Projektmanagement in der Instandhaltung



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Transkript:

Projektmanagement in der Instandhaltung Teil 1: Leitfaden der Planung und Projektabwicklung Dipl. Ing. Bernd von Harten, Francke & Dr. Geibig Ingenieurgesellschaft mbh

Seite 2 Inhaltsverzeichnis: 1 ZIELSETZUNG 3 2 ZWECK UND ZIELE DES PROJEKTMANAGEMENTS 3 3 BAUSTEINE DES PROJEKTMANAGEMENTSYSTEMS 4 3.1 Projektmanagement-Handbuch 4 3.2 Projektsteuerungshandbuch 4 3.3 Projektstrukturplan 5 3.4 Planungshandbuch 6 4 ELEMENTE DER PROJEKTARBEIT 7 4.1 Projektziel und -analyse 7 4.1.1 Projektziel und Risiken 7 4.2 Projektplanung 8 4.2.1 Arbeitsplan 8 4.2.2 Aufwandsplan 10 4.2.3 Terminplanung 10 4.2.4 Dokumentationsplan und Kommunikationsplan 11 4.3 Projektaufbauorganisation 11 4.4 Projektablauforganisation 12 4.5 Projektführung 13 4.6 Projektsteuerung 13 4.7 Projektabschluss 14 2

Seite 3 1 Zielsetzung Die zunehmende technische Komplexität in den Produktionsanlagen, die Forderung nach kürzeren Produktionsstillständen und die intensive Einbindung unterschiedlicher Gewerke und vieler Fremdfirmen bei großen Instandsetzungsprojekten stellen hohe Anforderungen an die Projektplanung und Projektsteuerung. Neben speziellen Managementfähigkeiten und fachlicher Kompetenz des Projektleiters spielt die Anwendung professioneller Methoden bei der Planung und Abwicklung umfangreicher Instandhaltungsprojekte eine bedeutende Rolle. Ziel dieses Beitrags ist es, dem Projektleiter einen Leitfaden für die grundsätzliche Vorgehensweise bei der Gesamtabwicklung eines umfangreichen Instandsetzungsprojektes in die Hand zu geben. Ein zweiter Teil zum Thema Projektmanagement in der Instandhaltung zeigt an einem realen Beispiel aus der Industrie, wie mit den professionellen Werkzeugen des Projektmanagements ein komplexes Instandsetzungsprojekt strukturiert und rationell abgewickelt wird. Ein zu früher Beginn der Planungsaktivitäten ohne genaue Auftragsklärung verzerrt unnötige Planungsressourcen durch häufige Iterationen (Wiederholungsschleifen). Andererseits erfordert ein verspäteter Projektstart zusätzlichen Aufwand während der Montage und Inbetriebsetzung. In beiden Fällen führt die Ausführung an sich korrekter Aktivitäten, allerdings zum falschen Zeitpunkt, zu erhöhtem Aufwand und damit zu Mehrkosten. Eine rationelle Abwicklung ist nicht mehr gewährleistet. Das Problem für den Projektleiter ist folglich Die richtigen Dinge zum richtigen Zeitpunkt richtig tun. Dies ist zugleich auch die Definition des Projektmanagements. Eine hohe Anforderung an den Projektleiter. 2 Zweck und Ziele des Projektmanagements Grundsätzlich unterscheiden sich Inhalte und Methoden des Projektmanagements bei der Abwicklung umfangreicher Instandsetzungsprojekte nicht von denen des Engineerings im Neuanlagenbau. Aus den zuvor genannten Anforderungen ergeben sich Zweck und Ziele eines im Unternehmen implementierten Projektmanagementsystems: Effektiver Einsatz der Ressourcen Festlegung allgemeingültiger Planungsprozesse Einheitliche Planungsabläufe Projektstrukturierung nach Standards Personifizierung der Verantwortung Definition der Schnittstellen Einheitliche Dokumentation Definition der Schnittstellen Transparenz bei der Projektabwicklung Kosten Termine Qualität Know how -Sammlung als Beitrag zum Wissensmanagement 3

3 Bausteine des Projektmanagementsystems Seite 4 Ein Projektmanagementsystem besteht als komplett integriertes System in der Instandhaltung wie in der professionellen Anlagenplanung aus folgenden vier Bausteinen: Projektmanagementhandbuch Projektsteuerungshandbuch Projektstrukturplan Planungshandbuch Projektmanagement - Handbuch Projektmanagement - Handbuch Projektsteuerungs- Handbuch Projektstrukturplan Planungshandbuch Arbeitspakete Checklisten Formulare Wer mit wem und wann? Was soll getan werden? Wie wird es getan? (Know-how-Pool) Bild 1: Bestandteile des Projektmanagementsystems 3.1 Projektmanagementhandbuch Das Projektmanagement-Handbuch beschreibt das Gesamtsystem in seiner Funktion und Handhabung. Hier sind die Rahmenrichtlinien und Grundsätze des Unternehmens zur Projektabwicklung verankert. Empfehlenswert ist es, die Pflege der Inhalte unter die Obhut eines Lenkungskreises zu stellen. Nur dieser Kreis, bestehend aus kompetenten Fachleuten aus dem Produktions-, Instandhaltungs- und Beschaffungsmanagements, ist autorisiert, getroffene Vereinbarungen entweder projektspezifisch oder im Grundsatz zu verändern. 3.2 Projektsteuerungshandbuch Das Projektsteuerungshandbuch regelt die Projektabwicklung im Rahmen des Gesamtvorhabens zwischen den Organisationseinheiten im eigenen Unternehmen (Produktion, Einkauf, Controlling, Materialwirtschaft und Technischer Service) wie auch zu den beteiligten externen Unternehmen. Im Projektsteuerungshandbuch sind die Organisationsprinzipien für die Zusammenarbeit und Kommunikation der Projektbeteiligten fixiert, um die Abwicklung möglichst reibungsfrei und effizient zu gestalten, wie zum Beispiel Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortlichkeiten der Projektbeteiligten Abläufe und Verfahrensweisen bei der Zusammenarbeit im Projekt 4

anzuwendende Hilfsmittel und Arbeitsmethoden und Seite 5 Standards für die Kommunikation, das Berichtswesen und die Dokumentation. Das Projektsteuerungshandbuch ist standardisiert und erspart dem Projektleiter erheblichen Aufwand für die Beschreibung der Prinzipien. Variabel gehalten sind nur die notwendigen projektorganisatorischen Informationen, wie: Ansprechpartner, Adressen, Schriftverkehr, beteiligte externe Firmen. Es stellt somit die Abwicklungsrichtlinie im Instandhaltungsprojekt dar. Der Projektleiter stellt die konsequente Anwendung und die Einhaltung der festgelegten Regelungen des Projektsteuerungshandbuchs sicher. Erfahrungen aus umfangreichen Stillstands- und Optimierungsprojekten zeigen, dass die Unterteilung eines Projektsteuerungshandbuchs in folgende Abschnitte vorteilhaft ist: Projektbeschreibung Aufbau-, Ablauf- und Entscheidungsorganisation Terminplanung und steuerung Kostenplanung und steuerung Leistungsplanung und steuerung Arbeitsmittel und Methoden Dokumente und Berichtswesen 3.3 Projektstrukturplan Ein Projektstrukturplan beschreibt die inhaltliche Struktur eines Projektes als eine Kette logisch aufeinander aufbauender Arbeitsschritte in jeder Phase eines Instandsetzungsprojektes. Die einzelnen Projektphasen sind in Bild 2 dargestellt. 1 2 3 4 5 6 Vorplanung Demontage/ Montage Grundlagenermittlung Ausführungsplanung Inbetriebnahme Projektabschluss Was ist notwendig und wirtschaftlich angemessen? Wer könnte welche Tätigkeiten ausführen und was kostet das Ganze? Wie sind im Detail die einzelnen Arbeitsschritte durchzuführen? Durchführung der geplanten Demontagen, Instandsetzungen und Montagen Prüfen der Funktionen, Probeläufe und Wiederaufnahme der Produktion Projektabrechnung, Abschlussbericht und Nachkalkulation Bild 2: Projektphasen eines umfangreichen Instandsetzungsprojektes (Quelle: Projektplanung CalcuNet) 5

Die Projektstrukturierung erfolgt in drei Ebenen: Seite 6 Ebene 1: Projektphase (z.b. Ausführungsplanung) Ebene 2: Teilschritt (z.b. Montageablaufplanung) Ebene 3: Einzelaktivitäten (Festlegen der Materialdispositionen) Ein einmalig erstellter Standard-Projektstrukturplan, hinterlegt in einem rechnergestützten System wie zum Beispiel MS-Project, bietet erhebliches Rationalisierungspotenzial bei der Planung der Gesamtaktivitäten. Ein Beispiel zeigt das Bild 3. Nr. Projektphase 3. Ausführungsplanung Arbeitspaket Checklisten Formulare 3.1 Vergabeplanung an externe Auftragnehmer X X X 3.2 Ausführungsdokumentation und Vorabnahme externer Instandsetzungen 3.3 Montageablaufplanung X X X 3.3.1 Vorklären erforderlicher Reinigungen und Demontagen 3.3.2 Vorklären erforderlicher Gerüststellungen, Hebewerkzeuge und Transporteinrichtungen X 3.3.3 Information und Abstimmung mit dem Sicherheitsbeauftragen X 3.3.4 Vorklären des Montageablaufes 3.3.5 Abstimmen der Termin- bzw. Zeitpläne 3.3.6 Erstellen des Demontageplanes 3.3.7 Erstellen des Montageplanes 3.3.8 Festlegen der Baustellenordnung; Planung Energieversorgung für den Baustellenbereich 3.3.9 Planen der Baustellen- Einrichtung und Flächen- Disposition (Montage bzw. Fremdfirmen- Lagerplatz) 3.3.10 Erstellen des Termin- bzw. Zeitplanes für den Montageablauf im Detail 3.3.11 Technische und organisatorische Klärung mit allen Beteiligten 3.3.12 Einsetzen der Baustellenorganisation (Bauleiter, Sicherheitsverantwortliche ) 3.3.13 Dokumentieren der Baustellen- und Montageplanung 3.3.14 Benennen des verantwortlichen Montageleiters vor Ort gemäß UVV 1.0 1.6 (Koordinationspflicht) und gegebenenfalls der Erfüllung weiterer Auflagen an die Genehmigungsbehörde Bild 3: Ausschnitt aus einem Standard-Projektstrukturplan (Quelle: Projektmanagement Francke & Dr. Geibig) Hier sind nur die Arbeitsschritte der Teilaktivität 3.3 Montageplanung aufgeklappt. Die Kreuze in den Spalten geben Hinweise darauf, dass vorgefertigte Arbeitspakete, Checklisten oder Formulare für die Abarbeitung der Arbeitsschritte zur Verfügung stehen. Ein Standard- Projektstrukturplan für die Abwicklung großer Stillstandprojekte besteht aus über 500 Einzelschritten. X X X X 3.4 Planungshandbuch Das Planungshandbuch ist eine unternehmensweite Know how -Sammlung von Arbeitsplänen, Checklisten und Formularen. In diesem Dokument ist das gesamte fachliche Wissen der Projektund Fachprojektleiter hinterlegt. Die Pflege des Planungshandbuchs und die Erweiterung mit 6

neuen Erfahrungen und Kenntnissen sind wichtige Beiträge zum aktiven Wissensmanagement im Unternehmen. Seite 7 4 Elemente der Projektarbeit Eine Übersicht der wichtigsten Elemente der Projektarbeit stellt das Bild 4 dar. Definition klarer, eindeutiger, erreichbarer und abgestimmter Ziele Zielorientierung Planung von realistischen Leistungen, Kosten und Terminen Strukturierung laufende Überwachung und sofortige Steuerung bei Abweichungen Zukunftsorientierung Projektziele Projektsteuerung Projektplanung Führung Aufbauorganisation Engagement und Zusammenarbeit der Beteiligten bereichsübergreifende Zusammenarbeit Ablauforganisation Aufbau einer zeitlich befristeten Projektorganisation personifizierte Verantwortung Festlegung des Projektablaufs mit eindeutigen Ergebnissen Ergebnisorientierung Bild 4: Elemente der Projektarbeit [Quelle: Projektmanagement Francke & Dr. Geibig] Die einzelnen Elemente werden im Folgenden genauer beschrieben. 4.1 Projektziel und -analyse 4.1.1 Projektziel und Risiken Ein klar definiertes Projektziel mit einer konkreten Zielformulierung ist die sichere Planungsgrundlage und fördert die am Ergebnis orientierte Arbeitsweise. Die Zieldefinition ist die Basis eines funktionierenden Änderungsmanagements und ist Gradmesser des Erfolgs. Zu beachten sind bei der Zieldefinition die wesentlichen Attribute von Zielen, wie umsetzbar vollständig dokumentiert erreichbar prüfbar und nachvollziehbar. Die Formulierung des Projektzieles ist die Aufgabe des Auftraggebers, also in den meisten Fällen bei Instandsetzungs- und Optimierungsprojekten die Produktionsleitung. Mit der Zieldefinition muss die Frage beantwortet sein Welche Dinge sollen bis wann getan werden? 7

Jedes Projekt beinhaltet bezüglich seiner Hauptparameter Ziele, Termine und Kosten gewisse Risiken, die im Vorfeld durch eine Risikobetrachtung zu analysieren und zu bewerten sind. Die häufigsten Risiken bei der Planung und Durchführung von Instandhaltungsprojekten sind: Ungenaue inhaltliche Vorgaben des Auftraggebers Mangelnde Beurteilungskompetenz Unklare Fixierung des Inbetriebnahmetermins Fehleinschätzung des zeitlichen Aufwands Störungen durch unvorhergesehene Umwelteinflüsse Plötzliche Veränderungen der Marktsituation Insbesondere ist bei Verbesserungsprojekten im Rahmen der Grundlagenermittlung eine Wirtschaftlichkeitsberechnung notwendig. Seite 8 4.2 Projektplanung Mit der Projektplanung beginnt die Festlegung des Weges zur Zielerreichung. Dabei sind die Rahmenbedingungen Kosten, Termine und Qualität einzuhalten. Dies gelingt nur, indem eine Strukturierung des Projekts vorgenommen wird. Arbeitsplan Arbeitsschritte Arbeitspakete Meilensteine Aufwandsplan Eigenleistungen Fremdleistungen Material Terminplan Dauer Termine Kapazitäten Kommunikationsplan Laufwege Schriftverkehr Routinen Informationswege Dokumentationsplan Korrespondenzen Aktenordnung Archivierung Bild 5 : Hauptelemente der Projektplanung 4.2.1 Arbeitsplan 4.2.1.1 Arbeitsschritte Der Standard-Projektstrukturplan ist das Leitdokument der Arbeitsplanung. Aus ihm wird durch Weglassen der jeweils nicht relevanten Arbeitsschritte der projektspezifische Projektstrukturplan als inhaltliches Leitdokument der Abwicklung eines spezifischen Instandhaltungsprojektes entwickelt. Häufig sind an verschiedene Arbeitsschritte bereits fertige Arbeitspakete angekoppelt. Dies ist in Bild 6 dargestellt. 8

Seite 9 Standard-Projektstrukturplan 1. Grundlagenermittlung Projektspezifischer Zuschnitt 1. Grundlagenermittlung 2. Vorplanung 2. Vorplanung 3. Ausführungsplanung 3. Ausführungsplanung Bild 6: Projektspezifischer Zuschnitt des Projektstrukturplanes [Quelle: Projektmanagement Francke & Dr. Geibig] 4.2.1.2 Arbeitspakete Das Arbeitspaket ist eine in sich geschlossene, plausible Beschreibung einer Arbeitsmenge mit eindeutigem Ergebnis und eindeutiger Festlegung der Verantwortung innerhalb eines Projektteams. Es beschreibt sich durch: Zweck des Arbeitspakets Aufgabenstellung Notwendige Eingangsinformationen Zu beachtende Richtlinien, Verordnungen und Gesetze Beschreibung der Vorgehensweise Eindeutiges, abnehmbares Ergebnis Verantwortlichkeiten Erforderliche Mittel Erforderliche Zeit zur Bearbeitung Die zeitliche Abarbeitung eines Arbeitspaketes ist projektabhängig. Es bedeutet, dass hier der Zeitaufwand für die Abarbeitung zu schätzen ist. Dies ist zugleich Basis für die Kostenschätzung. Den Arbeitspaketen können Checklisten und Formulare zugeordnet sein. Checklisten enthalten Kriterien, um die Vollständigkeit zu prüfen, zu beurteilen oder ggf. noch weiter zu hinterfragen. Formulare sind unternehmensspezifische Vorlagen in Papierform oder formatierten EDV-Masken, die in ausgefüllter Form ein Dokument zur Beschaffung, Informationssammlung oder Informationsweitergabe darstellen. 9

4.2.1.3 Meilensteine Seite 10 Ein Meilenstein ist ein eindeutig definierter Prüfpunkt eines Zwischenergebnisses innerhalb des geplanten Projektablaufs. Der Meilenstein beschreibt ein überprüfbares Ergebnis festgelegte Termine festgelegte Kosten und festgelegte Leistungen. In der Regel werden Meilensteine gesetzt, wenn planerische oder fachliche Entscheidungen zu treffen sind wenn ein Verantwortungswechsel vollzogen wird oder der Projektfortschritt zu prüfen ist. 4.2.2 Aufwandsplan Vor der detaillierten Aufwands- und Kostenschätzung sind Fragestellungen für die Leistungserbringung zu beantworten: Wo und mit wem besteht noch Klärungsbedarf? Welche Teilaufgaben sind zeitaufwendig? Welche Teilaufgaben sind fachlich kritisch? Decken die eigenen Mitarbeiter alle Arbeitsfelder ab? Wo ist die Mitarbeit von internen oder externen Experten erforderlich? Welche Abteilungen oder Fremdfirmen müssen einbezogen werden? Auf welche abgeschlossenen Projekte kann zurückgegriffen werden? Gibt es bereits einen geeigneten Projektstrukturplan? Welche Informationsquellen sind wichtig? Welche Arbeitsmittel kommen zur Anwendung und sind sie verfügbar? Welche Transport- und Hilfseinrichtungen werden zusätzlich benötigt? 4.2.3 Terminplanung 4.2.3.1 Zeitschätzung Anhand des Projektstrukturplanes und der Arbeitspakete erfolgt im Rahmen der Terminplanung zunächst die Zeitschätzung für die Abarbeitung der Aufgaben. An diesem Punkt der Planung stellen sich häufig aufgrund mangelnder Informationen oder Erfahrungen Probleme bei der Zeitschätzung ein. Hierzu einige Tipps: Schätzen Sie möglichst kleine Aufgabeneinheiten (evtl. Teile von Arbeitspaketen) Berücksichtigen Sie den Erfahrungsgrad der Bearbeiter Gehen Sie von normalen Bedingungen und durchschnittlichen Mitarbeitern aus Schätzen Sie auch die unübersichtlichen Teilaufgaben Lassen Sie diese von Kollegen gegenschätzen Erarbeiten Sie sich spezifische Werte auf der Basis bereits durchgeführter Projekte Planen Sie nicht bereits am Anfang Überstunden ein Schätzen Sie zunächst den Zeitaufwand, den eine Person für die Aufgabe benötigt Verplanen Sie nur 85% der zur Verfügung stehenden Stunden Ihrer Mitarbeiter 10

4.2.3.2 Terminpläne Seite 11 Abhängig von der Projektphase und der Projektgröße kommen bei der Erstellungen des Terminplanes grundsätzlich drei Möglichkeiten in Betracht: Terminliste Balkenplan Netzplan Zu empfehlen ist die Nutzung eines marktüblichen rechnergestützten Planungsprogramms zur Termin- und Kapazitätsplanung. Mit der Eingabe der Arbeitsschritte, Reihenfolge und Abhängigkeiten erstellen diese Systeme sämtliche Arten von Terminplänen. Sie bieten zudem den Vorteil des automatischen Änderungsdienstes bei Planabweichungen, und diese sind gewöhnlich bei terminlich brisanten und komplexen Projekten an der Tagesordnung. 4.2.3.3 Kapazitäts- und Kostenschätzung Auf der Basis der Zeitschätzung und des vorgegebenen Terminrahmens werden erforderliche Personalkapazitäten ermittelt. Aus dem Zeitaufwand und den Stundensätzen lassen sich dann die Kosten der Einzelaktivitäten und für das Gesamtprojekt errechnen. Dies gilt auch für die Schätzung der Fremdleistungskosten, indem man mittlere Marktpreise zu Grunde legt. 4.2.4 Dokumentationsplan und Kommunikationsplan Dokumentationsplan und Kommunikationsplan dienen sowohl dem Informations- und Erfahrungsaustausch als auch der Herbeiführung von Entscheidungen. Die Verantwortlichkeiten, die Laufwege, die Besprechungszyklen, die Teilnehmer, die Termine usw. sind Bestandteil des Projektsteuerungshandbuches. Der Zeitaufwand für die Kommunikation, Informationsverarbeitung, Berichterstellung und Besprechungsdurchführung ist nicht zu unterschätzen. Er beträgt 15-20 % des Gesamtaufwands eines Projektleiters. 4.3 Projektaufbauorganisation Die Projektorganisation ist ein wesentliches Ordnungselement eines Projektes. Ablauforganisation und die Projektsteuerung nehmen deutlichen Bezug auf die Projektorganisation. Sie ist Grundlage der Zuweisung von Rechten und Pflichten der Projektmitglieder und sichert die Kommunikation während der Durchführung. Die Projektorganisation wird durch die technischen Anforderungen im Projekt bestimmt. Sie orientiert sich nicht an vorhandene Organisationsstrukturen im Unternehmen. Es gibt einige Grundprinzipien, die bei der Festlegung der Projektorganisation zu berücksichtigen sind: Klare Zuordnung aller Beteiligten in der Projektorganisation mit Definition von Rechten und Pflichten Autonomie des Projektleiters und der Teilprojektleiter im definierten Rahmen Klare Festlegung der verfügbaren Zeitbudgets der Mitarbeiter, falls keine Zuordnung zu 100% Auswahl des Projektleiters nach Qualifikation und eventuell (bei kleinen Projekten) nach dem Gewerk mit dem höchsten Beitrag Erfüllung der gesetzlichen Auflagen (BGV...) in der Projektorganisation Die Projektorganisation wird im Projektsteuerungshandbuch dokumentiert. Die am häufigsten verwandte Form der Projektorganisation in größeren Instandhaltungsprojekten ist die in Bild 7 dargestellte funktionale Projektorganisation. 11

Lenkungsgremium (Auftraggeber, Management) Seite 12 Projektleiter Projektcontroller Teilprojektleiter 1 (Schlosser) Teilprojektleiter 2 (Elektro) Teilprojektleiter 3 (Montage) Teilprojektleiter (Extern) Team E-Motoren Team Schaltanlagen Team PLS Abb. 7: Typische Projektorganisation bei Instandsetzungsprojekten Bei der personellen Zusammenstellung des Projektteams sollten nachfolgende Fragestellungen Beachtung finden: Sind die Mitglieder des Projektteams für die Arbeiten geeignet? Gibt es kritische Aufgaben, die nicht durch die Teammitglieder zu bewältigen sind? Gibt es persönlich Gegensätze innerhalb des Projektteams? Können Konflikte innerhalb des Teams oder in Zusammenarbeit mit externen Firmen entstehen? Gibt es Zwänge, bestimmte Teammitarbeiter aufzunehmen? Stehen die Teammitglieder für die gesamte Projektlaufzeit zur Verfügung oder ist ein personeller Wechsel einzuplanen? 4.4 Projektablauforganisation Die Ablauforganisation beinhaltet die logische und zeitlich aufeinander abgestimmte Planung der einzelnen Vorgänge eines Projektablaufs. Die Notwendigkeit dieser Planung hängt von der Menge und der Komplexität der Arbeitsvorgänge ab. Das Ziel ist die verständliche, anschauliche und aussagekräftige Darstellung des gesamten Projektablaufs an der Engpässe, kritische Pfade und Risiken im Ablauf erkannt werden sollen. Die Methode der Netzplantechnik, speziell der Vorgangsknoten-Netzplan, erfüllt diese Anforderungen. Die Projektablauforganisation (Bild 8) ist ein Schwerpunkt des zweiten Teils des Leitfadens Projektmanagement in der Instandhaltung 12

Seite 13 2 3 Start 1 4 Ziel Bild 8: Vereinfachte Darstellung einer Ablaufplanung 4.5 Projektführung Aus der Definition eines komplexen Auftrages mit vielen Beteiligten ergibt sich die Bedeutung eines ordentlichen Projektstarts. Es empfiehlt sich, beim Projektstart folgende Punkte ganz besonders zu beachten: Informationsübermittlung an alle Auftragsbeteiligten Übermittlung der Auftragsziele Darstellung von Inhalt und Auftragsumfang Vorstellung des Projektsteuerungshandbuches Kompetenz- und Verantwortungszuweisung auf die Projektmitglieder Hinweis auf die strikte Einhaltung der organisatorischen Regelungen Der Projekterfolg hängt ganz entscheidend ab von den Fähigkeiten und von der Persönlichkeit des Projektleiters. An den Projektleiter werden entsprechend hohe Anforderungen gestellt und es erfordert bestimmte Fähigkeiten. Diese sind neben der Fach- und Führungskompetenz vor allem Organisations- und Verhandlungsgeschick sowie Durchsetzungsvermögen. 4.6 Projektsteuerung In aller Regel ist in Instandhaltungsprojekten der Projektleiter auch zugleich der Steuermann. Das Ziel der Projektsteuerung ist es, die Projektrealisierung innerhalb des vorgegebenen Kostenund Terminrahmens mit der geforderten technischen Qualität der Ausführung zu unterstützen. Die vorgeschriebenen Abläufe, Kommunikationsregeln, Informationswege, Organisationsstrukturen sowie die Festlegung spezieller Rahmenbedingungen sind im Projektsteuerungshandbuch festgelegt. Während der Abarbeitung eines Instandhaltungsauftrags können grundsätzliche Schwierigkeiten auftreten, deren Ursachen in nachfolgenden Gründen zu finden sind: ungenügende Termin- und Kostenkontrolle fehlender Überblick über Projektfortschritt Schnittstellenprobleme Zusätzliche Forderungen des Auftraggebers 13

mangelndes Änderungsmanagement Seite 14 keine Qualitätssicherung mangelnde Kompetenzen des Projektleiters und des Teams ungenügende Kommunikation/Information ungeeignete Projektorganisation. Sollten sich aufgrund der Überprüfung des Projektfortschritts Probleme bezüglich der Kosten, der Termine oder auch der Qualität abzeichnen, gibt es Möglichkeiten, drohenden Verzögerungen, Kostenüberschreitungen oder Ausführungsmängeln mit entsprechenden Maßnahmen zu begegnen. Dazu einige Tipps: Arbeitspakete verschieben und Parallelitäten der Arbeitspakete erhöhen Projektumfang reduzieren und Sondermaßnahmen herausnehmen Keine Auftragserweiterung akzeptieren ohne über die Veränderung des Endtermins zu verhandeln kompetentere Bearbeiter einsetzen externe Vergabe von Aufgaben Bearbeitungszeit kürzen und Mehrarbeit anordnen Maßnahmen anordnen wie Mängelrügen, Wertminderungen, Nachbesserungen oder Austausch Die Moderation und Durchführung von Besprechungen sind wichtige Bestandteile der Projektsteuerung. Aber überflüssige Besprechungen verschlingen wertvolle Ressourcen und verursachen Kosten. Nicht jede fix im Projektsteuerungshandbuch angesetzte Besprechung ist auch tatsächlich durchzuführen. Man kann sie aus bestimmten Gründen auch kurzfristig absagen. Jeder Projektbeteiligte freut sich in diesem Fall über die zusätzliche Ressource Zeit. Neben den Besprechungen verzerrt auch die Verarbeitung teilweise unwichtiger Informationen wertvolle Ressourcen. Die Ursache der Informationsflut liegt in der Unsicherheit begründet, Informationen nach ihrer Bedeutung zu ordnen. Die Folge ist, dass keine Filtration stattfindet, sondern Informationen in der Regel an einen viel zu großen Kreis von Adressaten weitergeleitet werden. 4.7 Projektabschluss Dem geordneten Projektabschluss fällt eine hohe Bedeutung zu. Für den Projektleiter gelten dabei folgende Bearbeitungsschwerpunkte: Offizielle Übergabe an den Auftraggeber per Übergabeprotokoll Präsentation beim Auftraggeber und Unternehmensleitung Aufträge abrechnen und schließen Daten- und Dokumentenarchivierung (Rückfragen, Garantie, Haftung...) Betriebswirtschaftliche Auswertung und Nachkalkulation Abschlussgespräch mit den Projektbeteiligten führen Zufriedenheit des Auftraggebers in Erfahrung bringen Erfahrungsbericht verfassen (positive wie negative Erfahrungen) 14

Während der Projektbearbeitung entstehen eine Reihe von Dokumenten und Daten, die teilweise nur Zwischenstände dokumentieren und nach der Übernahme durch den Auftraggeber hinfällig werden. Bei der Aufbereitung und Aufbewahrung von Daten- und Dokumenten sind folgende Punkte zu beachten: Vernichtung vertraulicher Unterlagen Rückgabe geliehener Unterlagen und Arbeitsmittel Entsorgung unwesentlicher Dokumente Aufräumen und Sortieren der DV-Ordner Zentrale Archivierung von neuen Arbeitsgrundlagen und methoden Kennzeichnung der Unterlagen bzw. Ordner gemäß Aufbewahrungsfristen Veranlassung der Archivierung mit Verzeichnis Seite 15 Das Verfassen eines Erfahrungsberichts eines umfangreichen Instandsetzungsprojektes dient der Know-how-Weitergabe an Kollegen und Mitarbeiter. Aus diesem Grunde sind zwecks künftiger Fehlerreduzierung inhaltlich vor allem negative Erfahrungen aufzuführen. Die Fähigkeit zur Selbstkritik ist dabei Voraussetzung. Der Erfahrungsbericht sollte folgende Inhalte haben: Projektbeschreibung Beurteilung der Projektorganisation und des Projektablaufs Beurteilung der Kommunikation und der Projektsteuerung Gründe eventueller Terminverschiebungen Gründe der Mehrungen / Minderungen Qualitätsprobleme Fremdfirmenbeurteilung Jedes Projekt hat seine Eigenarten. Für einen reibungslosen und idealen Projektverlauf gibt es kein Patentrezept. Es gilt auf jeden Fall der Ausspruch: Wie ein Projekt beginnt, so wird es auch enden. Die in diesem Leitfaden erwähnten Planungsabfolgen und Empfehlungen sollen den Projektleiter daran erinnern, bereits bei Projektbeginn Unklarheiten zu beseitigen, bestimmte Abfolgen einzuhalten und bei der Projektabwicklung besonders Zielabweichungen aufmerksam zu verfolgen. Die Früherkennung von Abweichungen lässt genügend Spielraum zu, um rechtzeitig Korrekturmaßnahmen einzuleiten und Kostenerhöhungen, Hektik und Konflikte zu vermeiden. Dieses Verhalten und Handeln ist im Sinne aller am Projekt beteiligten Personen. [Literaturverzeichnis] Projektmanagement, Francke & Dr. Geibig Ingenieurgesellschaft mbh TEFI Projektleiter-Handbuch Herbert Felix, REFA Unternehmens- und Fabrikplanung CalcuNet Ingenieurgemeinschaft 15