ACHTUNG: Vermeintlich entdeckte Regelmäßigkeiten in Aufgabenstellungen der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf zukünftige Aufgabenstellungen



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Transkript:

Klausur 23. August 2011 Finanzberichterstattung SS 2011 (IN BLOCKSCHRIFT) Name: Externes Rechnungswesen Vorname: Grundzüge der Bilanzierung Unterschrift Bachelor im Semester Diplom Wirtschaftsingenieurwesen BWLtQ mit Fachrichtung MB VUT ET Chem. Inf. BI Wirtschaftsmathematik Wirtschaftschemie Dies ist mein Versuch. Vorbemerkungen: Dauer der Klausur: 90 Minuten Erreichbare Punktzahl: 90 Punkte Bei jeder Aufgabe ist die maximal erreichbare ACHTUNG: Punktzahl in Klammern angegeben. Die Klausur umfasst 12 Seiten (ohne Deckblatt). Prüfen Sie, ob Sie ein vollständiges Exemplar erhalten haben. Tragen Sie auf jedem Aufgabenblatt oben rechts die Matrikelnummer ein. Aufgabenblätter ohne dass Matrikelnummer Sie sich den müssen Stoff nicht zuvor bewertet inhaltlich werden! bereits erarbeitet haben. Verwenden Sie zur Aufgabenlösung nur das mit dieser Klausur zur Verfügung gestellte Papier. Für Stoffsammlungen, Entwürfe usw. verwenden Sie bitte auch die unbedruckten Rückseiten der Aufgabenblätter. Geben Sie bei allen Aufgabenlösungen auch zu. deren Herleitung an, Lösungen ohne erkennbare Herleitung werden nicht gewertet! Sollten bei Ihnen während der Klausur klausurrelevante Unterlagen gefunden werden (bspw. Ordner unter dem Tisch ), wird dies als ein Täuschungsversuch gewertet und mit allen rechtlichen Konsequenzen anderes verfolgt. behaupten, zu denken geben... Erlaubte Hilfsmittel: nicht programmierbare Taschenrechner unkommentierte Gesetzestexte Die hier zur Verfügung gestellten Altklausuren sollen nur ein zusätzliches Angebot zur Klausurvorbereitung sein. Eine sinnvolle Nutzung setzt voraus, Vermeintlich entdeckte Regelmäßigkeiten in Aufgabenstellungen der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf zukünftige Aufgabenstellungen Der jedes Semester wiederkehrende Vorwurf, dass die eigene Klausur ja ganz anders gewesen sei, als alle Klausuren zuvor, sollte allen, die etwas Die Lösungshinweise erheben ausdrücklich nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Viel Erfolg! Alle Angaben ohne Gewähr! Aufgabe 1 2 3 4 5 6 7 Punkte 9 12 8 20 19 8 14 90 erreichte Punktzahl

1. Aufgabe: Grundlagen des Jahresabschlusses [9 Punkte] Welche Berichtselemente sind im Rahmen des Jahresabschlusses einer großen Kapitalgesellschaft zu erstellen? Nennen Sie diese und geben Sie die wesentlichen gesetzlichen Regelungen zu deren Gliederung bzw. zu deren Inhalt an. Nennen Sie außerdem ihre jeweilige Funktion. 1/12

2. Aufgabe: Basiselemente der Bilanzierung Bilanzieller Ansatz [12 Punkte] a) Was ist allgemein unter dem Begriff der Bilanzierungsfähigkeit zu verstehen? [2 Punkte] b) Es können zwei Arten der Bilanzierungsfähigkeit unterschieden werden. Welche sind das und wie lauten die wesentlichen Fragen, die bei der Prüfung der jeweiligen Bilanzierungsfähigkeit zu beantworten sind? [4 Punkte] c) Für welche Sachverhalte bestehen handelsrechtliche Bilanzierungsverbote? Zählen Sie diese auf und geben Sie die jeweilige gesetzliche Regelung dazu an (Paragraph mit Absatz und ggf. Satz oder Nr.). [6 Punkte] 2/12

3. Aufgabe: Bewertungsvereinfachungsverfahren [8 Punkte] a) Eine Fotodruckerei hat zu Beginn des Jahres 2010 noch 2.000 Bögen Fotopapier mit einem Wert von 13,60 pro Bogen auf Lager. Die Geschäfte laufen gut, so dass während des Geschäftsjahres immer wieder so viele Bögen verbraucht werden, dass in regelmäßigen Abständen neues Fotopapier beschafft werden muss. Folgende Tabelle zeigt die Vorgänge im Lager: Monat Zugänge [Bögen] (Monatsanfang) Abgänge [Bögen] (Monatsende) Anschaffungskosten [ /Bogen] Januar 8.000 3.000 15,20 Februar 2.500 März 3.500 April 10.000 2.000 12,40 Mai 3.000 Juni 2.000 Juli 7.000 2.000 14,60 August 1.500 September 2.000 Oktober 5.000 2.000 12,80 November 2.500 Dezember 3.000 Ermitteln Sie den Gesamtwert des im Lager befindlichen Papiers zum 31.12.2010 sowie den jeweiligen Durchschnittspreis pro Bogen nach dem Verfahren des gewogenen Durchschnitts. [5 Punkte] Durchschnittspreis pro Bogen = 13,71 /Bogen Lagergesamtwert = 41.130,00 3/12

Das Handelsgesetzbuch räumt mehrere Möglichkeiten zur Bewertungsvereinfachung ein. Nennen Sie diese und geben Sie die entsprechenden gesetzlichen Regelungen dazu an (Paragraph mit Absatz). [3 Punkte] 4/12

4. Aufgabe: Fremdkapital und Rechnungsabgrenzung [20 P] a) Komplettieren Sie die Aussagen durch die passenden Begriffe. [6 Punkte] 1) Wird die KFZ Versicherung für ein Jahr im Voraus gezahlt, muss am Jahresende ein in der Bilanz angesetzt werden. 2) Ist eine Verpflichtung entstanden, deren Höhe nicht genau zu bestimmen ist, muss i.d.r. eine passiviert werden. 3) Wird ein Darlehen aufgenommen, welches nach 5 Jahren in voller Höhe zurückzuzahlen ist, wird eine ausgewiesen. 4) Unter dem Begriff Fremdkapital werden und zusammengefasst. 5) sind keine Vermögensgegenstände, sondern Posten für die gilt: Erst Einnahme, dann Ertrag. 6) Nur Vorgänge sind tatsächlich als Rechnungsabgrenzungsposten in der Bilanz auszuweisen. Vorgänge sind dagegen nicht als Rechnungsabgrenzungsposten, sondern unter oder zu erfassen. b) Beschreiben Sie kurz auf welche Art und Weise und aus welchem Grund die im Folgenden beschriebenen Sachverhalte Auswirkungen auf die Bilanz 2010 der Dienst AG haben. Geben Sie ggf. an, mit welchem Betrag und an welcher Position auf der Passivseite die Sachverhalte in der Handelsbilanz der Dienst AG (Bilanzstichtag 31.12.2010) ihren Niederschlag finden? [14 P] 1) Die Dienst AG hat aus einem Wareneinkauf vom 23.12.2010 noch eine ausstehende Zahlung i.h.v. 23.800 inkl. Umsatzsteuer, die bis zum 10.06.2011 zu zahlen ist. Innerhalb einer Frist von 40 Tagen, kann sie ein Skonto von 2 % in Anspruch nehmen. 2) Durch einen Teilschaden im Getriebe kann eine Baumaschine der Dienst AG seit Oktober 2010 nur noch in einer Fahrstufe gefahren werden. Da sie aber noch dringend auf einer Baustelle gebraucht wurde, ist die Reparatur, für die etwa 20.000 an Kosten anfallen werden, auf März verschoben worden. 5/12

3) Am 31.12.2010 wurde der Dienst AG noch ein Darlehen i.h.v. 150.000, mit einer Laufzeit von 15 Jahren abzüglich eines Disagios von 4 % ausgezahlt. Der vereinbarte jährliche Zins liegt bei 4,5 %. 4) Der durch die Dienst AG angestrengte und bereits laufende Prozess gegen die Beton & Co. KG auf Schadenersatz wegen mangelhafter Lieferung, mit dem Gerichtskosten i.h.v. 10.000 verbunden sind, wird 2011 wahrscheinlich verloren gehen. 5) Von einem Kunden wurde aufgrund einer Garantieverpflichtung Ware zurückgenommen. Er erhielt dafür eine in 2011 einlösbare Gutschrift über 5.000. 6) Seit 2010 schließt die Dienst AG für ihre Transporte keine Versicherung für Untergang bzw. Beschädigung des eigenen Transportgutes mehr ab. Die eingesparte Prämie beträgt 15.000. Nach der Erfahrung der vergangenen Jahre muss im Durchschnitt alle fünf Jahre mit einem größeren Unfall gerechnet werden, der Schäden am eigenen Transportgut zwischen 20.000 und 100.0000 verursacht. 7) Die Dienst AG hat von einem Kunden eine Anzahlung i.h.v. 50.000 auf von ihm bestellte, aber erst im Jahr 2011 zu liefernde Waren, erhalten. 6/12

8) Für das gesamte Jahr 2011 hat die Dienst AG einen Liefervertrag mit der Bau AG geschlossen, der vorsieht, dass die Dienst AG der Bau AG monatlich 16 Fertiggaragen zum Preis von je 8.000 liefert. Im Dezember 2010 zeichnet sich ab, dass durch gestiegene Rohstoffpreise die Herstellungskosten pro Garage bei der Dienst AG bei 8.500 liegen werden. 9) Die Dienst AG hat im August 2010 zwei endfällige Kredite in Fremdwährung mit einer Laufzeit von 10 Jahren aufgenommen. Die Kredite belaufen sich, umgerechnet in Euro, auf: 400.000 bei einer Bank in Japan und 300.000 bei einer Bank in Australien. Allerdings haben sich Wechselkursschwankungen ergeben, so dass für den Yen ein Kursrückgang um 8 % und für den australischen Dollar ein Kursanstieg von 4 % zu verzeichnen ist. 10) Die aus dem abgelaufenen Geschäftsjahr resultierenden Garantieverpflichtungen (Garantiefrist von 12 Monaten) werden erfahrungsgemäß noch Kosten i.h.v. 100.000 verursachen (pauschale Bewertung). Die Geschäftsleitung der Dienst AG sieht sich wegen des Konkurrenzdrucks auch weiterhin gezwungen, neben den Garantieleistungen noch Kulanzleistungen zu erbringen, deren Höhe auf 10 % der Kosten für Garantieverpflichtungen geschätzt wird. Diese fallen i.d.r. zwischen dem 13. und 24. Monat nach der Veräußerung an. Der durchschnittliche Marktzinssatz der vergangenen 7 Geschäftsjahre beträgt 5 %, der aktuelle Marktzins für vergleichbare Transaktionen 3 %. 7/12

6. Aufgabe: Periodengerechte Abgrenzung [8 Punkte] Für den Bau ihres neuen Verwaltungsgebäudes nahm die Dienst AG am 02.01.2010 einen Kredit zu folgenden Konditionen auf: Kreditbetrag 600.000 Auszahlungsbetrag 560.000 Kreditzins 3 % pro Jahr Laufzeit 4 Jahre Rückzahlung des Kreditbetrages am Ende der Laufzeit. a) Wie bezeichnet man den Unterschiedsbetrag zwischen Kredit und Auszahlungsbetrag? Wie ist der Differenzbetrag zu behandeln, wenn im Jahr 2010 ein möglichst hoher Gewinn erzielt werden soll? Nennen Sie die gesetzliche Regelung, die dieses Vorgehen ermöglicht. Wie werden die Unternehmensergebnisse der Folgejahre betragsmäßig von dieser Vorgehensweise beeinflusst? [6 Punkte] b) Welche andere Möglichkeit zur Behandlung des Differenzbetrages käme außerdem in Betracht? [1 P] c) Welchem Bereich ist die Entscheidung für die eine oder andere Möglichkeit der Handhabung zuzuordnen? [1 P] 8/12

7. Aufgabe: Ergebnisermittlung, -verwendung und -ausweis [19 Punkte] Erstellen Sie für die Kunterbunt AG die GuV nach dem Gesamtkostenverfahren. Wenden Sie dabei die Vorschriften an, die für große Kapitalgesellschaften gelten. (Auch wenn die Zahlenwerte aus Vereinfachungsgründen dieser Größenklasse nicht entsprechen.) Folgende Informationen stehen Ihnen zur Verfügung: Die Rechnungsbeträge für verkaufte Produkte betrugen 618.800 (inkl. USt). Es wurden 20.00 Skonto auf den Netto Warenwert geltend gemacht. Die Fertigen Erzeugnisse hatten einen Anfangsbestand von 40.000 und einen Endbestand von 110.000. Bei den unfertigen Erzeugnissen belief sich der Anfangsbestand auf einen Wert von 55.000 und der Endbestand auf 45.000. Im Rahmen der Produktion wurden Holz und andere Materialien im Wert von 68.000 verarbeitet und insgesamt fielen Löhne i.h.v. 82.000 an. Weiterhin wurde durch die Produktion ein leistungsabhängiger Verschleiß der Maschinen i.h.v. 40.000 verursacht. Die Mieteinnahmen für eine auf dem Betriebsgrundstück stehende fremdgenutzte Lagerhalle belaufen sich auf 37.000. Durch die Anlage kurzfristiger Liquiditätsüberschüsse in Aktien konnte das Unternehmen einen Spekulationsgewinn i.h.v. 19.000 erzielen. Demgegenüber mussten für laufende Kredite 60.000 Zinsen gezahlt werden. Die Steuern für die firmeneigenen Kraftfahrzeuge belaufen sich auf 12.000. Der Ertragssteuersatz liegt bei 18 %. Im vorhergehenden Geschäftsjahr ergab sich ein Verlust i.h.v. 10.000. Dieser musste in voller Höhe vorgetragen werden. Das gezeichnete Kapital des Unternehmens beträgt 600.000. Die Kapitalrücklage beläuft sich auf 58.000 Gewinnrücklagen bestanden bisher nicht. Aus der Kapitalrücklage wurden keine Beträge entnommen. Vorstand und Aufsichtsrat wollen 50 % des verfügbaren Jahresüberschusses in die Gewinnrücklagen einstellen; der Rest soll ausgeschüttet werden. Ermitteln Sie das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit sowie das Jahresergebnis. Überführen Sie dann das ermittelte Jahresergebnis unter Berücksichtigung der Ergebnisverwendung in das Bilanzergebnis. Stellen Sie außerdem die Bilanzierung des Eigenkapitals dar. 9/12

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8. Aufgabe: Jahresabschlussanalyse [14 Punkte] a) Nennen Sie die Erkenntnisziele und die jeweils zugehörigen Bereiche der Bilanzanalyse. Differenzieren Sie dabei in Bilanzanalyse im engeren und im weiteren Sinne. [6 Punkte] b) Berechnen Sie anhand der auf der nächsten Seite gegeben Informationen die folgenden Kennzahlen. Benutzen sie dazu die Ermittlungsformeln, die Sie im Vortrag zur Jahresabschlussanalyse kennengelernt haben und geben Sie die Ermittlungsformeln auch in Worten an [8 Punkte]: 1) Liquidität 1. Grades 2) Liquidität 2. Grades 3) Umsatzrentabilität 4) Eigenkapitalrentabilität Liquidität 1. Grades = 25,00 % Liquidität 2. Grades = 113,00 % Umsatzrentabilität = 3,48 % Eigenkapitalrentabilität = 5,35 % 11/12

Bilanz zum 31.12.2010 Aktiva Mio Passiva Mio A. Anlagevermögen A. Eigenkapital I. Immaterielle Vermögensgegenstände 0 I. gezeichnetes Kapital 300 II. Sachanlagen 588 II. Kapitalrücklage 139 III. Finanzanlagen 164 III. Gewinnrücklagen 115 752 IV. Bilanzgewinn 22 576 B. Umlaufvermögen I. Vorräte 123 B. Rückstellungen 358 II. Forderungen und davon kurzfristig 46 sonstige Vermögensgegenstände 254 davon langfristig 180 C. Verbindlichkeiten 216 III. Wertpapiere 0 davon kurzfristig 38 IV. Kassenbestand, Bundebankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks 21 Gesamtvermögen 1.150 Gesamtkapital 1.150 398 Gewinn und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2010 Mio Umsatzerlöse 2.980 Verminderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 31 sonst. betriebl. Erträge 90 Materialaufwand 1.648 Personalaufwand 815 Abschreibungen 94 sonst. betriebl. Aufwendungen 378 sonst. Zinsen und ähnliche Erträge 25 Zinsen u. ähnl. Aufwendungen 29 Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 100 außerordentl. Ergebnis 30 Steuern vom Einkommen und Ertrag 40 Jahresüberschuss 30 Verlustvortrag 2 Einstellungen in die Gewinnrücklagen 6 Bilanzgewinn 22 Außerdem liegen Ihnen noch die folgenden Vorjahreswerte (vom 31.12.2009) vor: Aktiva Mio Passiva Mio Anlagevermögen 664 Eigenkapital 546 Umlaufvermögen 442 Fremdkapital 560 Gesamtvermögen 1.106 Gesamtkapital 1.106 12/12