Universitäre Psychiatrische Dienste Bern JOB COACH PROJEKT. PD Dr. med. Holger Hoffmann



Ähnliche Dokumente
Das JOB COACH PROJEKT

Power Point Präsentation PD Dr. med. Holger Hoffmann

Job Coaching. Supported Employment (Unterstützte Beschäftigung) Ein neuer Ansatz in der beruflichen Integration?

Was macht Supported Employment so überlegen?

Supported Employment: Der Königsweg zur beruflichen Inklusion

Attraktiv und wirkungsvoll unsere Leistungen für Arbeitgeber

Nachhaltige berufliche Rehabilitation bei psychischen Störungen

Kennen Sie Ihre Berufschancen?

FIT FÜR EINEN JOB NACH PSYCHISCHER ERKRANKUNG

Was ist das Budget für Arbeit?

Ein niederschwelliges Angebot mit Charme

INSIEME BERATUNG: Burnout Scheck Detailinformation

Ambulant betreutes Wohnen eine Chance!

Der Weg zurück in den ersten Arbeitsmarkt

Erfahrungen mit Hartz IV- Empfängern

ESPAS Eingliederungsmassnahmen Reintegration im im Zentrum

startervorsorge Maximale Leistung - Minimaler Beitrag

Der BeB und die Diakonie Deutschland fordern: Gesundheit und Reha müssen besser werden. So ist es jetzt:

Medizinische Rehabilitation bei Epilepsie

BERATUNG, COACHING UND SCHULUNG FÜR ARBEITGEBER UND VORGESETZTE

Abklärung 4 Wochen Abklärung 1 3 Monate Vorbereitungszeit 3 12 Monate

Kanton St.Gallen Amt für Soziales. Kantonaler Bericht zum Gesetz für Menschen mit Behinderung. in leichter Sprache. Departement des Innern

Infografiken. Höheres Reha- Budget Regulärer Renteneintritt. Vorzeitiger Renteneintritt nach mindestens 45 Beitragsjahren. Welche Zeiten zählen?

Projekt Wiedereingliederung Brücke von verunfallten arbeitslosen Personen im Beschäftigungsprogramm der Caritas Luzern

Die Invalidenversicherung Ein Partner für nachhaltige Lösungen!?

Auswertung Onlinebefragung Unternehmen. Thematik: Mitarbeitende mit psychischen Beeinträchtigungen bei Unternehmen

Für Menschen in einer psychischen Krise in der zweiten Lebenshälfte. Alterspsychiatrie (U3) Psychiatrie

Die Pflegeleistungen. Das ändert sich ab 1. Januar Quelle: Bundesministerium für Gesundheit

Leistungen für Demenzpatienten

Comeniusprojekt, Biel-Schweiz, KFZ-Mechatroniker,

Persönlich gut betreut

Mit Herz und Verstand: Berufsunfähigkeitsschutz. Das beste Preis-Leistungs-Verhältnis sichern Sie sich über Ihren Arbeitgeber.

Personenversicherungen Unfallversicherung, UVG-Obligatorium, UVG-Zusatz. Berufsgefahren können nicht beseitigt werden beugen Sie ihnen vor

Pädagogik. Melanie Schewtschenko. Eingewöhnung und Übergang in die Kinderkrippe. Warum ist die Beteiligung der Eltern so wichtig?

Synoptische Darstellung

Vorbemerkung: Die folgenden Aussagen gelten, soweit nicht ausdrücklich anders vermerkt, für das Gebiet der Stadt München.

Die Invaliden-Versicherung ändert sich

Guten Tag. Arbeitgeberpräsentation 2011

Die Pflege-Ausbildung

Rente wegen verminderter Erwerbsfähigkeit

Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation

Auswertung. Mitarbeiterbefragung zum Leistungsangebot Klinischer Sozialarbeit am Universitätsklinikum Münster

wisli betreutes wohnen «In der Gemeinschaft jeden Tag aufs Neue meistern!»

Was ist Peer-Beratung?

Psychologische Gesprächsführung HS 2012

Unternehmenspräsenta on

... ein didaktisch-handlungsorientiertes Primär- und Sekundärpräventionsprogramm für erwachsene Menschen mit einer geistigen Behinderung.

1. Norddeutsche Gegenwartskonferenz 2010

Meine Entscheidung zur Wiederaufnahme der Arbeit

Förderzentrum am Arrenberg

Leistungsansprüche für die Auslandschweizer und -schweizerinnen

Test: Sind Sie ein Unternehmertyp?

Für die Gesundheit Ihres Unternehmens

Pflege zum Wohlfühlen

Job Coach Placement JOB COACH PLACEMENT. Das Job Coach Placement ist ein Angebot der Universitären Psychiatrischen Dienste Bern (UPD)

Modul 1 Modul 2. Kinderbetreuung Eldercare. unkompliziert individuell - professionell. Ihr FirmenService. damit Familie und Beruf vereinbar ist!

Neomentum Coaching. Informationsbroschüre für Studienteilnehmer

Evaluation des Projektes

Einzelheiten zum Bundes-Teilhabe-Gesetz

Christian Zahn. Perspektive der Krankenversicherung. bei der Präsentation des Sonderpostwertzeichens. 100 Jahre Reichsversicherungsordnung

Integriertes Case Management

Was sind die Gründe, warum die Frau, der Mann, das Paar die Beratungsstelle aufsucht?

SKILL Diskussionsthesen. Workshops. Auswertung. Fazit

Themen neu 2/Lektion 2 Schule, Ausbildung, Beruf Schreiben & Sprechen

Inhouse-Schulung For tbildung.mal-alt-werden.de

IHG Fachtagung. Workshop

SUBSTANZABHÄNGIGKEIT - PROBLEMSTELLUNG IN DER BEURTEILUNG DER FAHRTAUGLICHKEIT

I. Was ist Eingliederungshilfe und wer hat Anspruch darauf?

sind NICHT Menschen mit Behinderung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt und mit eigenem Einkommen.

Anlage 4. Wegweiser. für das Eingangsverfahren und den Berufsbildungsbereich

AGENDA BUNDESWEHR IN FÜHRUNG AKTIV. ATTRAKTIV. ANDERS.

Gemeindepsychiatrie ohne Altersbeschränkung. Villa Kalstert

Schuldenbarometer 1. Q. 2009

Rentenreform ab 1. Januar Am 16. November 2000 hat der Deutsche. Bundestag die Streichung der bisherigen Berufsund

1. Förderung des Bezirks Mittelfranken. 1.1Antragsverfahren

Rückversicherung von Pensionsleistungen Mag. a Ingeborg Beck. Informationsveranstaltung Rückversicherung

Allgemeines Änderungen auf 1. Januar 2016

Unterstützte Beschäftigung nach 38a SGB IX. Fachforum Agentur für Arbeit Hamburg. Juni 2011

Abk. Praxispartnerordnung -Ordnung

SVS. Schweizerischer Verband der Sozialversicherungs-Fachleute. Prüfungskommission. Berufsprüfung 2007 für den Sozialversicherungs-Fachausweis

Von der Werkstatt. in ein Integrations-Projekt. Was ist mit der Rente?

Übersicht der Refinanzierungsmöglichkeiten für die Reisen

20 Anhang Antrag auf Frühförderung

Personal der Frankfurter Pflegeeinrichtungen 2005

ADHS und Berufsförderung. Dr. Eveline Reich-Schulze Ärztl. Leitung Bereich Medizin Berufsförderungswerk Hamburg GmbH

Pflege im Jahr Pflege

employee eap GesBR Hasnerstraße Wien

Integrationsamt. Einstellung lohnt sich! Wie das Integrationsamt Arbeitgeber von behinderten Menschen fördert

Was bedeutet Inklusion für Geschwisterkinder? Ein Meinungsbild. Irene von Drigalski Geschäftsführerin Novartis Stiftung FamilienBande.

Ohne Projekte geht nichts mehr?!

MODUL 5: BETRIEBLICHES GESUNDHEITSMANAGEMENT

Pep. Perspektiven planen. Chancen geben. Chancen ergreifen. Förderinfomationen für Arbeitergeberinnen und Arbeitgeber

1.2 Gefördert werden kann pro Träger und Standort maximal der Aufbau von zwei Diensten aus unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern gemäß Ziffer I. 1.

Situation. Aufgaben. Überlegen Sie sich Fragen, die Sie einem Außendienstmitarbeiter in einem Personalfragebogen stellen würden.

Leitbild Lebenszentrum Ebhausen e. V.

Pflegende Angehörige beraten, begleiten, unterstützen. SPITEX RegionKöniz Brigitte Hadorn-Lüthi

Der Integrationsfachdienst. Aufgaben und Angebote

Job - Ausbildung Perspektive. JAP! - Ein Angebot des Jobcenters für junge Erwachsene unter 25 Jahre

Ist Fernsehen schädlich für die eigene Meinung oder fördert es unabhängig zu denken?

AGENDA BUNDESWEHR IN FÜHRUNG AKTIV. ATTRAKTIV. ANDERS.

Transkript:

Universitäre Psychiatrische Dienste Bern JOB COACH PROJEKT PD Dr. med. Holger Hoffmann

Universitäre Psychiatrische Dienste Bern JOB COACH PLACEMENT

Zunahme der beruflichen Desintegration In der Schweiz verzeichneten in den letzten 10 Jahren die Invalidenrenten infolge psychischer Behinderung den grössten Anstieg. 1985 wurden 24% der Erstrenten aufgrund psychischer Ursachen vergeben, 1999 waren es bereits 36%. 2004 zählten die psychischen Störungen mit 37% zu den häufigsten Invaliditätsursachen.

Gründe für den Anstieg Die Arbeitswelt hat sich verändert Das Verständnis von psychischen Erkrankungen hat sich gewandelt Krankheitsbedingt arbeitsunfähige Personen werden bisher zu spät erfasst Bisherige Wiedereingliederungsmassnahmen führen bei psychisch Erkrankten nur in Einzelfällen zum gewünschten Erfolg der rentenreduzierenden Integration an einen Arbeitsplatz auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt

Fragmentierung der Strukturen Psychische Krankheit und Behinderung sind zwei Seiten der gleichen Münze Berufliche Wiedereingliederung ist Leistung der Invalidenversicherung (IV), medizinische Leistungen der KK Rehabilitationsfachleute haben wenig Erfahrung in Psychotherapie und umgekehrt

Stufenleitermodell der Rehabilitation Arbeitsplatz in freier Wirtschaft Berufliches Wiedereingliederungsprogramm Arbeitsplatz in geschützter Werkstatt Niederschwelliges Beschäftigungsangebot Ergotherapie

Endstation Rehabilitation Befragung von 264 in WfB Beschäftigten bezüglich Zukunftserwartung in einem Jahr. 45 (17%) erwarteten einen Arbeitsplatz auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt. Bei Nachuntersuchung ein Jahr später hatten lediglich 6 (2.3%) einen solchen Arbeitsplatz. (Eikelmann & Reker 1994 Lediglich 10% von 471 in ambulanter Arbeitstherapie, WfB oder Selbsthilfefirmen Beschäftigten arbeiteten nach 3 Jahren auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt. (Reker et al. 1998

Endstation Rehabilitation Gründe seitens der psychisch Behinderten Krankheitsbedingte Reduktion der Leistungsfähigkeit Wechselhafter Krankheitsverlauf Zu spät einsetzende Rehabilitationsmassnahmen Resignation infolge Rentensprechung

Endstation Rehabilitation Gründe seitens der Betriebe des allgemeinen Arbeitsmarktes Freie Wirtschaft benötigt hochqualifizierte, leistungsfähig und stresstolerante MitarbeiterInnen Wegrationalisierung von unqualifizierten, Teil- oder Nischenarbeitsplätzen Keine aussertariflichen, massgeschneiderten Anstellungsverhältnisse

Endstation Rehabilitation Gründe seitens der Betriebe des besonderen Arbeitsmarktes Stressärmeres Arbeitsklima wird von Behinderten geschätzt Mangel an personellen Ressourcen, ihren MitarbeiterInnen beim Übertritt in den allgemeinen Arbeitsmarkt behilflich zu sein Verlust ihrer besten MitarbeiterInnen

Endstation Rehabilitation Werkstätten für Behinderte und Selbsthilfefirmen können um so leichter und rentabler geführt werden, je mehr MitarbeiterInnen dor arbeiten, die eigentlich gar nicht dorthin gehören.

Worin besteht unser Ziel? Ziel unserer Rehabilitationsbemühungen ist Integration und nicht Ausgrenzung!

Der Sandhaufen als Beispiel einer normalverteilten Gesellschaft RAND RAND Der Rand stützt die Norm

Berücksichtigen zu wenig die (Miss-) Erfolgsprädiktoren Kritik an Wiedereingliederungsmassnahmen Setzen zu spät ein Sehr teuer Massnahmen werden meist in einer geschützten Werkstatt durchgeführt Auch bei hoher Eintrittsselektion nur bescheidener Erfolg (5-30%)

Prädiktoren bei Schizophrenie-Patienten Negativ-Symptome Kognitive Defizite Soziale Defizite Arbeitsverhalten Externale Kontrollüberzeugungen Resignative Copingstrategien Arbeitsverhalten Cook & Razzano 2000 x x x Hoffmann et al. 2003 x x x Integrationserfolg Hoffmann et al. 2003 x x Hoffmann & Kupper 2003 x x x

Kritik an Wiedereingliederungsmassnahmen Integration meist nicht rentenmindernd Begleitung am Arbeitsplatz endet mit Massnahme Hohes Risiko des Stellenverlustes innert 12 Monaten Fazit: Keine Nachhaltigkeit

Supported Employment Paradigmawechsel von First train - then place zu First place - then train

Anreizsystem für Arbeitgeber Supported Employment Definition: Kompetitiver Arbeitsplatz in freier Wirtschaft Betreuung durch Job Coach Zeitlich unbeschränkt Tariflich entlöhnt

RCT-Studien zum Supported Employment n = 484 Bond et al. (1995) Indiana Study Rehab Psychol 40:75-94 Gervey & Bedell (1994) New York Study Taylor & Francis, Bristol, pp. 151-75 Drake et al. (1996) New Hampshire Study J Consult Clin Psychol 64:391-9 Drake et al. (1999) Washington Study Arch Gen Psychiatry 56: 627-33 McFarlane et al. (2000) New York ACT-Study J Orthopsychiatry 70(2):203-14

34% vs. 12% waren nach 12 Monaten angestellt signifikant höhere Arbeitszeiten In 3 von 4 Studien: höheres Einkommen Kein signifikanter Unterschied: - klinischer Verlauf - soziales Funktionsniveau - Lebensqualität - Selbstvertrauen - Programmkosten Supported Employment Ergebnisse (Crowther et al., 2000, Cochrane Library)

Supported Employment n = 1273 Ergebnisse 2 (Cook et al. 2005 a&b) 55% vs. 34% waren innerhalb von 24 Monaten jemals in freier Wirtschaft angestellt signifikant mehr, die über 40 h/monat arbeiten signifikant höheres Einkommen Bessere berufliche Integration wenn

Supported Employment Individual Placement and Support System (IPS) Drake et al., New Hampshire

JOB COACH PLACEMENT Integration auf allgemeinem Arbeitsmarkt Unbefristete Betreuung am externen Arbeitsplatz Anstellung nach Temporärstellen-Modell Finanzierung nach Art. 100 Abs. 1 Bst. a IVV als virtuelle, dezentrale geschützte Werkstatt Anreiz- und Dienstleistungspaket für externe Einsatzfirma Assessment im FIRST EP RCT-Studie mit 2-Jahres-Follow-up

JOB COACH PLACEMENT Universitäre Psychiatrische Dienste Bern Direktion Pflege Pflege und und Pädagogik IV-Stelle IV-Stelle Bern Bern PASS PASS Programm Programm SNF-Forschungsprojekt Bereich Wohnen und und Arbeit Arbeit FIRST EP EP Assessment Assessment BeWeBe Betreute Betreute Werkstätten Werkstätten Bern Bern JOB JOBCOACH PLACEMENT Projektleitung Projektleitung Job Job Coach Coach Job Job Coach Coach Job Job Coach Coach Job Coach Tagesstätten Tagesstätten Externe ExterneEinsatzfirma Einsatzfirma

FIRST EP Das FIRST EP wurde im Rahmen der JOB COACH PROJEKT- Studie entwickelt, seit 10/05 reguläres Angebot der UPD Bern Gesamt 12 Plätze (8 Abklärung: 4 Wochen, 4 berufliche Wiedereingliederung: max. 12 Mte.) Betreuungsschlüssel 1:2 PsychologInnen, ArbeitsagogInnen, SozialpädagogInnen, Pflegefachkräfte Psychiater Abklärungen/Jahr: 65, Auslastung > 80%

Assessment im FIRST EP Zuweisung durch IV-Stellen, medizin.-psychiatr. Indikation! Dauer 4 Wochen, als berufliche Abklärungsmassnahme mit Taggeld Arbeitserprobung in Büro- und Werkstattbereich Berufs- und Sozialanamnese Fachliche Qualifikationen, Kompetenzen, Berufsbiografie, Referenzen Leistungsbeeinträchtigung/Erkrankung und Ressourcen Entwicklung beruflicher Perspektiven Psychiatrische Diagnostik Psychologische Testdiagnostik Auswertung mit IV-BerufsberaterIn, Entscheid! Planen und Einleiten des Eingliederungsprozesses IV-Bericht und Koordination

Assessment im FIRST EP und Randomisierung Anmeldungen durch IV 14 =8% Vorzeitiger Abbruch 7% = 13 machen eine Ausbildung 184 57 = 31% Voraussetzungen für Randomisierung nicht gegeben 100 = 54% 54 46 Kontrollgruppe JOB COACH PROJEKT September 2002 - September 2005

JOB COACH PLACEMENT PHASE I Berufliche Wiedereingliederung in den allgemeinen Arbeitsmarkt Dauer 6 Monate Entlöhnung IV-Taggeld

JOB COACH PLACEMENT PHASE II Anschlusslösung Externe Einsatzfirma Einsatzvertrag Leistungslohn und IV-Unterstützung, (Teil-)Rente Job Coach Begleitung Fernziel Festanstellung

Erste Erfahrungen des JCPs Breites Interesse mit hohen Erwartungen Grosse Resonanz in Fachkreisen & Medien Konkurrenzangst Finden von Arbeitsplätzen

JOB COACH PLACEMENT Anreize für Externe Einsatzfirma JOB COACH PLACEMENT = Arbeitgeber Modell Personalverleih Leistungslohn Job Coach Begleitung Krisenintervention

Wartezeit im JCP 250 Wartezeit (Tage) im Job Coach Projekt bei den ersten 25 vermittelten TeilnehmerInnen (Mittelwert: 42.3; Median 25; Range 1-226) 225 200 175 150 125 100 Reihe1 Linear (Reihe1) 75 50 25 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25

Erste Erfahrungen des JCPs Breites Interesse mit hohen Erwartungen Grosse Resonanz in Fachkreisen & Medien Konkurrenzangst Finden von Arbeitsplätzen Bisherige Verläufe

Bisheriger Verlauf JOB COACH PROJEKT April 06 Pb 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 Code 1 Abbruch weiterer Verlauf nicht bekannt 7 8 11 20 Abbruch, IV-finanzierte Ausbildung in GEWA 21 18 Abbruch Suizid 19 25 Abbruch IV-finanzierte Ausbildung 30 31 34 38 15 42 16 46 45 17 18 19 36 Abbruch weiterer Verlauf nicht bekannt 48 Abbruch 50 20 51 Abbruch 21 54 Abbruch 22 59 Abbruch 23 60 24 65 Abbruch 25 69 KŸndigung durch Teilnehmer Studium 26 68 27 72 Abbruch Praktikum 28 70 Abbruch 29 75 30 79 Abbruch 31 83 Abbruch 32 89 Abbruch weiterer Verlauf unbekannt 33 107 34 113 35 116 Abbruch 36 131 berufl. Massnahme: Wartezeit 37 134 38 149 Abbruch berufl. Massnahme: Trainingsarbeitsplatz 39 163 Abbruch 40 165 berufl. Massnahme: Wiedereingliederungsvertrag 41 166 42 170 Abbruch Trainingsarbeitsplatz ohne Lohn 43 174 44 176 Abbruch Einsatzvertrag 45 178 46 182 Festanstellung ohne Rente ausserhalb des JCP 6 12 18 24

Bisher bekannter Verlauf der Kontrollgruppe April 06 Pb Code 3 5 1 2 3 6 weiterer Verlauf nicht bekannt 3/4-Rente 4 5 6 7 8 9 10 12 13 16 17 26 10 28 11 29 12 32 13 33 14 39 15 40 weiterer Verlauf nicht bekannt 16 43 17 44 18 58 19 61 20 62 21 63 22 66 Praktikum 23 73 24 77 25 81 26 82 27 85 28 87 29 93 30 95 31 96 32 100 33 101 34 106 Suizid 35 114 36 115 37 117 38 118 39 123 berufl. Massnahme - 40 125 41 126 IV-finanzierte Ausbildung 42 132 Ausbildung 43 136 Anstellung freie Wirtschaft 44 137 45 140 WfbM 46 143 47 147 krankheitsbedingter Unterbruch 48 154 49 157 ohne Arbeit

Bisheriger Verlauf JOB COACH PROJEKT April 06 100% 80% 60% 40% weiterer Verlauf bisher nicht be Festanstellung in freier Wirtsch Einsatzvertrag Ausbildung IV-finanzierte Ausbildung Berufliche Massnahme Trainingsarbeitsplatz ohne Loh WfbM ohne BeschŠftigung krankheitsbedingter Unterbruch 20% 0% onat 1 onat 2 onat 3 onat 4 onat 5 onat 6 onat 7 onat 8 onat 9 nat 10 onat 11 nat 12 nat 13 nat 14 nat 15 nat 16 nat 17 nat 18 nat 19 nat 20 nat 21 nat 22 nat 23 nat 24

Bisheriger Verlauf JOB COACH PROJEKT April 06 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% onat 1 onat 2 onat 3 onat 4 onat 5 onat 6 onat 7 onat 8 onat 9 nat 10 nat 11 nat 12 nat 13 nat 14 nat 15 nat 16 nat 17 nat 18 nat 19 nat 20 nat 21 nat 22 nat 23 nat 24 weiterer Verlauf bisher nicht bek Festanstellung in freier Wirtscha Einsatzvertrag Ausbildung IV-finanzierte Ausbildung Berufliche Massnahme Trainingsarbeitsplatz ohne Lohn WfbM ohne BeschŠftigung krankheitsbedingter Unterbruch

Outcome JCP vs. Kontrollgruppe April 06 JCP (n=46) Kontrollgruppe (n=49) Abbruch ² 6 Monaten Massnahme 33% 45% Einsatzvertrag in Exef 67% jemals Festanstellung 13% 18% Heute in freier Wirtschaft: - mit Job Coach 48% 0% - Festanstellung 9% 10% Heute in Ausbildung 7% 12% Heute in Massnahme 2% 16% Heute in WfbM 15% 22% Heute ohne Arbeit oder unklar 22% 39%

Erste Erfahrungen des JCPs Breites Interesse mit hohen Erwartungen Grosse Resonanz in Fachkreisen & Medien Konkurrenzangst Finden von Arbeitsplätzen Bisherige Verläufe Lohn

min. 2.00 4.00 2.00 4.00 2.00 9.00 max. 4.50 12.00 4.50 30.00 4.50 30.00 Lohnentwicklung im JCP CHF 16 14 Median 12 10 8 W+A JCP 6 4 2 3.75 7.50 3.75 11.25 3.75 15.00 0 2003 2004 2005

Zusammenfassung 1. Mit dem Supported Employment wurde ein Paradigmawechsel vollzogen, der sich in den USA sehr bewährt hat. 2. Das JOB COACH PLACEMENT ist ein auf Schweizer Verhältnisse adaptiertes Supported Employment Programm. Entscheidend ist unbefristete Begleitung durch den Job Coach. 3. Supported Employment soll Ergänzung bestehender Einrichtungen sein und nicht deren vollständiger Ersatz. 4. Erfahrungen nach 3,5 Jahren sind sehr positiv!

Bedingungen für eine erfolgreiche Integration Früherfassung, sorgfältige, rasche Abklärung Realitätsbezogene professionelle Platzierung in der freien Wirtschaft Anreiz-, Entlastungs- und Dienstleistungspaket für externe Einsatzfirmen Nachhaltige Betreuung, Begleitung durch Job Coach für Teilnehmende und Einsatzfirmen Krisenintervention Auch Eingliederung mit Rente Motivation und Kooperation aller Beteiligten

Implikationen für die Zukunft 1. Früherkennung reduziert Ausgrenzungsrisiko 2. Statt Fragmentierung Synchronisierung 3. Aufbau von Assessment-Zentren 4. Integration auf allgemeinen Arbeitsmarkt ist nicht für alle realistisch 5. Es braucht auch weiterhin breite Palette von Angeboten

Implikationen für die Zukunft 6. Mehr Anreize für Arbeitgeber 7. Stellenvermittlung alleine langt nicht 8. Nachhaltigkeit dank zeitlich unbefristeter Begleitung durch Job Coachs 9. Job Coachs werden Teil eines ambulanten Behandlungsteams 10. Haltungswechsel

Haltungswechsel Wer nicht passt, ausgegrenzt wird ausgegrenzt! wird, passt!

Sponsoren des JOB COACH PROJEKTs Schweizerische Nationalfonds Bundesamt für Sozialversicherung Stanley Thomas Johnson Stiftung Gottfried und Julia Bangerter-Rhyner Stiftung Bank Vontobel-Stiftung Dosenbach-Waser-Stiftung Zug Karl Mayer Stiftung Lundbeck (Schweiz) AG Organon Pharma AG Janssen-Cilag AG