Industrie 4.0 Die Rolle der Politik

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Transkript:

Industrie 4.0 Die Rolle der Politik SL-Stv. MR Mag. Ingolf Schädler Bereichsleiter Innovation bmvit - Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie

Inhalt Relevanz der Sachgüterproduktion Herausforderungen im industriepolitischen Kontext Industrie 4.0 Relevante FTI Maßnahmen und Instrumente in Österreich

Sachgüterproduktion - volkswirtschaftlicher Motor Erhöhte Stabilität produzierender Volkswirtschaften während der Finanz- und Wirtschaftskrise Abgehen von reiner Tertiärisierungsstrategie weltweit erkennbar Re-Industrialisierung Q: ÖBB EU-Ziel: 20% Anteil am BIP durch Sachgüterproduktion

Produktion in Zahlen Produktionsbereich (NACE B-E) ist Stütze der österreichischen Volkswirtschaft Ca. 30.000 Unternehmen 670.000 Beschäftigte Bruttowertschöpfung ca. 57 Mrd. Exportquote ca. 56 Prozent 33 Leitbetriebe als Weltmarktführer: Exportquote 85% F&E Ausgaben: 1,1 Mrd. Q: Statistik Austria, Leistungs- und Strukturdaten; WKÖ; Zahlen 2012

Arbeitsproduktivität BIP pro Kopf, 1000 Euro EKS, 2011 Q: Eurostat (AMECO), WIFO calculations.

Q: Eurostat (AMECO), WIFO calculations. De-/Industrialisierung? Anteil an Beschäftigung

De-/Industrialisierung? Anteil am BIP (real) 2012: 18,3% Q: Eurostat (AMECO), WIFO calculations.

Risken und Chancen für Produktion in Österreich Hohe Kosten Energie Arbeit (Lohn- & Lohnnebenkosten) Rohstoffe (z.b. Seltene Erden) Nachhaltige Produktion im globalen Wettbewerb Abhängigkeit von fossilen Energieträgern CO 2 -Emmission Faktor Mensch Schrumpfende Erwerbsbevölkerung Hoher Bedarf nach MINT- AbsolventInnen Hohe Produktivität Kompetitive Lohnstückkosten Gutes Innovationsumfeld Ausgebildetes Personal F&E-Quote in Sachgüterbereich 7,02% (2011) Etablierte Forschungsförderungslandschaft Grundlagenforschung bis Transfer Starke Exportorientierung Leitbetriebe

Innovationstreiber für Produktionsbetriebe Marktbedarf nach individuell gefertigten Produkten zu konkurrenzfähigen Preisen (vergleichbar Massenproduktion) Mehr Intelligenz Kurze Produktlebenszyklen, Flexibilisierung der Produktion, Globalisierung der Wertschöpfungsketten, Reduktion der Time-to-Market Höhere Geschwindigkeit und Flexibilität Ressourceneffizienz (Zero-Waste, Zero-Fault), Energieeffizienz (Zero- Emission) Erhöhte Nachhaltigkeit der Produktion Qualifizierung der MitarbeiterInnen, Lebenslanges Lernen, Produktivitätssteigerung Verbesserte Human-Ressources-Strategie

Industrie 4.0 als Lösungsstrategie Schlüsselelemente Vernetzung der Produktionssysteme Internet der Dinge (IoT) Advanced Robotics Vieldimensional und multidisziplinär (u.a. für direkte Zusammenarbeit Mensch-Maschine) Viele Politikfelder (Volkswirtschaft, Arbeitsrecht, Betriebswirtschaft, Psychologie, ) Tiefgreifender Strukturwandel IKT-Integration in Produktionssysteme

Österreich: Industrie 4.0 Frontrunner Kriterien Industrieexzellenz Komplexität der Prozesse Automatisierungsgrad Bereitschaft der Belegschaft Innovationsintensität Netzwerk Wertschöpfungshöhe Offenheit der Industrie Innovationsnetzwerke Internetdurchdringung Große Industriebasis sehr moderne, vorausschauende Wirtschaftsbedingungen Technologien Quelle: Roland Berger Strategy Consultants, 2014

Maßnahmen des bmvit als Wegbereiter für Industrie 4.0 2002 2008 2010 2011 2012 2014 FIT IT: Technologieforschung Eingebettete Systeme ARTEMIS & ENIAC: Multilaterale Initiativen Mikroelektronik, Komplexe Systeme Abschluss Studie Smart Production (AIT, FFG, bmvit) Start der FTI-Initiative Intelligente Produktion / Produktion der Zukunft inkl. Technologischer Basis f. Industrie 4.0 bmvit Forum: Re-Industrialisierung 3 Stiftungsprofessuren im Produktionsbereich Technologiegespräche Europ. Forum Alpbach: Industrie 4.0 als Schlüsselthema ECSEL

Aktuelle bmvit FTI-Maßnahmen Thematisches Programm Produktion der Zukunft Kooperative Forschungsprojekte Von Österreichischer Forschung (Industrie und Wissenschaft) gut angenommen Stiftungsprofessuren im Produktionsbereich Langfristige Ausrichtung Industrielle Relevanz Ausbildung Wissenschaftlichen Nachwuchses 1,05 Mrd. Förderung der Produktionsforschung seit 2004 Basisprogramm, Frontrunner, Competence Headquarters, Comet, Bridge, KLIEN (Energieeffiziente Produktion) Europäische Initiative ECSEL Hightech-Industrien: Mikroelektronik, komplexe Software-Systeme und Systemintegration

Vision 2020 Österreich als Frontrunner in Industrie 4.0 weiterentwickeln Erhöhung des Technolgiegrades Ausbau wissenschaftl. Fähigkeiten Stiftungsprofesuren Ausbau der Infrastruktur Forschungsinfrastruktur Breitbandinfrastruktur Intensivierung der Programmförderung Ausrichtung nationaler Programme Europ. Initiativen (ECSEL) Transfer Pilotfabrik Bridge Sicherstellung Aus- & Weiterbildung

Vision 2020 Österreich als Frontrunner in Industrie 4.0 weiterentwickeln Steigerung des Industrieanteils Ausbau bestehender Unternehmen Neue Unternehmen (Start-Ups) Unternehmensansiedelung Internationale Vernetzung Rahmenbedingungen Arbeitsrecht

Österreichische Plattform Industrie 4.0 Tiefgreifender Strukturwandel in der produzierenden Industrie kann nur gemeinsam bewältigt werden Industrie Wissenschaft Gesellschaft Politik Etablierung einer österreichischen Plattform Derzeit Aufbau-Phase - Öffentliche Präsentation Q1/2015 Breite Mitwirkung der Stakeholder vorgesehen Auf Österreichisches Industrie-Profil zugeschnitten Erkenntnisse sollen auf allen relevanten Politikfeldern umgesetzt werden Industrie 4.0 ist ein Zukunftsprojekt, das bereits begonnen hat!

"Wir müssen den Bereich der industriellen Technologie stärken und wir müssen Forschungsergebnisse rascher in die Umsetzung bringen." "Wir brauchen in Österreich den Mut, etwas Neues zu tun. Das braucht auch den Mut, Widerstände zu überwinden und gemeinsam neue Wege zu gehen." Bundesminister Alois Stöger, 17.9.2014

SL-Stv. Mag. Ingolf Schädler Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie Leiter des Bereiches Innovation Radetzkystrasse 2 1030 Wien Tel.: 01/711 62 Dw. 653 207 E-Mail: ingolf.schaedler@bmvit.gv.at Internet: www.bmvit.gv.at