Kurzdarstellung des Teilprojektes VAS als ergänzende Information zur INVENT-Broschüre. Vorausschauende Aktive Sicherheit VAS



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Transkript:

Kurzdarstellung des Teilprojektes VAS als ergänzende Information zur INVENT-Broschüre Vorausschauende Aktive Sicherheit VAS

INVENT Fahrerassistenz, Aktive Sicherheit Verkehrsmanagement 2010 Verkehrsleistungsassistenz Verkehrsmanagement in Transport und Logistik Fahrumgebungserfassung und Interpretation Verkehrsmanagement in Transport und Logistik Vorausschauende Aktive Sicherheit Netzausgleich Individualverkehr Stauassistent Fahrerverhalten und Mensch- Maschine- Interaktion Verkehrliche Wirkung, Rechtsfragen und Akzeptanz

03 VAS im Kontext von INVENT Vorausschauende Aktive Sicherheit im Kontext von INVENT Nach wie vor gehören Verkehr und Transport zu den wichtigsten Wirtschaftsfaktoren. Sie sind die Grundlage von Wohlstand und Fortschritt und sie sichern unsere Wettbewerbsfähigkeit. Mobil zu sein ist ein wesentlicher Bestandteil von Lebensqualität, Selbstverwirklichung und persönlicher Freiheit. Gleichzeitig war jedoch das steigende Verkehrsaufkommen in den vergangenen Jahrzehnten von negativen Folgen wie Unfällen und Staus begleitet. Vorausschauende Aktive Sicherheit VAS Nur durch den Einsatz innovativer Technologien besteht die Chance, diese Probleme nachhaltig in den Griff zu bekommen und den Verkehr der Zukunft auch bei weiterem Wachstum sicherer und effizienter zu machen. Einen Beitrag zu diesem Ziel will die Forschungsinitiative INVENT (Intelligenter Verkehr und nutzergerechte Technik) leisten. Dazu arbeiten 23 Unternehmen zusammen in den drei Projekten Fahrerassistenz, Aktive Sicherheit, Verkehrsmanagement 2010 und Verkehrsmanagement in Transport und Logistik. Das Teilprojekt Vorausschauende Aktive Sicherheit hat sich zum Ziel gemacht, die Zahl der Verkehrsunfälle insbesondere solcher mit schwer- und tödlich verletzten Personen zu reduzieren sowie Unfallfolgen insgesamt zu verringern. Es ist Teil des Projekts Fahrerassistenz, Aktive Sicherheit und steht in engem Kontakt zu den benachbarten Teilprojekten Fahrumgebungserfassung, Fahrerverhalten und Mensch-Maschine-Interaktion und Verkehrliche Wirkung, Recht und Akzeptanz.

Motivation Etwa 85 Prozent aller Verkehrsunfälle beruhen auf Fehleinschätzungen, Ablenkung und Übermüdung des Autofahrers. Ein Großteil dieser Unfälle wäre mit aktiven Sicherheitssystemen vermeidbar oder wenigstens in ihrer Schwere minderbar. Assistenzsysteme könnten helfen, typische Unfälle auf Landstraßen und in der Stadt Querführungsunfälle, Unfälle an Kreuzungen, beim Ein- und Abbiegen zu verhindern. Damit würden sie auch einen bedeutenden Beitrag zum Schutz nicht geschützter Verkehrsteilnehmer wie Kinder, Fußgänger und Radfahrer leisten.

05 Motivation des VAS-Projektes Die Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen: Vorausschauende Aktive Sicherheit VAS Kollisionen mit einbiegenden und kreuzenden Fahrzeugen machen einen erheblichen Anteil der Unfälle mit leichtverletzten (28%), schwerverletzten (23%) und getöteten (14%) Personen aus. Ca. 24 Prozent der Unfälle mit Personenschaden entstehen durch Zusammenstöße mit einem Hindernis auf der Fahrbahn oder mit einem Fahrzeug, das vorausfährt, anfährt, anhält oder im ruhenden Verkehr steht. 2 Prozent der Menschen, die im Straßenverkehr ihr Leben verloren, starben bei Zusammenstößen zwischen Fahrzeug und Fußgänger; ca. 11 Prozent der Schwerverletzten sind ebenfalls auf diese Unfallursache zurückzuführen. Abkommen von der Fahrbahn bilden zusammen mehr als 15 Prozent der Unfälle mit Verkehrsopfern (ca. 34 Prozent der Unfälle mit getöteten und 25 Prozent der Unfälle mit schwerverletzten Personen). Zusammenstoß mit einem anderen Fahrzeug, das... 6,7% 16,7% 0,6% 9,3%...anfährt, anhält oder im ruhenden Verkehr steht...vorausfährt oder wartet Aufprall auf Hindernis auf der Fahrbahn Zusammenstoß zwischen Fahrzeug und Fußgänger 3,8% 8,7% 9,3%...seitlich in gleicher Richtung fährt...entgegenkommt Abkommen von der Fahrbahn nach rechts 28% 6,4%...einbiegt oder kreuzt Abkommen von der Fahrbahn nach links Quelle: Statistisches Bundeamt/Straßenverkehrsunfälle mit Personenschaden 1999

Ziele Im INVENT-Teilprojekt Vorausschauende Aktive Sicherheit werden spezielle Assistenzsysteme erarbeitet, die den Fahrer gerade bei sicherheitskritischen Fahrmanövern unterstützen und so Unfälle verhindern können. Außerdem sollen Lösungen zum Fußgänger- und Radfahrerschutz entstehen. Die Entwicklung dieser Systeme basiert auf einer detaillierten Analyse von Unfallursachen und abläufen. Schwerpunkte sind vier Sicherheitsfunktionen: Querführungsassistenz Kreuzungsassistenz Fußgänger- und Radfahrerschutz Prädiktive Fahrdynamikregelung

07 Ziele und Nutzen des VAS-Projektes Querführungsassistenz Kreuzungsassistenz Fußgänger- und Radfahrerschutz Prädiktive Fahrdynamikregelung - Schutz vor Seitenkolli- - Schutz vor Vorfahrt- - Schutz der schwachen - Stabilisierung des Fahr- sionen und Abkommen missachtung Verkehrsteilnehmer durch zeugs durch Lenk- und von der Fahrbahn - Ein- und Abbiegeassistenz Warnung und Schutz- Bremseingriffe in kriti - Absicherung von Aus- - Unterstützung beim mechanismen schen Situationen weich-und Spurwechsel- Finden und Erreichen manövern der Abbiegespur

Querführungsassistenz Eine Betrachtung der amtlichen Unfallstatistik zeigt die große Bedeutung von Unfällen, die durch Abkommen von der Fahrbahn und durch Spurwechsel verursacht werden. Aus diesem Grund ist eine Querführungsassistenz geplant, die folgende Funktionen umfasst: Unterstützung bei der Spurführung, Warnung beim ungewollten Verlassen der Spur, Hilfe beim Spurwechsel auf Landstraßen und Autobahnen, Kompensation von Störgrößen aus der Umgebung Ausweichassistenz Hierfür wird zum kontinuierlich der Straßenverlauf sowie die Bewegung des Fahrzeugs innerhalb der Spurbegrenzung überwacht. Dabei werden zusätzliche Informationen über die Charakteristik der Straße mit einbezogen. Auf diese Weise kann ein mögliches Abkommen von der Fahrbahn sofort entdeckt und der Fahrer gewarnt werden. Spurwechselmanöver können abgesichert und Unachtsamkeiten des Fahrers ausgeglichen werden durch Berücksichtigung von Informationen zum Front-, Seiten- und Rückbereich. Die Störgrößen-kompensation gleicht den Einfluss von Seitenwind und Windböen, Straßennei-gung oder Spurrillen aus. Diese Kompensation der fahrdynamischen Störungen ist ein wichtiger Beitrag zur Reduzierung der notwendigen fahrerischen Lenkarbeit insbesondere während eines Ausscher- oder Überholvorgangs. Ist die eigene Spur durch ein Hindernis versperrt, überprüft die Ausweichassistenz, ob ein Spurwechsel möglich ist, greift gegebenenfalls in die Längsführung ein und informiert den Fahrer über geeignete Maßnahmen.

09 Lösungsansätze Spurführung! Kompensation von Störgrößen! Spurwechsel-/ Ausweichassistenz

Ampel- und Vorfahrtassistenz Unterstützung vor und während des Spurwechsels Ein- und Abbiegeassistenz

11 Lösungsansätze Kreuzungsassistenz Vorausschauende Aktive Sicherheit VAS Mit rund 60 Prozent ereignen sich die meisten Unfälle im Stadtverkehr an Kreuzungen. Oft handelt es sich um Vorfahrtsmissachtungen. Der Grund: Die Komplexität der Verkehrssituation und damit die Anforderung an den Fahrer steigt an Kreuzungen stark an. Fahrerassistenzsysteme, die den Fahrer entlasten und vor Gefahren rechtzeitig warnen, besitzen hier ein großes Potenzial zur Unfallvermeidung. Das Teilprojekt Vorausschauende Aktive Sicherheit will zunächst Assistenzsysteme entwickeln, die vor Rotüberfahrten und Vorfahrtsmissachtungen schützen. Anschließend sollen diese Systeme um Funktionen zur Vermeidung von Abbiegeunfällen erweitert werden, mit zusätzlichem Blick zur Seite und auch auf andere Verkehrsteilnehmer wie Radfahrer, Fußgänger und Gegenverkehr. Parallel sollen die Assistenzsysteme dem Fahrer schon die Phase der Kreuzungsannäherung, etwa das Einordnen auf den richtigen Fahrstreifen, erleichtern. Das kann beispielsweise mit Hilfe erweiterter digitaler Karten und einer genauen Satellitenortung geschehen. Eine Unterstützung vor und während des Spurwechsels mit Überwachung des Raums hinter, neben und vor dem Fahrzeug ist ebenfalls geplant.

Fußgänger- und Radfahrerschutz Fußgänger und Radfahrer sind die schwächsten Verkehrsteilnehmer. Speziell für ihren Schutz will das INVENT-Teilprojekt geeignete Lösungsansätze entwickeln, die möglicherweise Leben retten, zumindest aber Unfallfolgen mindern können: Sicherheitssysteme in PKW und Nutzfahrzeugen, die bei Unaufmerksamkeit des Fahrers und in gefährlichen Situationen den schwächeren Verkehrsteilnehmer warnen. Die Warnung der Fußgänger oder Radfahrer ist besonders nützlich, weil diese schneller reagieren, also stehen bleiben oder ausweichen können. Durch Precrash-Sensorik (24GHz Radar) und Kontaktsensorik sollen gleichzeitig vor drohenden Kollisionen Schutzmechanismen wie reversibel ausfahrbare Stoßfängersysteme und durch flexible Elemente reversibel anhebbare Motorhauben aktiviert werden, die sich bei einem tatsächlichen Aufprall deformieren und so eine Knautschzone für den Fußgänger oder Radfahrer bilden. Reversibel ausfahrbare Stoßfängersysteme und durch flexible Elemente reversibel anhebbare Motorhaube

13 Lösungsansätze Prädiktive Fahrdynamikregelung Vorausschauende Aktive Sicherheit VAS Heute gängige Lösungen zur Fahrdynamikregelung, beispielsweise mit ESP, basieren ausschließlich auf Informationen über Fahrervorgaben, den aktuellen Bewegungszustand des Fahrzeugs sowie das Kraftschlusspotential zwischen Reifen und Straße. Wie das Fahrzeug sich relativ zu seiner Umgebung, also Fahrspuren und anderen Objekten, verhält, wird bisher nicht mit einbezogen. Mit einer zusätzlichen Nutzung von Umfeldsensorik könnten die bekannten Systeme aber noch erheblich verbessert werden. Neben der Lenkbewegung des Fahrers wird die Lage des Fahrzeugs in der Spur mit einbezogen. In Situationen, in denen durchschnittliche Fahrer überfordert sind, sollen gezielte Brems- und Lenkeingriffe eine Unterstützung bei der Spurhaltung bieten und damit das Abkommen des Fahrzeugs von der Straße verhindern. In einem zweiten Schritt soll die Assistenzfunktion so erweitert werden, dass durch frühzeitigere Aktionen etwa Abbremsen oder Anstellen des Fahrzeugs schon vor einer zu schnell angefahrenen Kurve das Fahrzeug gar nicht erst in den fahrdynamischen Grenzbereich kommt. ESP/ DSC +

Prinzipielle Systemstruktur eines Assistenzsystems Ein Fahrerassistenzsystem besteht aus drei Ebenen: Situationserfassung (Erkennen von Verkehrsteilnehmern, Verkehrszustand, Infrastruktur, Verkehrszeihen, Fahrzeugzustand, Fahrerabsicht) Situationsanalyse und Aktionsentscheidung (Informationsvernetzung und -auswertung, Aktionsentscheidung und -planung unter berücksichtigung der Handlungsoptionen Aktionsausführung (Schnittstellen zum Fahrer mit optischer, akustischer und haptischer Information und Warnung, sowie zum Fahrzeug mit aktivem Eingriff in Bremse, Motormanagement und gegebenenfalls Lenkung Situationserfassung Ziel: Erkennen von Verkehrsteilnehmern, Verkehrszustand, Infrastruktur, Verkehrszeichen, Bewegungszustand des eigenen Fahrzeugs, Fahrerabsicht Digitale Karten, GPS Bildverarbeitung Radar/Lidar Fahrzeuginterne Sensorik Datenvorverarbeitung

15 Lösungsansätze Vorausschauende Aktive Sicherheit VAS Akustik Optik Haptik Situationsanalyse und Aktionsentscheidung Aktionsausführung Situationsanalyse Handlungsableitung Aktionsplanung Aktionsentscheidung + Aktive Eingriffe in Motor, Lenkung und Bremse

! Situationsanalyse und Funktionsspezifikation Umgebungserfassung Fahrzeugintelligenz Fahrer-System Schnittstelle Realisierung und Bewertung Dokumentation der Ergebnisse Funktionsdemonstration Abschlusspräsentation

17 Zusammenfassung und Perspektive Zusammenfassung und Perspektive Fahrerassistenzsysteme und spezielle Sicherheitsmechanismen können gerade im Stadtverkehr und auf der Landstraße helfen, Unfälle zu vermeiden und andere Verkehrsteilnehmer zu schützen. Das INVENT-Teilprojekt Vorausschauende Aktive Sicherheit wird solche Systeme basierend auf einer detaillierten Analyse von Unfallursachen und abläufen erarbeiten. Die VAS-Assistenzfunktionen werden hinsichtlich ihrer Machbarkeit und des erreichbaren Sicherheitsgewinns bewertet. Das Teilprojekt beschreibt bei vielversprechenden Ansätzen die Anforderungen an Informationen und Sensorik und untersucht geeignete Fahrer-System-Schnittstellen. Hierbei hilft die Zusammenarbeit mit den Teilprojekten Fahrumgebungserfassung, Fahrerverhalten und Mensch-Maschine-Interaktion und Verkehrliche Wirkung, Recht und Akzeptanz. Die gefundenen Lösungsvarianten werden im Laufe des Projektes im Fahrsimulator und in prototypisch ausgerüsteten Versuchsfahrzeugen realisiert. Zur Optimierung der Gesamtfunktionalität und zur Bewertung der Systeme werden mit Hilfe dieser Demonstratoren umfangreiche Tests im Fahrsimulator, auf Teststrecken und im realen Verkehr durchgeführt. Vorausschauende Aktive Sicherheit VAS

Kontakte Projektpartner Mit Anfragen wenden Sie sich bitte an das INVENT-Büro. INVENT-Büro : WES-Office Walter E. Scholl Hülenbergstr. 10 D-73230 Kirchheim unter Teck Tel.: +49 (0) 70 21-97 81 81 Fax: +49 (0) 70 21-97 81 82 info@wes-office.de Audi AG BMW Group Robert Bosch GmbH DaimlerChrysler AG MAN Nutzfahrzeuge AG Siemens Restraint Systems AG Siemens VDO Automotive AG Volkswagen AG www.invent-online.de In enger Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen

19 Vorausschauende Aktive Sicherheit VAS Glossar FUE INVENT-Teilprojekt Fahrumgebungserfassung und Interpretation FVM INVENT-Teilprojekt Fahrerverhalten und Mensch- Maschine-Interaktion VRA INVENT-Teilprojekt Verkehrliche Wirkung, Recht und Akzeptanz ESP Elektronisches Stabilitäts-Programm DSC Dynamische Stabilitätskontrolle

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