Standort: Basel Brugg Olten Prüfung: Rechnungswesen DozentIn: Pia Schaad Datum: 16. April 2012 Zeit: Dauer: Hilfsmittel: Hinweise: 08.00-10.00 Uhr 120 Minuten Taschenrechner (netzunabhängig, mit ausschliesslich numerischer Anzeige) Bitte versehen Sie alle Blätter mit Ihrem Namen. Schreiben Sie Ihre Lösungen direkt in die Aufgabenblätter. Der Weg zu Ihrer Lösung muss klar ersichtlich sein. Die Reihenfolge der Lösung ist Ihnen freigestellt. Schreiben Sie Ihre Lösung nur auf der Vorderseite der Blätter. Falls der Platz nicht reichen sollte, erhalten Sie weitere Blätter. Verwenden Sie keine eigenen Blätter! Schreiben Sie nicht mit Bleistift. Punkte: Note: Unterschrift Erstkorrektur: Unterschrift Zweitkorrektur: Seite 1 von 13
Weitere Hinweise, bitte beachten Sie: Verwenden Sie bei der Aufgabe 1 nur die im Kontenplan aufgeführten Konten. Die Mehrwertsteuer (Umsatz- und Vorsteuer; derzeit 8%) ist jeweils nur dort zu buchen, wo sie ausdrücklich ausgewiesen ist. Beachten Sie die jeweils angegebenen Rundungsregeln. Als allgemeine Rundungsregel für Franken-Beträge gilt: auf 5 Rappen runden. Bei allen Berechnungsaufgaben muss der Lösungsweg klar ersichtlich sein. Punkteverteilung Aufgabe 1 Geschäftsvorfälle Teil A Teil B 2 Kalkulation im Warenhandel Teil A Teil B 3 Bilanzkennzahlen 4 Aktiengesellschaft: Gewinnverwendung 5 Betriebsabrechnung Gesamt Punkte 21 Punkte 5 Punkte 6 Punkte 4 Punkte 14 Punkte 8 Punkte 23 Punkte 81 Punkte Seite 2 von 13
Aufgabe 1: Buchungen Hinweis: Die nachfolgenden Teilfragen A und B sind unabhängig voneinander lösbar. Teilfrage A Erstellen Sie für die nachfolgenden Geschäftsfälle für das Jahr 2012 die Buchungssätze. Beachten Sie, dass Buchungen, welche frühere Geschäftsjahre betreffen, nicht anzugeben sind. Sofern nichts anderes angegeben wird, können Sie davon ausgehen, dass die Geschäftsfälle das aktuelle Geschäftsjahr betreffen. Für die Buchungssätze dürfen ausschliesslich folgende Konti verwendet werden: Kasse, Post, Bank, Wertschriften, Debitoren, Delkredere, Transitorische Aktiven, Warenvorräte, Beteiligungen, Mobiliar, Fahrzeuge, Wertberichtigung Fahrzeuge, Immobilien Kreditoren, Transitorische Passiven, Darlehen, Hypothek, Aktienkapital Warenertrag, Warenaufwand, Finanzaufwand, Abschreibungen, Debitorenverluste, Immobilienaufwand, Finanzertrag, Immobilienertrag, Übriger Betriebsaufwand, Wertschriftenertrag, Wertschriftenaufwand, Neutraler Ertrag. Mehrwertsteuer (Umsatz- und Vorsteuer) ist nicht zu berücksichtigen. 1. Es wird per 30.6. die jährlichen Hypothekarzinsen von 5% (nachschüssig) auf der Hypothek über SFr. 800 000.- via Bankkonto gezahlt. Zudem wird die Hypothek um SFr. 200 000.- erhöht, um die Erneuerung der Heizanlage zu finanzieren. Die Kosten in Höhe von SFr. 200 000.- sind zu ¼ wertvermehrend. Das Geschäft wird über das Bankkonto abgewickelt. Allfällige Abgrenzungen am Jahresende müssen nicht gebucht werden. 2. Vor 7 Jahren wurde eine Beteiligung von 55% an einem Konkurrenten für SFr. 2 800 000.- gekauft. Aus kartellrechtlichen Gründen muss diese Beteiligung nun wieder veräussert werden. Ein Investor zahlt SFr. 3 000 000.- auf unser Bankkonto ein. Während den 7 Jahren wurden keine Abschreibungen oder Wertberichtigungen vorgenommen. Seite 3 von 13
3. Der Lieferant Kaiser-Ausstattung in Wien liefert Mobiliar im Wert von 4000 Euro auf Kredit. Die Rechnung wird zum Kurs von 1.20 eingebucht. 4. Die Rechnung des Mobiliarlieferanten Kaiser-Ausstattung bezahlen wir per Bank. Die Bank rechnet mit einem Tageskurs von 1.22. Die Zahlung und die Kursdifferenz sind zu buchen. 5. Am 1. November werden überschüssige liquide Mittel in eine 4% Anleihe angelegt. Die Bankabrechnung sieht folgendermassen aus: Kauf CHF 20 000.- 3% Anleihe, Zinstermin 30.6., Kurs 98,5% 19 700. + Marchzins 200. + Spesen 120. Bankbelastung 20 020. Marchzins und Spesen sind erfolgswirksam zu verbuchen. 6. Vom Lieferanten Bloch erhalten wir am 15. November Ware gegen Rechnung im von SFr. 27 000.-. Am 25. November begleichen wir nach Abzug von 2% Skonto per Banküberweisung die Lieferantenrechnung. Seite 4 von 13
7. Einem Kunden werden Waren im Wert von SFr. 4 000.- geliefert. Zwei Monate nach Rechnungsstellung erhalten wir einen Bescheid über die Zahlungsunfähigkeit des Kunden. Die Forderung wird sofort abgeschrieben. Da im aktuellen Geschäftsjahr die Zahlungsmoral stark nachgelassen hat, passen wir die Wertberichtigung auf aktuelle Forderungen am Jahresende von 3% auf 5% an. Der Debitorenbestand betrug zu Beginn und am Ende des Jahres SFr. 50 000.-. 8. Die Fahrzeuge werden indirekt degressiv (20 % vom Buchwert pro Jahr) abgeschrieben. Der Anschaffungswert betrug SFr. 116 250.-, der Buchwert am Anfang des Geschäftsjahres betrug SFr. 93 000.- 9. Zum Jahresabschluss beträgt der Kurswert aller Wertschriften SFr. 120 000.-. Das Konto zeigt Ende Jahr vor Abschlussbuchung einen Wert von SFr. 121 100.-. 10. Am 31.12. ist die Rechnung von einer Warenlieferung im von SFr. 9 800.- noch nicht eingetroffen. Seite 5 von 13
Teilfrage B Sie müssen einem Kollegen, der im 3. KV-Lehrjahr bei der KMU Meier GmbH tätig ist, bei der Frage helfen, ob die nachfolgenden Geschäftsvorfälle der Meier GmbH erfolgswirksam oder erfolgsunwirksam sind. Kreuzen Sie jeweils die richtige Antwort an. Punktevergabe: ½ Punkte gibt es für jede richtige Antwort, -12 Punkte für eine falsche Antwort, keine Antwort gibt 0 Punkte, Minimalpunktezahl bei dieser Aufgabe sind 0 Punkte, Maximalpunktezahl sind 5 Punkte. 1. Meier GmbH erhält eine Stromrechnung. Nr. Geschäftsfälle erfolgswirksam erfolgsunwirksam 2. Kauf von Waren gegen Barzahlung. 3. Kauf eines Transportfahrzeugs auf Kredit im von 165 000 Franken. 4. Zahlung der Rechnung von Nr. 3 über Postcheckkonto. 5. Verkauf der Waren von Nr. 2 an einen Kunden auf Kredit. 6. Banküberweisung an einen Lieferanten. 7. Ein Kunde zahlt seine Rechnung. 8 Meier GmbH leitet die Betreibung gegenüber dem Kunden Moser ein und zahlt den Betreibungsvorschuss in Höhe von 200 Franken bar. 9. Meier GmbH gewährt einem Mitarbeiter ein Darlehen. 10. Die Betreibung gegenüber dem Kunden Schneider ist erfolglos geblieben. Meier GmbH erhält einen Verlustschein im von 7 500 Franken. Seite 6 von 13
Aufgabe 2: Kalkulation im Warenhandel Hinweis: Die nachfolgenden Teilfragen A und B sind unabhängig voneinander lösbar. Teilfrage A Vervollständigen Sie die nachfolgenden Kalkulationsschemen. Achten Sie auf die korrekten Vorzeichen. Wareneinkauf Bruttogewinn = Warenaufwand = Reingewinn = + Reingewinn = Nettoerlös Teilfrage B Eine Handelsfirma erzielt einen Umsatz (zu Verkaufspreisen) von 816 000 Franken. Die Gemeinkosten betragen 140 000 Franken und der Bruttogewinn entspricht 27,5% vom Einstandspreis. Wie gross ist der Reingewinn? Berechnungen aufzeigen. Ihre Lösung: Seite 7 von 13
Aufgabe 3: Bilanzkennzahlen Die Schlumberger AG erwirtschaftete im laufenden Jahr einen Gewinn von 240 000 Franken und weist Ende des Jahres folgende Schlussbilanz II auf: Aktiven Schlussbilanz II Passiven Flüssige Mittel Debitoren Vorräte Fahrzeuge Mobiliar Betriebsgebäude 400 000 680 000 920 000 700 000 900 000 2 400 000 Kreditoren Kurzfristiges Darlehen Hypotheken Aktienkapital Gesetzliche Reserven 800 000 400 000 1 600 000 2 500 000 700 000 Total 6 000 000 Total 6 000 000 AUFGABENSTELLUNG: a) Berechnen Sie die angegebenen Kennzahlen. b) Kommentieren Sie die Kennzahlen Liquiditätsgrad 2 und Fremdfinanzierungsgrad. Ihre Lösung: Kennzahl Formel Ihre Zahlen Resultat Fremdkapital*100% Gesamtkapital Fremdfinanzierungsgrad Eigenkapital- Rentabilität Gewinn*100%Eigenkapital Seite 8 von 13
Fortsetzung Aufgabe 3 Liquiditätsgrad 2 (Flüssige Mittel + Forderungen)*100% Kurzfristiges Fremdkapital Liquiditätsgrad 3 Umlaufvermögen * 100% Kurzfristiges Fremdkapital Anlagedeckungsgrad 2 Eigenkapital + langfr. Fremdkapital) * 100% Anlagevermögen Kommentar zu Liquiditätsgrad 2 Fremdfinanzierungsgrad Seite 9 von 13
Aufgabe 5: Aktiengesellschaft - Gewinnverwendung Die Generalversammlung der Peter AG hat am 14. April 20_1 folgendem Gewinnverwendungsplan zugestimmt: Gewinnvortrag vor Gewinnverwendung SFr. 550 000.- - Zuweisung an die gesetzlichen Reserven SFr. 280 000.- - 8%-Dividende SFr. 250 000.- Gewinnvortrag nach Gewinnverwendung SFr. 20 000.- Am 15. April 20_1 wird die Dividende abzüglich der Verrechnungssteuer von 35% durch Banküberweisung den Aktionären ausgeschüttet. Am 5. Mai 20_1 begleicht Peter AG bei der Eidg. Steuerverwaltung die Verrechnungssteuer durch Banküberweisung. AUFGABENSTELLUNG a) Führen Sie das Journal der Peter AG: Ihre Lösung: Journal: Datum Text Soll Buchung Haben 14.4.20_1 Reservezuweisung 14.4.20_1 Dividendenzuweisung 15.4.20_1 Auszahlung der Nettodividende 15.4.20_1 Gutschrift Verrechnungssteuer 5.5.20_1 Banküberweisung der Verrechnungssteuer an die Eidg. Steuerverwaltung b) Die Straumann AG besitzt einen Anteil von 20% am Aktienkapital der Peter AG. Führen Sie das Journal der Straumann AG für die Bankgutschrift der Dividendenauszahlung. Berücksichtigen Sie ebenfalls die Verrechnungssteuer. Ihre Lösung: Text Soll Buchung Haben Seite 10 von 13
Aufgabe 5: Betriebsabrechnung Sie können die Fragestellung b losgelöst von Ihrer Lösung zur Fragestellung a lösen. Beachten Sie dazu bei der Teilfrage b den Hinweis. Erstellen Sie eine Betriebsabrechnung (Betriebsabrechnungsbogen) für die Firma Red Socks. Die Firma produziert rote Sportsocken für Damen und Herren. Folgende Angaben der Firma stehen zur Verfügung: Die Einzelkosten und die Gemeinkosten sind im untenstehenden BAB bereits eingetragen. Die Kostenstellen werden wie folgt auf die Kostenträger abgewälzt: die Gemeinkosten der Materialstelle im Verhältnis der Einzelmaterialkosten, die Gemeinkosten der Fertigungsstelle im Verhältnis der Einzellohnkosten. die Verwaltungs- und Vertriebsgemeinkosten im Verhältnis der Herstellkosten Verkauf Lagerveränderung: Zunahme Halbfabrikatebestand Sportsocken Herren zu Herstellkosten SFr. 70 000 Abnahme Halbfabrikatebestand Sportsocken Damen zu Herstellkosten SFr. 10 000 Abnahme Fertigfabrikatebestand Sportsocken Herren zu Herstellkosten SFr. 15 000 Abnahme Fertigfabrikatebestand Sportsocken Damen zu Herstellkosten SFr. 20 000 Erlös: Sportsocken Herren SFr. 420 000.- Sportsocken Damen SFr. 445 000.- AUFGABENSTELLUNG a) Vervollständigen Sie den Betriebsabrechnungsbogen (Text und Beträge) und weisen Sie folgende Resultate aus: Herstellkosten der Produktion Herstellkosten der fertigerstellten Produkte Herstellkosten der verkauften Produkte Selbstkosten Erfolg pro Kostenträger und im Total b) Berechnen Sie die Zuschlagssätze der Kostenstellen. Hinweis für die Berechnung der Zuschlagssatzes der Verwaltungs- und Vertriebsstelle: Sollten Sie den Betriebsabrechnungsbogen nicht vollständig gelöst haben, können Sie für die Berechnung des Zuschlagssatzes der Verwaltungs- und Vertriebsstelle wie folgt vorgehen: Geben Sie die Formel für die Berechnung an. Weil Sie jetzt evtl. den BAB nicht vollständig gelöst haben, fehlt Ihnen jetzt eine Zahl. Nehmen Sie deshalb zum Berechnen des Zuschlagssatzes für die fehlende Zahl selbst einen Wert an. Schreiben Sie bei der Lösung hin, mit welchem, von Ihnen angenommen Wert Sie den Zuschlagssatz berechnen. Seite 11 von 13
IHRE LÖSUNG a) Betriebsabrechnungsbogen Kostenstellen Kostenträger Text Kosten Materialstelle Fertigungsstelle Verwaltung + Vertrieb Sportsocken Herren Sportsocken Damen Einzelmaterial 460 000 260 000 200 000 Einzellöhne 143 000 80 000 63 000 Gemeinkosten 270 568 41 400 188 760 40 408 Total I 873 568 41 400 188 760 40 408 340 000 263 000 Seite 12 von 13
b) Zuschlagssätze Seite 13 von 13