BEURTEILUNGS GESPRÄCHEN



Ähnliche Dokumente
Mitarbeitergespräche erfolgreich führen

Was sind Jahres- und Zielvereinbarungsgespräche?

Umgang mit Schaubildern am Beispiel Deutschland surft

Information zum Prüfungswesen Geprüfte(r) Logistikmeister(in) Handlungsspezifische Qualifikationen

Glaube an die Existenz von Regeln für Vergleiche und Kenntnis der Regeln

Erfahrungen mit Hartz IV- Empfängern

potential2 Mitarbeitergespräche als erfolgreiches Führungsinstrument 17. Januar 2013 Susanne Triebs-Lindner // Helmut Lindner Potentialhoch2 (Hamburg)

Information zum Prüfungswesen Geprüfte(r) Industriemeister(in) - Fachrichtung Metall / Elektrotechnik Handlungsspezifische Qualifikationen

Herzlich Willkommen zur Beobachter-Schulung

Führungsgrundsätze im Haus Graz

Fragebogen ISONORM 9241/110-S

Elternzeit Was ist das?

Arbeitshilfe "Tipps für Gespräche mit Vorgesetzten und KollegInnen" Was gilt für mich?

Erfolg im Verkauf durch Persönlichkeit! Potenzialanalyse, Training & Entwicklung für Vertriebsmitarbeiter!

27 Techniken der Gesprächsführung 28 Sorgen Sie für eine angenehme Gesprächsatmosphäre

Überblick: Einführung und betriebliche Umsetzung der Weiterbildung zu Prozess- oder Applikationsexperten in der Produktionstechnologie

Webseiten mit fragwürdigen Aufrufen von "spy & track" - Unternehmen

Großbeerener Spielplatzpaten

Wie ist das Wissen von Jugendlichen über Verhütungsmethoden?

VfW-Sachverständigenordnung

Seit über. Jahren WIR SIND KARTZFEHN. Leitlinien zur Führung und Zusammenarbeit

Fragebogen zur Mitarbeiterzufriedenheit in Rehabilitationskliniken

Versuch 3. Frequenzgang eines Verstärkers

Mitarbeiter/innen/gespräche an der Ruhr-Universität Bochum

Pädagogik. Melanie Schewtschenko. Eingewöhnung und Übergang in die Kinderkrippe. Warum ist die Beteiligung der Eltern so wichtig?

Sitzungsleitung. Dr. Urs-Peter Oberlin 1/5

Gesprächsleitfaden Mitarbeitergespräch (MAG) für Vorgesetzte

WENN DU DER GESAMTBEWERTER BIST

FAQ 04/2015. Auswirkung der ISO auf 3SE53/3SF13 Positionsschalter.

Die Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) TRBS 1111 TRBS 2121 TRBS 1203

Der Pflegefall tritt ein was tun?

Lernaufgabe Industriekauffrau/Industriekaufmann Angebot und Auftrag: Arbeitsblatt I Auftragsbeschreibung

Konzentration auf das. Wesentliche.

Sehr geehrter Herr Pfarrer, sehr geehrte pastorale Mitarbeiterin, sehr geehrter pastoraler Mitarbeiter!

Mind Mapping am PC. für Präsentationen, Vorträge, Selbstmanagement. von Isolde Kommer, Helmut Reinke. 1. Auflage. Hanser München 1999

Professionelle Seminare im Bereich MS-Office

Monatstreff für Menschen ab 50 Temporäre Dateien / Browserverlauf löschen / Cookies

Nachhaltigkeits- Check von Geldanlagen

Arbeitshilfen Messecontrolling Wie geht denn das?

6 Schulungsmodul: Probenahme im Betrieb

I.O. BUSINESS. Checkliste Effektive Vorbereitung aktiver Telefonate

Integrierte Dienstleistungen regionaler Netzwerke für Lebenslanges Lernen zur Vertiefung des Programms. Lernende Regionen Förderung von Netzwerken

D i e n s t v e r e i n b a r u n g über die Durchführung von Mitarbeiter/innen- Gesprächen

Checkliste. zur Gesprächsvorbereitung Mitarbeitergespräch. Aktivität / Frage Handlungsbedarf erledigt

Auswertung des Jahresabschlusses Bilanzanalyse 2

Die 100 wichtigsten Fragen zum Assessment Center

Arbeitsblatt IV/1.1: Was liegt in meiner Hand? Das Potenzial der Pflege einschätzen

Statuten in leichter Sprache

Bei der Tagung werden die Aspekte der DLRL aus verschiedenen Perspektiven dargestellt. Ich habe mich für die Betrachtung der Chancen entschieden,

Daten sammeln, darstellen, auswerten

Lehrer: Einschreibemethoden

Zukunftskonferenz. Behinderten-Sportverband Berlin e.v.

Ergebnis und Auswertung der BSV-Online-Umfrage zur dienstlichen Beurteilung

Würfelt man dabei je genau 10 - mal eine 1, 2, 3, 4, 5 und 6, so beträgt die Anzahl. der verschiedenen Reihenfolgen, in denen man dies tun kann, 60!.

(C)opyright 2009 by Jochen Vajda

Infoblatt Lehrer Organisation der Finanzierung und der Buchführung

QM: Prüfen -1- KN

Frauen und ihr Verständnis von Schönheit

1 Mathematische Grundlagen

Modellbildungssysteme: Pädagogische und didaktische Ziele

Meet the Germans. Lerntipp zur Schulung der Fertigkeit des Sprechens. Lerntipp und Redemittel zur Präsentation oder einen Vortrag halten

Die 7 wichtigsten Erfolgsfaktoren für die Einführung von Zielvereinbarungen und deren Ergebnissicherung

MuP-Arbeitshilfen. Kreativität organisieren Der innovative Prozess. Problem-Phase

Private Altersvorsorge

Checkliste zur Vorbereitung für die Führungskraft

FRAGE 39. Gründe, aus denen die Rechte von Patentinhabern beschränkt werden können

Neukundentest Versicherungen 2015 Zusammenfassung Gesamtmarkt

Reise durch die Welt der Comics Familien zu Besuch am Fumetto in Luzern

WinVetpro im Betriebsmodus Laptop

DIE ANWENDUNG VON KENNZAHLEN IN DER PRAXIS: WEBMARK SEILBAHNEN IM EINSATZ

Ergebnisse zur Umfrage GC MARKT-BLITZLICHT No. 6 Mitarbeiter gewinnen. 08. August 2014

Arbeitsblätter. Sinnvolle Finanzberichte. Seite 19

Sei dabei und schau nicht nur zu! -Freiwillige an die Schulen

Qualitätsbereich. Mahlzeiten und Essen

Wärmebildkamera. Aufgabe 1. Lies ab, wie groß die Temperatur der Lippen (am Punkt P) ist. ca. 24 C ca. 28 C ca. 32 C ca. 34 C

Wie stellen sich die Krankenkassen den Erfordernissen der UN-Konvention (Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen)?

Der Wunschkunden- Test

LIFO Kurzinformation zur Methode

Ist Fernsehen schädlich für die eigene Meinung oder fördert es unabhängig zu denken?

Bedienungsanleitung: Onlineverifizierung von qualifiziert signierten PDF-Dateien

Artenkataster. Hinweise zur Datenbereitstellung. Freie und Hansestadt Hamburg. IT Solutions GmbH. V e r s i o n

Das Werk einschließlich aller seiner Texte ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechts

Leitfaden zum Personalentwicklungsgespräch für pflegerische Leitungen

Träger : Kath. Kirchengemeinde St. Laurentius Bretten

Fragebogen: Abschlussbefragung

Anleitung über den Umgang mit Schildern

Bürgerhilfe Florstadt

Wärmebildkamera. Arbeitszeit: 15 Minuten

Lernerfolge sichern - Ein wichtiger Beitrag zu mehr Motivation

White. White Paper Wesentliche Merkmale der Ware oder Dienstleistung. White Paper. Wesentliche Merkmale der Ware und/oder Dienstleistung.

Coach me if you can! Iris Brockob & Frank Hoffmann Partnerschaft für Beratung, Training & Gestaltung

InnoFaktor Innovationsstrategien mittelständischer Weltmarktführer im demografischen Wandel

Was sind die Gründe, warum die Frau, der Mann, das Paar die Beratungsstelle aufsucht?

Triftstraße Rheda-Wiedenbrück Fon Fax Mitarbeitergespräche

Die sechs häufigsten Fehler

Informationsmanagement für die Produktion

Illustrierende Aufgaben zum LehrplanPLUS

DE 1 DE EUROPÄISCHER VERHALTENSKODEX FÜR MEDIATOREN

Festigkeit von FDM-3D-Druckteilen

Transkript:

PERSONALENTWICKLUNG POTENTIALBEURTEILUNG DURCHFÜHRUNG VON BEURTEILUNGS GESPRÄCHEN Beurteilung 5. Beurteilungsgespräch 1

Die 6 Phasen des Beurteilungsvorganges 1. Bewertungskriterien festlegen und bekannt geben Die Bewertungskriterien sollten allen Mitarbeitern am Beginn ihrer Beschäftigung mitgeteilt werden und Änderungen rechtzeitig bekannt gegeben werden. Dieses soll den Mitarbeitern ein Zielgerichtetes Verhalten ermöglichen. 2. Beobachtung Die Beobachtung sollte möglichst objektiv und unter Vermeidung bekannter Beurteilungsfehler erfolgen. Ein angemessener Zeitraum sollte zur Verfügung stehen. 3. Beschreibung Beschreibung des Beobachteten weitgehend wertfrei ohne bereits eine Vorbewertung vorzunehmen. Hier kann eine möglichst kurzer Zeitraum zwischen Beobachtung und Beschreibung (auch Momentbeschreibungen) das Filtern von Beobachtungen vermeiden. Beurteilung 5. Beurteilungsgespräch 2

4. Bewertung Die Bewertung sollte nach festen Kriterien stattfinden. Eine Überprüfung der Bewirtung auf bekannte Fehlerquellen sollte ein möglichst objektives Bild liefern. Hierbei ist auch auf Tendenzen des Mitarbeiters zu achten. Wichtig ist die Leistungen beurteilen, nicht die Person. Man sollte die Bewertung auch nicht durch andere Tätigkeiten unterbrechen und einen genügen großen Zeitraum einplanen. 5. Beurteilungsgespräch Das Hauptziel des Potentialbeurteilungsgespräches ist es, bestehende Stärken und Potentiale des Mitarbeiters herauszuarbeiten. Das Gespräch sollte gut vorbereitet sein und in einem angemessenen Rahmen stattfinden. Mit den Details werden Sie in dieser Mappe vertraut gemacht. 6. Auswertung Hier werden alle Informationen der Beurteilungsphasen unter Berücksichtigung noch laufender Maßnahmen strukturiert. Danach sollte eine möglichst objektive Auswertung erfolgen. Beurteilung 5. Beurteilungsgespräch 3

Das Beurteilungsgespräch In der Potentialbeurteilung Im Beurteilungsgespräch treffen zwei scheinbar objektive Meinungen aufeinander. Hier zeigt sich, inwieweit die Selbsteinschätzung des Mitarbeiters und die Einschätzung durch seinen Vorgesetzten abweichen. Während des Gespräches sind Fingerspitzengefühl und Menschenkenntnis und ein besonderes Maß von Aufmerksamkeit von äußerster Wichtigkeit. Der Vorgesetzte gibt dem Mitarbeiter seine Erwartungen in bezug auf Fähigkeiten und Leistungen bekannt und beschreibt die Zukunftschancen des Mitarbeiters im Unternehmen. Andererseits hat auch der Mitarbeiter die Möglichkeit, seine Pläne, Erwartungen und Einschätzungen seinem Vorgesetzten mitzuteilen. Der Vorgesetzte wiederum kann das Selbstwertgefühl und die Erwartungshaltung des Mitarbeiters bei zukünftigen Personalplanungen besser berücksichtigen. Das Hauptziel des Beurteilungsgespräches ist es, bestehende Stärken und Potentiale des Mitarbeiters herauszuarbeiten und diese im Interesse beider einzusetzen. Festgestellte Schwachstellen sind zu analysieren, Ursachen zu ermitteln und gemeinsame Maßnahmen ergreifen, diese zu beseitigen. Beurteilung 5. Beurteilungsgespräch 4

Damit gewinnt das Beurteilungsgespräch in Rahmen der Leistungsbeurteilung an Bedeutung. Im Vordergrund steht nicht das Lamentieren / wiederholte Diskutieren über Schwächen und Fehler in Vergangenheit und Gegenwart, sondern die zukunftsorientierte Verbesserung und Erweiterung bestehender und noch zu erlernender Fähigkeiten. Außerdem bildet das Gespräch in Verbindung mit der Leistungsbeurteilung eine erste Grundlage für die weitergehende Potentialerfassung. Das Thema Beurteilung ist mehr als andere Themen dazu geeignet, bei den Gesprächspartnern innere Spannungen, Hemmungen, Angriffs- oder Abwehrverhalten, Missverständnisse oder Misstrauen abzubauen, sofern ein positiver Verlauf erzielt wurde. Bei negativem Verlauf des Gespräches können diese Empfindungen in besonderem Maße hervorgerufen werden. Um diesem Ausgang vorzubeugen, sollte sich die Führungsperson bewusst darüber sein, dass sich Fragen der Beurteilung nicht nur mit Verstandes- und Vernunftargumenten behandeln lassen. Die Gesprächsführung sollte sich auch an dem Verhalten des Beurteilten orientieren. Ein emotional geführtes Gespräch sollte in jedem Fall vermieden werden, weil die Objektivität darunter leidet. Beurteilungsgespräche müssen, wenn sie erfolgreich verlaufen sollen, sorgfältig vorbereitet werden. Beurteilung 5. Beurteilungsgespräch 5

Die Vorbereitung Termin - Termin festlegen Mitarbeiter informieren - Mitarbeiter über Termin informieren - Mitarbeiter bitten sich auf das Gespräch vorzubereiten Rahmen festlegen - geeignete Räumlichkeiten - ausreichend Zeit bereitstellen - Störungen durch dritte vermeiden - 4 Augen- Gespräch - Unterlagen bereitlegen Informationen Informationen sammeln und strukturieren - Wann war die letzte Leistungsbeurteilung und mit welchem Ergebnis? - Was ist seitdem geschehen? - Welche positiven / negative Aspekte lassen sich erkennen? - Sind erweiterte Unterlagen erforderlich - Was ist das Gesprächsziel - Mit welchen Argumenten kann es einen negativen Verlauf bekommen - Was könnte der Mitarbeiter vorbringen Beurteilung 5. Beurteilungsgespräch 6

Der Ablauf des Beurteilungsgespräches 1. Eröffnung - sich auf den Gesprächspartner einstellen - eine zwanglose Atmosphäre schaffen 2. positive Punkte - nicht nach der Reihenfolge des Beurteilungsbogens gehen - positive Bewertungen und Veränderungen hervorheben - Bewertung konkret belegen - nur wesentliche Punkte ansprechen - die Leistungen beurteilen, nicht die Person 3. negative Punkte - nicht nach der Reihenfolge des Beurteilungsbogens gehen - negative Bewertungen zukunftsorientiert darstellen, wenn möglich und verlangt auch Lösungsmöglichkeiten anbieten / vorschlagen - Bewertung konkret belegen - nur wesentliche Punkte ansprechen - die Leistungen beurteilen, nicht die Person Beurteilung 5. Beurteilungsgespräch 7

4. Bewertung durch Mitarbeiter - zu Wort kommen lassen - interessierter und aufmerksamer Zuhörer sein (auch wirklich sein und nicht heucheln) - ggf. Nachfragen 5. Diskussion der Maßnahmen - es sollte eine konstruktive Diskussion stattfinden - Hilfestellungen nach dem Prinzip Hilfe zur Selbsthilfe leisten - ggf. konkrete Hinweise geben - Unterstützungsbereitschaft zeigen - Abschluss mit Ergebnis 6. Gesprächsabschluss - wesentliche Gesichtspunkte zusammenfassen - Gemeinsamkeiten und Unterschiede klarstellen - ggf. zeigen das die Beurteilung überdacht wird - gemeinsame Zielvereinbarung - Was unternimmt der Mitarbeiter? - Was unternimmt der Vorgesetzte? Beurteilung 5. Beurteilungsgespräch 8

Die Grundsätze des Beurteilungsgespräches mindestens einmal pro Jahr unter vier Augen ungestört kooperativ individuell beratend ziel- und leistungsbezogen Beurteilung 5. Beurteilungsgespräch 9