Heute präsentiert sich, wie im Vorjahr, neben dem Verbundprojekt. Perspektive Arbeit auch die zweite große Säule des MBQ, nämlich



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Transkript:

Landeshauptstadt München 3. Bürgermeisterin Christine Strobl Eröffnungsrede Jahrespräsentation des Münchner Beschäftigungsund Qualifizierungsprogramms (MBQ) mit Teilprogrammen Verbundprojekt Perspektive Arbeit (VPA) und Soziale Betriebe 24. Juli 2014, 9.30 Uhr Saal im Berufsinformationszentrum (BIZ) der Agentur für Arbeit, Thalkirchner Straße 30 (Es gilt das gesprochene Wort!) Anrede! Heute präsentiert sich, wie im Vorjahr, neben dem Verbundprojekt Perspektive Arbeit auch die zweite große Säule des MBQ, nämlich die Sozialen Betriebe. Beginnen wir mit einer allgemeinen Vorstellung des MBQ: Das Münchner Beschäftigungs- und Qualifizierungsprogramm (MBQ) ist das arbeitsmarktpolitische Instrument der Landeshauptstadt München.

Seite 2 Es hat in den Jahren 1985/86 seinen Anfang genommen und wurde seither kontinuierlich weiter entwickelt. Mit mehr als 110 geförderten Projekten und Maßnahmen verbessert es die Chancen derjenigen, die auf dem Münchner Arbeitsmarkt benachteiligt sind. Das MBQ hilft erwerbsfähigen Menschen, deren Beschäftigungsfähigkeit bzw. Vermittlungschancen aus sozialen, gesundheitlichen oder persönlichen Gründen beeinträchtigt ist. Es will die Ausgangsund Lebenssituation seiner Zielgruppen verbessern und bestehende, strukturell bedingte Integrationshemmnisse am Arbeitsmarkt und (Langzeit-)Arbeitslosigkeit bekämpfen. Zielsetzungen Abbau von Langzeitarbeitslosigkeit: Soziale Stabilisierung, Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit und Arbeitsmarktintegration von schwer vermittelbaren, langzeitarbeitslosen Personen. Berufliche Gleichstellung: Förderung der Chancengleichheit von Frauen und Männern auf dem Arbeitsmarkt.

Seite 3 Förderung des Ausbildungsstandortes München: Unterstützung von Jugendlichen beim Übergang von Schule in Ausbildung und Beruf. Kompetenzentwicklung in Unternehmen und Branchen: Arbeitsplatz sichernde Maßnahmen, Förderung von Beschäftigungswachstum und Entwicklung von Ausbildungspotenzialen. Zielgruppen Langzeitarbeitslose, schwer vermittelbare Menschen mit erhöhtem Förderbedarf (u. a. Ältere Ü50, Menschen mit Migrationshintergrund, Schwerbehinderte, Suchtkranke, Jugendliche U25), die Leistungen aus dem zweiten Sozialgesetzbuch II (u. a. Arbeitslosengeld II) beziehen. Auf dem Arbeitsmarkt oder im Berufsleben benachteiligte Frauen (z. B. in Hinsicht auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Aufstiegschancen in Unternehmen). Jugendliche mit Schwierigkeiten beim Übergang von der Schule in Ausbildung oder Beruf (für diese Zielgruppe gibt es im MBQ das sogenannte Jugendsonderprogramm, auf das heute allerdings nicht

Seite 4 eingegangen werden soll, es wird nur der Vollständigkeit halber erwähnt) Unternehmerinnen und Unternehmer (mit Migrationshintergrund) kleiner und mittlerer Betriebe mit Wachstums- und Beschäftigungspotenzial. (RAW - Projekt Mova) Kommunale Beschäftigungspolitik: Inzwischen gibt es in fast allen großen Städten so wie in München seit langem die Erkenntnis, dass Wirtschafts- und Beschäftigungspolitik zwei Seiten der selben Medaille sind und dass Beschäftigungspolitik selbstverständlich auch Sozialpolitik ist. Wie mit dieser Schnittstelle umgegangen wird, ist über viele Jahre eine Herausforderung gewesen und bleibt es nach wie vor: Mit ihren freiwilligen Leistungen im Rahmen des Münchner Beschäftigungs- und Qualifizierungsprogramms (MBQ) unterstreicht die Landeshauptstadt München ihren Willen zur aktiven Gestaltung einer eigenständigen Arbeitsmarktpolitik. Das Programm versteht sich als Ergänzung der gesetzlichen Arbeitsförderung des Bundes und wird

Seite 5 in enger Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit München sowie dem Jobcenter München durchgeführt. Wie das Ganze in der Praxis abläuft und wie die beiden heute vorgestellten Programme im Detail funktionieren, darüber können Sie sich gerne im Markt der Möglichkeiten informieren. Dazu kommt das Rahmenprogramm im Anschluss, in dem Ihnen in mehreren Teilen das MBQ bzw das VPA (Verbundprojekt Perspektive Arbeit) sowie die Sozialen Betriebe näher vorgestellt werden. Die Zielgruppe des MBQ sind Menschen, die von den besten Beschäftigungszahlen in der besten Konjunktur kaum profitieren. Momentan zählen wir in München (Stadt) unter 40.000 Arbeitslose, die Quote ist erfreulich und liegt derzeit (2014) bei 4,7 Prozent. Davon sind rund 23.000 Personen im SGB-II- Bezug und somit potentielle Kund/innen des MBQ.

Seite 6 Kommen wir nun zu den beiden großen MBQ- Säulen, zunächst das Verbundprojekt Perspektive Arbeit: Das VPA ist ein aufeinander bezogenes Beratungs- und Qualifizierungssystem, in dem 24 verschiedene Träger Langzeitarbeitslose vorwiegend aus dem Jobcenter betreuen. Im Unterschied zu den Sozialen Betrieben des MBQ, die Beschäftigungsgelegenheiten für Langzeitarbeitslose anbieten, werden im VPA nach eingehender Beratung und Klärung der Situation durch die Integrationsberatungszentren (IBZ) gezielte Qualifizierungen durchgeführt. Das Verbundprojekt Perspektive Arbeit startete im Februar 2007. Seither wird das Kooperationsprojekt durch jährliche Stadtratsbeschlüsse fortgeschrieben. Zielgruppen Sozial benachteiligte, langzeitarbeitslose Menschen mit erhöhtem Förderbedarf, die Leistungen aus dem SGB II (Arbeitslosengeld II) beziehen.

Seite 7 Hierunter: gering qualifizierte Personen mit sozialen, gesundheitlichen und persönlichen Vermittlungshemmnissen, Migrantinnen und Migranten, Personen mit Fluchthintergrund, Alleinerziehende und Berufsrückkehrerinnen. Zielsetzungen Aufgabe des Verbundprojekts ist es, sozial benachteiligten, schwer vermittelbaren Menschen dabei zu helfen, ihre beruflichen Chancen zu erkennen, sich weiter zu bilden und eine existenzsichernde Beschäftigung aufzunehmen. Hieraus ergeben sich folgende Teilziele: Soziale Stabilisierung: Lebenssituation und -qualität der Maßnahmeteilnehmerinnen und -teilnehmer (TN) zu verbessern und ihnen ein selbstbestimmtes bzw. eigenständiges Leben zu ermöglichen. Beschäftigungsfähigkeit der TN erhöhen Diskriminierungen und Vorurteile seitens des Arbeitsmarkts gegenüber den TN abbauen

Seite 8 Den TN zu einer Beschäftigungsaufnahme im 2. oder 1. Arbeitsmarkt verhelfen Förderung der Chancengleichheit von Frauen und Männern Philosophie Für die Verbundpartner steht nicht alleine die Integration der TN in den Arbeitsmarkt, sondern die Verbesserung der individuellen Lebenssituation (soziale Stabilisierung) im Vordergrund. Das persönliche Beziehungsgefüge sowie der persönliche TN- Kontext stehen im Fokus aller Fördermaßnahmen. Statt kurzfristige Erfolge will das VPA nachhaltige Verbesserungen erzielen. Das Verbundprojekt verfolgt einen ganzheitlichen pädagogischen Ansatz. Zugunsten der individuellen TN- Betreuung sorgt die Vernetzung der verschiedenen Maßnahmeangebote für kurze Wege, zeitnahe Lösungen und persönliche Kundenbeziehungen. Für die Betreuung der TN wird soviel Zeit wie notwendig zur Verfügung gestellt.

Seite 9 Netzwerkansatz Das Verbundprojekt Perspektive Arbeit ist eine Partnerschaft bestehend aus dem Fachbereich Kommunale Beschäftigungspolitik und Qualifizierung des Referats für Arbeit und Wirtschaft (Gesamtkoordination), dem Amt für Wohnen und Migration des Sozialreferats der Landeshauptstadt München (Verantwortlich für den Schwerpunkt Migration) sowie 24 eigenständigen Münchner Beratungs- und Qualifizierungsträgern. Kennzeichnend für das Verbundprojekt ist ein differenziertes, vielfältiges und aufeinander abgestimmtes Maßnahmeangebot. Die Leistungen werden kontinuierlich weiter entwickelt und auf die Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden sowie die Anforderungen des Münchner Arbeitsmarktes angepasst. Mit seinem projektübergreifenden Kooperationsansatz will das VPA die lokalregionale Arbeits- und Beschäftigungspolitik mitgestalten.

Seite 10 Es sieht sich als sinnvolles Ergänzungsangebot zu den gesetzlichen Aufgaben des Jobcenters München, das ein zentraler Kooperationspartner ist. Teilnahmevoraussetzungen: Arbeitslosengeld - II - Bezug: TN müssen durch ihren Arbeitsvermittler (jetzt: Integrationsfachkraft, kurz IFK) dem Verbundprojekt zugeleitet werden. Ausnahmen sind möglich, z. B. Berufsrückkehrerinnen. Finanzierung / Projektförderung MBQ - Gesamtvolumen 2013: 29 Mio. Euro). Über die Jahre 2007 bis 2013 wurde und wird das Verbundprojekt zu 100 Prozent städtisch finanziert Förderetat des Verbundprojekts 2014: rund 8 Mio. EURO Ein paar Zahlen: Seit 2007 nahmen bis Mitte 2014, rund 21.500 Personen an VPA-Maßnahmen teil.

Seite 11 Der Frauenanteil beträgt derzeit im Bereich Beruf/Qualifizierung und Beratung ca. 63 %, Alleinerziehende waren es ca. 32 % bis 2012, seit der Einführung eines Integrationszentrums (IBZ) für Alleinerziehende liegt deren Anteil bei über 50 %, genauer bei 52 %! 84 % der TN sind zwischen 25 und 49 Jahre alt der Migrantenanteil liegt bei 59 %, wenn man die 4 % Deutsch mit Migrationshintergrund hinzu rechnet. Ohne Beruf sind rund 66 %, ohne Schulabschluss dagegen nur ca. 15 %. Die Abbruchquote in den IBZ- Beruf betrug 2013 erfreuliche 3 %. Genauso positiv ist die Eingliederungsquote: danach waren 6 Monate nach Beendigung einer VPA- Qualifizierungs- oder Beratungsmaßnahme des Jahres 2013 erfreulicherweise 31,9 % (im Vorjahr 31,5%, zuvor 31,3%) der Teilnehmer/innen in einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung und / oder nicht mehr im SGB-II- Bezug.

Seite 12 Kommen wir nun zu den Sozialen Betrieben: Die Landeshauptstadt München unterstützt seit drei Jahrzehnten 30 Soziale Betriebe in München als Fördermittelgeber und Partner. Die im Rahmen des MBQ geförderten Einrichtungen bzw. Projekte helfen schwer vermittelbaren, langzeitarbeitslosen Menschen, ihre sozialen und beruflichen Fähigkeiten auszubauen und ihre Beschäftigungschancen zu verbessern. Zielgruppen Sozial benachteiligte, langzeitarbeitslose Menschen mit multiplen Problemlagen und erhöhtem Förderbedarf, die Leistungen aus dem SGB II (Arbeitslosengeld II) beziehen. Hierunter: Gering qualifizierte Personen mit sozialen, gesundheitlichen und persönlichen Vermittlungshemmnissen, sozial benachteiligte Jugendliche, Suchtkranke, Haftentlassene, Wohnungslose, Schwerbehinderte und psychisch Kranke.

Seite 13 Zielsetzungen In den Sozialen Betrieben werden integrationsferne Kundinnen und Kunden des Jobcenters München beschäftigt, qualifiziert und sozialpädagogisch betreut. Förderziel ist es, die Beschäftigungsfähigkeit und Integrationschancen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer (TN) zu erhöhen. Hieraus ergeben sich folgende Teilziele: Soziale Stabilisierung: Lebenssituation und -qualität der TN verbessern und ihnen ein eigenständiges Leben ermöglichen; Diskriminierungen und Vorurteile seitens des Arbeitsmarkts gegenüber den TN abbauen. Vermittlung von beruflichen Qualifizierungen Den TN zu einer Beschäftigung im 1. Arbeitsmarkt verhelfen Ansatz Die Sozialen Betriebe bieten ihren Teilnehmerinnen und Teilnehmern (TN) eine neue Beschäftigungs- und Lebensperspektive. Unter dem Einsatz bestehender Förderinstrumente im Rechtskreis SGB II (Beschäftigungsgelegenheiten im Rahmen des SGB II) und realitätsnahen Arbeitsbedingungen lernen die TN ihre Lebenssituation zu stabilisieren, in den Berufsalltag (wieder-)einzusteigen sowie ihre

Seite 14 fachlichen und sozialen Kompetenzen unter sozial-pädagogischer Betreuung auszubauen. Die Sozialen Betriebe bieten ihre Leistungen zur beruflichen Bildung und Integration in unterschiedlichen Marktsegmenten an. Hierzu zählen Leistungen in den Bereichen Handwerk, Recycling, Büro und Verwaltung sowie soziale und umweltorientierte Dienstleistungen. Die hierbei erzielten Erlöse tragen zur Finanzierung der jeweiligen Einrichtung bei. Teilnahmevoraussetzung Die Beschäftigungsgelegenheiten der Sozialen Betriebe sind den integrationsfernen Kundinnen und Kunden des Jobcenters München (Arbeitslosengeld II-Bezieher/innen) vorbehalten. Die Zuweisung erfolgt durch die Arbeitsvermittlung im Jobcenter München. Zur Finanzierung: der RAW-Förderetat Soziale Betriebe beträgt 2014 8,5 Mio Euro

Seite 15 Ein paar Zahlen: In 2013 betreuten die geförderten Sozialen Betriebe 2.048 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Hierunter: Schwerbehinderte Menschen (16 Prozent), Ältere über 49 (29 Prozent), Personen ohne Schulabschluss (12 Prozent), Personen ohne Berufsabschluss (53 Prozent), Menschen mit Migrationshintergrund (34 Prozent). Rund 12 Prozent nahmen nach dem Ende ihrer Beschäftigung eine geregelte Beschäftigung auf dem 1. Arbeitsmarkt auf, allerdings mussten auch ca 75 % an die IFK des Jobcenters zurück geleitet werden. Fazit: Die Sozialen Betriebe stellen ein wichtiges Instrument zur (Wieder-) Eingliederung von auf dem Münchner Arbeitsmarkt besonders benachteiligten, langzeitarbeitslosen Personen dar. Sie leisten damit einen unentbehrlichen Beitrag für den sozialen Zusammenhalt in München.

Seite 16 Im Anschluss darf ich noch auf das nun folgende Rahmenprogramm mit interessanten Beiträgen verweisen, in den Sie näher in die Geheimnisse des MBQ eingeführt werden. Der Markt der Möglichkeiten gibt Ihnen zusätzlich sicherlich viele Gelegenheiten zu Erkundigungen, näherem Kennenlernen, Kontaktaufnahme und Netzwerken. Ich wünsche Ihnen einen konstruktiven und anregenden Tag.