Communication on Progress 2012

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Transkript:

Communication on Progress 2012 Fortschrittsmitteilung an den Global Compact der Vereinten Nationen

Walter Schoefer (links) und Prof. Georg Fundel (rechts), Geschäftsführer der Flughafen Stuttgart GmbH (FSG) Vorwort der Geschäftsführung Der Flughafen Stuttgart ist ein entscheidender Faktor für die Erreichbarkeit und damit für die wirtschaftliche Entwicklung unserer Region und des ganzen Landes. Den Flughafen zu betreiben bedeutet deshalb, Verantwortung zu übernehmen. Wir arbeiten dafür, dass Baden-Württemberg auch in Zukunft einen starken Anschluss an die Welt hat, um im internationalen Wettbewerb weiterhin erfolgreich zu sein. Wir nehmen unsere Verantwortung wahr und unterstützen seit dem Jahr 2011 als Mitglied explizit die zehn Prinzipien des Global Compact im Bereich der Menschenrechte, Arbeitsrechte, Umweltschutz und Anti-Korruption. Die Leistungen der Flughafen Stuttgart GmbH (FSG) in diesen Bereichen werden in diesem Jahr erstmals im vorliegenden Fortschrittsbericht zusammengefasst. Stuttgart, Februar 2012 Prof. Georg Fundel Geschäftsführer FSG Walter Schoefer Geschäftsführer FSG 2

Fokus Landesflughafen Der Flughafen Stuttgart liegt in einer der wirtschaftsstärksten Regionen Europas, für die er als internationaler Verkehrsflughafen eine herausragende Bedeutung hat. Rund 55 Fluggesellschaften starten von hier zu mehr als 100 Zielen in 30 Ländern. Im Jahr 2011 beförderten die Airlines mit ca. 135.000 Flugbewegungen rund 9,6 Millionen Passagiere, etwa 21.000 Tonnen Luftfracht und 10.000 Tonnen Luftpost. Darüber hinaus sichert der Flughafen als einer der größten Arbeitgeber der Region die Beschäftigung von rund 9.500 Menschen in knapp 250 Firmen und Behörden direkt auf dem Gelände. Stand an einem Flughafen einst die Technik noch alleine im Fokus, so hat über die Jahre ein nachhaltiger Umgang mit Mensch und Umwelt an Bedeutung gewonnen. Der Flughafen Stuttgart bietet Anbindung an das internationale Luftverkehrsnetz, hat aber auch einen großen Einfluss auf seine Umwelt. Deshalb sind Umwelt- und Klimaschutz zentrale Themen, denen sich der Flughafen in seiner Selbstverpflichtung stellt. Den hohen Stellenwert unterstreichen u. a. die Förderung von umweltfreundlichen Technologien, wie beispielsweise der Brennstoffzellen-Technologie und Konzepte zur Verminderung von Lärm, Schadstoffen und dem Verbrauch von Ressourcen. 3

Menschenrechte und Arbeitsnormen Menschenrechte und Chancengleichheit In der Bundesrepublik Deutschland werden Menschenrechte durch das Grundgesetz geschützt und auch alle Formen der Zwangsarbeit und Kinderarbeit sind gesetzlich verboten. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen bilden die Grundlage des gesamten Handelns der Prinzip 01 Unternehmen sollen den Schutz der internationalen Menschenrechte innerhalb ihres Einflussbereichs unterstützen und achten. FSG. Um diese zu ergänzen, befindet sich derzeit ein datenbankgestütztes Legal-Compliance-System im Aufbau. Prinzip 02 Unternehmen sollen sicherstellen, Darüber hinaus steht das Unternehmensleitbild der FSG für einen partnerschaftlichen, offenen und ehrlichen Umgang mit allen Mitarbeitern, Kunden und Stakeholdern. dass sie sich nicht an Menschenrechtsverletzungen mitschuldig machen. Prinzip 03 Unternehmen sollen die Vereinigungsfreiheit und die wirksame Anerkennung des Rechts auf Kollektivverhandlungen wahren. Bereits in der betrieblichen Ausbildung werden einwöchige Sozialpraktika für alle Auszubildenden angeboten. Die aktive Mitarbeit in sozialen Einrichtungen wie Alten- und Pflegeheimen oder Werkstätten für behinderte Menschen ermöglicht unserem Nachwuchs wertvolle Perspektivenwechsel und erweitert das soziale Verantwortungsbewusstsein. Eine ausführliche Mitarbeiterschulung zum Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) zielt darauf ab, eine Diskriminierung von Mitarbeitern sowohl bei ihrer Einstellung als auch bei ihrer weiteren Beschäftigung zu vermeiden. 4

Die Personalabteilung steht im ständigen vertrauensvollen Austausch mit dem Betriebsrat, der Jugend- und Auszubildenden- sowie der Schwerbehindertenvertretung. Die Ausbildung und Beschäftigung behinderter Menschen am ersten Arbeitsmarkt verstehen wir als Prinzip 04 Unternehmen sollen sich für die Beseitigung aller Formen der Zwangsarbeit einsetzen. wichtige Integrationsaufgabe der FSG. Prinzip 05 Arbeitssicherheit und Arbeitsschutz Ein großer Teil der in Deutschland gültigen Arbeitsnormen ist für den Unternehmen sollen sich für die Abschaffung von Kinderarbeit einsetzen. Bereich Arbeitsschutz am Flughafen Stuttgart gültig. Der Aufgabenbereich ist als zentrale Stabsstelle direkt der Geschäftsführung unterstellt. Prinzip 06 Unternehmen sollen sich für die Beseitigung von Diskriminierung bei Anstellung und Erwerbstätigkeit einsetzen. Für den Arbeitsschutz verantwortlich sind nach europäischer Regelung die jeweiligen Abteilungen. Auf diese verteilt, gibt es darüber hinaus über 30 ehrenamtlich tätige Sicherheitsbeauftragte, die ihre Vorgesetzten bei der Umsetzung der im Arbeits- und Gesundheitsschutz gültigen Vorschriften und Normen unterstützen. Ein Unterweisungsinformationssystem (UTIS) überwacht abteilungsübergreifend, dass Unterweisungen und Fortbildungen der Mitarbeiter regelmäßig wahrgenommen werden. Aktuelle Themen werden vierteljährlich im Arbeitsschutzausschuss behandelt, dem die Geschäftsführung vorsitzt. Die FSG ist bestrebt, die Arbeitsbedingungen stetig zu verbessern. Die FSG hat 2007 ein Intranet- Portal zum Arbeits- und Gesundheitsschutz eingeführt, in dem u.a. alle relevanten Gesetze & Vorschriften, aber auch Unterweisungsmaterial und z.b. eine monatliche, aktuelle Information zum Arbeits- & Gesundheitsschutz für alle Mitarbeiter des Unternehmens abgerufen werden kann. Handschuh- und Hautschutzpläne werden durch die Abteilung Arbeitsschutz implementiert und in Kooperation mit dem Betriebsarzt in regelmäßigen Zeitabständen optimiert. Am Stuttgarter Flughafen gibt es aktuell 230 Ersthelfer. Damit konnten mehr betriebliche Ersthelfer mobilisiert und ausgebildet werden, als es in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben ist. Der Arbeits- und Gesundheitsschutz ist in ein umfassendes betriebliches Gesundheitsmanagement integriert, welches zu Beginn des Jahres 2012 in einer Betriebsvereinbarung organisiert wurde und somit für alle Mitarbeiter gültig ist. 5

Um die Leistungen im Gebiet des Arbeits- und Gesundheitsschutzes weiter zu steigern, wurde Anfang des Jahres 2012 eine Software eingeführt. Mit deren Hilfe es möglich ist, zu dokumentierende Aufgaben, wie z.b. Gefährdungsbeurteilungen, Betriebsanweisungen, das Gefahrstoffkataster oder Betriebsbegehungen unter Beachtung des Datenschutzes einfach zu erstellen und digital in einer Datenbank rechtssicher abzulegen. Die Software dient nicht nur dazu, bestimmte Prozesse, wie z.b. die Freigabe von Gefahrstoffen zu optimieren, sondern stellt auch Transparenz her, indem sie bereits erledigte und noch ausstehende Aufgaben dokumentiert. Vereinigungsfreiheit und Kollektivverhandlungen Durch die Mitgliedschaft im Kommunalen Arbeitgeberverband (KAV) und die Anwendung des Tarifvertrages öffentlicher Dienst - Flughäfen (TVöD-F) auf sämtliche Arbeitsverhältnisse fließen die Grundsätze der Tarifautonomie und der Koalitionsfreiheit direkt in die Arbeitsbedingungen bei der FSG ein. Bei der FSG sind derzeit zwei Gewerkschaften (ver.di und BTBkomba) in der Arbeitnehmervertretung aktiv. Die Arbeitnehmervertretung innerhalb der FSG nimmt der Betriebsrat wahr. Seine Rechte sind im Betriebsverfassungsgesetz (BetrVG) verankert. In zahlreichen Betriebsvereinbarungen zwischen der Geschäftsführung und dem Betriebsrat sind kollektive Rechte für alle Mitarbeiter der FSG normiert. 6

Umweltschutz Fluglärm Seit 1996 hat die FSG rund 60 Millionen Euro für Lärmschutz ausgegeben. Mit lärmabhängigen Start- und Landeentgelten motiviert die FSG die Airlines, leisere Jets einzusetzen. Durch differenzierte Lärmmessungen soll in Zukunft noch mehr Einfluss auf die Fluggesellschaften genommen werden. Acht Außenmessstellen zeichnen die Schallbelastung in den umliegenden Gemeinden auf. In einem monatlichen Fluglärmbericht werden die Messwerte dieser systematischen Lärmüberwachung an die Öffentlichkeit kommuniziert. Prinzip 07 Unternehmen sollen im Umgang mit Umweltproblemen dem Vorsorgeprinzip folgen. Prinzip 08 Unternehmen sollen Initiativen ergreifen, um größeres Umweltbewusstsein zu fördern. Klimaschutz Die FSG hat sich zum Ziel gesetzt, die CO -Emissionen (Scope 1&2) bis 2 zum Jahr 2020, auf der Basis der Werte von 2009, um 20 Prozent zu reduzieren. Im Fokus stehen die aktive Förderung von umweltfreundlichen Technologien sowie intelligentes Energiemanagement. Prinzip 09 Unternehmen sollen die Entwicklung und Verbreitung umweltfreundlicher Technologien beschleunigen. Dabei haben wir nicht nur die Emissionen des Flughafenbetriebs im Blick, sondern auch jene der Airlines. Seit Sommer 2011 kooperiert der Flughafen Stuttgart mit der Organisation atmosfair und bietet Passagieren die Möglichkeit, an speziellen Computerterminals die bei ihrem Flug entstandenen Emissionen zu berechnen und durch einen freiwilligen Beitrag auszugleichen. Die FSG macht es vor: Alle Dienstflüge der Mitarbeiter werden auf diese Weise kompensiert. 7

Mobilität Schon seit 1991 setzt der Flughafen Stuttgart auf Elektrofahrzeuge: Die Gepäckschlepper sind batteriebetriebene Hybride. Im Jahr 2010 wurde der Fuhrpark um zwei Elektrotransporter ergänzt und 2011 um ein brennstoffzellenbetriebenes Follow-Me-Fahrzeug, das abgasfrei und fast lautlos auf dem Vorfeld unterwegs ist. Ziel der FSG ist es, umweltfreundliche Antriebstechnologien am Flughafen weiter voranzubringen. Energieerzeugung und Energiemanagement Der Bau des Blockheizkraftwerks ETHOS hat begonnen. Dieses soll ab 2013 die CO -Emissionen deutlich reduzieren. Zudem wurde eine 2 2 neue 3.300 m große Solaranlage auf der Südseite des Flughafengeländes installiert. Damit steigt die Panelfläche am Flughafen auf 2 insgesamt über 10.000 m. Beide Solaranlagen sparen jährlich etwa 788 Tonnen CO ein. Im Energiemanagement hat die FSG Maßstäbe 2 gesetzt. Investitionen in Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik erlauben differenzierte Stoffstromanalysen. Damit können engagierte Mitarbeiter Verbesserungspotentiale leichter erkennen und das Energiemanagement optimieren. Regelmäßige Energieberichte weisen so Einsparerfolge von bis zu 40 Prozent nach. 8

Recycling Auch im Jahr 2011 konnte die Recyclingquote des Flughafens Stuttgart auf konstant über 98 Prozent gehalten werden. Sortiert wird der Abfall im betriebseigenen Abfallwirtschaftszentrum. Der am Airport anfallende Grasschnitt wird an eine Biogasanlage in der Nachbargemeinde geliefert und dort zur Energiegewinnung verwendet. Durch die gezielte Bündelung des Abfalls und der Optimierung des Behältersystems sollen Transportfahrten zukünftig weiter reduziert werden. Gewässerschutz In 20 Jahren hat der Flughafen über 120 Millionen Euro für den Hochwasser- und Gewässerschutz ausgegeben. Ein System aus fast 4.000 Schächten und 250 Kilometern Kanälen leitet das Abwasser in verschiedene Klär- und Rückhaltebecken. Dort wird es weiterbehandelt, damit nur sauberes Wasser in die umliegenden Gewässer ausgeleitet wird. Mit Enteisungsmittel vermischtes Wasser wird an Kläranlagen in der Nachbarschaft gepumpt. 2011 wurde dafür eine weitere Druckleitung gebaut. Die am Flughafen Stuttgart eingesetzten Enteisungsmittel sind vollständig biologisch abbaubar. Ziel des Landesairports ist es, deren ausgebrachte Menge auf ein Mindestmaß zu reduzieren ohne dabei das übergeordnete Ziel der Gewährleistung von Sicherheit im Luftverkehr zu vernachlässigen. 9

Biodiversität Fast die Hälfte des Flughafengeländes besteht aus Grünflächen. Ein von Wissenschaftlern entwickeltes Düngekonzept hat zu einer deutlichen Verdichtung der Wiesen geführt. Dicht wachsende und artenreiche Wiesen helfen, den sogenannten Vogelschlag, also die Kollision der Tiere mit einem Flugzeug, zu verhindern. Ziele sind eine weitere Verbesserung der Vegetationsausprägung, eine Erhöhung der Artenvielfalt im Osten des Rollfeldes sowie höhere und dichtere Wiesenbestände auf dem gesamten Flughafengelände. Umweltmanagement Das Leitbild der FSG und die bereits im Jahre 2004 eingeführten Umweltleitlinien geben vor, dass die Belange der Umwelt in das Handeln aller Mitarbeiter einfließen. Ziel des Unternehmens ist es, mit Ressourcen schonend umzugehen und die Umweltauswirkungen des Flughafens in allen Bereichen auf ein notwendiges Minimum zu begrenzen und kontinuierlich zu reduzieren. Um die Verbesserung der Umweltleistungen noch systematischer zu gestalten, hat der Flughafen die Einführung eines Umweltmanagementsystems nach der EMAS-Verordnung begonnen. Das Monitoring auf seine Wirksamkeit sollen unabhängige Umweltgutachter übernehmen. Bis zum Ende des Jahres 2012 soll dieser Prozess abgeschlossen sein. 10

Transparenz und Öffentlichkeitsarbeit 2011 hat der Landesairport als erster deutscher Flughafen einen Bildungsrundgang zu Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen geschaffen. Der fairport STR -Nachhaltigkeitsparcours zeigt Besuchern, wie der Flughafen mit diesen Themen umgeht. Darüber hinaus werden spezielle Flughafenführungen zu Umwelt und Nachhaltigkeitsthemen angeboten. Die jährlichen Umweltkennzahlen der Flughafengesellschaft und der monatliche Fluglärmbericht sind online einsehbar: www.stuttgartairport.com/umwelt. Zum Download bereit steht dort auch der Umweltbericht, der ausführlichere Informationen zum Umweltengagement des Flughafens enthält. 11

Korruptionsbekämpfung In den unternehmensinternen Richtlinien und in unserem Unternehmensleitbild spiegelt sich der Anti-Korruptionsgedanke deutlich wieder. Darüber hinaus gibt es in Deutschland gesetzliche Regelungen, die Korruption sowie Erpressung verbieten. Diese einzuhalten entspricht dem Selbstverständnis der FSG. Prinzip 10 Unternehmen sollen gegen alle Arten der Korruption eintreten, einschließlich Erpressung und Bestechung. Im Zuge der Konsolidierung der bisherigen Regelwerksstrukturen schafft die Flughafen Stuttgart GmbH ein eigenes Compliance Management System. Dabei wird es insbesondere um den Bereich der Legal Compliance gehen, der in einem ersten Schritt umfassend untersucht werden soll. In diesem Zusammenhang wird auch sukzessive eine neue zentrale Richtlinienstruktur implementiert. Das Thema Anti-Korruption / Korruptionsbekämpfung ist Bestandteil dieser zentralen Richtlinienstruktur. Die dafür erforderlichen Regelwerke / Policies werden überarbeitet und konzeptionell weiterentwickelt und, soweit erforderlich, neu gefasst. Dazu wird ein entsprechendes Schulungskonzept für die Organisation entwickelt, das zunächst in genereller Form in den Führungsebenen Anwendung findet und gleichzeitig auch spezifisch auf besonders sensible Unternehmensbereiche abzielt. Regelmäßige Audits sind ein wesentliches Instrument, um die Ergebnisse zu messen. Die FSG gestaltet diese "Compliance-Audits" zurzeit konkret aus, um diese optimiert in das Compliance Management System zu integrieren. 12

Impressum Flughafen Stuttgart GmbH Postfach 23 04 61 70624 Stuttgart www.stuttgart-airport.com umwelt@stuttgart-airport.com 13