Anorganische und Organische Chemie I. Praktikum (AOCP I) (529-0230-00)



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Transkript:

Anorganische und Organische Chemie I Praktikum (AOCP I) (529-0230-00) Dr. Karl Gademann Prof. Dr. Erick M. Carreira Laboratorium für Organische Chemie der ETH Zürich Department of Chemistry and Applied Biosciences (D-CHAB) Sommersemester 2006 http://www.gademann.ethz.ch/education AOCP I, Sommersemester 2006 1

1. Praktikum: Ort, Dauer, Zeit Orientierung Studenten: Beginn des Praktikums: Beginn Laborarbeit: Ende Laborarbeit: Do. 6. April 2006, HCI G3 1300 Uhr Do. 6. April 2006, 1400 Uhr Mo., 10. April 2006, 1300 Uhr. Do. 29. Juni 2006, 1700 Uhr Aufräumen/Reinigung: 3. -4. Juli 2006 Alle Berichte korrigiert abgegeben:4. Juli 2006, 1700 Uhr Leistungsbewertung ab: Ab 5. Juli 2006 Das Praktikum findet jeweils Montags, Dienstags und Donnerstags von 1300 Uhr bis 1700 Uhr in den Labors HCI G 290, HCI G 292, HCI G 294 und HCI G 296 statt. An folgenden Daten findet kein Unterricht statt: Sechseläuten: Montag, 24. April 2006, nachmittags Tag der Arbeit: Montag, 1. Mai 2006 Auffahrt: Donnerstag, 25. Mai 2006. Pfingsten: Montag, 5. Juni 2006 Der Erste-Hilfe Raum befindet sich im HCI E 3.3. Die Notfallnummer 888 muss unverzüglich und zuerst benachrichtigt werden. AOCP I, Sommersemester 2006 2

2. Ziele Folgende Ziele sollen im Rahmen des OCP I unterrichtet werden: 1. Erlernung der Grundtechniken der präparativen organischen Chemie. Dies beinhaltet eine sorgfältige Planung der Experimente, die Durchführung von Synthesen, die Reinigung und Charakterisierung der Verbindungen, sowie eine genaue Protokollierung. 2. Verständnis der theoretischen und mechanistischen Grundlagen der organischen Chemie im Rahmen der durchgeführten praktischen Arbeiten. 3. Einführung in die chemische Literatur. Mittels Recherchen in Datenbanken sollen experimentelle Vorschriften gefunden werden können. 4. Bearbeiten eines mehrstufigen Syntheseprojektes im Bereich der asymmetrischen Katalyse (zusammen mit AOCP II). 5. Kenntnis der Sicherheitsanforderungen im organischen Laboratorium und Entwickeln eines Risikobewusstseins im Umgang mit gefährlichen Stoffen. 3. Leistungskontrolle Folgende Punkte müssen im Rahmen einer bestandenen Leistungskontrolle erfüllt werden: 1. Erfolgreiches Absolvieren der durch die Assistenten ausgegebenen Aufgaben und Syntheseziele. 2. Pro Versuch muss ein schriftlicher Bericht erstellt werden, der vom Assistent akzeptiert werden muss. 3. Generelle Anwesenheit während den Praktikumszeiten. 4. Einhalten der Laborordnung und der Sicherheitsbestimmungen des Praktikums sowie des Laboratoriums für Organische Chemie der ETH Zürich. AOCP I, Sommersemester 2006 3

4. Literatur Folgendes Buch wird für das Praktikum benötigt und ist am Schalter erhältlich: A. Pfaltz, R. Keese, Grundoperationen der präparativen organischen Chemie, 5. Auflage, Juris Verlag, Dietikon. Weiter finden sich auch viele nützliche Tipps zur experimentellen Laborarbeit in folgenden Büchern: K. Schwetlick, Organikum, 874 Seiten, 21. Auflage, Wiley-VCH, Weinheim. L. F. Tietze, Th. Eicher, Reaktionen und Synthesen, 2. auflage, Thieme, Stuttgart. L. Leonard, B. Lygo, G. Procter; G. Dyker (Hrsg.), Praxis der Organischen Chemie, Wiley-VCH, Weinheim. AOCP I, Sommersemester 2006 4

5. Organisation Praktikumsleiter: Dr. Karl Gademann, HCI G 337, Tel. 632 28 95 (Büro), 632 29 61 (Labor). Prof. Dr. Erick M. Carreira, HCI H 335, Tel. 632 28 30. Stv.: Christian Defieber HCI H 336 Tel. 632 47 71 Assistenten: Büro Praktikumslabor Christian Defieber HCI H 336 Tel. 632 47 71 HCI G 290 Damien Barbaras HCI G 330 Tel. 632 29 61 HCI G 290 Gabi Marti HCI G 338 Tel. 632 29 11 HCI G 292 Stephan Reber HCI H 338 Tel. 632 47 73 HCI G 292 Boris Gaspar HCI G 336 Tel. 632 47 71 HCI G 294 Astrid Volmer HCI H 336 Tel. 632 47 71 HCI G 294 Lorenz Herdeis HCI H 322 Tel. 632 29 46 HCI G 296 Martina Adams HCI H 322 Tel. 632 29 46 HCI G 296 Jeweils ein Assistent ist während einer Woche für die Labors verantwortlich (Zugang, Sicherheit, Ordnung). Pro Labor sind jeweils zwei Studentinnen und Studenten während einer Woche für Ordnung, Sauberkeit und Sicherheit zuständig. AOCP I, Sommersemester 2006 5

Verantwortliche Assistenten: Woche vom Assistent 10. April Christian Defieber 17. April Damien Barbaras 24. April Stephan Reber 1 Mai Gabi Marti 8. Mai Boris Gaspar 15. Mai Astrid Volmer 22. Mai Lorenz Herdeis 29. Mai Martina Adams 5. Juni Christian Defieber 12. Juni Damien Barbaras 19. Juni Gabi Marti 26. Juni Stephan Reber 3. Juli Boris Gaspar AOCP I, Sommersemester 2006 6

Zuständige Studenten: Woche vom Labor HCI G 290 Labor HCI G 292 Labor HCI G 294 10. April 17. April 24. April 1 Mai 8. Mai 15. Mai 22. Mai 29. Mai 5. Juni 12. Juni 19. Juni 26. Juni AOCP I, Sommersemester 2006 7

Zuständige Studenten: Woche Labor HCI G 296 10. April 17. April 24. April 1 Mai 8. Mai 15. Mai 22. Mai 29. Mai 5. Juni 12. Juni 19. Juni 26. Juni AOCP I, Sommersemester 2006 8

6. Sicherheit/Laborordnung Bei der Platzübernahme erhält jeder am Schalter ein Exemplar der Laborordnung, zu deren Einhaltung sich jeder Praktikumsteilnehmer per Unterschrift verpflichtet. Zuwiderhandlung gegen die Laborordnung/Sicherheitsvorschriften hat zuerst einen Verweis zur Folge. Eine erneute Zuwiderhandlung führt zum Auschluss aus dem Praktikum. 6.1 Merkpunkte Folgende Punkte sollen noch einmal gesondert hervorgehoben werden: Das Tragen der Schutzbrille und des Labormantels ist in den Labors obligatorisch. Wegen der Gefahr der Kontamination von angefassten Gegenständen mit Chemikalien dürfen Handschuhe nur innerhalb des Labors getragen werden. Alle Praktikumsteilnehmer haben sich vor Beginn der praktischen Arbeiten über die Standorte der Feuerlöscher, Löschdecken, Duschen und Augenduschen zu informieren (Einweisung durch Assistenten). Weiterhin müssen alle Teilnehmer die Notausgänge sowie die nächstgelegenen Spitäler (Waidspital, Unispital, Augenklinik) kennen. Essen, Trinken und Rauchen sind in den Praktika verboten. Es ist untersagt, Chemikalien aus den Labors mitzunehmen, sowie Chemikalien von ausserhalb der ETH ins Labor mitzunehmen. Es dürfen nur Experimente durchgeführt werden, die von den Assistenten ausgegeben und durch diese nach der Vorbesprechung bewilligt wurden. Unfälle im Praktikum (auch scheinbar unbedeutende) sind nach Versorgung des Verletzten unverzüglich den Assistenten sowie der Praktikumsleitung zu melden. Jeder Praktikumsteilnehmer muss sich mit einer Unfallversicherung gegen die aus Arbeitsunfällen resultierenden Folgen absichern. Auch eine Privathaftpflichtversicherung wird dringend empfohlen. Folgende Punkte sind beim Tragen von Handschuhen zu beachten: Da im Prinzip alle Chemikalien mehr oder weniger schnell auch durch Handschuhe durchdiffundieren, sollten diese zwar bei allen Gefahrenschritten, nicht aber permanent getragen werden (Gefahr der ständigen Resorption von im Gummi gelösten Chemikalien durch die aufgeweichte Haut der Hände). Beim Verlassen des Praktikumssaals sowie bei der Bedienung von Spektrometern und dem Benutzen von Computern sind Handschuhe AOCP I, Sommersemester 2006 9

auf jeden Fall auszuziehen (Gefahr der allgemeinen Kontamination durch Chemikalien). Handschuhe aus festem Material (z. B. Leder) bieten i.a. einen guten mechanischen Schutz beim Hantieren mit Glasrohren oder anderen (potentiell) scharfkantigen Gegenständen. Achten Sie auf Ihre Nachbarn! Sie machen keine Fehler, aber Ihre Nachbarn. Machen Sie deshalb Ihre Nachbarn auf potentielle Gefahren aufmerksam. 6.2 Einige potentielle Gefahrenquellen Hantieren mit verklebten Schliffen. Schnittverletzungen nach Glasbruch sind sehr häufig zu beklagen. Deshalb ist grosse Vorsicht beim Oeffnen von verklebten Schliffen geboten. Niemals rohe Gewalt anwenden! Ihr Assistent zeigt Ihnen gerne Tricks. Arbeiten mit sehr reaktiven Verbindungen (z. B. starke Oxidations- und Reduktionsmittel, viele besonders effiziente Trockenmittel): Feuer- und Explosionsrisiko!!! Insbesondere elementares Natrium (Vorsicht bei schwer erkennbaren Überresten nach einer Reaktion) niemals in Kontakt mit Wasser oder halogenierten Lösungsmitteln bringen. Arbeiten mit Druckgasflaschen: "Raketeneffekt" beim Abbrechen des Ventils (passiert leicht beim Umfallen der Gasflaschen). Nur mit angeketteten Druckgasflaschen arbeiten. Transport nur in angekettetem Zustand auf dafür vorgesehenen Karren. Beim Einleiten von Gasen in Lösungen immer Waschflaschen vorschalten. Unbedingt darauf achten, dass diese richtig geschaltet sind und bei Druckabfall keine Lösung in die Druckgasflasche eingesaugt werden kann. Arbeiten mit besonders toxischen Substanzen. Sich selbst im Voraus über alle Massnahmen und etwaige Gegenmassnahmen informieren. Nachbarn und Assistenten in Kenntnis setzten. Richtiges Entsorgen von Substanzresten und der bei der Aufarbeitung des Ansatzes anfallenden Phasen. Achtung: nicht alle Menschen können den Bittermandel-Geruch von Blausäure (HCN) wahrnehmen! Arbeiten mit Ölbädern. Peinlich darauf achten, dass kein Wasser ins heisse Öl gelangt: es kommt sonst zur schlagartigen Verdampfung des Wassers unter Bildung eines Öl- Aerosols, das sehr leicht entzündlich ist >>> Explosion unter Bildung gewaltiger Feuerbälle. Gelangen grössere Mengen von Wasser in kaltes Öl, so muss dieses entsorgt werden. Bei geringen Mengen (ein paar Tropfen) kann man das Öl sehr langsam unter kräftigem Rühren erhitzen, do dass es zu einer langsamen Verdampfung des Wassers kommt. Vorsicht beim Verschieben heisser Oelbäder! AOCP I, Sommersemester 2006 10

7. Teil A: Die Grundlagen Isolierung und Reinigung organischer Verbindungen Ziel: Kenntnisse der Isolierung und Reinigung von organischen Verbindungen. Der erste Block des Praktikums gliedert sich in die drei Abschnitte Umkristallisieren, Destillieren und Flüssig-Flüssig-Extraktion/Chromatographie. 7.1 Umkristallisation Durch die Assistenten wird eine verunreinigte Substanz ausgegeben, die durch Umkristallisieren gereinigt werden soll. Grundlagen der Kristallzüchtung wie Wahl der geeigneten Lösungsmittel und der Temperatur sowie die Isolierung der Substanz durch Filtration werden vermittelt. Zusätzlich soll eine Identifizierung der unbekannten Substanz über Schmelzpunkt und IR-Spektrum erfolgen. Folgende Anforderungen sollen erfüllt werden: Reine Substanz Korrekter Schmelzpunkt IR-Spektrum mit Interpretation Resultateblatt Das Resultateblatt muss spätestens eine Woche nach Versuchsende beim Assistenten abgegeben werden. AOCP I, Sommersemester 2006 11

7.2 Destillation Durch die Assistenten wird ein Gemisch von zwei Flüssigkeiten ausgegeben, die durch Destillation voneinander getrennt werden sollen. Grundlagen der Destillation wie Apparateaufbau, Kolonnen, Vakuumdestillation sowie die entsprechende Theorie werden durch die Assistenten vermittelt. Zusätzlich soll eine Identifizierung der unbekannten Substanzen über Siedepunkte, Brechungsindizes und IR-Spektrum erfolgen. Folgende Anforderungen sollen erfüllt werden: Zwei reine Substanzen Korrekte Siedepunkte und Brechungsindizes IR-Spektren mit Interpretation Resultateblatt Das Resultateblatt muss spätestens eine Woche nach Versuchsende beim Assistenten abgegeben werden. 7.3 Trennungsgang Durch die Assistenten wird ein Gemisch von drei Verbindungen ausgegeben, die durch Flüssig-Flüssig-Extraktion mit anschliessender Chromatographie voneinander getrennt werden sollen. Grundlagen der Flüssig-Flüssig-Extraktion wie Wahl der Lösungsmittel und Isolierung werden durch die Assistenten vermittelt. Weiter werden die Grundlagen der Chromatographie (Dünnschichtchromatographie und Flashchromatographie) behandelt. Wiederum wird die Identifizierung der unbekannten Substanzen über Siedepunkte/ Schmelzpunkte, Brechungsindizes und IR-Spektrum erfolgen. Folgende Anforderungen sollen erfüllt werden: Drei reine Substanzen Korrekte Schmelzpunkte/Siedepunkte und Brechungsindizes IR-Spektren mit Interpretation Resultateblatt Das Resultateblatt muss spätestens eine Woche nach Versuchsende beim Assistenten abgegeben werden. AOCP I, Sommersemester 2006 12

8. Teil B: Grundlagen der organischen Synthese Ziel: Organische Reaktionen sicher, sauber und exakt zu planen, durchzuführen und zu protokollieren. In diesem Teil werde die Grundlagen der organischen Synthese vermittelt. Verschiedene Reaktionen wie zum Beispiel nukleophile Substition, Halogenierung, Cycloaddition, Radikalreaktion, Fragmentierung oder Reduktion/Oxidation sollen durchgeführt werden. Die Arbeitsvorschriften oder Literaturzitate werden durch die Assistenten ausgegeben. Die Praktikumsteilnehmer bereiten daraufhin den Versuch vor (Ansatzgrösse, Apparatur, Sicherheit, Toxizität) und besprechen ihn mit dem Assistenten. Danach kann der Versuch durchgeführt werden. Folgende Anforderungen sollen erfüllt werden: Reine Substanz Physikalische Daten Charakterisierung (IR Spektrum mit Interpretation, DC, Smp.) Nachbesprechung anhand Laborjournal Computergeschriebener Bericht mit Kopien des Laborjournals. Der Bericht muss spätestens eine Woche nach Versuchsende beim Assistenten abgegeben werden. AOCP I, Sommersemester 2006 13

9. Teil C: Synthese von enantiomerenreinen Liganden für die enantioselektive Katalyse (zusammen mit AOCP II) Ziel: Eine mehrstufige, organische Synthese zu planen, durchzuführen und zu protokollieren. In diesem Teil werden die in den vorangegangenen zwei Blöcken gemachten Kenntnisse verfeinert und im Rahmen eines Projektes angewendet. Jeder Praktikumsteilnehmer soll einen chiralen, nicht-racemischen Liganden in einer mehrstufigen synthetischen Sequenz herstellen, reinigen und charakterisieren. Diese Verbindung wird dann im Rahmen des anorganischen Teils (AOCP II, Wintersemester 04/05) benützt, um Grundkenntnisse über katalytische, enantioselektive Katalyse zu erlernen. Folgende drei Liganden werden von den Assistenten den Praktikumsteilnehmern zugeteilt. Ph Ph O O Ph OH OH Ph t-bu N N OH HO t-bu t-bu t-bu OH OH In Zusammenarbeit mit den Assistenten sollen dann unter Verwendung von Datenbankrecherchen Literaturvorschriften gefunden werden. Daraufhin soll die mehrstufige Synthese geplant werden (Edukte, Verfügbarkeit, Preis, Menge, etc.) und mit dem Assistenten besprochen werden. Nach der Synthese und Charakterisierung der Intermediate und der Zielverbindung soll wiederum ein computergeschriebener Bericht das Projekt abschliessen. AOCP I, Sommersemester 2006 14