Liebe Bürgerinnen und Bürger, das Thema Ratten ist stets ein unliebsames Thema. An dieser Stelle möchten wir Sie darüber informieren, wie die Stadt Recklinghausen versucht, dieses Problem einzudämmen, wie Bürger dazu beitragen können, den Rattenbefall zu verringern und wie die Stadt Recklinghausen ihre Bürger dabei unterstützt. Die Ratte Einige Fakten Der Befall durch Ratten ist eine Zivilisationserscheinung. Ratten sind überall anzutreffen, besonders dort, wo Müll, Lebensmittelreste und Abfälle aller Art anfallen. Ratten sind gefährliche Krankheitsüberträger und müssen daher konsequent bekämpft werden. In unserer Region ist die bekannteste Art der Ratte die sogenannte Wanderratte. Die Wanderratte ist ein äußerst anpassungsfähiges Tier mit einem sehr gut ausgeprägten Geruchs- und Hörsinn. Das hauptsächlich in den Abend- und Morgenstunden aktive Tier kann auch klettern, schwimmen und tauchen. Die Wanderratte lebt in Rudeln und kann in sehr unterschiedlichen Lebensräumen existieren, dazu gehören das Kanalnetz oder auch bewohnte Gegenden. Wanderratten haben einen schweren, dicken Körperbau, dichtes, rot- bis graubraunes Fell, eine stumpfe Schnauze, kleine Ohren und können bis zu 32 Zentimeter groß werden. Sie haben eine Lebenserwartung von ein bis zwei Jahren. Durch ihre frühe Fortpflanzungsfähigkeit (nach zwei bis drei Monaten geschlechtsreif) vermehren sich Ratten sehr schnell. Eine Wanderratte kann bis zu sieben Würfe pro Jahr mit acht bis zwölf Jungen haben.
Wanderratten sind Allesfresser. Sie gewöhnen sich daran, eine spezielle Nahrung aufzunehmen und bevorzugen die eingewöhnten Futterplätze. Je nach Lebensraum wählen sie ihre Nahrung aus, wobei die Wahl auch gern auf den von Menschen verursachten Müll fällt. Ratten verursachen sowohl Gesundheits- als auch Sachschäden. Durch Nageund Wühltätigkeiten können sie erhebliche Schäden an Kabeln, Rohren oder an Gebäuden anrichten. Jedoch gibt nur die gesundheitliche Beeinträchtigung Anlass zur Bekämpfung der ungeliebten Nager. Durch Rattenkot und -urin werden Krankheiten auf Menschen und Haustiere übertragen. Erkrankungen dieser Art können zum Beispiel Darmerkrankungen sein. Was die Stadt Recklinghausen unternimmt, um das Rattenproblem zu minimieren: Zunächst sollten Sie wissen, dass die Stadt Recklinghausen ihr gesamtes Kanalnetz viermal im Jahr von einem professionellen Schädlingsbekämpfer mit Gift auslegen lässt. Übrigens: Erfahrungsgemäß kommen Ratten kurz nach der Belegung verstärkt aus den Gullys, weil das Rattengift (bei dem es sich um ein Blutgerinnungsmittel handelt) erst nach Tagen wirkt und einige Ratten nach der Einnahme des Gifts die Gullys verlassen und später verenden. Selbstverständlich können und sollen Sie Ihre Beobachtungen dem Fachbereich Ordnung mitteilen, damit im Bedarfsfall eine zusätzliche Belegung der Kanalisation in dem von Ihnen benannten Bereich veranlasst werden kann. Darüber hinaus gehört die Stadt Recklinghausen zu den wenigen Städten, die ihren Bürgern einen besonderen Service bietet. Grundsätzlich ist gemäß 15 der Ordnungsbehördlichen Verordnung der Stadt Recklinghausen jeder Grundstückseigentümer verpflichtet, sein Grundstück frei von Ratten und Ungeziefer zu halten.
Die Stadt Recklinghausen bietet ihren Bürgern eine kostenlose Rattenbekämpfung auf Privatgrundstücken an. Dieser Service beschränkt sich auf den Außenbereich eines Privatgrundstücks und wird nur dann angeboten, wenn der Eigentümer (oder seine Mieter) den Rattenbefall nicht selber verursacht: zum Beispiel durch Müllablagerungen, Tierhaltung, bei der Futter unsachgemäß herumliegt, oder nicht vorschriftsmäßige Komposthaufen. Bei Rattenbefall im Gebäude bleibt der Eigentümer selber für die Bekämpfung der Schädlinge verantwortlich. Der Bürgerservice ist außerdem auf Privatgrundstücke beschränkt. Das heißt, Wohnungsgesellschaften, Gewerbeflächen oder landwirtschaftliche Betriebe sind ausgeschlossen. Beim Fachbereich Ordnung werden die Meldungen der jeweiligen Woche gesammelt und Ende der Woche dem professionellen Schädlingsbekämpfer in Auftrag gegeben. Dieser führt die Aufträge nach Möglichkeit in der darauffolgenden Woche durch. Dadurch ist gewährleistet, dass festgestellter Rattenbefall zeitnah und effizient bekämpft werden kann. Wichtig dabei ist, dass Sie eindeutige Hinweise auf Rattenbefall feststellen. Damit ist gemeint, dass Sie Rattenlöcher oder Rattenkot auf dem Grundstück vorfinden oder mehrfach Ratten auf dem Grundstück gesehen haben. Es reicht nicht aus, dass einmal eine Ratte über das Grundstück gelaufen ist. Da die Kosten für die Rattenbekämpfung der Stadt Recklinghausen in Rechnung gestellt werden, können keine vorbeugenden Maßnahmen getroffen werden. Sollten zudem Nachbargrundstücke betroffen sein, ist es sinnvoll, auch dort zeitnah eine Rattenbekämpfung durchzuführen. In einem solchen Fall bittet der Fachbereich Ordnung darum, dass sich die Nachbarn, die ebenfalls eindeutige Hinweise auf Rattenbefall auf ihren Grundstücken festgestellt haben, persönlich telefonisch bei der Ordnungsbehörde melden. Mitteilungen eines Grundstückseigentümers für seine Nachbarn können nicht entgegengenommen werden, weil der jeweilige Eigentümer mit dem Betreten seines Grundstückes einverstanden sein muss und den Rattenbefall selber festgestellt haben muss.
Wie Sie als Bürger zur Verringerung des Rattenproblems beitragen können: Auch Sie können helfen, Rattenaufkommen im Stadtgebiet zu vermeiden. Folgende Hinweise sollten beachtet werden: Speisereste sollten keinesfalls über die Toilette und somit über die Kanalisation entsorgt werden. Die Entsorgung von Essensresten sollte nur über den Hausmüll erfolgen. Auf den Kompost gehören nur unzubereitete Nahrungsmittel. Müllsäcke und Gelbe Säcke sollten am besten erst am Abholtag an die Straße gestellt werden. Die Lagerung von Abfällen oder Sperrmüll für längere Zeit ist unbedingt zu vermeiden. Keller, Hof oder Grundstück sollten regelmäßig entrümpelt werden, um den Ratten keine Nist- und Unterschlupfmöglichkeit zu bieten. Angebissene Speisen nicht einfach wegwerfen, sondern in einem Abfalleimer entsorgen. Futtermittel für Haustiere oder wilde Vögel nicht offen auf dem Grundstück liegen lassen, weil Nahrungsmittelreste Ratten anziehen. Das Füttern von Enten und Wildtauben sollte unterlassen werden, weil dadurch auch Ratten mitgefüttert werden. Auch an Ihren Gebäuden können Sie vorbeugende Maßnahmen treffen: Bauliche Mängel wie Wanddurchbrüche und Türspalten beseitigen. Sie ermöglichen das Eindringen der Nager. Kellerfenster und Lüftungsschächte vergittern Defekte Kanalrohre oder sonstige Hausanschlüsse reparieren Falls nicht vorhanden, Rückschlagklappen in Abflusssysteme einbauen
Rattenbefall: Sichere Indizien dafür, dass man Ratten in der Umgebung hat, sind Rattenlöcher und Rattenkot. Rattenlöcher sind relativ groß und können einen Durchmesser bis etwa zehn Zentimeter haben. Ratten fressen auch gern Vorräte oder Textilien an oder hinterlassen Nistmaterial wie Fetzen von Pappe, Dämmmaterial und ähnliches. Zur Bekämpfung der Ratten gibt es verschiedene Möglichkeiten, zum Beispiel Lebendfallen, Klebefallen und andere, sowie die Tötung durch spezielle Giftarten. Ihre Ansprechpartnerin: Rat und Hilfe bei Problemen mit Ratten erhalten Sie bei der Stadt Recklinghausen, Fachbereich Bürger- und Ordnungsangelegenheiten, Feuerwehr, Telefon 02361/50-1637 oder per E-Mail an Ursula.Dahlke- Doktor@recklinghausen.de.