Wie kann ich mich als Patient optimal auf das Arztgespräch vorbereiten?



Ähnliche Dokumente
Checkliste. zur Gesprächsvorbereitung Mitarbeitergespräch. Aktivität / Frage Handlungsbedarf erledigt

Kieferorthopädische Versorgung. Versichertenbefragung 2015

Komplexe Gesetzgebung erfordert kompetente Fachkenntnisse.

Deutliche Mehrheit der Bevölkerung für aktive Sterbehilfe

Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance:

Gesprächsführung zwischen Arzt und Patient

Fragebogen Weisse Liste-Ärzte

Hinweise zum Fragebogen. Wir möchten Sie darum bitten, die jeweils zutreffenden Antworten in den dafür vorgesehenen

Technische Universität München. Patienteninformationstag Prostatakrebs. TU München. P. Herschbach Roman-Herzog-Krebszentrum München

Bürger legen Wert auf selbstbestimmtes Leben

Nachhaltiges Gesundheitssystem

Arbeitshilfe "Tipps für Gespräche mit Vorgesetzten und KollegInnen" Was gilt für mich?

FAMILIENSTAND ALLEINERZIEHENDE MÜTTER

Sichere Anleitung Zertifikate / Schlüssel für Kunden der Sparkasse Germersheim-Kandel. Sichere . der

Dialogtag 2014 Private Vereinbarung? Aber richtig!

Patientenverfügung - und ihre Bedeutung für alle Beteiligten

Fragebogen zur Mitarbeiterzufriedenheit in Rehabilitationskliniken

Zur Veranschaulichung haben wir ein Beispiel für das Gedächtnisprotokoll gebildet.

potential2 Mitarbeitergespräche als erfolgreiches Führungsinstrument 17. Januar 2013 Susanne Triebs-Lindner // Helmut Lindner Potentialhoch2 (Hamburg)

IHR PATIENTENDOSSIER IHRE RECHTE

LIFO -Stärkenmanagement: Übungen und Spiele

Verankerung des Themas Unternehmensnachfolge in KMU

Seminar für Führungskräfte

männlich weiblich an der Umfrage teilgenommen am Lehrgang teilgenommen

Erfahrungen mit Hartz IV- Empfängern

Volksbank BraWo Führungsgrundsätze

Erprobungsfassung. Multi-Media Berufsbildende Schulen. Regionales Bildungszentrum für die Medien- und IT-Berufsausbildung in der Region Hannover

Zukunft Gesundheit 2014 Jungen Bundesbürgern auf den Puls gefühlt

Coach me if you can! Iris Brockob & Frank Hoffmann Partnerschaft für Beratung, Training & Gestaltung

Grundsätze zur Führung und Zusammenarbeit. Ernst Schweizer AG, Metallbau

Vorwort der Freiburger CBASP-Selbsthilfegruppe 16

SWOT Analyse zur Unterstützung des Projektmonitorings

INFORMATION FÜR FÜHRUNGSKRÄFTE

Sehr geehrter Herr Pfarrer, sehr geehrte pastorale Mitarbeiterin, sehr geehrter pastoraler Mitarbeiter!

3.1 Das kognitive Modell Annahmen Der Zusammenhang zwischen Verhalten und automatischen Gedanken 51

Testinstruktion BVB-09

Behandlungsprogramme für Diabetiker was bringt das Mitmachen?

Seh-Ergonomie Beratung an Ihrem Arbeitsplatz oder zu Hause

Mustervereinbarung. Die Mustervereinbarung soll auch ein Impuls sein, die Qualität nach Innen und Außen zu sichern und weiter zu entwickeln.

Vorankündigung Die Verlagsleitung und der Erfolgsautor der Blauen Business-Reihe ist auf der Frankfurter Buchmesse 2007 vertreten.

Workshop. Zeitmanagement Hamburg, 24. November 2004

Meine Entscheidung zur Wiederaufnahme der Arbeit

Employer Branding: Ist es wirklich Liebe?

Unfallkasse Nord Träger der gesetzlichen Unfallversicherung Körperschaft des öffentlichen Rechts

Vertragsärztliche Tätigkeit eine berufsrechtsfreie Zone?

Bewerbertraining. Herzlich Willkommen! Referenten: Susanna Obermaier. Andreas Niebergall. Raiffeisenbank Westallgäu eg. Marketing der RB Westallgäu eg

24 Stunden (rundum) Pflege und Betreuung im eigenen Haus

Wie geht s den Mädchen?

Die Bedeutung der Kinder für ihre alkoholabhängigen Mütter

Motivationale Aspekte des gemeinsamen Lernens aus Sicht der Medizin- und Pflegestudierenden

Beschwerdeverfahren für Eltern. Fachtagung LVR 2015, Sylvia Steinhauer-Lisicki

Empfehlung zum Abschlussbericht im Programm Gründercoaching Deutschland

Auswertungsbogen Versorgungskapazitäten & Public Health

27 Techniken der Gesprächsführung 28 Sorgen Sie für eine angenehme Gesprächsatmosphäre

SELBSTBESTIMMT LEBEN MIT DEMENZ Informationen und Hilfestellungen für Betroffene und Angehörige.

Herzlichen Glückwunsch zu Ihren neuen Zähnen!

Ihre Fragen unsere Antworten rund um die Fusion der Sparkassen Wesel und Dinslaken-Voerde-Hünxe. Mehrwert der Fusion. Das Wichtigste vorab:

Gesprächsleitfaden Mitarbeitergespräch (MAG) für Vorgesetzte

Patientenleitfaden für das Gespräch mit dem Arzt. Liebe Patientin, lieber Patient!

Eltern in Lernentwicklungsgesprächen GrS Schnuckendrift Hans Korndörfer

Unternehmensleitbild und globale Unternehmensziele. Für die Menschen der Region die Bank der Region

Fragebogen Kopfschmerzen

Ausfüllanleitung. zum indikationsspezifischen Datensatz. für das strukturierte Behandlungsprogramm. Asthma bronchiale

Fragebogen: Rätoromanisch

Resultate GfS-Umfrage November Wie bekannt ist das Phänomen Illettrismus bei der Schweizer Bevölkerung?

Leitfaden zur Durchführung von Mitarbeitergesprächen im Bischöflichen Generalvikariat und in diözesanen Dienststellen des Bistums Trier

SCHWERPUNKT-KITAS SPRACHE & INTEGRATION. 2. Telefonkonferenz

Das ICD-Patientenzufriedenheitsbarometer

Initiative Inklusion Fachforum Epilepsie

Das Bandtagebuch mit EINSHOCH6 Folge 32: BIN ICH PARANOID?

Anlage 4 Leistungen und Vergütungen

ICL. Zur Korrektur sehr hoher Fehlsichtigkeiten. ab - 8 Dpt. ab + 3 Dpt. bis 6 Dpt.

Glaube an die Existenz von Regeln für Vergleiche und Kenntnis der Regeln

Veränderte Überprüfung der Inhalationstechnik bei Patienten mit COPD nach einer CME-Maßnahme.

Symptome, Ursachen, Behandlungskonzepte

WSO de. <work-system-organisation im Internet> Allgemeine Information

Michaela Knirsch-Wagner

Nach der Installation des FolderShare-Satellits wird Ihr persönliches FolderShare -Konto erstellt.

Wir machen neue Politik für Baden-Württemberg

Feedback (in der Hochschullehre): Form und Zweck

Private Altersvorsorge

Auswertung der Feedbackergebnisse im Unterricht (Beispiel)

Auswertung. Mitarbeiterbefragung zum Leistungsangebot Klinischer Sozialarbeit am Universitätsklinikum Münster

Befragt wurden Personen zwischen 14 und 75 Jahren von August bis September Einstellung zur Organ- und Gewebespende (Passive Akzeptanz)

Vom Umgang mit Konflikten

Psychotherapie und Internet zwei kompatible Systeme? 07. Mai Pressegespräch mit: Dr. Nikolaus Melcop. Dr. Bruno Waldvogel

SCHWERE KRANKHEITEN VORSORGE RISIKOSCHUTZ FÜR KINDER

Therapiezentrum. Nakaten & Kollegen. Osteopathische Therapie. Therapiezentrum

Ein gutes Wort für uns bis zu 100 Euro für Sie! 1 Empfehlen Sie uns weiter und sichern Sie sich Ihr Wohn(t)raumzuckerl.

Kreativ visualisieren

Das grosse 21 Tage Mind-Management Programm

Teil 2 Management virtueller Kooperation

Herzlich Willkommen!

Business Model Canvas

Implantate fürs Leben

AUFGABE 1 - INTERAKTION AUFGABENSATZ 1

Inhalte Ergebnisse der Elternbefragung KinderGarten

Bevölkerungsrepräsentative Umfrage. Die letzte Lebensphase Auseinandersetzung mit Krankheit, Leid und Sterben

Umgang mit Verdacht auf Kindeswohlgefährdung

Transkript:

5. Dialogforum für Patientenvertreter und Aktion Meditech Arzt-Patienten Kommunikation Defizite und Chancen Wie kann ich mich als Patient optimal auf das Arztgespräch vorbereiten? Helga Germakowski Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e.v.

Kommunikation zwischen Arzt und Patient - Eine Schwachstelle im Gesundheitsweisen - 60% der deutschen Patienten sagen, dass sie nicht immer über Behandlungsalternativen aufgeklärt werden. 50% fühlen sich nicht ernst genommen. 40% geben an, nichts über das Behandlungsziel erfahren zu haben. 38% bemängeln die fehlende Aufklärung über Nebenwirkungen.

Erwartungen der Patienten 80-90% wünschen die Aufklärung über die Behandlung, deren Risiken und Nebenwirkungen. 80-90% wünschen die Aufklärung über die Prognose. 70% möchten ihre Entscheidungen gemeinsam mit dem Arzt treffen.

Erwartungen der Patienten Folge: Vorbehalte, mangelndes Vertrauen, Sprachlosigkeit Ziel: vertrauensvolle, partnerschaftliche Arzt-Patienten-Beziehung durch gelingende Kommunikation

Eine vertrauensvolle, partnerschaftliche Arzt-Patienten- Beziehung entsteht durch optimale Arzt-Patienten Gespräche. Jedes zielführende Gespräch bedarf einer guten Vorbereitung.

Vorbereitung des Arzt-Patienten Gespräches durch den Patienten: - Vereinbarung eines Termins mit Zielangabe - Schriftliche Vorbereitung - Formulierung des Gesprächziels - Aufschreiben der Fragen - detaillierte Angaben zu Anamnese - Auflistung der Medikation - Nennung von evtl. Arzneimittelunverträglichkeiten - Mitnahme von Unterlagen

Zielführende Vorüberlegungen und Vorbereitungen für den Gesamtverlauf seitens des Patienten durch - eindeutige, präzise Schilderung der gesundheitlichen Probleme - die Benennung der Auswirkungen auf das Befinden insgesamt - die persönliche Deutung möglicher Ursachen

Zielführende Vorüberlegungen und Vorbereitungen für den Gesamtverlauf seitens des Patienten durch - die Äußerung von Unsicherheiten und Befürchtungen - die Thematisierung von eigenen Internet-Recherchen oder anderer Informationen - das Anfertigen von Notizen und Nachfragen

Zielführende Vorüberlegungen und Vorbereitungen für den Gesamtverlauf seitens des Arztes durch - die Herstellung einer entspannten Gesprächsatmosphäre - eine verständliche Sprache - eine umfassende Information und Beratung - die Einbeziehung der Auswirkungen auf die Lebensbereiche - die Bereitschaft zur Kooperation mit Fachkollegen

Zielführende Vorüberlegungen und Vorbereitungen für den Gesamtverlauf seitens des Arztes durch - die Einbeziehung des Patienten in Entscheidungen - menschliche Zugewandtheit - eine schriftliche Benennung von Literatur, Internetadressen, Selbsthilfeorganisationen, Beratungsstellen, Schulungen - die Mitgabe von Informationsblättern und Broschüren

Fazit - Zufriedenheit und Stressabbau - Wahrung der Persönlichkeitsrechte - Akzeptanz der Fachkompetenz - Steigerung der Compliance - Steigerung des Selbstwertgefühls - Optimierung der Behandlungsergebnisse

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!