSSERBETRIEBLICHEN AUSBILDUNG IM FOKUS. Edelgard Schmidt Denkwerkstatt: JugendMentoring e.v.

Beschäftigung und Qualifizierung

Sonderbefragung Industrie 4.0

11. Handbuch Online-Tool Stufe II. Wie die Daten ins Online-Tool eingegeben werden.

SCHLÜSSELPERSONEN IN DER KOMMUNALEN INTEGRATIONSPOLITIK

HR BUSINESS PARTNER. Lernwege. Architekten der Zusammenarbeit

C O N S U L T I N G. Wir bauen Brücken zwischen Menschen und Unternehmen. Chefsache. Executive Management Coaching

BEWERBUNG als Zivilcourage-TrainerIn beim Mauthausen Komitee Österreich

International verständliche Titel für. die höhere Berufsbildung

Coaching und Mee(h)r. 2. Tagung zu aktuellen Fragen des Coachings an Hochschulen auf Sylt November 2012 Akademie am Meer, List / Sylt

Positionsprofil. Steuerberater / Wirtschaftsprüfer (m/w) mit Partnerperspektive

Schnorrenberger Immobilien Gruppe

HamburgService Registrierung für die Online-Dienste Gutachterverfahren (GUV) und Gutachterinformationssystem (GIS)

Gesprächsleitfaden Mitarbeitergespräch (MAG) für Vorgesetzte

Coaching - schillerndes Konzept oder wichtiges Instrument der Personalentwicklung?

Ausbildung in Gewaltfreier Kommunikation zur TrainerIn

Ein-Blick in die Betriebswirtschaftslehre. Universität Liechtenstein April 2015

Die Sprache der Jüngsten entdecken und begleiten Katrin Pischetsrieder, Karin Schlipphak

Bachelor of Science Wirtschaftsinformatik. Wirtschaftsinformatik. Bachelor of Science

Qualitätsmanagement und Abstimmungsprozesse auf der Makroebene des Bildungswesens

HERNSTEIN GENERAL MANAGER PROGRAM

Zwischenbericht der UAG NEGS- Fortschreibung

Das Allgemeine besonders gut können Ein Beratungsansatz für Migrantinnen und Migranten im Gründungsprozess

Coaching und Teamentwicklung

(GPF) Koordinierende Fachpflegekraft in der Gerontopsychiatrie

Fragebogen zur Erhebung der Zufriedenheit und Kooperation der Ausbildungsbetriebe mit unserer Schule

Engagement der Industrie im Bereich Cyber Defense. Blumenthal Bruno Team Leader Information Security RUAG Defence Aarau, 25.

DSC Lehr Coaching Konzept

Die Qualität der Online- Beratung

Was ist Peer-Beratung?

Veränderungsprozesse in Organisationen gestalten, steuern und begleiten

Interne Supervision effektive Unterstützung für Organisationen in Veränderung

Herausforderungen und Möglichkeiten für die landwirtschaftliche Logistik

Fachliches Auswahlverfahren für Übersetzerinnen und Übersetzer

Vorankündigung Die Verlagsleitung und der Erfolgsautor der Blauen Business-Reihe ist auf der Frankfurter Buchmesse 2007 vertreten.

Checkliste zur Vorbereitung für die Führungskraft

Erhalt und Weiterentwicklung beruflicher Kompetenzen der Lehrerinnen und Lehrer

Workshop: Kaufmännische Steuerung und Kontrolle als Kernqualifikation - aus Sicht der Betriebe

Energiewende und Fachkräfteentwicklung Anforderungen und Qualifizierungserfordernisse

Studiengang Sozialversicherung (B. A.)

Werkfeuerwehren Übersicht der Seminare 2013/2014

ZIELE, INHALTE, METHODEN UND ABLAUFSCHRITTE

Neue Arbeitswelten Bürokultur der Zukunft

Projekt- Management. Landesverband der Mütterzentren NRW. oder warum Horst bei uns Helga heißt

1. DAS PRAKTIKUM IM UNTERNEHMEN: ein Leitfaden.

Mediationsbüro am Schloss Seefeld

FERNKURSE zur Förderung der beruflichen Eingliederung

Executive Search oder Interim Management - was ändert sich durch digitale Transformation?

Teamentwicklung. Psychologische Unternehmensberatung Volker Rudat

(stellv.) Leiterin des ambulanten Beratungszentrums eine. Diplom-Psychologin

Schweigepflicht & Datenschutz in sozialen Diensten und Einrichtungen

offene Netzwerke. In diesem Sinn wird auch interkulturelle Kompetenz eher als Prozess denn als Lernziel verstanden.

LÖSUNGEN FÜR FÜHRUNGSKRÄFTE KOMPETENZ-COACHING

Zentrum für universitäre Weiterbildung

Sehr geehrte Damen und Herren

Beratungskompetenz Existenzgründung

LEHRGANG SUPVERVISION

Die richtigen Partner finden, Ressourcen finden und zusammenführen

Gesamtübersicht MAIN 7 Trainingsprogramm für Führungskräfte

3EB-Coaching Basiskurs

Strategie- und Leitbildentwicklung für die Technische Universität Braunschweig Vorlage zur Senatssitzung am 25. September 2013

Coaching. Einige ausgewählte Anlässe für Coaching: Veränderungsprozesse und andere Themen in Organisationen

Transkript:

Lehr Supervision: ein tradiertes Lernmodell kommt in die Jahre und unter Beschuss!? Fachtagung Lehrsupervision 4.-5.6.2015, Bregenz BSC/ASC bso DGSv ÖVS Bregenz 4./5.Juni 2015 Fachtagung Lehrsupervision 1

Fokus: Sozialisierungsprozesse rund um SV- Ausbildung und LSV unsere Brille: eigene Erfahrungen und Fragestellungen Bregenz 4./5.Juni 2015 Fachtagung Lehrsupervision 2

Aufbau 3 Prämissen, die das Verhältnis Lehrsupervision und Supervisionssausbildung betreffen Neuerungen in SV-ausbildungen und ihre Bedeutung für LSV Fragestellungen Bregenz 4./5.Juni 2015 Fachtagung Lehrsupervision 3

Leuschner, G. (1979): Gedanken zur Rolle des Lehrsupervisors. In: Akademie für Jugendfragen Münster (Hrsg), Supervision im Spannungsfeld zwischen Person und Institution. Freiburg: Lambertus-Verlag, S.50-65 Lehrsupervision = Instanz zur Reflexion von (beruflicher) Sozialisation im Kontext aktueller Beratungsprozesse Übereinstimmungen im Sozialisationsprozess LehrsupervisandINNEN - LehrsupervisorINNEN Bregenz 4./5.Juni 2015 Fachtagung Lehrsupervision 4

Prämisse 1: Das Verständnis von Lehrsupervision (LSV) ist geprägt von den Anfängen der Supervisionsausbildungen (1970er/1980erJahre) Bregenz 4./5.Juni 2015 Fachtagung Lehrsupervision 5

Weiterentwicklung der SV/LSV SV etablierte sich zunächst und zentral in psychosozialen Arbeitsfeldern und auch im Bildungssektor überall dort, wo Reflexion genuin zur Ausbildung und Ausübung der entsprechenden Berufe gehört LSVINNEN haben in der Regel positive Erfahrungen mit dieser SV in diesem Umfeld Generative Weitergabe Bregenz 4./5.Juni 2015 Fachtagung Lehrsupervision 6

Prämisse 2: Das Verständnis von SV, das LSVINNEN vermitteln, ist geprägt von ihren eigenen positiven Erfahrungen mit beruflich orientierter Selbstreflexion, meist in psychosozialen Feldern Bregenz 4./5.Juni 2015 Fachtagung Lehrsupervision 7

Sozialisationsinstanzen im Ausbildungskontext LSVINNEN und AusbildnerINNEN heute haben als SVINNEN selbst die Entwicklung von SV/C beeinflusst und bereits einige Pradigmenwechsel (Brüche) mitgetragen,z.b. - die Thematik Verantwortung für Organisationen - die Auftragsgestaltung in Organisationen - die Komplexberatung - Integration ins Gesundheitsmanagment - die Kooperation mit anderen BeraterINNEN, SVINNEN Bregenz 4./5.Juni 2015 Fachtagung Lehrsupervision 8

Prämisse 3: Die aktuelle Sozialisierung der AusbildungskandidatInnen in der LSV erfolgt in enger Anbindung an Erfahrungen der LSVINNEN und deren Konzept-, Theorie und Praxis- Vorstellungen von SV/C Bregenz 4./5.Juni 2015 Fachtagung Lehrsupervision9

Unsere These: Bisher konnten wir von überlappenden/angrenzenden/gleichen Vorstellungen zu SV/C von AusbildungskandidatINNEN, AusbildnerINNEN und LSVINNEN ausgehen. Derzeit entstehen neue Brüche in den Lehr-Lernverhältnissen Bregenz 4./5.Juni 2015 Fachtagung Lehrsupervision 10

Beispiel 1979 (Leuschner) AusbildnerIn: Grundberuf SozialarbeiterIN (SozArb) und andere LSVInnen: Beruf SozArb + SVIn Erfahrung: SV als SozArbIn LehrsupervisandIn: Herkunftsberuf SozArb SV-Praxis, die in der LSV reflektiert wird: Beratung von SozArb Beispiel 2015 (SuCo) Ausbildnerin: Studium Bildungswiss., selbständige Beraterin (v.a. NGOs) LSVin: Full-time-SVin, Erfahrungen als LeiterIn von EB-Einrichtung (Kommune) LehrsupervisandIn: Herkunftsberuf Vermögensberater Coaching-Praxis, die in LSV reflektiert wird: Projekt von Gleisbauer-Ingenieuren(Bahn) Bregenz 4./5.Juni 2015 Fachtagung Lehrsupervision 11

Veränderungen in Ausbildungen zu SV/C In den letzten10 Jahren melden sich mehr InteressentINNEN aus wirtschaftlichen und technischen Berufen, aus Verwaltung und Management Gelernte Reflexion dient vorwiegend dem Primat der Organisations- und Arbeitseffiziens Aktuelle Herausforderungen fürlsv Arbeitsbezogene Selbstreflexion ist in Auseinandersetzung mit den gelernten Lernkulturen, dem eigenen beruflichen Ethos neu zu lernen Selbstreflexion und Introspektion sind oft Neuland für SVsndINNEN Bregenz 4./5.Juni 2015 Fachtagung Lehrsupervision 12

Veränderungen in Ausbildungen zu SV/C Die meisten Ausbildungen in A haben Coaching als SV-relevante Beratungsform in Curricula integriert Folge: Coaching-Prozesse werden als Zulassungsvoraussetzung anerkannt unklar, ob selbst- und sozialreflexive Auseinandersetzungen stattfanden www.postgraduatecenter.at/suco Aktuelle Herausforderungen für LSV UNIVERSITÄT WIEN Basismodell Supervision inkl. der dort üblichen Selbst- und Kontextbefragung ist über LSV oft erst neu zu lernen Supervisions-basierte Reflexionsformen für neue Arbeitsfelder sind zu entwickeln Bregenz 4./5.Juni 2015 Fachtagung Lehrsupervision 13

Veränderungen in Ausbildungen zu SV/C SV-Ausbildung wird immer öfter zur Planung einer Zusatzkompetenz im Rahmen einer freiberuflichen Beratungspositionierung geplant www.postgraduatecenter.at/suco Aktuelle Herausforderungen für LSV UNIVERSITÄT WIEN LSV ist hier gefragt als Projektsupervision für Start-up-Firmen Bregenz 4./5.Juni 2015 Fachtagung Lehrsupervision 14

Veränderungen in Ausbildungen zu SV/C Inhaltliche Entwicklung: Paradigmenwechsel z.b. von einer settingbezogenen SV zu einer theoriebegründeten Methodologie (Beispiel Suco) www.postgraduatecenter.at/suco Aktuelle Herausforderungen für LSV LSVINNEN sind UNIVERSITÄT WIEN mit inhaltlichen Fragen/Veränderungen zur SV beschäftigt mit stark veränderten Aufträgen der LehrsupervisandINNEN Bregenz 4./5.Juni 2015 Fachtagung Lehrsupervision 15

Veränderungen in Ausbildungen zu SV/C Neue Anforderungen und Ausbildungsinhalte Wissenschaftliche Qualifizierung Kompetenz für Arbeit in komplexen Strukturen zu arbeiten www.postgraduatecenter.at/suco Aktuelle Herausforderungen für LSV In Folge: UNIVERSITÄT WIEN LSV: Raum für wissenschaftliche Fragen? LSV: Instrument zur Unterstützung für das Lernfeld Zusammenarbeit von SVINNEN/C? Bregenz 4./5.Juni 2015 Fachtagung Lehrsupervision 16

LSV unter Beschuss??? Faktisch: ja im Fachdiskurs: kaum! Bregenz 4./5.Juni 2015 Fachtagung Lehrsupervision 17

Weiter zu bearbeiten zu erforschen ist: Fühlen sich LSVINNEN + AusbilderINNEN aufgerufen, über unterschiedliche Reflexionskompetenzen nachzudenken? Welche Möglichkeiten haben klassisch sozialiserte LSVINNEN, die AusbildungskandidatINNEN aus ganz anderen Sozialisationen zu erreichen? Bregenz 4./5.Juni 2015 Fachtagung Lehrsupervision 18

www.postgraduatecenter.at/suco Weiter zu bearbeiten zu erforschen ist: Tragen LSVINNEN die wissenschaftliche Qualifizierung von AusbildungskandidatINNEN mit? Wird Komplexberatung und aktuelle Kooperationen unter SVINNEN in der LSV unterstützt? Hat strategisches Coaching (mit geringem Reflexionsanteil) Platz? UNIVERSITÄT WIEN Bregenz 4./5.Juni 2015 Fachtagung Lehrsupervision 19

Folie 20 Mag a. Angela Gotthardt-Lorenz, ÖVS Zu thematisieren ist der Gap/die Grenzen zwischen: traditionell verankerten (L)SVINNEN- Sozialisation neuen Anforderungen durch ganz anders sozialisierte TeilnehmerINNEN und Beratungsfelder Eine Chance zur Weiterentwicklung von SV/C-Ausbildungen??? Wir danken für Ihre Aufmerksamkeit Bregenz 4./5.Juni 2015 Fachtagung Lehrsupervision 20