Projekt Führungskräfteentwicklung Projektleitung: Prof. Dr. Diethelm Wahl



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Transkript:

Projekt Führungskräfteentwicklung Projektleitung: Prof. Dr. Diethelm Wahl Prof. Dr. D. Wahl wahl@ph-weingarten.de Dipl.-Päd. D. Bernhart bernhart@ph-weingarten.de Evaluation des Projekts Führungskräfteentwicklung Zwischenbilanz Stand 01/2012

Überblick über die zu evaluierende Konzeption Überblick über die zu evaluierende Konzeption Bisherige Konzeption (bis Februar 2011) Info-Veranstaltung 1 Tag Orientierungssemiar 2,5 Tage Qualifizierung v o r Übernahme einer Führungsfunktion Schwerpunkt Schulleitung Schwerpunkt Fachberatung/FB Einzelveranstaltungen S1: Lust auf Führung S2: Prozess- /Projektmanagement S3: Kollegiale Praxisberatung S4: Kommunikation S5: Schule als Organisation 5 Module je 2,5 Tage plus Praktikum, Projekt und kollegiale Praxisberatung Potentialanalyse F1: Gruppen leiten/moderieren F2: Beraten / Beurteilen F3: Situatives Handeln Training und Feedback 3 Module je 2,5 Tage ohne Praktikum, Projekt und kollegiale Praxisberatung Erweiterung der Konzeption durch feste Reihen (ab Februar 2011) Info-Veranstaltung 1 Tag Orientierungssemiar 2,5 Tage Qualifizierung v o r Übernahme einer Führungsfunktion Schwerpunkt Schulleitung Schwerpunkt Fachberatung/FB Einzelveranstaltungen S1: Lust auf Führung S2: Prozess-/Projektmanagement S3: Kollegiale Praxisberatung Ausschreibung in festen Reihen F1: Gruppen leiten/moderieren F2: Beraten / Beurteilen Wechselnde Zusammensetzungen der Gruppen S4: Kommunikation S5: Schule als Organisation 5 Module je 2,5 Tage plus Praktikum, Projekt und kollegiale Praxisberatung Feste Gruppenzusammensetzung + zu Beginn feststehende Termine F3: Situatives Handeln Training und Feedback 3 Module je 2,5 Tage ohne Praktikum, Projekt und kollegiale Praxisberatung Potentialanalyse Seite 2

Überblick über die zu evaluierende Konzeption Die zu evaluierende Konzeption stellt sich nach den Ausführungen der Konzeptionsbeschreibung der Landesakademie Comburg folgendermaßen dar: Informationsveranstaltungen (vgl. Konzeptionsbeschreibung 2009, Seite 10). Eine erste Selbstklärung der Teilnehmenden soll in den Informationsveranstaltungen erfolgen, die von den Regierungspräsidien organisiert und angeboten werden. Die Informationsveranstaltungen finden in der Regel an Samstagen statt, die Teilnahme steht allen interessierten Lehrkräften frei. Die Informationsveranstaltungen informieren über die verschiedenen Führungs- und Beratungstätigkeiten sowie über die Möglichkeiten der Teilnahme an den verschiedenen Maßnahmen der Vorqualifizierung. Orientierungsseminare (vgl. Konzeptionsbeschreibung 2009, S. 10). Die Selbstklärung der Teilnehmenden steht vor allem in den Orientierungsseminaren im Vordergrund. Die Teilnehmenden sollen sich mit ihren eigenen Fähigkeiten auseinandersetzen, sich möglichst realistisch einschätzen und sich mit ihren Zielen auseinandersetzen. Die Orientierungsseminare dauern 2,5 Tage und beinhalten verschiedene Übungen zur Selbstklärung und AC-Übungen. Während der Umsetzung werden die Teilnehmenden systematisch beobachtet. Am Ende der Veranstaltungen erhalten sie ein Feedback der Beobachter/innen, das dazu dient, die Selbsteinschätzung mit der Fremdeinschätzung der Beobachter/innen abzugleichen. Anschließend haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, sich einen individuellen Aktionsplan zu erstellen. Vorqualifizierung Richtung Schulleitung (S-Module; vgl. Konzeptionsbeschreibung 2009, S. 10ff. und nachfolgende Aktualisierungen). Die Vorqualifizierung im Bereich Schulleitung besteht aus 5 Modulen: - Modul S1: Lust bekommen auf Führung - Modul S2: Prozess- und Projektmanagement - Modul S3: Kollegiale Coaching Konferenz - Modul S4: Erfolgreich führen heißt erfolgreich kommunizieren - Modul S5: Schule als Organisation. Die Module wurden zunächst in frei wählbarer Reihenfolge und in wechselnden Gruppenzusammensetzungen ausgeschrieben. Flankiert werden die Module der Vorqualifizierung Richtung Schulleitung durch ein Projekt, das die Teilnehmenden im Zeitraum der Vorqualifizierung umsetzen sollen. Es gibt die Möglichkeit, ein Praktikum zu absolvieren. Zur Lernwegflankierung und zur Unterstützung der Teilnehmenden bei der Umsetzung der Modulinhalte sollen im Modul S3 ( Kollegiale Coaching Konferenz ) kollegiale Beratungskompetenzen erworben werden, die in halbtägigen Trainingstagen zu vertiefen sind. Vorqualifizierung Richtung Fachberatung/Fortbildung (F-Module; vgl. Konzeptionsbeschreibung 2009, S. 13ff.). Die Vorqualifizierung im Bereich Fachberatung/Fortbildung richtet sich vor allem an Lehrkräfte mit mehrjähriger Unterrichtserfahrung, die Interesse an einer Tätigkeit im Bereich Ausbildung, Fortbildung und (Fach-)Beratung haben. Die Vorqualifizierungsreihe besteht aus drei Modulen, die zunächst als Einzelmodule angeboten wurden, d.h. sie konnten in beliebiger Reihenfolge besucht werden, es gab keine festen Gruppenzusammensetzungen. - Modul F1: Gruppen leiten und moderieren - Modul F2: Beraten und beurteilen - Modul F3: Situatives Handeln - Training und Feedback Konzeptionelle Änderungen nach der Zwischenbilanz 2011 Die Grundstruktur der Maßnahme blieb erhalten. Bei den Informationsveranstaltungen und den Orientierungsseminaren gab es keine strukturellen Veränderungen. Bei den Modulen der Vorqualifizierung wurden die Module der Vorqualifizierung Richtung Fachberatung/Fortbildung ausschließlich als feste Reihen ausgeschrieben. Die Teilnehmenden melden sich zu einer Reihe an, bei der die Termine der einzelnen Module bereits feststehen. Diese Reihe absolvieren sie in einer festen Teilnehmergruppe. Im Rahmen der Vorqualifizierung Richtung Schulleitung wurde die Ausschreibung von festen Reihen erprobt. Das Angebot blieb erhalten, die Reihe in Einzelmodulen zu absolvieren. Allerdings können die Module in der Reihenfolge nicht mehr frei gewählt werden, sondern müssen in der vorgeschriebenen Reihenfolge absolviert werden. Seite 3

Inhalt Inhalt Vorbemerkung... 5 Zusammenfassung... 6 Überblick über die Evaluationsaktivitäten... 7 Trends... 10 Zusammenfassende Rückmeldungen zu den Informationsveranstaltungen... 17 Bewertung der Entwicklungen im Bereich der Informationsveranstaltungen und Empfehlungen zur Weiterentwicklung... 21 Zusammenfassende Rückmeldungen zu den Orientierungsseminaren... 23 Bewertung der Entwicklungen im Bereich der Orientierungsseminare und Empfehlungen zur Weiterentwicklung... 29 Zusammenfassende Rückmeldungen zu den Modulen S1 bis S5... 31 Bewertung der bisherigen Entwicklung und Empfehlungen zur Gestaltung der Vorqualifizierung Richtung Schulleitung (S-Module)... 49 Zusammenfassende Rückmeldungen zu den Modulen F1 bis F3... 55 Bewertung der bisherigen Entwicklung und Empfehlungen zur Gestaltung der Vorqualifizierung Richtung Fachberatung/Fortbildung (F-Module)... 64 Pilotstudie zur Handlungsvalidierung... 68 Ausblick auf die Aktivitäten unserer Forschungsgruppe im Bereich der Handlungsvalidierung im Jahr 2012... 84 Anhang Zwischenbilanz Orientierungsseminare...86 Zwischenbilanz Modul S1 Lust bekommen auf Führung...107 Zwischenbilanz Modul S2 Prozess- und Projektmanagement...132 Zwischenbilanz Modul S3 Kollegiale Coaching Konferenz...151 Zwischenbilanz Modul S4 Erfolgreich führen heißt erfolgreich kommunizieren...173 Zwischenbilanz Modul S5 Schule als Organisation...193 Zwischenbilanz Modul F1 Gruppen leiten und moderieren...221 Zwischenbilanz Modul F2 Beraten und Beurteilen...233 Zwischenbilanz Modul F3 Situatives Handeln Training und Feedback...245 Beispielhaftes Kurzprotokoll Shadowing... 259 Literaturverzeichnis... 263 Forschungsgruppe der Pädagogischen Hochschule Weingarten... 266 Seite 4

Vorbemerkung Vorbemerkung Die hier vorliegende Zwischenbilanz ist das Ergebnis umfangreicher Forschungsaktivitäten im Rahmen der Evaluation des Projektes Führungskräfteentwicklung durch die Pädagogische Hochschule Weingarten. Die Forschungsgruppe der Pädagogischen Hochschule Weingarten wird von Prof. Dr. Diethelm Wahl geleitet und bestand bis im August 2011 aus Dipl.-Päd. D. Bernhart (50%-Stelle) und Katrin Weible (100%-Stelle). Durch hochschulinterne Umstrukturierungen und die Rückkehr von Katrin Weible in den Schuldienst steht dem Projekt künftig nur noch die Stelle von Dominik Bernhart (100%) zur Verfügung. Im forschungsmethodischen Bereich wird die Forschungsgruppe von apl. Prof. Dr. Klaus Konrad unterstützt. Die begleitende Evaluation der Maßnahmen im Projekt Führungskräfteentwicklung ist auf die Unterstützung aller Beteiligten angewiesen. In diesem Zusammenhang möchten wir allen Seminarleiter/innen und Teilnehmer/innen der einzelnen Veranstaltungen unseren herzlichen Dank aussprechen, machen sie doch durch ihre Mitwirkung eine gelingende Evaluation erst möglich. Hervorheben möchten wir an dieser Stelle die Mitarbeiter/innen der Landesakademie für Fortbildung und Personalentwicklung an Schulen Comburg, welche der Evaluation des Projektes offen wie unterstützend gegenüberstehen und die mit der Forschungsgruppe an der PH Weingarten eng, vertrauensvoll und in wertschätzender Art und Weise zusammenarbeiten! Die vorliegende Zwischenbilanz ist in einen Hauptteil (auf gelbem Papier) und einen ausführlichen, differenzierten Anhang (weißes Papier, ab Seite 79ff.) gegliedert. Der Hauptteil enthält die zusammenfassenden Ergebnisse der einzelnen Veranstaltungstypen sowie die daraus resultierenden Empfehlungen unserer Forschungsgruppe. Der Anhang des Berichts enthält die ausführlichen Teil-Zwischenbilanzen für die Orientierungsseminare sowie für die einzelnen Module in den Bereichen Schulleitung und Fachberatung / Fortbildung. Die in der Zwischenbilanz aufgeführten Mittelwerte beziehen in der Regel, (wenn nichts anderes aufgeführt wird), auf alle gesammelten Daten, welche im Projektverlauf (bis zu den jeweils genannten Zeitpunkten) gesammelt wurden. Die Interviewaussaugen und die Antworten, welche die Befragten auf die offenen Fragen in den Fragebogen gegeben haben, stammen alle aus dem Evaluationszeitraum zwischen Januar 2011 und Januar 2012. Weingarten, im Januar 2012 Prof. Dr. Diethelm Wahl Dipl.-Päd. Dominik Bernhart Seite 5

Zusammenfassung 1. Zusammenfassung Im dritten Zwischenbericht wird der Stand der Evaluation der Vorqualifizierung angehender Führungskräfte nachdem bisher 185 einzelne Veranstaltungen durchgeführt wurden - auf der Basis von etwa 4000 Fragebogenauswertungen, etwa 250 Interviews sowie über 30 Hospitationen dargestellt. Als durchgehender Trend zeigt sich die erfreuliche Erkenntnis, dass sich die positive Akzeptanz der Maßnahme in der Wahrnehmung der Teilnehmenden stabilisiert bis leicht erhöht hat. Insbesondere schätzen die Teilnehmenden die angenehme Atmosphäre, sehen ihre Erwartungen als erfüllt an, erleben die Weiterbildungen als verständlich, informativ und methodisch zufriedenstellend. Die Perspektive der Teilnehmenden ist jedoch kein ausreichendes Maß für einen tatsächlichen Zuwachs an Handlungskompetenzen. Deshalb wendet sich die Forschungsgruppe der Pädagogischen Hochschule im Jahr 2012 der Frage zu, in welcher Weise die Maßnahme die Kompetenz und die Performanz der Teilnehmenden nachweislich erhöht. Gemäß der hierzu durchgeführten Pilotstudie werden angehende Führungskräfte in ihrem Praxisfeld aufgesucht und mit der Methode des Shadowing einerseits begleitet und andererseits zu nachträglichem lauten Denken aufgefordert und zwar (1) zu Beginn der Maßnahme und (2) am Ende der Maßnahme. Auf diese Weise können die Auswirkungen auf die Handlungskompetenz abgeschätzt werden. Verbindet man die empirischen Daten aus der vorliegenden Evaluationsstudie mit den handlungspsychologisch gewonnenen Erkenntnissen der letzten zwanzig Jahre zur Gestaltung von Weiterbildungen, so kann man schon jetzt begründete Empfehlungen zur Optimierung der Vorqualifizierung von Führungskräften geben. Da menschliches Handeln extrem stabil ist und sich deshalb nur langsam ändert, ist es wichtig, der Kontinuität der Lernprozesse höchste Priorität einzuräumen. Dazu gehört, dass die Teilnehmenden die Module in der vorgesehenen Reihenfolge besuchen, dass sie in einer festen Gruppe verankert sind (im Text feste Reihen genannt), dass die Transferphasen zwischen den Modulen konsequent zu Praxiserprobungen genutzt werden, dass verbindlich abverlangte Projekte und Praktika Einblicke in Führungshandeln geben und dass hilfreiche Kommunikationsinstrumente wie etwa die kollegiale Fallberatung systematisch eingeübt werden. Voraussetzung für das Gelingen sind Seminarleitungen, die in einer Doppelbesetzung einerseits solch professionelle Kompetenzen vermitteln können und die andererseits über genügend schulische Erfahrungen verfügen (im Text gemischte Teams genannt) sowie kontinuierlich mit einer Teilnehmergruppe arbeiten. Die Forschungsgruppe der Pädagogischen Hochschule Weingarten empfiehlt, die gesamte Maßnahme in dieser Richtung zu überarbeiten, zum Beispiel durch eine kleine Projektgruppe in einer Klausurtagung Ende 2012/ Anfang 2013. Seite 6

Überblick über die Evaluationsaktivitäten 2. Überblick über die Evaluationsaktivitäten Der Projektauftrag für die Forschungsgruppe der Pädagogischen Hochschule Weingarten umfasst Evaluationsaktivitäten in allen Bereichen des Projektes Führungskräfteentwicklung. Dazu gehören neben den Informationsveranstaltungen und Orientierungsseminaren, (in denen die Information und die Selbstklärung interessierter Lehrer/innen angestrebt werden), die Maßnahmen zur Vorqualifizierung des Landes Baden-Württemberg in den Bereichen Schulleitung sowie Fachberatung/Fortbildung. Darüber hinaus sieht der Evaluationsauftrag explizit die Bearbeitung von Fragen der Handlungsvalidierung und der empirischen Untersuchung motivationaler Aspekte der Teilnehmenden vor. Er umfasst darüber hinaus die Aufforderung, die an der Konzeption beteiligten Instanzen zu beraten. Die Vielfalt der Aufgaben erfordert für jeden Evaluationszeitraum spezifische Schwerpunktsetzungen. Projektzeitraum: Juli 2009 bis November 2010 Zu Projektbeginn lag der Schwerpunkt der Evaluationsmaßnahmen auf praxisbezogener Evaluation, verbunden mit der direkten Rückmeldung zum Verlauf einzelner Veranstaltungen, um der Projektleitung die Möglichkeit einer schnellen und formativen Reaktion auf die Evaluationsergebnisse zu eröffnen. Dazu wurden von Ende Juli 2009 bis Ende November 2010 zu allen im Projekt durchgeführten Veranstaltungen Fragebogenerhebungen durchgeführt. Ergänzend wurden mit einzelnen Teilnehmenden der verschiedenen Veranstaltungen Interviews geführt sowie nahezu alle Veranstaltungen mindestens einmal von Angehörigen der Forschungsgruppe hospitiert. Fragebogen Interviews Hospitationen Informationsveranstaltungen Orientierungsseminare Modul S1 Modul S2 Modul S3 --- Modul S4 Modul S5 Modul F1 --- Modul F2 Modul F3 Tabelle: Überblick über die Evaluationsaktivitäten im Projekt Führungskräfteentwicklung (Zeitraum: 07/2009-11/2010). Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über die zahlenmäßige Verteilung der Erhebungsaktivitäten im Rahmen der Evaluation des Projektes Führungskräfteentwicklung zwischen Juli 2009 und November 2010. Seite 7

Überblick über die Evaluationsaktivitäten Info = Informationsveranstaltungen, OS = Orientierungsseminare, Module S1-S5 (Richtung Schulleitung), Module F1-F3 (Richtung Fachberatung/Fortbildung), SL = Befragung der Seminarleiter/innen Info OS S1 S2 S3 S4 S5 F1 F2 F3 SL Handlungsvalidierung Summe 15 24 20 12 2 7 6 6 5 1 --- --- 98 Anzahl der Veranstaltungen Fragebogenrücklauf 1040 386 404 244 27 115 95 120 75 18 --- --- 2524 Interviews 47 27 27 14 2 18 6 4 3 4 --- --- 152 Hospitationen 15 1 1 1 0 4 1 0 1 1 --- --- 25 Tabelle: Überblick über die Anzahl der Erhebungsaktivitäten im Rahmen der Evaluation des Projektes Führungskräfteentwicklung (Zeitraum: 07/2009-11/2010). Projektzeitraum: Dezember 2010 bis Dezember 2011 Die Trends in den evaluierten Veranstaltungen haben sich stabilisiert. Die bestehende Konzeption wurde in Teilen optimiert und feste Reihen wurden eingerichtet. Deshalb wurden neue Evaluations-Schwerpunkte gesetzt. Im Mittelpunkt stand nun die Evaluation der festen Reihen. Die praxisbezogene Rückmeldung, bezogen auf die Einzelveranstaltungen, hat sich damit nicht erledigt. Sie findet immer noch statt, allerdings nicht mehr im früheren Umfang, sondern in Form von Stichproben, vor allem bei der Evaluation der Informationsveranstaltungen und Orientierungsseminare. Die Evaluation der Einzelveranstaltungen bei den S1- und S2- Modulen wurde dagegen ausgesetzt, weil durch weitere Erhebungen keine zusätzlichen Erkenntnisse zu erwarten waren. Die S3-Veranstaltungen wurden weiterhin alle evaluiert, da hier die Datenlage aufgrund der Neueinführung des Moduls S3 Kollegiale Coaching Konferenz - noch nicht ausreichend war. Ebenfalls beibehalten wurde die Evaluation in den S4-Einzelmodulen, da hier in der Vergangenheit eine sehr breite Streuung der Evaluationsergebnisse festzustellen war. Die S5-Einzelmodule wurden ebenfalls weiterhin evaluiert, um Aussagen über die Durchführung der flankierenden Maßnahmen und die Bewertung der Gesamtkonzeption zu erhalten. Im Dezember 2011 folgte unsere Forschungsgruppe einem häufig geäußerten Wunsch der Seminarleitungen. Sie führte mit den Seminarleiterinnen und Seminarleitern der Orientierungsseminare, F-Module und S-Module eine Online-Befragung durch. Darüber hinaus widmete sich unsere Forschungsgruppe intensiv der Frage der Handlungsvalidierung. Hier wurden erste Interviews geführt. Schulleiterinnen und Schulleiter wurden in ihren Praxisfeldern begleitet. Dies geschah forschungsmethodisch mit einem als Shadowing bezeichneten Verfahren. Eine differenzierte Darstellung der Vorstudie im Bereich der Handlungsvalidierung findet sich ab Seite 68ff. Neben der Evaluation der genannten Veranstaltungen wurde eine Konzeption für die Evaluation der Potentialanalyse erstellt. Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über die Evaluationsaktivitäten im Zeitraum von Dezember 2010 bis Dezember 2011. Bei den Fragebogenbefragungen im Rahmen der Veranstaltungsevaluation kann lediglich der Fragebogenrücklauf insgesamt angegeben werden. Der Forschungsgruppe an der PH Weingarten stehen keine Anmeldezahlen und Angaben über tatsächlich Teilnehmende zur Verfügung. Standardmäßig werden zu den einzelnen Modul-Veranstaltungen 25 Fragebogen verschickt. Die, welche hier aufgeführt sind, erreichten uns ausgefüllt wieder. Seite 8

Überblick über die Evaluationsaktivitäten Die zahlenmäßige Verteilung der Erhebungsaktivitäten seit Projektbeginn wird durch die folgende Tabelle verdeutlicht. Info = Informationsveranstaltungen, OS = Orientierungsseminare, Module S1-S5 (Richtung Schulleitung), Module F1-F3 (Richtung Fachberatung/Fortbildung), SL = Befragung der Seminarleiter/innen Info OS S1 S2 S3 S4 S5 F1 F2 F3 SL Fragebogen Interviews Hospitationen Informationsveranstaltungen Stichproben Stichproben Stichproben Orientierungsseminare Stichproben Stichproben --- Modul S1 (Einzelveranstaltungen) --- --- --- Modul S2 (Einzelveranstaltungen) --- --- --- Modul S3 (Einzelveranstaltungen) --- Modul S4 (Einzelveranstaltungen) --- Modul S5 (Einzelveranstaltungen) --- Modul F1 (Einzelveranstaltungen) --- Modul F2 (Einzelveranstaltungen) --- Modul F3 (Einzelveranstaltungen) --- Feste Gruppen S1 bis S5 --- Feste Gruppen F1 bis F3 --- Befragung der Seminarleitungen (OS, F- Module, S-Module) --- --- Forschungsschwerpunkt Handlungsvalidierung --- Tabelle: Überblick über die Evaluationsaktivitäten im Projekt Führungskräfteentwicklung (Zeitraum: 12/2010-12/2011). Handlungsvalidierung Summe 17 40 33 19 25 13 12 14 8 4 --- --- 185 Anzahl der Veranstaltungen Fragebogenrücklauf 1215 629 660 378 246 213 191 173 120 51 60 --- 3936 Interviews 57 41 35 18 15 25 18 8 8 6 --- 13 244 Hospitationen 17 1 2 1 0 4 1 0 1 1 --- 4 32 Tabelle: Überblick über die Anzahl der Erhebungsaktivitäten im Rahmen der Evaluation des Projektes Führungskräfteentwicklung (Zeitraum: 07/2009-12/2011). Bei den Fragebogenbefragungen im Rahmen der Veranstaltungsevaluation kann lediglich der Fragebogenrücklauf insgesamt angegeben werden. Der Forschungsgruppe an der PH Weingarten stehen keine Anmeldezahlen und Angaben über tatsächlich Teilnehmende zur Verfügung. Standardmäßig werden zu den einzelnen Modul-Veranstaltungen 25 Fragebogen verschickt. Die, welche hier aufgeführt sind, erreichten uns ausgefüllt wieder. Die Seminarleiter/innen wurden im Rahmen einer Onlinebefragung befragt. Dabei wurden insgesamt 93 Personen angeschrieben, an der Befragung beteiligt haben sich 60 (Rücklaufquote 63,8%). Seite 9