Seite 1 von 5 Aktienmärkte DAX erobert die Marke von 10.000 Punkten zurück Es stellt sich die Frage, was die Ursache und was die Wirkung war, aber das Ergebnis fällt positiv aus. Im Wochenverlauf stieg der Ölpreis und der Euro-Wechselkurs zum US-Dollar gab nach. Also verdienen die Ölstaaten mehr Geld, mit dem sie Waren im Euroraum einkaufen können und das auch noch wechselkursbedingt zu einem günstigeren Preis. Im Ergebnis legten die Kurse von DAX und EuroStoxx50 kräftig zu. Die nächsten Tage und Wochen werden zeigen, ob der DAX den technischen Widerstand bei rund 10.120 Punkten überwinden kann. Hier war der Index im März mehrfach gescheitert. Die US-Börsen zeigten keine negative Reaktion auf die Wechselkursschwankungen. Dank positiver Nachrichten aus China (s. Seite 2) und erneuter Milliardengewinne bei den Großbanken (s. Seite 3) legten sie moderat zu. In der nächsten Woche steht eine EZB- Sitzung an, von der keine neuen Entscheidungen erwartet werden. Die Details zu den beschlossenen Käufen von Unternehmensanleihen werden voraussichtlich die Hauptrolle spielen (s. Seite 2). Renten & Volkswirtschaft US-Daten nicht einheitlich Ölpreis im Aufwind In den USA sind die Einzelhandelsumsätze im März um 0,3 % ggü. dem Vormonat gesunken. Ohne den stark schwankenden Wert der Autoverkäufe ergibt sich jedoch ein Zuwachs von 0,2 %. Die Kerninflationsrate in den USA ist im März leicht um 0,1 Prozentpunkte auf 2,2 % zurückgegangen. Damit liefert sie keinen Grund für die US-Notenbank Fed, die Zinsen schnell zu erhöhen. Das positive Bild des am Mittwoch veröffentlichten Beige Book (Konjunkturbericht der Fed) zeichnet wiederum ein derart positives Bild, dass der nächsten Leitzinsanhebung nichts im Wege stehen würde. Im Vorfeld des Treffens der erdölfördernden Länder in Doha stieg der Ölpreis im Wochenverlauf über 4 % an. Treiber war die Hoffnung, dass sich die Ölförderer auf eine Reduzierung der Fördermengen verständigen könnten. Diese Erwartungen können aber auch enttäuscht werden, was Potential für einen Rückprall des Ölpreises eröffnet.
Seite 2 von 5 Erste Euro-Unternehmensanleihen rentieren negativ, obwohl die EZB erst im Juni richtig mit den Unternehmensanleihekäufen beginnt Im Verlauf der Maßnahmen der EZB zur Bekämpfung der niedrigen Inflation kam es zu einem Novum am Finanzmarkt: Anleiherenditen sanken auf breiter Front in den negativen Bereich. Die Entwicklung begann bei auf Euro notierenden Staatsanleihen (EUR Government Bonds), weitete sich dann auf das Segment der Pfandbriefe (EUR Covered Bonds) aus und erfasst nun auch die guten Bonitäten bei Unternehmensanleihen (IG EUR Corporates) zumindest zu einem kleinen Teil. Da bisher kaum Details zum Unternehmensanleihenkaufprogramm der EZB bekannt sind, hoffen die Marktteilnehmer auf Einzelheiten nach der Sitzung des EZB-Rats am nächsten Donnerstag. Die Entwicklung der Renditen könnte sich im Anschluss weiter beschleunigen. Durch diese Verschlechterung der Attraktivität der Anlageklasse bonitätsstarker Unternehmensanleihen ist auch mit einem weiteren Rückgang der Anleiherenditen bei schlechteren Bonitäten (Non-Investment-Grade) zu rechnen. Anleger werden auf der Suche nach Rendite auf dieses Segment ausweichen müssen. Die Suche nach Anleihen, die unter Chance-Risiko-Gesichtspunkten eine ansprechende Rendite bieten, wird schwieriger und Anleger sollten auf professionelle Unterstützung zurückgreifen. Doch nicht alles schlecht in China? Die diese Woche veröffentlichten Daten sind insgesamt als positiv zu bewerten Die Verbraucherpreise stiegen in Reich der Mitte gegenüber dem Vorjahr im März um 2,3 %. Für Notenbanken der entwickelten westlichen Länder wäre dieser Wert Grund für eine Abkehr von der ultralockeren Geldpolitik. In einer wachsenden und sich entwickelnden Volkswirtschaft wie China eröffnet diese Zahl weiteren Spielraum für eine lockere Geldpolitik der Notenbank. Bei etwaigen Sorgen um die chinesische Wirtschaft kann die People s Bank of China somit noch weitere Maßnahmen zur Marktberuhigung ergreifen. Die März Handelsdaten überraschten positiv. Nachdem im Februar die Exporte zunächst noch ein Minus von 25,4 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum verzeichnen mussten, stiegen sie im März um 11,5 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum an. Dies war der erste Anstieg seit Juni 2015. Die Importe gingen hingegen um 7,6 % zurück. Die Maßnahmen der Regierung und der Notenbank scheinen Wirkung zu zeigen. Bevor von einer Stabilisierung zu sprechen ist, müssen die April-Daten die aktuellen Daten jedoch noch bestätigen. Auch das Wirtschaftswachstum im 1. Quartal fiel ordentlich aus. Mit 6,7 % ist es zwar der niedrigste Wert seit 2008/2009, jedoch liegt er über der von der Zentralregierung ausgegebenen Mindestzielmarke von 6,5 %. Die Stabilisierung auf diesem Niveau resultiert zwar auch aus einer Erholung der Immobilienpreise (Maßnahmen der Notenbank zur Nachfragesteigerung) aber auch aus Infrastrukturprojekten (Maßnahmen der Zentralregierung). Dieses Ergebnis ist positiv zu interpretieren: China ist in der Lage, Maßnahmen zu ergreifen, die nachweislich Wirkung zeigen.
Seite 3 von 5 Zentrale Marktdaten Aktienindex Indexwert 52-W-Hoch 52-W-Tief Prozentuale Veränderung 1 Woche 1 Monat 3 Monate 12 Monate DAX 10.094 12.326 8.699 + 5,9 % + 1,0 % + 3,1 % - 17,5 % EuroStoxx 50 3.061 3.816 2.673 + 6,6 % - 1,0 % + 1,2 % - 19,1 % Dow Jones 17.926 18.351 15.370 + 2,2 % + 4,1 % + 9,5 % - 0,6 % S&P 500 2.083 2.135 1.810 + 2,0 % + 3,1 % + 8,4 % - 0,6 % Unternehmensnachrichten aus der Berichtssaison Schlechte Eröffnung durch Alcoa US-Banken trotzen den allgemeinen Sorgen um ihren Sektor Alcoa: Die Quartalsberichtssaison in den USA wird traditionell vom Aluminium-Konzern Alcoa eröffnet. Zudem gelten seine Zahlen als Anhaltspunkt, wie sich die restliche Weltwirtschaft entwickelt, da Aluminium ein sehr konjunkturabhängiges Geschäft ist. Der Rückgang des Gewinns auf 16 Mio. US-Dollar (Vorjahreszeitraum 195 Mio. US-Dollar) im ersten Quartal sowie der Umsatzrückgang sind primär auf die gefallenen Weltmarktpreise zurückzuführen. Zudem erwartet die Konzernleitung einen schwächeren Auftragseingang aus dem Luftfahrtsektor. Der Aktienkurs fiel nach der Veröffentlichung um ca. 2 %. Bank of America: Die drittgrößte US-Bank aus North Carolina musste einen Gewinnrückgang von 13 % auf 2,7 Mrd. US-Dollar ausweisen. Belastet wurde das Ergebnis durch schwache Zahlen im Investmentbanking und eine gestiegene Risikovorsorge. Rückstellungen wurden insbesondere für Kredite an Firmen aus dem Energiesektor gebildet, der unter dem Ölpreisverfall leidet. Der Aktienkurs stieg nach der Veröffentlichung um über 2,5 % an. J.P.Morgan Chase: Der niedrige Ölpreis und die damit verbundene Sorge um die Zahlungsfähigkeit erdölfördernder Unternehmen führten im abgelaufenen Quartal zu einer Verdopplung der Risikovorsorge bei der US-Bank. Dennoch verzeichnete sie ein Nettoergebnis von 5,5 Mrd. US-Dollar (Vorjahreszeitraum 5,9 Mrd. US-Dollar). Sparmaßnahmen (Aufwands-Ertrags-Quote neu 57,5 %, alt 60,0 %) und ein Anstieg des Zinsüberschusses konnten die rückläufigen Erträge im Investmentbanking (Handel und Emission von Aktien und Anleihen) nur teilweise ausgleichen. Die Aktie legte trotz des Ergebnisrückgangs leicht zu. Ausgewählte wichtige Termine 19.04.2016: ZEW-Index (Deutschland, Euroraum) 21.04.2016: EZB-Ratssitzung (Euroraum) 22.04.2016: ifo-geschäftsklimaindex (Deutschland) 22.04.2016: diverse Einkaufsmanagerindices (Deutschland, Euroraum, USA)
Seite 4 von 5 Wir sind für Sie da Die Spielregeln der Finanzwelt haben sich fundamental verändert. Erfolgreiche Vermögensanlage ist heute eine komplexe Herausforderung. Gefragt sind maßgeschneiderte Lösungen für Sie und Ihr Vermögen transparent, flexibel, individuell und komfortabel. Hierfür stehen wir als Sparkasse Bremen mit unserem Finanzkonzept. Zusätzlich bieten wir einen umfassenden Service und aktuelle Informationen. Aktienmärkte & Rohstoffe Dr. Sascha Otto Leiter Wertpapier- & Portfoliomanagement Telefon: 0421 179 3542 E-Mail: sascha.otto@sparkasse-bremen.de Volkswirtschaftliche Analysen, Notenbanken & Rentenmärkte Björn Mahler Telefon: 0421 179 1450 E-Mail: bjoern.mahler@sparkasse-bremen.de Volkswirtschaftliche Analysen Lars Schmidt Telefon: 0421 179 1475 E-Mail: lars.schmidt@sparkasse-bremen.de
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