Grundlagenpapier Bibliotheken an Fachhochschulen



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Transkript:

Best Practice KFH Grundlagenpapier Bibliotheken an Fachhochschulen zum internen Gebrauch der FH von der KFH zur Kenntnis genommen am 25. September 2009

Inhaltsverzeichnis 1. Allgemeiner Kontext, Ziel... 3 2. Auftrag der FH Bibliotheken... 4 2.1 Kontext... 4 2.2 Auftrag einer FH-Bibliothek... 4 2.3 Benutzerinnen und Benutzer... 4 3. Medienangebot... 5 3.1 Profil... 5 3.2 Erwerbungs- und Entwicklungspolitik... 5 3.3 Verwaltung... 5 4. Dienstleistungen... 6 4.1 Bibliothekskatalog... 6 4.2 Interbibliothekarische Ausleihe... 6 4.3 Zugang zu elektronischen Informationsquellen... 6 4.4 Auskunftsdienst... 6 4.5 Benutzungsschulung... 6 4.6 Publikationen... 7 4.7 Marketing... 7 5. Kooperation... 7 6. Qualitätssicherung... 7 Rektorenkonferenz der Fachhochschulen der Schweiz KFH Falkenplatz 9, Postfach 710, 3000 Bern 9 Tel. +41 (0)31 300 70 00 www.kfh.ch

1. Allgemeiner Kontext, Ziel Die Entstehung eines Europäischen Hochschulraumes im Kontext der Bologna-Deklaration wirkt sich auch auf die Fachhochschulbibliotheken aus. Die neuen Curricula verlangen von den Studierenden deutlich mehr Eigenleistung in Form von Selbststudium. Die FH-Bibliotheken können sie als Informationszentrum und als Kompetenzzentrum für die Anleitung zur Informationsrecherche dabei unterstützen. Die Einführung von forschungsorientierten Master-Studiengänge verlangt wissenschaftlich verlässliche Informationsquellen sowie fachlich geschultes Personal. Die moderne und zukunftsfähige Bibliothek ist ein Medien-, Informations- und Lernzentrum. Die FH-Bibliothek als Bestandteil der Infrastruktur für Lehre und Forschung ist auch ein entscheidender Faktor im Akkreditierungsverfahren einer Hochschule und der Studiengänge. Sie muss die Dozierenden und die Studierenden mit Dienstleistungen von hoher Qualität versorgen, wobei die spezifischen Eigenheiten jedes Studiengangs, jedes Standorts und jeder Fachhochschule berücksichtigt werden sollen. Die Fachhochschulbibliotheken leisten einen Beitrag zur Umsetzung der Strategie der KFH und der Fachhochschulen bezüglich aller Leistungsaufträge. Die Rektorenkonferenz der Fachhochschulen (KFH) hat deshalb auf Vorarbeiten der Fachkommission der Fachhochschulbibliotheken (FHB) ein Grundlagenpapier zur Bedeutung und der Entwicklung der Bibliotheken an den Fachhochschulen verabschiedet. Dieses Grundlagenpapier kann für folgende Zwecke eingesetzt werden kann: Qualitätsprüfung der angebotenen Dienstleistungen und Infrastrukturen; Standortbestimmung für FH-Bibliotheken, um Leistungslücken festzustellen und Massnahmen zu formulieren; Reduktion bestehender Unterschiede zwischen den FH-Bibliotheken, was die angebotenen Dienstleistungen und Inhalte betrifft. Dieses Grundlagenpapier stützt sich hauptsächlich auf die folgenden Dokumente ab: International Federation of Library Associations and Institutions. Normes pour les bibliothèques universitaires. The Hague: IFLA Section of University Libraries, 1986. P. 17-22 Vaj, Daniela. Les bibliothèques de la Haute École spécialisée de Suisse occidentale (HES-SO): évaluation et recommandations en vue de l amélioration des services offerts. Genève : Haute École de gestion, Département Information et documentation, 2000. 67 p. + annexes 1. Zürcher Hochschule Winterthur. Policy für die Hochschulbibliothek ZHW. Version 1.0. Zürich : ZHW, 2006, 4 Seiten 1 Diese Studie wurde 2000 von der Abteilung Information documentaire (aktueller Name) der Haute école de gestion in Genf im Auftrag der HES-SO durchgeführt. Die vorgeschlagenen Empfehlungen entstanden aus einem Vergleich zwischen der Situation der Bibliotheken der HES-SO im Jahre 2000 und den Daten von schweizerischen und europäischen Universitätsbibliotheken. Ebenfalls im Detail untersucht wurden die Angaben der Fachliteratur und die bestehenden internationalen Normen. KFH 3

2. Auftrag der FH Bibliotheken 2.1 Kontext Der Leistungsauftrag der FH-Bibliothek baut auf der Strategie und den Qualitätsstandards jener Fachhochschule und des Departements auf, welcher sie angehört. 2.2 Auftrag einer FH-Bibliothek Die FH-Bibliothek versteht sich als wissenschaftliche Bibliothek. Sie hat im Wesentlichen folgende Aufgaben: Dokumente auf verschiedenen Trägern und aus verschiedenen Informationsquellen auszuwählen, zu erwerben, zu erschliessen und aufzubewahren; den Zugang zu externen Informationsquellen, insbesondere Online, zu ermöglichen; die Verfügbarkeit von Dokumentensammlungen und den Zugang zu den Informationsquellen mittels geeigneter Instrumente zu gewährleisten, bzw. zu erleichtern; die Benutzerinnen und Benutzer zu empfangen, zu informieren, ihnen Orientierungshilfen zu geben und ihnen bei der Suche nach Informationen behilflich zu sein; die Benutzerinnen und Benutzer in der Dokumentenrecherche und im Gebrauch neuer Technologien für die Informationsbeschaffung zu schulen; die Verbreitung von Information zu fördern, indem die Benutzung der Dokumente und Ressourcen aktiv und in Zusammenarbeit mit anderen Bibliotheken mit den gleichen Zielen verstärkt wird Als wissenschaftliche Bibliothek dient sie folgenden Zwecken: den Benutzerinnen und Benutzern Informationsquellen und Dienstleistungen zur Verfügung zu stellen, die den Prozess der Wissensaneignung verstärken und die angewandte Forschung anregen, um den Unterricht, das Selbststudium und die Forschung aktiv zu unterstützen; die Bibliothek als Kompetenzzentrum und Ort dynamischer Aktivitäten zu installieren, wo einschlägige Informationsquellen zur Verfügung stehen, welche die Innovationskraft von Wissenschaft und Kunst fördern und zu deren Verbreitung beitragen. 2.3 Benutzerinnen und Benutzer Die FH-Bibliothek hat es in der Regel mit einer sehr breiten und verschiedenartigen Öffentlichkeit zu tun. Das Angebot wird durch die Bedürfnisse derjenigen Institution bestimmt, in welcher sie sich befindet. Es richtet sich primär nach den Bedürfnissen ihrer eigenen Dozierenden, Forschenden und Studierenden. Sie arbeitet dabei vernetzt und kooperativ. Die FH-Bibliothek geht von folgenden spezifischen Bedürfnissen aus: Bedürfnisse der Dozierenden (Unterricht, Dienstleistungen) Zugang zu Informationen zum eigenen Fachgebiet für die Planung, Entwicklung und Weiterentwicklung des Unterrichts; Verfügbarkeit eines Kompetenzzentrums im Bereich Schulung zur Informationsrecherche; Angebot fachspezifischer Informationsquellen, um auf dem eigenen Fachgebiet auf dem Laufenden zu bleiben, damit Qualitätsleistungen an Dritte (Mandat, Weiterbildung) erbracht und die Kontakte mit der Arbeitswelt und der Wirtschaft entwickelt werden können. KFH 4

Bedürfnisse der Forschenden Zugang zu Informationen im eigenen Fachbereich, um die Forschung zu planen, zu entwickeln und weiter zu führen; Angebot anerkannter und aktueller fachspezifischer Informationsquellen, um die Forschungsarbeiten unter optimalen Bedingungen durchführen zu können; Bedürfnisse der Studierenden Schneller Zugriff auf unterrichtsrelevante Dokumente; Angebot fachspezifischer Informationsquellen zur Unterstützung bei Projekt-, Bachelorund Masterarbeiten; Angebot fachspezifischer Informationsquellen zur Ergänzung ihrer Ausbildung; Angebot eines Kompetenzzentrums im Bereich Schulung zur Informationsrecherche; Angebot eines optimalen Lernortes mit guter Infrastruktur. Die FH-Bibliothek kann ihre Dienstleistungen auch Dozierenden und Studierenden anderer höherer Bildungseinrichtungen, lokalen oder regionalen privaten und öffentlichen Unternehmen, Berufsverbänden oder -gruppen zur Verfügung stellen. Wenn erforderlich, können diese Dienstleistungen Gegenstand einer Vereinbarung sein. 3. Medienangebot 3.1 Profil Die FH-Bibliothek baut Sammlungen auf verschiedenen Trägern auf und gewährt Zugang zu externen Informationsquellen unter Berücksichtigung der Bedürfnisse der Lehre und der Forschung, den spezifischen Zielvorgaben der Institution und im weitesten Sinne den Bedürfnissen der Benutzerinnen und Benutzer. Sie überprüft kontinuierlich deren Relevanz. Sie respektiert das Urheberrecht und achtet darauf, dass dieses auch von den Benutzenden beachtet wird. Die FH-Bibliothek beteiligt sich am Konsortium der Hochschulbibliotheken, das die Lizenzen für externe elektronische Informationsquellen verwaltet, die von allgemeinem Interesse sind. 3.2 Erwerbungs- und Entwicklungspolitik Die FH-Bibliothek definiert für die Sammlungen und Informationsquellen eine Erwerbungsund Entwicklungspolitik, die durch die Schulleitung verabschiedet wird. 3.3 Verwaltung Die FH-Bibliothek sorgt dafür, dass die Informationsquellen gut verwaltet werden, damit alle Benutzenden sie gleichermassen und effizient nutzen können und sie auf Anfrage möglichst schnell beschafft werden können. Der Hauptteil der eigenen Bestände ist frei zugänglich, aufgestellt nach einer verbreiteten Universal-Klassifikation, die an die Bedürfnisse der Benutzerinnen und Benutzer und der Fachbereiche angepasst ist. KFH 5

4. Dienstleistungen Der Zugang zu Informationen sowie das Angebot von Informationsquellen, die auf die Bedürfnisse der Benutzenden abgestimmt sind, sind vorrangige Ziele. Mit einer wirksamen Verwaltungs- und Informationspolitik optimiert die FH-Bibliothek die Nutzung dieser Quellen, sie stellt die Nutzung vor Ort und die Ausleihe sicher und sie ermöglicht jedem Benutzenden den virtuellen externen Zugang. Die FH-Bibliothek ist bestrebt, den Benutzenden Dienstleistungen mit Mehrwert (z.b. gut funktionierender Bibliothekskatalog, interbibliothekarische Ausleihe, benutzungsfreundlichen Zugang zu elektronischen Informationsquellen) anzubieten. Die FH-Bibliothek verfügt über geeignete informationstechnologische Hilfsmittel. Sie nutzt neue technologische Entwicklungen im Informationsbereich wie zum Beispiel die Möglichkeiten des Web 2.0. 4.1 Bibliothekskatalog Die FH-Bibliothek stellt allen Benutzenden einen elektronischen, über das Internet zugänglichen Bibliothekskatalog zur Verfügung. Dieser Katalog entspricht internationalen Standards und ermöglicht eine vielschichtige Suche. Wo möglich, wird der elektronische Volltext der Quellen verlinkt. Die Bestände und Informationsquellen der FH-Bibliothek werden in einem der beiden Schweizer Bibliotheksverbünde (RERO oder IDS/NEBIS) nachgewiesen. 4.2 Interbibliothekarische Ausleihe Die FH-Bibliothek bietet eine interbibliothekarische Ausleihe an, um eine möglichst breite Nutzung der Informationsressourcen zu ermöglichen. 4.3 Zugang zu elektronischen Informationsquellen Die FH-Bibliothek unterstützt die Nutzung elektronischer Informationsquellen, indem sie einen Webzugang anbietet, der an die Bedürfnisse der Benutzenden angepasst und entsprechend strukturiert ist. Die Benutzenden werden an Informationsquellen herangeführt, die aus wissenschaftlicher Sicht zuverlässig sind. Die FH-Bibliothek bietet spezifische und bewertete Linksammlungen strukturiert an. 4.4 Auskunftsdienst Ein qualifizierter Auskunftsdienst unterstützt die Benutzenden vor Ort oder virtuell in ihrer individuellen Informationssuche. Er ermöglicht mit wirksamen Recherchemethoden das Bestimmen und Lokalisieren von Informationsquellen. Er erarbeitet Hilfsmittel für die Recherche sowie fachspezifische Dokumentationen, um die Benutzenden in ihrer Arbeit zu unterstützen: ein wichtiger Platz wird jenen Hilfsmitteln eingeräumt, die für den Benutzenden eine Orientierungshilfe im Bereich der elektronischen Informationsquellen darstellen. Der Auskunftsdienst kann gegen Gebühr auch auswärtigen Benutzenden zur Verfügung gestellt werden. Die Gebühren werden auf der Grundlage von Marktpreisen in Absprache mit der Schulleitung festgelegt. 4.5 Benutzungsschulung Die FH-Bibliothek hat bezüglich der Dokumentationsmethodologie einen pädagogischen KFH 6

Auftrag. Dieser beinhaltet die Förderung der Fähigkeit, eine Bibliothek zu benutzen, eine Bibliografie zu erstellen und das Beherrschen verschiedener Werkzeuge für die Dokumentenrecherche. In jeder FH-Bibliothek ist eine Person bezeichnet, die für die Benutzungsschulung verantwortlich ist. Das Personal wird laufend in diesem Bereich weitergebildet. Die FH-Bibliothek bietet ein Schulungsprogramm an, das auf die Bedürfnisse der verschiedenen Benutzendengruppen abgestimmt ist und das Ziel verfolgt, möglichst eigenständig arbeiten zu können. Die Ausbildung ist mehr auf die Suchmethodik und weniger auf den Inhalt der Informationsquellen ausgerichtet. Für die Studierenden ist diese Schulung integraler Teil des Studiums. 4.6 Publikationen Die FH-Bibliothek ist über Publikationen der Hochschule informiert. Sie stellt den Zugang zu wissenschaftlichen Publikationen von Dozierenden und Forschenden sicher. Die Rolle der Bibliothek in Bezug auf die Archivierung der Bachelor- und Masterarbeiten wird zusammen mit der Schulleitung definiert. Die FH-Bibliothek stellt der Hochschule ihr Know-how im Bereich Informationsstrukturierung und -organisation für die Nutzung und Auswertung der wissenschaftlichen Information zur Verfügung. 4.7 Marketing Die FH-Bibliothek verfügt über ein Marketingkonzept für ihre Dienstleistungen. Sie hat relevante und wirksame Mittel, um ihren primären Benutzergruppen den Wert und Nutzen der angebotenen Informationsquellen zu vermitteln (z.b. dynamischer Webauftritt, thematische Ausstellungen, Veröffentlichung in der Fachpresse). 5. Kooperation Um den Bedürfnissen ihrer Benutzerinnen und Benutzer gerecht zu werden, befindet sich die FH-Bibliothek in ständigem Austausch mit den Dozierenden, Forschenden und Studierenden und der Hochschulleitung. Sie ist in den für ihren Bereich wichtigen Gremien der Lehre, Forschung und Hochschuladministration vertreten oder hat zu ihnen einen direkten Zugang. Jede Fachhochschule ist in der Fachkommission der Fachhochschulbibliotheken der KFH vertreten; jede/r Vertreter/in in der Fachkommission trifft sich regelmässig mit den Bibliotheksverantwortlichen der eigenen Fachhochschule. Die FH-Bibliothek beteiligt sich aktiv an Schweizer Bibliotheksverbünden. 6. Qualitätssicherung Die FH-Bibliothek unterliegt einer regelmässigen Qualitätskontrolle. Sie beruht auf allgemeinen und auf strategischen Leistungsindikatoren, die spezifisch für Hochschulbibliotheken gelten. Die FH-Bibliotheken sind ins Qualitätsmanagement der Fachhochschulen eingebunden. KFH 2009 KFH 7