Wir sind stolz auf 50 Jahre GAD. Und bereit für neue Herausforderungen. Geschäftsbericht 2013



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Transkript:

Wir sind stolz auf 50 Jahre GAD. Und bereit für neue Herausforderungen. Geschäftsbericht 2013

Inhalt 3 Die GAD Spezialist für Banken-IT 4 An die Mitglieder und Kunden der vorstand im gespräch Was war damals wichtig, was heute? 8 Am Anfang steht immer eine gute Idee Anno Lederer Was hat sich verändert? 16 Von BOSS und BISY über BB3 zu bank21 im Web Jörg Dreinhöfer 22 IT-Kosten im Fokus Martin Beyer Wie stellen wir uns die Zukunft vor? 28 Gemeinsam Mehrwert schaffen Steffen Jentsch 33 Die GAD-Gruppe 36 Was unsere Kunden stark macht Claus-Dieter Toben 41 Kennzahlen 42 Jahresrückblick 2013 48 Ein Wort des Dankes 49 Jahresabschluss 82 Gremien 87 Impressum GAD eprint auf dem ipad Nutzer eines ipads können sich den Geschäftsbericht als ipad-app über das GAD-ePrint-Portal im App-Store kostenlos herunterladen. Für ipad-nutzer: itms://itunes.com/apps/gadeprint 2 GAD Geschäftsbericht 2013

Die GAD Spezialist für Banken-IT 700 Der erste Großrechner im Rechenzentrum der GAD Mitte der 60er Jahre hatte einen Hauptspeicher von 8.000 Byte. Die heute in unserem Rechenzentrum eingesetzten Großrechner verfügen über eine Hauptspeicherkapazität von 700 Gigabyte, das ist etwa 100 Millionen mal so viel! Und sie wird weiter wachsen. Ebenso wie eine deutsche Eiche, deren Stamm in fünf Jahrzehnten etwa auf einen Durchmesser von 20 Zentimetern heranwächst. 1.815 Im Jahr 1964 beschäftigte die GAD 38 Mitarbeiter, heute sind es 1.815. Damals verfügte das Unternehmen in zwei Büroräumen in der Von-Steuben-Straße in Münster über eine Raumfläche von rund 80 Quadratmetern. Heute stehen der GAD in der GAD-Straße und an den Rechenzentrumsstandorten 76.600 Quadratmeter zur Verfügung, das sind pro Mitarbeiter rund 42,2 Quadratmeter. Das entspricht exakt der Größe der Wohnfläche, die jeder Einwohner in Münster im Durchschnitt hat. 65.335 In den Anfängen betreute die GAD nur eine Handvoll Banken. Heute verantworten wir die IT für 65.335 Arbeitsplätze in 410 Banken. Um unsere Kunden im Umgang mit unseren IT-Lösungen fit zu machen, haben wir 2013 8.974 Schulungstage durchgeführt. So viele Tage drücken vier Schüler in ihrem Leben insgesamt die Schulbank. GAD Geschäftsbericht 2013 3

Editorial runde Geburtstage werden oft als Anlass genutzt, die Zeit Revue passieren zu lassen und sich zu fragen, was man in all den Jahren eigentlich vollbracht hat und was man noch erreichen möchte. Die GAD hat im zurückliegenden Geschäftsjahr ihr 50-jähriges Firmenjubiläum gefeiert. Und auch wir haben uns gefragt: Was haben wir in diesem halben Jahrhundert geschafft, wo stehen wir heute und was streben wir noch an? Einen Baum pflanzen, ein Haus bauen, ein Kind zeugen nach altem Brauch sind dies die drei wichtigsten Dinge, die man in seinem Leben vollbringen sollte. Im übertragenen Sinne trifft dies auch auf ein Unternehmen zu: Am Anfang ist die Idee, aus den Wurzeln entsteht ein Unternehmen, es wächst und gedeiht und trägt schließlich Früchte. Das Haus steht für die solide Basis des Unternehmens, man richtet sich darin ein und organisiert das Miteinander. Von Zeit zu Zeit muss man vielleicht renovieren, weil die Ansprüche sich ändern. Das Kind symbolisiert die Zukunftsfähigkeit und Verantwortung des Unternehmens gegenüber den Kunden und Mitarbeitern. Die Gründungsväter der GAD und ihrer Vorgängerinstitute haben damals sicherlich nicht damit gerechnet, wie groß ihre Buchungsgemeinschaft und wie umfangreich das Dienstleistungsportfolio für die Banken einmal werden würde. Heute ist die GAD anerkannter Spezialist für Banken-IT und Partner der Volksbanken und Raiffeisenbanken in allen Fragen der Informationstechnologie. Auf das, was wir in den letzten 50 Jahren erreicht haben, können wir stolz sein und sind es auch. Wir sind aber auch bereit für die Herausforderungen, die noch auf uns zukommen. Seit der Gründung im Jahr 1963 hat sich eine Menge verändert: gesellschaftlich, kulturell und vor allem technologisch. Eines aber ist geblieben: Die Verantwortung der GAD gegenüber ihren Mitgliedern und Kunden. Unsere Maxime lautet damals wie heute: Wir wollen, dass unsere Kunden im Wettbewerb gut aufgestellt sind. Damit dies auch in Zukunft gelingt, haben wir uns gut vorbereitet: Mit bank21 im Web bieten wir den Kreditinstituten ein browserbasiertes Bankenverfahren, das neben deutlichen Kostenvorteilen und effektiven Prozessen alle Ansprüche für eine moderne Kundenberatung erfüllt. Um die Banken noch weiter bei den IT-Kosten zu entlasten, haben wir uns im Unternehmen und für die genossenschaftliche FinanzGruppe noch effektiver aufgestellt. Die angespannte Wettbewerbssituation auf dem Bankenmarkt fordert zusätzliche, nachhaltige Maßnahmen zur Eindämmung der IT-Kosten. Gemeinsam mit der Fiducia 4 GAD Geschäftsbericht 2013

(v. l.) Martin Beyer, Jörg Dreinhöfer, Anno Lederer, Steffen Jentsch, Claus-Dieter Toben wollen wir weitere Einsparpotentiale generieren. Die Gespräche sind bereits konstruktiv und partnerschaftlich auf den Weg gebracht. Einen Baum pflanzen, ein Haus bauen, ein Kind zeugen Machen Sie sich selbst ein Bild: Wie wir, der heute fünfköpfige Vorstand der GAD, die Leistungen, Strategien und Perspektiven der GAD beurteilen, lesen Sie in unserem Geschäftsbericht. Mit freundlichen Grüßen Anno Lederer Claus-Dieter Toben Martin Beyer Jörg Dreinhöfer Steffen Jentsch GAD Geschäftsbericht 2013 5

Wenn Ideen Früchte tragen und aus Technik Fortschritt wird Am Anfang stand die Idee, die Datenverarbeitung aus den Banken auszulagern und einen gemeinsamen Dienstleister zu gründen. Aus der Idee wurde ein Spezialist für Banken-IT, aus dem ersten Großrechner ein Hochleistungsrechenzentrum.

Im Gespräch mit Anno Lederer was war damals wichtig, was heute? Am Anfang steht immer eine gute Idee Anno Lederer, GAD-Vorstandsvorsitzender, Ressort Strategie 8 GAD Geschäftsbericht 2013

Als die GAD im Jahr 1963 aus der Taufe gehoben wurde, lebten wir noch in einer ganz anderen Welt gesellschaftlich, kulturell und vor allem technologisch. Dennoch unterschieden sich die GAD und die anderen ersten Buchungsgemeinschaften gar nicht so sehr von unseren heutigen Aufgaben und Zielen. Wichtigstes Gründungsziel der Gesellschaft für automatische Datenverarbeitung seinerzeit: Ein gemeinsamer Dienstleister übernimmt zentral die Datenverarbeitung für alle Mitgliedsbanken. Schon damals war der Genossenschaftsgedanke das ideelle Fundament der GAD. Mit der Auslagerung der Datenverarbeitung konnten sich kleinere Institute mit geringeren finanziellen Mitteln hochmoderne elektronische Geräte leisten und hatten mit der Auslagerung von Routinearbeiten den Rücken frei für eine intensivere Kundenbetreuung und die stetige Verbesserung ihres Filialgeschäftes. Heute würde man von einem modernen Outsourcing-Konzept sprechen. Damals war dieser Ansatz innovativ und bahnbrechend. Diese Wurzel ist im Kern geblieben, nur dass die Aufgaben der GAD und der genossenschaftlichen IT insgesamt vielfältiger geworden sind. Im Laufe der letzten 50 Jahre hat sich insbesondere technologisch eine Menge verändert. Entsprechend gewandelt hat sich auch die Arbeit der GAD. GAD Geschäftsbericht 2013 9

Im Gespräch mit Anno Lederer Mehr Leistung im Rechenzentrum Elektronische Datenverarbeitung wurde in den 60er Jahren noch mit Lochkarten betrieben. Die Lochkarte diente lange Zeit als Speichermedium und wurde erst nach und nach von den ersten elektronischen Computern abgelöst. Die Speicherkapazität der damaligen Rechner ist natürlich nicht mit der Leistungsfähigkeit heutiger Systeme vergleichbar. Der erste IBM-Großrechner System 360 hatte einen Hauptspeicher von 8.000 Bytes und war ein raumfüllender Riesenkoloss. Seine Speicher- und Prozessorleistung wird heute von jedem Smartphone übertroffen. Zum Vergleich: Die heute in unserem Rechenzentrum eingesetzten Großrechner haben eine Hauptspeicherkapazität von 700 Gigabyte, das ist etwa 100 Millionen mal so viel! Entsprechend groß sind die Zahlen der Transaktionen und Buchungsposten, die unser Rechenzentrum heute verarbeiten kann. Im Jahr 2013 hat die GAD rund 21,4 Milliarden Transaktionen abgewickelt und mehr als 2,6 Milliarden Buchungsposten verarbeitet. 1963 waren es übrigens noch 3,4 Millionen Buchungsposten. buchungsposten (in Mio.) 1963 3,4 1973 168,1 1983 1993 338,1 458,8 2003 1.748,1 2013 2.655,5 Bei diesen hochsensiblen Daten spielt die Sicherheit im Rechenzentrum eine ganz besondere Rolle. Auch in Notfallsituationen muss der IT-Betrieb sichergestellt sein. Dass unser Rechenzentrum auch im Notfall sicher ist, haben wir zuletzt im Juni 2013 in einer umfangreichen Notfallübung unter Beweis gestellt. Im Rahmen dieser Übung wurden die IT-Services, die im Normalfall auf zwei Rechenzentren verteilt sind, von nur einem RZ aus betrieben. Damit haben wir gezeigt, dass die GAD die Anforderungen der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) für Banken-Rechenzentren vollkommen erfüllt. 10 GAD Geschäftsbericht 2013

Wegweisende Entwicklungen In seiner Zeit war der erste Großrechner eine bahnbrechende Neuerung. Ebenso wie der erste Geldautomat oder auch unser erstes Banken-Online-Verfahren Ende der 70er Jahre. Gleiches gilt für die Einführung von BTX in den 80ern oder das Token- Ring-Netzwerk, Profi cash sowie Home cash in den 90ern. Was allen Entwicklungen gemeinsam ist: Sie leiteten neue Wege im Bankengeschäft ein. Von der automatischen Verarbeitung der Bankdaten über die Kundenselbstbedienung bis zum mobilen Banking die genossenschaftliche IT hat sich kontinuierlich weiterentwickelt und sich den Anforderungen des Marktes und der Kunden angepasst. Mehr noch: Mit neuen Ideen haben wir immer wieder wegweisende Entwicklungen vorangetrieben. Mit der Einführung von bank21 im Web der GAD ist im deutschen Finanzsektor das erste browserbasierte Bankenverfahren auf den Markt gekommen. Heute ist es der Umzug in die Cloud, der neue Maßstäbe setzt. Mit der Einführung von bank21 im Web der GAD ist im deutschen Finanzsektor das erste browserbasierte Bankenverfahren auf den Markt gekommen. Durch die zentrale Datenhaltung werden nicht nur die IT-Kosten in den Banken deutlich verringert. Unsere Cloud-Lösung ermöglicht außerdem mehr Mobilität und Flexibilität in der Kundenberatung. Der Bankmitarbeiter kann quasi mit jedem mobilen Endgerät und an jedem Ort sämtliche Daten abrufen und bearbeiten. Von der Idee zur Umsetzung Am Anfang jeder Entwicklung steht immer eine Idee. Eine Idee, die aus einem Bedürfnis, einem Trend oder auch einer Anforderung erwächst. Und auch das ist wichtig, wenn man mit IT Erfolg haben will. Man muss offen sein für neue Denkansätze. Man muss das vorausdenken, was vielleicht heute noch gar nicht vorstellbar ist. Um diesen Ideen-Prozess zu unterstützen, haben wir ein Innovationsforum in unserem Haus. Dies ist unser Raum für Ideen, hier kommen wir mit unseren Kunden, unsere Kunden untereinander oder auch andere Besucher ins Gespräch über neue Ansätze, Möglichkeiten und Wege, die Banken-IT zu verbessern. Im Innovationsforum können Besucher live erleben, wie Kommunikationsphasen zwischen Kunden und Filiale durch Technologie unterstützt werden können. Anhand wechselnder Showcases präsentieren wir hier außerdem verschiedene Einsatzszenarien neuer Technologien. Im zurückliegenden Geschäftsjahr standen unter anderem neue Möglichkeiten des mobilen Payments und der digitalen Interaktion im Fokus. Zum Einsatz kamen Exponate wie ein 3-D- Drucker, ein Telepräsenzroboter oder ein hochmoderner Multitouchtisch. IT für Banken und Kunden Banken-IT heißt für uns aber nicht nur IT für die Banken, sondern auch für ihre Kunden. Denn der Bankkunde bestimmt mit, in welche Richtung sich die Banken-IT entwickelt. Der Bankkunde will heute mehr und mehr seine Bankgeschäfte flexibel und GAD Geschäftsbericht 2013 11

Im Gespräch mit Anno Lederer mobil erledigen. Deshalb spielt zum Beispiel die kontinuierliche Weiterentwicklung der Online-Filiale eine sehr wichtige Rolle in unserem Business. Rund drei Millionen Kunden nutzen mittlerweile die bank21-online-filiale aktiv zu Hause oder mobil auf dem Smartphone. Seit Sommer 2013 steht die Online-Filiale mit einem erweiterten Funktionsumfang auch für Firmenkunden zur Verfügung. Auf die Benutzerfreundlichkeit und Sicherheit der Anwendung legen wir besonderen Wert und arbeiten kontinuierlich an weiteren Optimierungen. So haben wir im zurückliegenden Geschäftsjahr das Erscheinungsbild der Online-Filiale+ für Apple ios komplett neu gestaltet. Seit März 2014 steht das neue Erscheinungsbild auch für Android zur Verfügung. Gemeinsam mit dem TÜV Rheinland erarbeitete das Entwicklerteam der GAD zudem ein iphone-konformes Bedienkonzept, das alle optischen Brüche zwischen Mobile- und Desktop-Banking überwindet. Unser Ziel: Eine konsistente Benutzerführung über alle Online-Kanäle hinweg ganz egal, auf welchem mobilen Endgerät der Bankkunde die Online-Filiale aufruft. Insbesondere im Bereich der Sicherheit steigen die Anforderungen an die IT stetig. Erst im Januar 2014 hat ein riesiger Identitätsdiebstahl durch das Ausspähen von E-Mail-Accounts bundesweit für Aufsehen gesorgt. Die Internet-Kriminalität nimmt immer raffiniertere Formen an. Hier gilt es, am Ball zu bleiben und den Trickbetrügern einen Riegel vorzuschieben. Das gelingt beim Online-Banking der Volksbanken und Raiffeisenbanken mit den Zwei-Schritt-TAN-Verfahren SmartTAN optic und mobiletan. Gegen Angriffe auf das Online-Banking können sich Kunden im Geschäftsgebiet der GAD seit Februar 2013 mit VR-Protect schützen einem gehärteten Browser, der nur die Seiten der Bank des Kunden zulässt. Im Dialog mit den Kunden Was uns bei unserer Arbeit damals wie heute besonders wichtig ist: Die enge Zusammenarbeit mit unseren Kunden. Denn unsere Mitglieder und Kunden haben genaue Vorstellungen, wie das Werkzeug, mit dem sie täglich arbeiten, aussehen soll. Deshalb binden wir sie aktiv in die Projektarbeit mit ein zum Beispiel bei der Entwicklung und Umsetzung von bank21 im Web. Damit stellen wir sicher, dass unsere Entwicklungen auch genau den Anforderungen der Kunden entsprechen. Was uns bei unserer Arbeit damals wie heute besonders wichtig ist: Die enge Zusammenarbeit mit unseren Kunden. Der intensive Dialog und der persönliche Austausch mit unseren Mitgliedern war uns immer schon ein besonderes Anliegen. Dadurch erhalten wir wichtige Impulse für unsere Arbeit. Den persönlichen Kontakt pflegen wir über unsere Kundenbetreuer und im Rahmen unserer Kundenveranstaltungen wie den GAD Vorstandstagen, der Mitgliederkonferenz, der mobilen Messe GAD Treffpunkt oder auch dem großangelegten GAD FORUM. Rund 2.000 Teilnehmer besuchten im letzten Jahr den Anwenderkongress vom 25. bis 27. Juni in Münster und bekamen dort an insgesamt 100 Messeständen 12 GAD Geschäftsbericht 2013

einen einzigartigen Überblick über bank21 und die wichtigen Trends der genossenschaftlichen Banken-IT. Das GAD FORUM haben wir auch als Rahmen genutzt, um unser 50-jähriges Jubiläum mit unseren Mitgliedern, Kunden, Partnern und weiteren Gästen feierlich zu begehen. Mitarbeiter wichtigstes Kapital 50 Jahre GAD wären natürlich nicht möglich gewesen ohne die Ideen, den Eifer und die Einsatzbereitschaft unserer Mitarbeiter. Denn hinter jeder IT-Entwicklung stehen letztendlich Menschen und deren Wille, etwas zu verändern und zu verbessern. So war es von Beginn an und so wird es immer sein. Heute setzen sich rund 1.800 Mitarbeiter in der GAD Tag für Tag dafür ein, unsere Mitglieder und Kunden mit wettbewerbsfähigen IT-Lösungen im Markt zu unterstützen. Und diese Mitarbeiter sind und bleiben unser wichtigster Erfolgsgarant. anzahl mitarbeiter 1963 23 1973 99 1983 286 1993 447 2003 1.516 2013 1.815 Im Grunde hat sich also in den letzten 50 Jahren gar nicht so viel verändert, wie man auf den ersten Blick meint. Nur, dass die IT, ihre Werkzeuge und Möglichkeiten weitaus vielfältiger geworden sind. Dass dies so ist, haben wir letztlich den Idealen und Werten zu verdanken, die hinter unserem Unternehmen stehen: Der Kunde steht bei uns im Mittelpunkt, wir sind offen für neue Ideen und ziehen alle an einem Strang. Wichtig ist und bleibt, dass wir am Ball bleiben und stets nach vorn schauen. GAD Geschäftsbericht 2013 13

Auf Zukunft gebaut, mit Weitblick entwickelt Die Technologie hat sich weiterentwickelt und wir mit ihr. Unser aktuelles Highlight: bank21 ist in der Cloud. Damit haben wir den Beweis: Innovation und Kostenentlastung sind kein Widerspruch.

Im Gespräch mit Jörg Dreinhöfer was hat sich verändert? Von BOSS und BISY über BB3 zu bank21 im Web Jörg Dreinhöfer, GAD-Vorstandsmitglied, Ressort Produkte 16 GAD Geschäftsbericht 2013

Technologisch hat sich seit der Gründung der GAD natürlich eine Menge getan. Wenn auch die Basis, das Grundgerüst unseres Geschäftes, geblieben ist. Von Beginn an ging es darum, den Banken den Rücken frei zu halten für ihr Kerngeschäft: die Beratung ihrer Kunden und den Vertrieb ihrer Produkte. Wie gelingt das? Indem man den Banken ein Instrument zur Verfügung stellt, das Abläufe automatisiert und Prozesse vereinfacht: Ein Bankenverfahren, das die Abwicklung des Bankgeschäftes erleichtert. Erste Online-Systeme Die Technologie dieses Instrumentes hat sich freilich in den letzten Jahrzehnten stark gewandelt. Ende der 70er Jahre haben wir unseren Kunden in den verschiedenen Vorgängerinstituten mit BOSS, BISY, BONUS und BNK die ersten Bankenverfahren zur Verfügung gestellt, die das Bankgeschäft deutlich erleichterten. Denn: Sie ermöglichten die Online-Datenverarbeitung. Mussten Transaktionsdaten früher in der Bank noch manuell erfasst und zur Weiterverarbeitung an das Rechenzentrum geschickt werden, schufen diese ersten Online-Systeme den direkten Draht der Banken zum Rechenzentrum. Damit konnten Banken erstmals direkt auf aktuelle Da ten zugreifen bzw. sie verändern. GAD Geschäftsbericht 2013 17

Im Gespräch mit Jörg Dreinhöfer Mit BB3 auf den Prozess gekommen Ab 1991 wurden die bisherigen Online-Systeme nach und nach vom Banken-Dialog- System BB3 abgelöst. Der besondere Vorteil von BB3: Als erstes und komplett neu entwickeltes einstufiges und prozessorientiertes Bankenverfahren für Genossenschaftsbanken unterstützte es die Arbeit der Banken in allen Geschäftsbereichen. Direkt in BB3 integriert waren über die reine Datenverarbeitung hinaus auch die Bereitstellung von Informationen wie Auswertungen und die Sachbearbeitung. Mit BB3 war ein modernes prozessorientiertes Informations- und Kommunikationssystem an die Stelle eines rein transaktionsorientierten Verfahrens getreten. Folgten die Prozesse in BB3 noch einer starren Abfolge, hat die Bank mit bank21 die Möglichkeit, ihre Prozesse individuell zu gestalten. Mit der Weiterentwicklung der Technologie und zunehmenden Kommunikations- und Abwicklungsmöglichkeiten stiegen aber auch die Anforderungen an das Bankenverfahren. Gesetzliche Bedingungen, Marktanforderungen und unterschiedliche Geschäftsstrategien erforderten zudem noch mehr Flexibilität beim bewährten Banken- Dialog-System. Mehr Flexibilität mit bank21 Deshalb entwickelte die GAD BB3 zu einem modularen, flexibel nutzbaren System weiter: bank21. Das Anwendungsverfahren deckt alle Bereiche des Bankgeschäftes ab und lässt sich auf die individuellen Bedürfnisse der Bank anpassen. Waren die Prozesse in BB3 noch systemisch abgebildet und folgten einer starren Abfolge, hat die Bank mit bank21 die Möglichkeit, ihre Prozesse individuell zu gestalten fallabschließend oder auch arbeitsteilig. Der Prozess folgt damit der jeweiligen Strategie der Bank. Kreditinstitute können mit bank21 den Schwerpunkt ihrer Geschäftstätigkeit festlegen. Je nach Bedarf kann die Bank auch Prozesse auslagern oder integrieren: bank21 bietet Möglichkeiten für das In- und Outsourcing und unterstützt die fabrikmäßige Abarbeitung von Geschäftsvorfällen. Für den Vertrieb der Bankprodukte bietet bank21 ideale Unterstützung. Für eine bedarfsgerechte Beratung ermöglicht das Verfahren die ganzheitliche Sicht auf den Kunden, die Produkte und den Status der Geschäftsprozesse. Kreditinstitute können ihre gesamte Produktpalette über sämtliche zur Verfügung stehenden Vertriebskanäle anbieten. Produkte aus der genossenschaftlichen FinanzGruppe können einfach in bank21 integriert werden. Damit stellt bank21 nicht nur den direkten Draht zum Kunden, sondern auch zu wichtigen Partnern her. Die Bank bleibt damit zentrale Anlaufstelle und wichtigster Berater für den Kunden in allen finanziellen Angelegenheiten. 18 GAD Geschäftsbericht 2013

Effizienter mit Webtechnologie Fachlich wird bank21 den heutigen und zukünftigen Anforderungen an das Bankgeschäft gerecht. Mit der Weiterentwicklung zu bank21 im Web haben wir deshalb rein fachlich am Bankenverfahren nichts verändert. Die GAD modernisiert mit bank21 im Web aber grundlegend die Art und Weise, wie IT in den Banken technisch bereitgestellt und genutzt wird. Der Bankmitarbeiter greift über den Browser und ein vollständig nach außen abgesichertes Netzwerk auf das Bankenverfahren und weitere zentral bereitgestellte Lösungen zu und kann sämtliche Anwendungen und Daten mobil nutzen. Der besondere Vorteil von bank21 im Web: Durch die Zentralisierung und Standardisierung der IT-Lösungen werden deutliche Einsparungen bei den IT-Kosten erreicht. Zum Einen auf Seiten der Anwendungsentwicklung, denn durch die Nutzung von kostengünstigen Internet- und Browsertechnologien können wir die Kosten und den Aufwand für die Entwicklung und Integration neuer Anwendungen deutlich reduzieren. Zum Anderen lassen sich auch in der Bank selbst mit bank21 im Web Kosten einsparen. Durch die zentrale Bereitstellung der Anwendungen im Rechenzentrum der GAD reduziert sich gleichzeitig der administrative IT-Aufwand vor Ort in den Banken. Seit Oktober 2013 steht bank21 im Web in allen GAD- Mitgliedsbanken an insgesamt 60.000 Arbeitsplätzen zur Verfügung. Seit Oktober 2013 steht bank21 im Web in allen GAD-Mitgliedsbanken an insgesamt 60.000 Arbeitsplätzen zur Verfügung. Die technische Migration der Daten und Anwendungen der Banken auf die zentrale Infrastruktur ist aktuell in vollem Gange. Bis Ende März 2015 wird dieses Projekt abgeschlossen sein. Bis dahin werden die Server in den Banken sukzessive abgebaut. Sämtliche in den Banken eingesetzten IT-Lösungen das heißt zusätzlich zu den bank21-anwendungen zukünftig auch alle dezentralen Anwendungen der GAD-Gruppe und alle bankeigenen Anwendungen werden zentral im Rechenzentrum der GAD in Münster betrieben und über den Browser nutzbar sein. Apps machen mobil Ein weiterer Vorteil der browserbasierten und damit plattformunabhängigen Lösung: Moderne Technologien wie zum Beispiel das ipad können gezielt eingesetzt und für die Kundenberatung genutzt werden. Denn mobile Apps werden auch für Banken immer interessanter. Deshalb bieten wir zum Beispiel die mobile bank21-online-filiale für Bankkunden, die Beratung auf dem ipad für Banken oder für die Begutachtung von Immobilien auch als mobile Anwendungen an. Weitere Apps sind bereits in der Planung. Wo Bedarf ist und welche Anwendungsfälle sich besonders eignen darüber entscheidet die GAD gemeinsam mit den Banken. GAD Geschäftsbericht 2013 19

Im Gespräch mit Jörg Dreinhöfer Technische Migration Für die Zentralisierung und Standardisierung der Anwendungen sind natürlich auch eine Reihe von Anpassungen und Erweiterungen im Rechenzentrum der GAD notwendig. Der erste große Schritt zur Zentralisierung der Systeme ist die Migration von Postkörben und Kalender aus den Banken in das GAD-Rechenzentrum. Diese GAD-Domino- Anwendungen sind bereits verlagert und werden heute zentral bereit gestellt, ebenso ein Großteil aller Bank-Domino-Anwendungen (Stand Ende Mai 2014). Im nächsten Schritt folgt die Migration der File-Server. Im Zuge dessen wird die gesamte Datenablage aus der Bank zur GAD verlagert. Die hierfür erforderlichen technischen Erweiterungen im Rechenzentrum der GAD haben wir bereits im zurückliegenden Geschäftsjahr vorgenommen. Weiterentwicklungen im Bankenverfahren Mit den sogenannten Sprinter-Lösungen bieten wir den Banken neue Schnellerfassungsmasken. Neben der Arbeit an bank21 im Web haben wir bank21 im zurückliegenden Geschäftsjahr mit entscheidenden Neuerungen in den beiden Releases ausgestattet. Im Fokus standen die Erweiterungen im Rahmen der Einführung von SEPA zur Vereinheitlichung des Zahlungsverkehrs in Europa. Bereits beim Monatsabschluss August verarbeiteten die ersten Banken im Geschäftsgebiet der GAD sämtliche Überweisungen und fast alle Lastschriften aus dem bankeigenen Rechnungswesen nach dem neuen SEPA- Regelwerk. Ein Schwerpunkt unserer Arbeit war außerdem die weitere Vereinfachung und Automatisierung der Bankprozesse. Mit den sogenannten Sprinter-Lösungen bieten wir den Banken neue Schnellerfassungsmasken. Damit können Prozesse in der Bank stärker automatisiert, der Arbeitsaufwand minimiert und damit Prozesskosten weiter gesenkt werden. Seit Herbst 2013 stehen die ersten Sprinterbausteine zur Verfügung, weitere folgen 2014. Mit bank21-finanzen stellen wir unseren Mitgliedern und Kunden ein modernes Finanzverfahren zur Verfügung. Es verfügt über umfassende Controlling- und Analysefunktionen und bildet die zunehmenden regulatorischen Anforderungen an das Bankgeschäft bedarfsgerecht ab. Um schnell und flexibel auf gesetzliche Änderungen reagieren zu können, ist bank21-finanzen unabhängig von den bank21-releases und vom Bankenverfahren entkoppelbar. Damit sind die GAD-Banken für zukünftige regulatorische Anforderungen gut gerüstet. Anwender im Dialog Tipps und Tricks zur Anwendung neuer und bewährter bank21-lösungen tauschen Bankmitarbeiter vermehrt im Forum des GAD-Service-Portals, der Informations- und 20 GAD Geschäftsbericht 2013

Dialogplattform der GAD-Gruppe, aus. Das Service-Portal vereint Anwendungszuordnung, Shop, Benutzeranforderungen und Wissensmanagement in einem Web-Angebot. Der Austausch auf der Plattform macht Know-how bankenübergreifend nutzbar. Als Web-2.0-Angebot mit den Möglichkeiten, Erfahrungen auszutauschen, zu kommentieren oder Produkte zu bewerten, intensiviert und beschleunigt das Portal darüber hinaus den Dialog zwischen Bank und GAD. Ob gesetzliche Änderungen, wirtschaftliche Herausforderungen oder vertriebliche Ansprüche: Die Anforderungen an die IT sind in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten stetig gewachsen. Und damit auch die Leistungen unserer Entwicklungen. Worum es gestern wie heute und auch in Zukunft geht: Wir wollen unsere IT für das Bankgeschäft noch leichter und effizienter machen. GAD Geschäftsbericht 2013 21

Im Gespräch mit Martin Beyer was hat sich verändert? IT-Kosten im Fokus Martin Beyer, GAD-Vorstandsmitglied, Ressort Finanzen 22 GAD Geschäftsbericht 2013

Die Anforderungen unserer Kunden haben sich in den letzten 50 Jahren nicht maßgeblich geändert. Zumindest was die Effektivität unserer IT-Lösungen und die Wirtschaftlichkeit unseres Unternehmens betrifft. Unsere Mitglieder und Kunden erwarten von uns, dass wir schlank und wirtschaftlich arbeiten und dass unsere IT zu mehr Effektivität in den Banken führt. Nicht zuletzt durch die kontinuierliche Weiterentwicklung unserer IT-Lösungen ist es uns gestern wie heute gelungen, die Arbeit in der Bank so effektiv und kostensparend wie möglich zu gestalten. Deshalb liegt der Fokus unseres Bankenverfahrens bank21 auch auf der Prozessoptimierung und Vertriebsunterstützung. Wir haben unsere IT- Lösungen kontinuierlich in diese Richtung weiterentwickelt. Mit der Umsetzung der bank21-sprinter-prozessbausteine haben wir im zurückliegenden Geschäftsjahr zum Beispiel einen weiteren Schritt in diese Richtung getan. IT-Kosten eindämmen Der Wettbewerbsdruck auf dem Bankenmarkt hat in den letzten Jahren dramatisch zugenommen. Unsere Herausforderung besteht darin, bei der technologischen Entwicklung mit ihren immer kürzer werdenden Innovationszyklen mitzuhalten, der dramatisch steigenden Anforderungen der Regulatorik Herr zu werden, zentrale Verbundprojekte wie weberfolg und Beratungsqualität zeitgerecht umzusetzen und gleichzeitig die IT-Kosten-Relationen nachhaltig zu senken. Allen Maßnahmen voran steht aber die Umsetzung von wave und damit die Einführung von bank21 im Web. Durch die Zentralisierung und Standardisierung der IT-Anwendungen im Zuge des wave-projektes können Banken erhebliche Kosten einsparen. Mit dem konsequenten Einsatz von Marktstandards und Internettechnologien sowie mit GAD Geschäftsbericht 2013 23

Im Gespräch mit Martin Beyer der Umsetzung eines internen Reorganisations- und Effizienzprogrammes sichern wir die erreichten Einsparungen nachhaltig ab. Kosten senken mit bank21 im Web und wave Neben der Einsparung von Serverkapazitäten und Kosten für die IT-Administration profitieren unsere Mitglieder von den sich aus den internen Einsparungen ergebenden Preismaßnahmen der GAD im Zusammenhang mit wave. Dazu gehören zum Beispiel die Nutzung von Dienstleistungen im Rahmen einer Flatrate, der Web-Nutzer-Bonus und der Wegfall einer Serverpauschale, die sich bereits heute für die Banken auszahlen. Unsere Preissenkung bei den Buchungsposten führt außerdem zu deutlichen Einsparungen bei den Banken von insgesamt 8,3 Millionen Euro im Jahr 2013. Für 2014 und 2015 erwarten wir in diesem Bereich sogar jährliche Einsparungen von mehr als 10 Millionen Euro. Die Umsetzung der BVR-Projekte Beratungsqualität und weberfolg die ohne zusätzliche Kosten für die Kunden realisiert werden wird ebenfalls zu weiteren Vorteilen in der Bank führen. Neue Preismodelle Unser Ziel ist es, die Effizienz in der Leistungserstellung der gesamten GAD-Gruppe noch weiter zu verbessern. Gemeinsam mit Bankenvertretern aus dem Beirat haben wir einen Plan erarbeitet, wie das neue Preismodell für Buchungsposten am wirksamsten umgesetzt werden kann, damit große, mittlere und kleine Banken gleichermaßen von den Effekten profitieren. Aufsichtsrat und Vorstand der GAD haben sich auf Basis dieser Beratungen für eine stufenweise Senkung bei den Buchungsposten entschieden. Der Verarbeitungspreis in diesem Wachstumsfeld ist zum 1. April 2013 von 3,15 Cent pro Buchungsposten für alle Institute um 0,3 Cent bzw. 9,5 Prozent auf 2,85 Cent gesenkt worden. Dies wird zu einer Entlastung aller Institute von mehr als 7 Millionen Euro im Jahr 2014 führen. In weiteren drei Stufen ergeben sich zusätzliche Preisvorteile für die Einlieferungen von großen Verarbeitungsmengen. In der Summe führt dies zu einer nachhaltigen Entlastung von mehr als 10 Millionen Euro pro Jahr. Rückwirkend für das Jahr 2013 trägt die GAD darüber hinaus mit einer genossenschaftlichen Rückvergütung von zwei Prozent zu einer einmaligen Kostenentlastung von circa 9,2 Millionen Euro inklusive Mehrwertsteuer bei. Die Rückvergütung und die genannten Preissenkungen führen für 2013 in der Summe zu einer Kostenentlastung bei den zentralen IT-Kosten in Höhe von fast 20 Millionen Euro. Dies wird in der IT- Bench marking-studie des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) unsere Kennzahlen zur IT-Kostenrelation erneut verbessern. Zukunftsorientiert aufgestellt mit drive Im Rahmen unseres drive-projektes haben wir vor dem Hintergrund weiterer Einsparpotentiale zudem die Organisation der GAD und der Unternehmensgruppe intensiv 24 GAD Geschäftsbericht 2013

unter die Lupe genommen: Wie lassen sich Strukturen und Abläufe effizienter und effektiver gestalten, wo Dienstleistungen und Aufgaben stärker bündeln? Unser Fokus lag dabei in der Zusammenführung von Produktmanagement und Anwendungsentwicklung in Kompetenzcentern mit einer umfassenden bankfachlichen Produktverantwortung und der Ausrichtung der Produktion auf die Herausforderungen des zentralen Anwendungsbetriebes im Rahmen des wave-projektes. Auch haben wir Maßnahmen zur Verbesserung des Beratungsangebotes für unsere Kunden umgesetzt. Um die Steuerung der GAD zu verbessern, wurden darüber hinaus die Governance- und Compliance-Funktionen organisatorisch gebündelt. Zudem haben wir die Vertriebseinheiten in der GAD-Gruppe stärker verzahnt. Das Ziel: Wir wollen die Effizienz und das Zusammenspiel in der GAD-Gruppe weiter verbessern und den Kunden abgestimmte und weitreichende Dienstleistungen im Rahmen von IT-Full-Services anbieten. Innerhalb der GAD-Gruppe, aber auch in der Zusammenarbeit mit unseren Mitgliedern und Kunden, wollen wir außerdem kollaborative Arbeitsformen fördern und stärker nutzen. Kooperationsprojekt mit Regionalverbänden Gemeinsam mit den Regionalverbänden Genossenschaftsverband, Genossenschaftsverband Weser-Ems und dem Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsverband haben wir das Kooperationskonzept IT-Kosten optimieren entwickelt. Damit können Banken in Zusammenarbeit mit uns ihre IT-Kosten genauer unter die Lupe nehmen, interne und externe Einflüsse analysieren und die IT-, Kunden- und Organisations-Strategie untersuchen. Synergien heben Wenn wir die IT-Kosten für unsere Mitglieder und Kunden nachhaltig stabil und wettbewerbsfähig halten wollen, müssen aufgrund der Wettbewerbssituation die Mitglieder auf Dauer ohne signifikanten Wachstum im Kernmarkt der Volksbanken und Raiffeisenbanken auskommen. Vor dem Hintergrund der Ertragsprognosen in den nächsten Jahren und der aktuellen Niedrigzinsphase müssen wir diese strategische Herausforderung jetzt annehmen. Gemeinsam können beide IT-Dienstleister die anstehenden Herausforderungen viel schneller und besser umsetzen als jedes Unternehmen für sich allein. Fest steht: Unsere Kunden wollen den Zusammenschluss, um nachhaltig IT-Kosten einzusparen. Wir unterstützen dieses Anliegen mit Überzeugung. Denn: Gemeinsam können wir mehr erreichen im Sinne der IT-Kosten, aber auch im Hinblick auf unsere Leistungen. GAD Geschäftsbericht 2013 25

Vertrauen erzeugt,wer die Bedürfnisse seiner Kunden voranstellt Unsere Mitglieder und Kunden im Wettbewerb zu stärken ist unser Ziel. Wir wollen, dass unsere Kunden heute und in Zukunft auf dem Bankenmarkt bestens dastehen. Dafür arbeiten wir.

Im Gespräch mit Steffen Jentsch wie stellen wir uns die zukunft vor? Gemeinsam Mehrwert schaffen Steffen Jentsch, GAD-Vorstandsmitglied, Ressort Kunden 28 GAD Geschäftsbericht 2013

Die GAD trägt Verantwortung daran hat sich nichts und wird sich nichts ändern. Die Wettbewerbsfähigkeit unserer Kunden hat oberste Priorität. In erster Linie müssen deshalb unsere Leistungen, Produkte und Services stimmen. Weil gemeinsam einfach mehr möglich ist, arbeiten wir in einem starken und dynamischen Team eng zusammen: in der GAD-Unternehmensgruppe. Gemeinsam sind wir der ideale Partner für unsere Kunden, gemeinsam schaffen wir ein umfassendes Leistungsangebot und gemeinsam finden wir für jede Anforderung eine Lösung. Und das ist es auch, was in unserem neuen Gruppen-Motiv zum Ausdruck kommen soll: Dynamik und ein gutes Zusammenspiel. Experten auf jedem Gebiet Der große Vorteil unserer Gruppe: Jedes Unternehmen ist Experte auf seinem Gebiet, jeder steuert seinen Teil zum großen Ganzen, zum umfangreichen Portfolio bei. Ob bei der Entwicklung bankfachlicher Anwendungen, der Bereitstellung von Hard- und Software, im Bereich der Netze oder bei der Realisierung von IT-Projekten in unserer Unternehmensgruppe bieten wir sämtliche IT-Services an, die der Kunde braucht. GAD Geschäftsbericht 2013 29

Im Gespräch mit Steffen Jentsch Diesen Vorteil wollen wir weiter ausbauen. Wir wollen uns zu einem IT-Fullservice- Provider weiterentwickeln, der sämtliche Dienstleistungen aus einer Hand bietet. Mit einem zentralen Ansprechpartner für den Kunden und einer Vielzahl von Experten im Hintergrund. Wie wir uns das vorstellen: ein strukturierter Vertrieb über die Unternehmensgrenzen hinweg und eine übergreifende Beratung. Insgesamt streben wir also eine stärkere vertriebliche Verzahnung an. Lösungen aus einer Hand Produkte und Services aus der GAD-Unternehmensgruppe sollen künftig, soweit sinnvoll und möglich, zu einer Lösung geschnürt und als Produktbündel vermarktet werden. Ein Beispiel ist das Tablet.Plus -Lösungspaket von Ratiodata, VR Netze und GAD, das seit kurzem zur Verfügung steht. Eine Kombination aus vorkonfiguriertem ipad 5, Service, der Sicherheitslösung Smart&Safe, der sicheren Anbindung in das Bankennetzwerk und der vorinstallierten mobilen bank21-im-web-lösung. Mit dabei sind außerdem sämtliche Apps der GAD, die für das Tablet freigegeben sind. Ähnliche wettbewerbsfähige, standardisierte und effiziente IT-Lösungen werden folgen. Die Vorteile aus Kundensicht: Unsere Kunden erhalten zusammengehörige Produkte aus einer Hand und haben einen zentralen Ansprechpartner für alle Angelegenheiten. Das macht die Lösung einfacher und letztendlich kostengünstiger für alle Beteiligten. Fullservice für die apobank Für die Deutsche Apotheker- und Ärztebank, die apobank, agieren wir bereits seit 2012 als IT-Fullservice-Provider. Die GAD betreibt als Generalunternehmer die gesamte IT der apobank. Die Dienstleistungen haben wir gemeinsam mit der Ratiodata übernommen. Die GAD hat die gesamte Daten-Migration und Umstellung auf bank21 umgesetzt. Die Ratiodata hat die Arbeitsplätze ausgestattet und sämtliche Services rund um die Hardware beigesteuert. Um die Anforderungen von Spezialbanken wie der apobank gezielt erfüllen zu können, haben wir 2011 eigens die gbs Gesellschaft für Banksysteme gegründet. Sie ist innerhalb der GAD-Gruppe für die Vermarktung und Implementierung der GAD-Lösungen bei Spezial- und Privatbanken zuständig. Denn mittlerweile zählen auch mehr als 20 Privatbanken zu unseren Kunden. Zusammenarbeit in der FinanzGruppe Daneben arbeiten wir auch mit einer Reihe von Unternehmen aus der Finanz- Gruppe eng und konstruktiv zusammen. Zum Beispiel mit den beiden Zentralbanken DZ BANK und WGZ BANK. Neben der Abwicklung des Zahlungsverkehrs betreiben 30 GAD Geschäftsbericht 2013

wir für beide Zentralbanken in unserem Rechenzentrum vielfältige Anwendungen aus einer Hand. Mit der Bausparkasse Schwäbisch Hall, der R+V Versicherung und der Union Investment kooperieren wir im Rahmen der Strategischen Partnerschaft der DZ BANK- Gruppe und optimieren die Integration der Verbundanwendungen in bank21. Für die Card Process betreiben wir den verbundübergreifenden Point-of-Sale-Netzbetrieb sowie weitere Services rund um das Kartengeschäft. Für den DG VERLAG übernehmen wir die Generierung der Personalisierungsdaten für Debit- und Kreditkarten, führen Online-Personalisierung von Terminals durch und erbringen Dienstleistungen für das Schlüsselmanagement in der genossenschaftlichen FinanzGruppe. Mit der Sparda- Datenverarbeitung haben wir im zurückliegenden Geschäftsjahr eine noch engere Zusammenarbeit vereinbart. Um Vorteile für die VR-Banken und die genossenschaftliche FinanzGruppe insgesamt zu erzielen, arbeiten wir aber auch mit anderen IT-Unternehmen zusammen. Mit weiteren Partnern Um Vorteile für die VR-Banken und die genossenschaftliche FinanzGruppe insgesamt zu erzielen, arbeiten wir aber auch mit anderen IT-Unternehmen zusammen. Zum Beispiel mit der Telekom-Tochter T-Systems, mit der wir beim Thema De-Mail kooperieren. Das Ergebnis: Seit November 2013 steht den Volksbanken und Raiffeisenbanken im Geschäftsgebiet der GAD die rechtsverbindliche Kommunikation per De-Mail zur Verfügung. Die Vorteile: Der Massenversand von Kontoauszügen, Kreditkartenabrechnungen oder Steuerbescheiden lassen sich dadurch rein elektronisch erledigen. Auch diese Zusammenarbeit mit anderen IT-Dienstleistern innerhalb und außerhalb der genossenschaftlichen FinanzGruppe werden wir weiter ausbauen. Denn gemeinsam können wir im Sinne unserer Kunden mehr erreichen. Im KundenFokus 2015 Dies ist im Übrigen auch der Antritt bei der Initiative KundenFokus 2015 des Bundesverbandes der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR). Im Großprojekt Beratungsqualität arbeiten alle beteiligten Unternehmen der genossenschaftlichen FinanzGruppe Hand in Hand und verbindlich zusammen: der BVR, Vertreter der Volksbanken und Raiffeisenbanken, Unternehmen aus der genossenschaftlichen FinanzGruppe, Regionalverbände und die Rechenzentralen. Das Ziel: die Volksbanken und Raiffeisenbanken zur Nummer 1 in der Kundenberatung zu machen. Der Weg: ein standardisierter Beratungsprozess, der den Berater dabei unterstützt, sich voll und ganz auf seinen Kunden zu konzentrieren und die gesamte Expertise der FinanzGruppe einzubringen. Mit dem bank21-release 5.4 steht unseren Mitgliedsbanken ab Juni 2014 die neue Genossenschaftliche Beratung für alle Beratungsthemen zur Verfügung. GAD Geschäftsbericht 2013 31

Im Gespräch mit Steffen Jentsch Im Fokus der genossenschaftlichen FinanzGruppe steht ebenfalls das Projekt weberfolg. Ziel des Projektes ist es, eine Lösung zu etablieren, die den genossenschaftlichen Multikanalansatz unterstützt und das Geschäftsmodell der FinanzGruppe in die Online-Welt überträgt. Auch hier arbeiten die genossenschaftlichen Rechenzentralen eng mit den anderen Unternehmen aus der FinanzGruppe zusammen. Durch speziell entwickelte Instrumente wird es möglich sein, ein breites Angebot an Finanzprodukten direkt online abzuschließen, wobei auch Bankberater und andere Spezialisten in den Beratungs- und Abschlussprozess online eingebunden werden können. Mit dem bank21-release 5.4 stehen den Banken in Kürze umfangreiche Features und der neue Online-Styleguide zur Verfügung. Die Aktivitäten und Bemühungen innerhalb der GAD, der Unternehmensgruppe und in der FinanzGruppe haben eines gemeinsam: Wir alle sind im Sinne der Volksbanken und Raiffeisenbanken unterwegs, wollen Vorteile für die Gruppe ausschöpfen und langfristig im Wettbewerb erfolgreich sein. 32 GAD Geschäftsbericht 2013

Die GAD-Gruppe Die GAD-Gruppe ELAXY Gruppe ELAXY bietet als unabhängiger IT-Dienstleister Systeme für Banking und Brokerage, Beratungssoftware, Vertriebslösungen, interaktive Tabletberatung, Lösungen für mobile Applikationen, Rechenkerne und ein Provisionsabrechnungssystem. Darüber hinaus betreibt ELAXY zwei Rechenzentren für Banken, Versicherungen und Finanzdienstleister. Rund 1.000 Kunden setzen heute die Software der ELAXY Gruppe ein. Darunter Volksund Raiffeisenbanken, Privat- und Direktbanken, Sparkassen und Versicherungen. An den Standorten Coburg, Puchheim bei München, Jever und Frankfurt (Oder) arbeiten die Mitarbeiter an neuen und bewährten Lösungen. gbs Gesellschaft für Banksysteme GmbH Die gbs übernimmt innerhalb der GAD-Gruppe die Vermarktung und Implementierung der GAD-Lösungen für Privat- und Spezialbanken. Die IT-Experten in der gbs analysieren dabei die Anforderungen der Banken und unterstützen bei der Einführung und dem Betrieb von zukunftsfähigen IT-Lösungen. Diese Lösungen unterstützen die Kunden, ihre Optimierungspotentiale effektiver auszuschöpfen und die Wirtschaftlichkeit zu steigern. GWS Gesellschaft für Warenwirtschafts-Systeme mbh Mit ihren über 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und mehr als 1.200 Kunden zählt die 1992 gegründete GWS Gesellschaft für Warenwirtschafts-Systeme mbh in Münster zu den führenden Softwareanbietern für die Handelsbranche in Deutschland. Über die ERP-Lösungen gevis NAV und gevis AX erhalten Unternehmen aus unterschiedlichsten Handelsbranchen alle Funktionen, die für einen prozessoptimierten und reibungslosen Ablauf notwendig sind. Neben den Standardsoftware-Produkten und standardisierten Speziallösungen bietet die GWS Internet-Branchenportale und -Shops an. Umfassende Beratungsleistungen und Schulungen runden das Dienstleistungsangebot ab. GAD Geschäftsbericht 2013 33

Die GAD-Gruppe Lucke EDV GmbH Die Lucke EDV GmbH aus Wuppertal unterstützt Unternehmen bei der Planung und Umsetzung von IT-Projekten und stellt hierfür hoch qualifizierte Spezialisten für alle Projektphasen zur Verfügung. Insbesondere im Umfeld von Finanzdienstleistungen hat die Firma zahlreiche Aufträge erfolgreich umgesetzt. Aktuell unterstützt die Lucke EDV GmbH ihre Kunden unter anderem in bankregulatorischen Projekten (z. B. FATCA, SEPA, Target2, etc.) oder bei der IT-technischen Realisierung (z. B. Cobol, Java, etc.). Vom Programmierer über den Business-Analysten bis zum Projektleiter erfüllen die Lucke-Mitarbeiter ihre Aufgabe in den verschiedenen Kundenprojekten. Ratiodata IT-Lösungen & Services GmbH Die Ratiodata IT-Lösungen & Services GmbH zählt zu den großen Systemhäusern und IT-Dienstleistern in Deutschland. Ratiodata steht seit mehr als 40 Jahren für professionelle Lösungen, die auf Innovation, Systemerfahrung und Datensicherheit setzen. Zum Leistungsspektrum gehören professionelle Lösungen und Dienstleistungen in den Bereichen IT-Systeme & Services, Scan- & Dokumenten-Service, Personal-Systeme & Services sowie Speziallösungen. Diese Kompetenzen und eine Fokussierung auf die Finanzbranche machen die Ratiodata zu einem gefragten IT-Lösungs- und Servicepartner für Unternehmen. So wurden 2013 nahezu zeitgleich in drei Massen-Rollouts insgesamt über 20.000 Systeme für die Kunden Schwäbisch Hall Kreditservice, R+V Versicherung und DZ BANK ausgeliefert. Ein weiterer Schwerpunkt waren Lösungen und Services zur Unterstützung von digitalen Geschäftsprozessen wie z. B. Posteingang, Kredit- oder Personalakte. Großen Anklang fand auch die Personalmanagement- und Organisationslösung geno.pm. VR Netze GmbH Strategisches Ziel der VR Netze GmbH war auch 2013 die Bereitstellung eines innovativen Produkt- und Dienstleistungsportfolios in den Bereichen Telekommunikationsund Netzwerkservices immer mit dem Anspruch, bei inzwischen mehr als 90.000 Kundenarbeitsplätzen höchste Stabilität und Verfügbarkeit zu gewährleisten. Zudem profitierten VR-Banken und weitere Unternehmen der Genossenschaftlichen FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken von zukunftsorientierten neuen Lösungen. Beispielsweise unterstützte VR Netze die DZ BANK bei der Umsetzung einer unternehmensweiten Network Security Policy auf höchstem Level: Die zum Einsatz kommende Sicherheitsarchitektur berücksichtigt die Identität des Benutzers, seine Rolle im Unternehmen sowie die verwendeten Gerätetypen, um Kommunikationsbeziehungen zu steuern. Ein weiterer Fokus lag auf der Entwicklung der standardisierten Videokonferenz- Lösung VR Video, die das bestehende Bankennetz auf Basis der MPLS-Technologie nutzt. 34 GAD Geschäftsbericht 2013

Geschäftsführer: Gunther Gätjen, Robert Müller Anschrift: Am Hofbräuhaus 1, 96450 Coburg Standorte: Coburg, Puchheim, Jever, Frankfurt (Oder) Umsatz 2013: 25,9 Mio. Euro Anzahl Mitarbeiter: 240 (Stand 31.12.2013) Geschäftsführer: Rainer Backes, Martin Pietsch, Hans Eiberg Anschrift: GAD-Straße 2-6, 48163 Münster Standorte: Münster, Düsseldorf Umsatz 2013: 9,2 Mio. Euro Anzahl Mitarbeiter: 60 (Stand 31.12.2013) Geschäftsführer: Helmut Benefader Anschrift: Willy-Brandt-Weg 1, 48155 Münster Standorte: Münster, München, Nürnberg, Leonberg Umsatz 2013: 42,8 Mio. Euro Anzahl Mitarbeiter: 310 (Stand 31.12.2013) Geschäftsführer: Dirk Lucke Anschrift: Im Hölken 13, 42279 Wuppertal Umsatz 2013: 19,9 Mio. Euro Anzahl Mitarbeiter: 48 festangestellte, ca. 150 freie Mitarbeiter (Stand 31.12.2013) Geschäftsführer: Klemens Baumgärtel, Martin Greiwe Anschrift: Gustav-Stresemann-Weg 29, 48155 Münster Standorte: Münster, Mülheim-Kärlich, Köln, Duisburg, Lindhorst, Frankfurt a. M. Umsatz 2013: 128 Mio. Euro Anzahl Mitarbeiter: 405 (Stand 31.12.2013) Geschäftsführer: Winfried Richert, Martin Schauer (bis 31.03.2014) Anschrift: Weseler Straße 480, 48163 Münster Standorte: Frankfurt a. M. Umsatz 2013: 92,3 Mio. Euro Anzahl Mitarbeiter: 168 (Stand 31.12.2013) GAD Geschäftsbericht 2013 35

Im Gespräch mit Claus-Dieter Toben wie stellen wir uns die zukunft vor? Was unsere Kunden stark macht Claus-Dieter Toben, stellvertretender GAD-Vorstandsvorsitzender, Ressort Produktion 36 GAD Geschäftsbericht 2013

Unsere Mitglieder und Kunden sollen für den Wettbewerb gut gerüstet sein. Dazu gehören zuverlässige und innovative Leistungen. Dazu gehört aber auch eine vernünftige strategische Ausrichtung. Eine Ausrichtung, die dem Geschäftsmodell der Volksbanken und Raiffeisenbanken entspricht. Eine Ausrichtung, die auf die Zukunft programmiert ist. Kurzum: Eine Ausrichtung, die geeignet ist, die Herausforderungen auf dem Bankenmarkt auch morgen zu bewältigen. Gemeinsam sind wir stark! Das gilt für unser Team in der GAD, das gilt für die GAD- Gruppe und das soll in Zukunft auch für die genossenschaftliche IT gelten. Das ist der Wunsch der Volksbanken und Raiffeisenbanken und somit auch unser Auftrag und unsere Entscheidung: Im März dieses Jahres hat der Aufsichtsrat den Vorstand der GAD damit beauftragt, die Gespräche über einen Zusammenschluss fortzusetzen und diesen anzustreben. Eine Entscheidung, die angesichts der aktuellen und zukünftigen Herausforderungen auf dem Bankenmarkt sinnvoll und geboten ist und die unsere vollste Unterstützung findet. Denn mit gebündelten Kräften können wir viel mehr erreichen, um unsere Mitglieder und Kunden nachhaltig für den Wettbewerb zu rüsten. Herausforderungen für Banken Worin die vorrangigen Herausforderungen bestehen: Der Wettbewerbs- und Kostendruck auf dem Bankenmarkt wird vorerst nicht abnehmen. Im Gegenteil: Immer mehr GAD Geschäftsbericht 2013 37

Im Gespräch mit Claus-Dieter Toben Wettbewerber drängen auf den Markt, die regulatorischen Anforderungen nehmen weiter zu und die Niedrigzinsphase hält an. Hinzu kommen der gesellschaftliche und insbesondere der technologische Wandel, der immer rasanter voranschreitet und viel Innovationskraft erfordert. Die Volksbanken und Raiffeisenbanken brauchen einen IT- Spezialisten, der wettbewerbsfähige, standardisierte und effiziente IT-Lösungen bietet mit vereinten Kräften, gebündeltem Know-how und geballter Innovationskraft. Gemeinsam sind wir strategisch und operativ jedenfalls viel besser aufgestellt, um diese Herausforderungen im Sinne unserer Kunden zu meistern. Gemeinsam mehr erreichen Wenn es uns gelingt, die besonderen Vorteile beider Verfahren in einem zu vereinen, ist dieses Verfahren unschlagbar. Keine Frage: GAD und Fiducia sind auch für sich zwei leistungsfähige und erfolgreiche Unternehmen. Und unsere Leistungen sind bei unseren Kunden und in der genossenschaftlichen FinanzGruppe anerkannt. Aber gemeinsam ist natürlich vieles mehr möglich. Wir können unsere Leistungsfähigkeit steigern und dazu beitragen, dass die IT-Kosten für unsere Mitglieder und Kunden maßgeblich sinken indem wir Doppelarbeiten vermeiden, Synergiepotentiale ausschöpfen und unsere Kräfte bündeln. Weitere Vorteile einer vereinten IT: Durch schlankere Abläufe können wir verbundweite Lösungen viel schneller bereitstellen. Ich denke hier zum Beispiel auch an die Umsetzung der BVR-Projekte Beratungsqualität und weberfolg. Ein Bankenverfahren für alle Banken allein dadurch sind erhebliche Einsparungen möglich. Auch wenn die Migration auf ein anderes, auf das zukünftige gemeinsame Bankenverfahren zunächst im wahrsten Sinne des Wortes der Umstellung bedarf: Der Aufwand lohnt sich insbesondere im Hinblick auf die finanziellen Vorteile für die Banken. Denn der Betrieb und die Weiterentwicklung eines Verfahrens sind deutlich kostengünstiger als die entsprechenden Aufwände für zwei Verfahren. Kosten einsparen Finanzielle Überlegungen standen auch im Vordergrund bei der Entscheidung, welches Verfahren künftig im Kern von den VR-Banken genutzt werden soll. Beide Verfahren sind leistungsfähig, prozessorientiert und vertriebsunterstützend. Jedes für sich hat eigene spezifische Vorteile. Um die Umstellungskosten für die Gesamtgruppe der VR-Banken aber so gering wie möglich zu halten, planen wir eine Migration auf agree, das Bankenverfahren der Fiducia, das bereits heute von circa 700 Volksbanken und Raiffeisenbanken genutzt wird. Die rund 410 GAD-Mitgliedsbanken, bei denen bislang bank21 im Einsatz ist, sollen sukzessive auf agree migriert werden. Dabei werden wir die Assets von bank21 in das gemeinsame Verfahren mit einfließen lassen. Wenn es uns gelingt, die besonderen Vorteile beider Verfahren in einem zu vereinen, ist dieses Verfahren unschlagbar! 38 GAD Geschäftsbericht 2013