Pressekonferenz. Jürgen Biffar, Vorstandsvorsitzender des KB ECM Vortrag zur Pressekonferenz Bitkom Digital Office Index 2016



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Transkript:

Pressekonferenz Vortrag zur Pressekonferenz Bitkom Digital Office Index 2016 15. März 2016 Es gilt das gesprochene Wort! Seite 1 Guten Tag, meine Damen und Herren, zunächst heiße ich Sie herzlich Willkommen zu unserer Pressekonferenz am zweiten Messetag. Die CeBIT ist weltweit eine der wichtigsten Veranstaltungen zur Digitalisierung. Ihr Motto d!conomy beschreibt die digitale Transformation der Wirtschaft. Diese Transformation hat zwei Dimensionen. Eine ist die Digitalisierung von Geschäftsmodellen. Dazu hat Bitkom gestern eine umfangreiche Studie vorgelegt. Heute geht es um die Digitalisierung der Geschäftsprozesse. Systeme des Enterprise Content Management haben hier eine Schlüsselrolle. Mit ihnen können bestehende Büro- und Verwaltungsprozesse optimiert werden. Physische Aktenordner und Papierstapel wandern auf Festplatten oder in die Cloud der Arbeitsplatz wird digitaler. Zusammen mit vielen Partnerunternehmen wollte Bitkom wissen, wie weit die Digitalisierung von Büro- und Verwaltungsprozessen fortgeschritten ist. Hierfür wurden mehr als 1.100 Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen befragt. Die Ergebnisse haben wir aggregiert, gewichtet und schließlich im Bitkom Digital Office Index zusammengeführt, den wir heute erstmals vorstellen. Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und Neue Medien e.v. Michael Poguntke Presse- und Öffentlichkeitsarbeit T +49 30 27576-212 m.poguntke@bitkom.org Albrechtstraße 10 10117 Berlin Präsident Thorsten Dirks Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder Chart: Bitkom Digital Office Index Vorab ein paar Worte zum Untersuchungsdesign. Die Befragung von 1.108 Unternehmen erfolgte auf drei thematischen Ebenen. Zunächst die Digitalisierungs- Voraussetzungen. Hier geht es darum, ob die erforderlichen Bedingungen zur Digitalisierung der Geschäftsprozesse vorhanden sind. Dazu zählen die Einstellung der Unternehmen zum digitalen Wandel; sowie personelle Voraussetzungen: Gibt es genügend Mitarbeiter, um die Digitalisierung voranzutreiben? Außerdem technische Voraussetzungen: Gibt es die nötige IT-Infrastruktur? Den Schwerpunkt des Index bildet der Digitalisierung-Fortschritt. Eine Kernfrage ist, ob in unterschiedlichen Geschäftsprozessen ECM-Software eingesetzt wird oder nicht. Untersucht wurden zum Beispiel Prozesse wie die Rechnungserstellung oder die Archivierung von Dokumenten. In der dritten Kategorie des Index geht es schließlich um die Effekte der Digitalisierung und die Zukunftsperspektiven. Wie möchten Unternehmen das Thema künftig angehen? Sind sie bereit, dafür Geld in die Hand zu nehmen? Und was hindert sie daran, die Prozesse zu digitalisieren?

Seite 2 7 Aus allen Indikatoren ergibt sich am Ende der Wert für den Digital Office Index 2016. Zunächst schauen wir aber auf die erste Kategorie: die Digitalisierungs- Voraussetzungen. Kapitel 1: Voraussetzungen für die Digitalisierung Chart: Neun von zehn Unternehmen sehen digitalen Wandel als Chance Erfreulicherweise hat die große Mehrheit der Unternehmen erkannt, welches Potenzial in der Digitalisierung steckt. 87 Prozent der Befragten sehen die Digitalisierung als Chance und nicht als Risiko für ihr Unternehmen. Wichtig ist, dass Entscheider eine positive Einstellung zum digitalen Wandel haben. Sie müssen das Thema offensiv angehen, um langfristig auch auf internationalem Niveau mithalten zu können. Genau diese Bereitschaft ist da. Chart: Digitalstrategien für Büro- und Verwaltungsprozesse sind verbreitet Vier von zehn deutschen Unternehmen haben eine Strategie für die Digitalisierung der Büro- und Verwaltungsprozesse. Das Thema wird aktiv angegangen. Besonders die Großen erkennen, wie wichtig eine Strategie ist: Hier wollen sieben von zehn Unternehmen ihre Geschäftsprozesse strategisch digitalisieren. Aber auch bei den mittelständischen Unternehmen hat schon jeder zweite eine Digitalstrategie für solche Prozesse. Bei den kleinen Unternehmen sind es erst 36 Prozent. Chart: Nur wenige Unternehmen haben das nötige Personal Was ein wenig nachdenklich macht: Längst nicht alle Unternehmen sehen sich auch im Hinblick auf die personellen Ressourcen gewappnet, um ihre Geschäftsprozesse zu digitalisieren. Auch, und ganz besonders bei der Digitalisierung geht es um die Köpfe. Es geht um IT-Experten in den Unternehmen, vom Software-Entwickler bis zum Administrator. Aber es geht auch um Digitalkompetenzen jenseits der klassischen IT-Abteilungen; denn die Digitalisierung betrifft längst alle Geschäftsbereiche, von der Buchhaltung bis zur Produktion. Konkret sagen 58 Prozent der Befragten, dass die erforderlichen Mitarbeiter im Unternehmen vorhanden sind, um die Digitalisierung voranzutreiben. Dabei sehen wir deutlich, dass die personellen Voraussetzungen in größeren Unternehmen stärker gegeben sind als in den kleinen.

Seite 3 7 Kapitel 2: Fortschritt der Digitalisierung Schauen wir nun auf den Schwerpunkt der Studie: Den Digitalisierungs-Fortschritt. Wie weit sind die Prozesse in Unternehmen heute schon digitalisiert? Und wo gibt es Nachbesserungsbedarf? Chart: Viele Wege führen zum digitalen Büro Digital Office das ist die Idee vom Arbeitsplatz, der weitestgehend ohne Papier auskommt. Statt in etliche Aktenordner, wandern die wichtigsten Unterlagen auf Server, Festplatten oder in die Cloud. Dort sind sie vor physischen Schäden geschützt und gegen Fremdzugriff gesichert. Genau diese Digitalisierung der Büro- und Verwaltungsprozesse ist Ziel von Software des Enterprise Content Management. ECM hilft, Informationen besser zu verteilen, Dokumente zusammen zu bearbeiten, digital zu archivieren und wiederzufinden. Enterprise Content Management ist damit der zentrale Wegbereiter für das Digital Office. Die Umfrage beweist: Digitalisierte Prozesse sind keine Zukunftsvision mehr wir sind bereits mitten auf dem Weg zum digitalen Arbeitsplatz. Ein Beispiel dafür sind Software-Systeme zur Digitalisierung von Dokumenten. Dazu gehören Programme, mit denen Papierdokumente gescannt werden. In mehr als jedem zweiten Unternehmen ist so ein System schon heute im Einsatz. Ähnlich häufig wird Software für das Prozess-Management genutzt: 44 Prozent der Unternehmen nutzen Systeme, mit denen zum Beispiel der Vorgesetzte eine Rechnung oder einen Urlaubsantrag freigeben kann. Ein anderer wichtiger Anwendungsbereich für ECM: Systeme zur digitalen Archivierung und Verwaltung von Dokumenten. Mit ihnen kann man verschlagworten und so leichter wieder auffindbar machen. 35 Prozent der Unternehmen setzen eine solche Software ein. Eine weitere Disziplin des Enterprise Content Management ist das Output Management. Das sind Software-Lösungen, die Dokumente optimieren, und regeln, über welchen Kanal die Unterlagen an Kunden oder Geschäftspartner verschickt werden. Jedes dritte Unternehmen nutzt bereits heute so ein System. Mit 31 Prozent ist die Nutzerzahl von Business Collaboration Tools ähnlich hoch. Dahinter steckt die Idee, die Vorteile Sozialer Netzwerke auch in die Arbeitswelt zu tragen. Statische Intranets werden durch Social Intranets abgelöst. Dort können die Mitarbeiter Profile anlegen, Informationen posten, gemeinsam Dokumente bearbeiten oder chatten. Viele ECM-Hersteller bieten Lösungen, mit denen Mitarbeiter aus allen Geschäftsbereichen und an allen Standorten digital Informationen recherchieren können. So eine Software ist bei 28 Prozent der Unternehmen schon im Einsatz. Andere ECM-Lösungen erkennen automatisch eingehende Dokumente und Informationen.

Seite 4 7 Dazu gehört zum Beispiel Software, die den Inhalt der klassischen Briefpost digital erfasst und direkt an die zuständige Abteilung weiterleitet. 18 Prozent nutzen so ein System. Darüber hinaus zeigen die schwarz hinterlegten Zahlen diejenigen Unternehmen, die den Einsatz der jeweiligen Software planen. Sie verdeutlichen: Die Nachfrage nach ECM-Lösungen wird in den kommenden Jahren weiter wachsen. ECM gewinnt also weiterhin an Bedeutung. Chart: Großes Potenzial für die elektronische Rechnung Ein konkreter Anwendungsbereich ist die Rechnungserstellung. In jedem Unternehmen ob klein oder groß spielt das Schreiben von Rechnungen eine zentrale Rolle. Digitale Softwarelösungen können dabei helfen: Mit ihnen kann die Buchhaltung eine Rechnung automatisiert erstellen. Mehr als jedes sechste Unternehmen erstellt bereits heute seine Rechnungen elektronisch. Hier haben Großunternehmen die Nase vorn. Bei ihnen generiert nahezu jeder Vierte elektronische Rechnungen. Trotzdem sehen wir: Rechnungen werden häufig noch auf Papier erstellt. Hier besteht für viele Unternehmen also Nachholbedarf. Ein wesentliches Argument für die E-Rechnung: Der Empfänger kann sie direkt in sein System übernehmen und muss sie nicht erst scannen oder sogar abtippen. Chart: Jeder Dritte hat seine Papierakten digitalisiert Der Umstieg vom Papier zum digitalen Dokument kann nicht von heute auf morgen passieren. Dazu gehört auch, dass bestehende Papierakten digitalisiert werden. Die Befragung zeigt dieser Prozess ist schon ziemlich weit fortgeschritten: Bereits jedes dritte deutsche Unternehmen hat seine Papierakten zumindest teilweise digitalisiert. Weitere 37 Prozent haben zumindest schon die neueren Papierakten digitalisiert. Interessant ist: Die virtuelle Papierakte ist bei Unternehmen aller Größenordnungen verbreitet. Der Unterschied zwischen kleinen und großen Unternehmen liegt bei nur fünf Prozentpunkten. Unternehmen haben also die Vorteile der elektronischen Aktenführung erkannt. Dazu gehören die automatische Texterfassung; oder die intuitive Bedienbarkeit solcher Systeme. Chart: Produktion und Personal sind am weitesten digitalisierte Abteilungen Wie stark sind die Prozesse in den einzelnen Abteilungen digitalisiert? Die Nase vorn hat hier die Produktion und Projektabwicklung. Eingesetzt werden hier zum Beispiel Software-Lösungen, die einzelne Geschäftsbereiche verknüpfen und den Produktionsvorgang optimieren. Dicht dahinter folgt der Bereich Human Resources. Beispiele für digitale Lösungen im Personalwesen sind Software-Lösungen zum Bewerber-Management, zur Reisekostenabrechnung oder zur Gehaltsabrechnung. Womit wir auch schon beim nächsten Geschäftsbereich wären: der Buchhaltung.

Seite 5 7 Zentrale Instrumente für Buchhalter sind ECM-Lösungen rund um die elektronische Rechnung. Im Ranking folgen dahinter die Bereiche Einkauf, Logistik, Marketing und Kundensupport sowie die Forschung und Produktentwicklung. Kapitel 3: Effekte der Digitalisierung und Perspektiven Abschließend ein paar Worte zu den Effekten der Digitalisierung und den Perspektiven. Hier stellen sich die Fragen: Haben Unternehmen künftig vor, Geld in die Digitalisierung ihrer Geschäftsprozesse zu stecken? Und falls nicht, was hindert sie daran? Chart: Unternehmen investieren in die Digitalisierung Die Investitionsbereitschaft in die Digitalisierung ist hoch: Fast jedes zweite deutsche Unternehmen geht davon aus, dass die eigenen Investitionen im Jahresverlauf zunehmen werden. Vor allem bei den großen Unternehmen ab 500 Mitarbeitern gibt es eine hohe Investitionsbereitschaft. 55 Prozent rechnen mit einer Zunahme im Jahr 2016. 47 Prozent der mittleren Unternehmen sagen ein Wachstum voraus; und selbst bei den kleinen Unternehmen rechnen 45 Prozent mit höheren Investitionen. Chart: Investitionsbedarf und Qualifikation hemmen den Fortschritt Die bisherigen Ergebnisse verdeutlichen: Die Digitalisierung der deutschen Wirtschaft geht voran. Gleichzeitig gibt es Faktoren, die sie ausbremsen. Als größtes Hemmnis sehen Unternehmen den hohen Bedarf an Investitionen. In der Tat erfordert die Digitalisierung der Büro- und Verwaltungsprozesse Investitionen. Wir müssen aber gleichzeitig bedenken: Der Einsatz intelligenter Software spart langfristig viel Geld und Zeit. Eine weitere große Hürde ist der Mangel an Personal, das ausreichend qualifiziert ist. Eine Lösung kann die Arbeit mit externen ECM- Dienstleistern sein. Sie können Unternehmen bei der Digitalisierung begleiten und mit wichtigem Know-How unterstützen. An dritter Stelle der Digitalisierungs- Hemmer steht die Angst vor Datenverlust. Software-Anbieter sollten potenzielle Kunden umfangreich darüber aufklären, dass sie eine hohe Datensicherheit gewährleisten. Ähnliches gilt für den fünften Aspekt Wir befürchten den Zugriff auf sensible Unternehmensdaten. Denn auch für digitale Lösungen gelten hierzulande hohe Compliance-Standards wie das deutsche Datenschutzgesetz. Die Grafik zeigt zudem: Einigen ist der wirtschaftliche Nutzen der Digitalisierung unklar. An dieser Stelle möchte ich auf eine Zahl verweisen, die Bitkom gestern präsentiert hat: 71 Prozent der Unternehmen sagen, sie können durch die Digitalisierung ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern.

Seite 6 7 Der Widerstand aus den eigenen Reihen gegen die Digitalisierung ist ein weiteres Hindernis. Wir sollten uns verdeutlichen: Digitale Technologien nehmen keine Arbeitsplätze weg, sie gestalten die bestehenden Arbeitsprozesse noch effizienter. Ein Viertel der Unternehmen sieht in den rechtlichen und regulatorischen Bestimmungen ein Hemmnis. Chart: Je größer das Unternehmen, desto digitaler Kommen wir nun zum Wert des Digital Office Index. Auf einer Skala von 0 bis 100 erreichen alle befragten Unternehmen einen Durchschnitt von 50. Dabei steht 0 für überhaupt nicht digitalisiert und 100 für vollständig digitalisiert. Wie deuten wir dieses Ergebnis? Ist das Glas halb voll oder ist es halb leer? Eine klare Antwort gibt es nicht: Zum einen haben wir den halben Weg zum Digital Office bereits geschafft; Zum anderen bleibt aber auch noch einiges zu tun. Langfristig dürfen wir uns nicht mit dem Ergebnis zufriedengeben. Langfristig muss unser Ziel die 100 sein. Der Blick auf die Unternehmensgrößen bestätigt viele Einzelergebnisse: Mit einem Index von 58 sind Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern überdurchschnittlich digitalisiert; Mittelständler liegen mit 53 ebenfalls leicht über dem Durchschnitt. Die kleinen Unternehmen erreichen einen Wert von 49. Schauen wir auf den Index in einzelnen Branchen. Mit 52 führen die Unternehmen der Finanz- und Versicherungsbranche den Index an. Dahinter folgen die Branchen IT und Beratung, der Maschinen- und Anlagebau, der Handel und die Automobilindustrie, die den Wert des allgemeinen Index widerspiegeln. Das Schlusslicht im Branchen-Ranking ist die Chemie- & Pharmabranche bzw. Lebensmittelindustrie. Chart: Bitkom-Kompetenzbereich ECM auf der CeBIT 2016 Insgesamt gibt es also noch viel Luft nach oben. Dieses Potenzial können sich Software-Anbieter zu Nutze machen. Es liegt bei ihnen, die eigenen Systeme und Lösungen fleißig zu bewerben. Sie können potenzielle Kunden auf die Vorteile für das eigene Geschäft hinweisen. Die CeBIT ist eine gute Gelegenheit: In dieser Woche haben Hersteller die Chance, potenzielle Kunden für ihre Produkte und Lösungen zu begeistern und so den Digitalisierungsfortschritt voranzutreiben. Zum Schluss noch ein paar Worte über die Aktivitäten des Bitkom- Kompetenzbereichs ECM auf der CeBIT. Enterprise Content Management steht wie gewohnt im Mittelpunkt von Halle 3. 2016 möchten wir insbesondere die kleinen und mittelständischen Unternehmen für ECM sensibilisieren. Deshalb steht die Halle unter dem Motto ECM digitalisiert den Mittelstand.

Seite 7 7 Wer sich einen Überblick über verschiedene ECM-Lösungen verschaffen möchte, sollte den Bitkom ECM Solutions Park am Stand B17 besuchen. Hier präsentieren die Anbieter verschiedene ECM-Lösungen. Fachlichen Input gibt es direkt gegenüber auf dem CeBIT ECM-Forum mit 60 verschiedenen Vorträgen und Podiumsdiskussionen. In jedem Fall wünsche ich Ihnen und uns allen eine erfolgreiche Messe und bedanke mich herzlich für Ihre Aufmerksamkeit.