Jahrespressegespräch bayernhafen Bamberg Presseinformationen 9. März 2006, bayernhafen Bamberg, Hafenstraße 1, 96052 Bamberg
Inhalt: bayernhafen Bamberg wächst gegen den Trend Gesamtumschlag legt um 10 Prozent auf 2,364 Millionen Tonnen zu Seite 3 Unter dem Dach der Bayernhafen GmbH & Co. KG Neue Rechtsform erhöht Flexibilität Seite 6 bayernhafen Bamberg Main-Donau-Kanal öffnet Wasserweg nach Süden Seite 7 Bayernhafen GmbH & Co. KG Logistikdrehscheiben und Gateways für Süd-Ost-Europa Seite 8 Fotomaterial Seite 10 2
bayernhafen Bamberg wächst gegen den Trend Gesamtumschlag legt um 10 Prozent auf 2,364 Millionen Tonnen zu Bamberg, März 2006 Der bayernhafen Bamberg schwimmt weiter auf der Erfolgswelle. Der Gesamtumschlag im Geschäftsjahr 2005 stieg um 10 Prozent auf 2,364 Millionen Tonnen. Damit hat sich der Hafen gegen den Trend entwickelt. Denn bundesweit ist das Transportaufkommen aller Verkehrsträger laut Hochrechnungen des Statistischen Bundesamtes um 0,2 Prozent im Vergleich zu 2004 gesunken. Der Schiffsgüterumschlag legte um 1,6 Prozent auf 450.000 Tonnen zu, obwohl mit 487 Güterschiffen 40 weniger vor Anker gingen als 2004. Auf der Schiene wurden 154.000 Tonnen verladen und damit in etwa genauso viel wie im Vorjahr (155.000 Tonnen). Beim Lkw-Verkehr verzeichnete der bayernhafen Bamberg ein Volumen von 1,760 Millionen Tonnen, was einem Plus von 13,5 Prozent entspricht. Diesen deutlichen Zuwachs führt Hafendirektor Johann Raab vor allem darauf zurück, dass wegen niedriger Wasserstände auf dem Rhein im letzten Quartal 2005 mehr Güter mit dem Lkw statt mit dem Binnenschiff transportiert wurden. Jobmaschine für Stadt und Region Den größten Teil der Fracht, die mit dem Schiff umgeschlagen wurde, machten Steine und Erden (137.000 Tonnen, minus 12,7 Prozent), land- und forstwirtschaftliche Erzeugnisse (127.000 Tonnen, plus 16,5 Prozent), Düngemittel (82.000 Tonnen, plus 13,9 Prozent) sowie andere Nahrungs- und Futtermittel (53.000 Tonnen, minus 3,6 Prozent) aus. Deutliche Zuwächse verzeichnete der Hafen vor allem beim Umschlag von Getreide sowie von Eisen und Metallen. Rückläufig war hingegen aufgrund von Absatzproblemen in der Porzellanindustrie das Aufkommen von Ton und Kaolin. Es dominierte der internationale Verkehr aus bzw. in Richtung Westen. 45 Prozent der Güterschiffe, die im bayernhafen Bamberg anlegten, fuhren unter niederländischer Flagge. Mit 75 angesiedelten Unternehmen und 4.000 mittelbar und unmittelbar Beschäftigten in den Bereichen Logistik, Recycling, IT, Bau und Dienstleistung zählt der bayernhafen Bamberg zu den 3
großen Arbeitgebern der Region Oberfranken. Jeder 17. Einwohner Bambergs verdient seinen Lebensunterhalt im Hafen, sagt Johann Raab. Die Bedeutung des Hafens ist nicht nur auf Bamberg beschränkt. Nach einer Untersuchung des Europäischen Entwicklungszentrums für Binnen- und Küstenschifffahrt reichen die Ausstrahlungseffekte von Häfen zum Teil weit über die Stadtgrenzen hinaus und betreffen Bereiche vom produzierenden Gewerbe über Kreditinstitute und Gebietskörperschaften bis hin zu Versicherungen. Demzufolge ist der bayernhafen Bamberg nicht nur Jobmaschine für die Stadt, sondern auch für die Region, so Johann Raab. Auf einer Gesamtfläche von 960.000 Quadratmetern stehen den Unternehmen sechs leistungsfähige Krananlagen mit einer Tragkraft von bis zu 45 Tonnen zur Verfügung. Eine 1.900 Meter lange Kaimauer, ein zehngleisiger Hafenbahnhof mit Rangierberg und elektrischem Stellwerk, 14 Kilometer Bahngleise sowie 8 Kilometer Verkehrs- und Ladestraßen gewährleisten einen Güterumschlag zwischen Schiff, Bahn und Lkw. Johann Raab: Der Hafen hat sich zu einer multimodalen Güter-Drehscheibe entwickelt, von der alle ansässigen Unternehmen profitieren. Künftig will der Hafen verstärkt auf den kombinierten Ladungsverkehr mit Wechselbrücken und Containern setzen. Vom Tourismus-Boom profitieren Ein ganz neues Geschäftsfeld erschließt der bayernhafen Bamberg mit der wachstumsträchtigen Personenschifffahrt. Die Zahl der Flusskreuzfahrten hat auf der 700 Kilometer langen Main-Donau-Linie zwischen Aschaffenburg und Passau rasant zugenommen. Von diesem Boom wollen wir profitieren, sagt Johann Raab. Er rechnet mit mehr als 30.000 Passagieren. 300 verbindliche Schiffsanmeldungen liegen bereits vor. Noch in diesem Monat sollen die ersten Schiffe im Hafen festmachen. Dort errichtet die bayernhafen Gruppe für rund 200.000 Euro eine Anlegestelle. Mit dem Bau wird voraussichtlich im April begonnen, Mitte des Jahres soll sie in Betrieb gehen. Bis zur endgültigen Fertigstellung gehen die Kreuzfahrtschiffe an Kai 3 vor Anker. Der Landungssteg der Stadt Bamberg am Main-Donau-Kanal kann nicht mehr genutzt werden, weil das Wasserstraßen-Neubauamt Aschaffenburg die Fahrrinne vertieft. Biodieselanlage geht Mitte 2006 in Betrieb Neues tut sich auch an anderen Stellen im Hafen. Der Handelsund Dienstleistungskonzern BayWa errichtet bis Mitte des Jahres Getreidesilos zwischen Lagerhaus- und Hafenstraße. Auf diesen Flächen standen bis 2005 Lagerhallen, die allerdings nicht mehr benötigt und daher abgerissen wurden. Vorangetrieben hat der 4
bayernhafen Bamberg im abgelaufenen Geschäftsjahr das Genehmigungsverfahren für den Bau einer Biodieselanlage. Mit den Arbeiten wurde Anfang 2006 begonnen. In Betrieb gehen soll die Anlage Mitte des Jahres. Schiffsverkehr 29 Tage auf Eis Frostige Temperaturen haben die Schifffahrt auf dem Main- Donau-Kanal fast einen Monat lang auf Eis gelegt. Vom 24. Januar bis 21. Februar war die Wasserstraße gesperrt. Die Folge: Im bayernhafen Bamberg herrschte Hochbetrieb, weil die Schiffe auf ihrem Weg Richtung Donau in Bamberg festsaßen und sich viele Reedereien entschieden, die Ladung in Bamberg zu löschen. Die Einbußen beim Schiffsgüterumschlag wegen der Sperrung hielten sich in Grenzen: Wurden in den ersten beiden Monaten 2005 noch 61.100 Tonnen umgeschlagen, waren es im Januar und Februar 2006 rund 57.100 Tonnen. Das entspricht einem Minus von 6,5 Prozent. Der Bahnumschlag hingegen legte im Januar im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4,3 Prozent auf 14.500 Tonnen zu. Zum letzten Mal musste der Main-Donau- Kanal 2002 für elf Tage gesperrt werden. 5
Unter dem Dach der Bayernhafen GmbH & Co. KG Neue Rechtsform erhöht Flexibilität Bamberg, März 2006 Der bayernhafen Bamberg gehört zusammen mit den Standorten Aschaffenburg, Nürnberg, Roth, Regensburg und Passau zur bayernhafen Gruppe, die seit dem 1. Juni 2005 als Bayernhafen GmbH & Co. KG firmiert. Die Eintragung ins Handelsregister erfolgte am 2. September. Mit der Umwandlung der Bayerischen Landeshafenverwaltung in eine GmbH & Co. KG wurden die Weichen für mehr Flexibilität gestellt. Das wiederum räumt der bayernhafen Gruppe zusätzliche unternehmerische Handlungsspielräume ein. Auf privatwirtschaftliche Beine gestellt, kann die Gruppe größere Investitionen leichter finanzieren und wie andere Häfen auch staatliche Fördergelder erhalten. Der Zugang zum Finanz- und Kapitalmarkt ist eine wichtige Voraussetzung, um an den sechs Hafenstandorten auch in Zukunft eine leistungsfähige Infrastruktur zu bieten, betont Joachim Zimmermann, Geschäftsführer der Bayernhafen GmbH & Co. KG. Außerdem besteht die Möglichkeit, sich an anderen Unternehmen zu beteiligen und neue Geschäftsfelder zu erschließen. Beschleunigt werden auch die operativen und strategischen Anpassungsprozesse. Bei allen Unternehmensentscheidungen entfällt künftig der Umweg über die zuständigen Ministerien. Denn an den einzelnen Standorten kann rascher auf neue Marktsituationen und sich ändernde Kundenwünsche reagiert werden. Kürzere Entscheidungswege garantieren unternehmerische Flexibilität und ein hohes Maß an Schnelligkeit, sagt Joachim Zimmermann. Standort für die Zukunft gut gerüstet Die bayernhafen Gruppe versteht sich als kundenorientierter Dienstleister mit ganzheitlicher Hafenlogistik und wird den eingeschlagenen Kurs konsequent fortsetzen. Johann Raab: Bamberg ist als Standort der bayernhafen Gruppe für die Zukunft gut gerüstet. Unser Ziel ist es, die trimodale Ausrichtung weiter zu optimieren und den Hafenverbund als Bindeglied zwischen den westeuropäischen Wirtschafszentren und den Wachstumsmärkten in Mittel- und Süd-Ost-Europa auszubauen. 6
bayernhafen Bamberg Main-Donau-Kanal öffnet Wasserweg nach Süden Stand: 08.03.2006 Zahlen, Daten, Fakten Hafenanlagen: - 960.000 m 2 Gesamtfläche; davon 185.000 m 2 Wasserfläche, 211.000 m 2 Straßenund Bahnfläche, 512.000 m 2 Ansiedlungsfläche - zwei Hafenbecken, 4.050 m Kaianlagen - 6 Krananlagen bis max. 45 Tonnen - Stetigförderer bis 300t/Std. - Containerumschlag trimodal Schiff/Bahn/ Lkw - 10-gleisiger Hafenbahnhof mit Rangierberg, elektrischem Stellwerk und 14 km Bahngleisen Güterumschlag: - 2,364 Mio. t gesamt (+ 10,1 %); davon 450.000 t Schiff (+ 1,6 %), 154.000 t Bahn (- 0,6 %), 1,76 Mio. t Lkw (+ 13,5 %) Wirtschaftsfaktor: - 75 angesiedelte Unternehmen mit etwa 4.000 direkt und indirekt Beschäftigten Lagerkapazität: Standort: Spezialdienste: Mitarbeiter: - 26 Betreiber: Hafendirektor: - 133.300 m 2 Lagerhausflächen und 267.200 m 2 Freilagerflächen, 36.000 m 3 Getreidesilos, 25.300 m 3 sonstige Schüttgütersilos, 3.500 m 3 Öltanks, 2.600 m 2 Kühlhaus - am Beginn des Main-Donau-Kanals und am Autobahnkreuz A 70/A 73, Anschluss an europaweite Güterzuglinie, 50 km zum internationalen Flughafen Nürnberg - Grundstücks- und Gebäudemanagement - Bayernhafen GmbH & Co. KG - Johann Raab 7
bayernhafen Gruppe Logistikdrehscheiben und Gateways für Süd-Ost-Europa Stand: 08.03.2006 Zahlen, Daten, Fakten Standorte: Hafenanlagen: - Aschaffenburg, Bamberg, Nürnberg, Roth, Regensburg, Passau - über 8 Mio. m 2 Gesamtfläche; davon mehr als 2 Mio. m 2 Verkehrsfläche, mehr als 4 Mio. m 2 sofort verfügbare oder bereits vergebene Ansiedlungsfläche sowie umfassende Erweiterungsfläche - 10 Hafenbecken, über 20 km Kaianlagen - 38 Krananlagen - Ro-Ro-Verladeeinrichtungen, Hafenbahnen, Schwergutumschlag Güterumschlag: - 22,961 Mio. t gesamt (+ 6,9 %); davon 5,733 Mio. t Schiff (+ 2,1 %), 2,592 Mio. t Bahn (- 3,9 %), 14,635 Mio. t Lkw (+ 11,2 %) Schiffsgüterverkehr nach Güterarten: - 1,063 Mio. t land-/forstwirtschaftliche Erzeugnisse; 1,337 Mio. t andere Nahrungs-/ Futtermittel; 191.429 t feste Brennstoffe; 399.882 t Erdöl/Mineralölerzeugnisse/ Gase; 614.457 t Erze und Schrott; 538.953 Eisen/Stahl- und NE-Metalle; 751.620 t Steine/Erden; 382.138 t Düngemittel; 189.607 chemische Erzeugnisse und 265.901 Fahrzeuge/Maschinen/ Halb- und Fertigwaren/sonstige Güter Wirtschaftskraft: Infrastruktur: - ca. 450 angesiedelte Unternehmen mit mehr als 13.000 Beschäftigten - Main, Main-Donau-Kanal und Donau als Bindeglied zwischen Nordseehäfen, Ruhrgebiet und Rhein-Main-Region im Norden und Bayern sowie den aufstrebenden Märkten Mittel-/Ost-Europas im Süden - ein enges Autobahn- und Schienennetz sowie die Nähe zum Luftdrehkreuz Frankfurt und zum Flughafen Nürnberg 8
Mitarbeiter: Betreiber: Geschäftsführer: - ca. 200 (insgesamt), davon 15 in der Holding - Bayernhafen GmbH & Co. KG, bzw. für den Betrieb der Häfen Nürnberg und Roth: Hafen Nürnberg-Roth GmbH (80 % Bayernhafen GmbH & Co. KG, 19 % Stadt Nürnberg, 1 % Stadt Roth) - Joachim Zimmermann 9