E.ON Smart Sim Brennwertverfolgung in Verteilnetzen

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Transkript:

Nr. 18 Adacor Brancheninformation Ausgabe 18 OKTOBER 2013 Erdgasinfrastruktur heute und morgen E.ON Smart Sim Brennwertverfolgung in Verteilnetzen Nachhaltigkeit ADACOR-Fortschrittsbericht für UN Global Compact Cloudbase Reverse-Proxy von ADACOR überzeugt mit neun Top-Modulen Sicherheit So schützen Sie sich vor Phishing-Angriffen

BTS Nr. 18 Cyber-Kriminalität auf der Spur (ab Seite 26) So schützen Sie sich vor Phishing-Angriffen Inhalt 3 EDITORIAL 4 UN Global Compact ADACOR veröffentlicht Fortschrittsbericht 7 TEAMWORK Das Infrastrukturteam der ADACOR 10 KANBAN Teil 3: Erstellung eines Anwendungs-Prototypen 14 E.ON New Build & Technology Brennwertverfolgung in Verteilnetzen mit SmartSim 20 Kommunikation bei ADACOR Interne Newsletter 22 Cloudbase Entwicklung der neun hochfunktionalen Proxy-Module 26 Phishing Cyber-Kriminalität auf der Spur 30 ADACOR AKTUELL ADACOR tritt Initiative Cloud Services Made in Germany bei

expect more kiki radicke Leitung Marketing ADACOR Hosting GmbH Liebe Leserinnen und Leser, gleich zu Beginn des Goldenen Oktobers erhalten Sie die 18. Ausgabe der Behind The Scene mit Neuigkeiten rund um die Themen ADACOR, Hosting-Projekte, IT-Management und Technik. Gerade wieder brandaktuell sind Phishing-Angriffe. Selbst 15 Jahre nachdem Cyber-Piraten die ersten Feldzüge gegen uns Internetnutzer führten, kann von Entwarnung keine Rede sein. Im Gegenteil: Heute zählt Phishing zu einer der größten Gefahren im Netz. Leider begnügen sich die skrupellosen Online-Banditen nicht mehr mit Angriffen auf unsere Computer, wenn wir im Internet surfen oder E-Mails abrufen. Auch mobile Endgeräte allen voran das Smartphone haben es ihnen angetan. Das McAfee Labs Team, das in einem vierteljährlichen Report vor neuen Phishing- Betrugsvarianten warnt, hat jüngst herausgefunden, dass das Vorkommen Android basierender Schadprogramme zwischen dem ersten und zweiten Quartal 2013 um 35 % zugenommen hat. Die Verbreitung von SMS-stehlender Banking-Malware, betrügerischen Dating- und Unterhaltungs-Apps, Apps zum Zweck des Datendiebstahls sowie als nützliche Anwendungen getarnte schädliche Apps unterstützen dieses Wachstum. Kein Wunder, dass die Experten des Bundeskriminalamtes fest damit rechnen, dass der Betrug durch Phishing weiter ansteigen wird. Der Reiz, schnell und einfach Profit zu machen, wirkt für Cyber-Kriminelle wie ein Magnet. Mittlerweile tummeln sich im Hacker-Milieu nicht mehr nur IT-Cracks, sondern die einfache Umsetzung lockt zunehmend Kleinkriminelle ohne Spezialkenntnisse an. Zudem beobachten die Kriminalisten eine Zunahme an super organisierten Cyber-Gangs. Fakt ist, wir Internetnutzer müssen uns gegen das Phishing zur Wehr setzen. Aber was können wir tun, um derartige Angriffe zu identifizieren und mit welchen Mitteln können wir uns vor dem Diebstahl unserer Daten schützen? Auf Seite 26 dieser BTS-Ausgabe erfahren Sie es. Ich wünsche Ihnen eine entspannte Indian-Summer-Zeit und viel Spaß beim Lesen. Ihre Kiki Radicke impressum Herausgeber: ADACOR Hosting GmbH Emmastraße 70 A 45130 Essen Geschäftsführung: Thomas Wittbecker Andreas Bachman Patrick Fend Alexander Lapp Kontaktdaten: Telefon: +49 69 905089-0 Telefax: +49 69 905089-29 E-Mail: magazin@adacor.com Internet: www.adacor.com Chefredakteurin: Kiki Radicke, ADACOR Redaktion: Josephine Alberts, Hamburg Carla Breidenstein, Frankfurt Design: kinoblau, Düsseldorf www.kinoblau.de Druck: Althoff Druck, Soest www.althoff-druck.de Bildnachweis: Stocksy istockphoto Thinkstock Open Grid Europe GmbH 2013 ADACOR

4 BTS Nr. 18 Unternehmerische Verantwortung ADACOR erstellt ersten Fortschrittsbericht für UN Global Compact Der Global Compact, gegründet im Jahr 2000 vom damaligen Generalsekretär der vereinigten Nationen Kofi Annan, ist ein weltweites Übereinkommen zur sozialen und ökologischen Gestaltung der Globalisierung. Er ist eine strategische Initiative der UN für Unternehmen, die sich im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit zur Einhaltung zehn grundlegender Prinzipien hinsichtlich Menschenrechte, Arbeitsbedingungen, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung verpflichten wollen. Die ADACOR Hosting GmbH bekennt sich öffentlich zu diesen Prinzipien und ist seit dem 29.05.2012 offizielles Mitglied des UN Global Compact. Eine Auflage für die Mitglieder der Initiative ist die Veröffentlichung eines jährlichen Fortschrittsberichts (Communication on Progress, COP) hinsichtlich der Einhaltung dieser Prinzipien. ADACOR hat seit ihrem Beitritt nun erstmals einen solchen Bericht verfasst.

5 ππdie Geschäftsführer der ADACOR, Thomas Wittbecker, Andreas Bachmann, Alexander Lapp und Patrick Fend, sowie der gesamte Mitarbeiterstamm der ADACOR Hosting GmbH identifizieren sich voll und ganz mit den zehn Prinzipien des UN Global Compact und engagieren sich nachhaltig dafür, dass diese Prinzipien in den Arbeitsalltag des Unternehmens einfließen. Dies gelingt nicht zuletzt auch durch den angeregten regelmäßigen Austausch der Geschäftsführer mit den Mitarbeitern. Die Bedeutung des UN Global Compact für das Unternehmen wird mit den Mitarbeitern diskutiert. So wird die Einbettung der zehn Prinzipien in die Arbeitsabläufe und die Unternehmenskultur von allen Abteilungen des Unternehmens unterstützt und gefördert. Mit der Unterstützung des UN Global Compact möchte ADACOR aktiv daran mitwirken, die Globalisierung ökologisch nachhaltig, menschenwürdig und verantwortungsvoll zu gestalten. Es gilt, die Menschenrechte zu achten, die Rechte der Arbeitnehmer zu wahren, unsere Umwelt zu schützen sowie Korruption und Bestechung zu bekämpfen. Diesen Grundwerten hat sich ADACOR verschrieben und stärkt diese unternehmensintern durch inzwischen zahlreiche implementierte Vorkehrungen und Regelungen. Die Maßnahmen sind im Rahmen der Mitgliedschaft im UN Global Compact einmal jährlich in einem Fortschrittsbericht zu dokumentieren. Schließlich geht es nicht um Lippenbekenntnisse, sondern darum, die Prinzipien ernsthaft, glaubwürdig und sichtbar mit Leben zu füllen. Im Folgenden sind die wichtigsten, bisher von ADACOR getroffenen Maßnahmen kurz skizziert. Der vollständige Fortschrittsbericht ist in Kürze auf der ADACOR-Homepage und der Seite des UN Global Compact veröffentlicht. Alle getroffenen und implementierten Prozesse werden dabei regelmäßig von der Geschäftsführung in Management-Meetings kontrolliert und deren sinnvolle Umsetzung überprüft. Darüber hinaus sollen die zehn Prinzipien des UN Global Compact ein fester Bestandteil der betriebsinternen Weiterbildung werden, um sie so dauerhaft und wirksam in der Unternehmensphilosophie und -strategie zu verankern. Menschenrechte Im Zentrum der internationalen Menschenrechte stehen die Freiheit, die Gleichheit und die Würde aller Menschen sowie das Anrecht auf Gleichbehandlung. Die ADACOR Hosting GmbH verpflichtet sich, diese Maximen im Hinblick auf ihre eigenen Mitarbeiter und den unternehmensspezifischen Wertschöpfungsprozess einzuhalten. Im Unternehmenskontext bedeutet das konkret, dass ADACOR die Rahmenbedingungen dafür schafft, dass alle Angestellten sowie das soziale Umfeld des Unternehmens ein selbstbestimmtes Leben führen können, und zwar durch das Einbringen der eigenen Leistungsfähigkeit in Verbindung mit einer entsprechend fairen Vergütung. Maßnahmen: Arbeitsabläufe, Prozesse und Kapazitätsmanagement der ADACOR sind darauf ausgerichtet, dauerhafte Überlastungen von Mitarbeitern zu verhindern. Die ADACOR Hosting GmbH fördert das Projekt Wasserrucksack Paul, welches die Wasserversorgung in Dritte-Welt-Ländern unterstützt. Es besteht eine Partnerschaft mit einem Kinderheim in Essen zur Förderung und Unterstützung sozial schwacher Kinder.

6 BTS Nr. 18 Arbeitsnormen Die ADACOR Hosting GmbH versichert, die von der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen festgelegten Prinzipien und Rechte in der Arbeitswelt zu schützen und zu beachten. Das Unternehmen arbeitet aktiv daran, die soziale Gerechtigkeit sowie Menschen- und Arbeitsrechte nach seinen Möglichkeiten voranzutreiben. Maßnahmen: Die Kommunikationsstrukturen ermöglichen und fördern einen regen Austausch zwischen der Geschäftsführung und den Mitarbeitern. Die absolute Gleichstellung von Frau und Mann ist für das Unternehmen selbstverständlich (dies gilt auch für Gehaltsverhandlungen). Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird für jeden Mitarbeiter angestrebt. Die ADACOR ist Mitglied im Unternehmensnetzwerk Erfolgsfaktor Familie. Umweltschutz Das Thema Umweltschutz ist für die ADACOR Hosting GmbH ein wesentlicher Bestandteil der Firmenpolitik. Ein intensives Engagement hinsichtlich eines nachhaltigen Geschäftsbetriebs ist für ADACOR selbstverständlich. So ist es dem Unternehmen ein Anliegen, auch in Zukunft positive Beiträge zum Schutz der Umwelt zu leisten. Maßnahmen: Durch das Nachhaltigkeitsprogamm der ADACOR werden die Rechenzentren mit höchster Energieeffizienz genutzt. 100 % des bezogenen Stroms stammen aus erneuerbaren Energien. Das Unternehmen bezieht für den Bürostandort Offenbach zu 100 % Ökostrom von Greenpeace-Energy. Um den CO 2 -Ausstoß auszugleichen, der bei Reisen und dem Einsatz der Dienstwagen entsteht, nutzt die ADACOR die CO 2 -Kompensation von atmosfair. (www.atmosfair.de) Korruptionsbekämpfung Die ADACOR Hosting GmbH legt eindeutig fest: Korruption wird in keiner Form und unter keinen Umständen toleriert! Die Geschäftsführung der ADACOR bekräftigt diese Grundhaltung des Unternehmens gegenüber den Mitarbeitern und der Öffentlichkeit. Maßnahmen: Für die Mitarbeiter werden regelmäßige Audits und Schulungen zum Thema Sicherheit und Compliance abgehalten. Ein erfolgreich implementiertes Risikomanagement hilft im Vorfeld, kritische Prozesse zu erkennen und Gegenmaßnahmen einzuleiten. Freiwillige Prüfung des Jahresabschlusses und der Buchhaltungsdaten durch einen Wirtschaftsprüfer. Thomas Wittbecker Geschäftsführer CEO ADACOR Hosting GmbH Kaiserleistraße 51 63067 Offenbach am Main Telefon +49 69 905089-24 Telefax +49 69 905089-29 E-Mail thomas.wittbecker@adacor.com Internet www.adacor.com

7 Die Teams der ADACOR Das Infrastrukturteam Arbeit an der technischen Basis der ADACOR Beim letzten Mal haben wir Ihnen einen ersten Überblick über die Rolle der einzelnen ADACOR-Teams im Zusammenhang mit der Serviceerbringung gegeben. Diesmal möchten wir ganz gezielt das Infrastrukturteam in den Fokus der Betrachtung rücken. Als eine Art betriebsinterner Dienstleister legt es die technische Basis für die Umsetzung sämtlicher Kundenprojekte. ππvier Mitarbeiter, inklusive des verantwortlichen Geschäftsführers und CTO der ADACOR Patrick Fend, bilden das für die erfolgreiche Realisation von Kundenprojekten, sehr bedeutsame Team. Dabei ist das Infrastrukturteam das kleinste Team der ADACOR: Das Team fungiert als eine Art interner Dienstleister und kümmert sich um die grundlegenden Infrastrukturen, die benötigt werden, um überhaupt Hosting anbieten und betreiben zu können. Ohne dieses Team würden unsere Services nicht funktionieren, macht Patrick Fend deutlich. Den Anfang unserer Arbeit bildet zu Beginn eines jeden neuen Projektes oder Services immer eine sorgfältige Kapazitätsplanung. Wir müssen regelmäßig überprüfen, ob die von uns im Rechenzentrum angemietete Fläche für unsere Zwecke noch ausreicht, und machen uns Gedanken zur Strukturierung dieser Flächen. Für eine effiziente Kapazitätsplanung ist es von besonderer Bedeutung, dass das Infrastrukturteam bezüglich neu geplanter Projekte regelmäßig Input vom Betriebs- und Managementteam erhält. Insbesondere dann, wenn z. B. an Ausschreibungen teilgenommen wird, die eine größere Infrastruktur benötigen. Derartige Projekte müssen frühzeitig in die Kapazitätsplanung mit einbezogen werden, um alle vorbereitenden Arbeiten rechtzeitig durchführen zu können. Denn ein Problem bei den Rechenzentrumsflächen besteht beispielsweise darin, dass mehr Platz als Kühlleistung zur Verfügung steht. Das bedeutet, dass pro gemieteter und in sich geschlossener Server-Suite lediglich eine bestimmte Leistungsmenge genutzt werden kann. Ist diese ausgeschöpft, können dort keine weiteren Server aufgebaut werden, selbst wenn der Raum noch halb leer ist.

8 BTS Nr. 18 Ist die Kapazitätsplanung abgeschlossen und die benötigte Rechenzentrumsfläche vorhanden, werden diese Räume vom Rechenzentrum leer an ADACOR übergeben. Sie sind zu diesem Zeitpunkt lediglich mit Doppelboden, Strom und Kühlung ausgestattet. Dann plant das Team, wie dieser Raum an das ADACOR- Netz angebunden wird. Hier geht es primär darum, das Netz aus anderen bereits gemieteten Server-Suiten in diesen Raum zu verlegen. Beim Aufstellen der Racks muss im Anschluss u. a. berücksichtigt werden, wo Kalt- bzw. Warmgang entlanglaufen, d. h. wo kalte Luft zugeführt und warme wieder abgeleitet wird. Als Nächstes geht es um die Strom- und Netzwerkverkabelung der Racks. Pro Rack werden dabei mindestens zwei Switches benötigt, mit deren Hilfe das Netz verteilt wird. Wenn dieser Schritt abgeschlossen ist, folgt sukzessive der Aufbau der zentralen Infrastrukturen für die Basisdienste (Monitoring, Backup und Firewall). Dies umfasst die Konzeption des Gesamtnetzes inklusive Setup und Wartung aller Router und Switches sowie die Konfiguration und den Betrieb der für den jeweiligen Dienst benötigten Infrastrukturen. Hierzu gehören auch das gesamte Netzmanagement, Softwareinstallation und -pflege, die kontinuierliche Kontrolle aller Strukturen sowie die Überwachung des gesamten Netzwerk-Traffics. Bei Bedarf entwickelt das Team auch individuelle Monitoring- und Backup-Scripte und stellt deren reibungslose Funktion im laufenden Betrieb sicher. Auch der Betrieb der VMware-Plattform und Storage-Systeme, die die Basis für die ADACOR Cloud Services darstellen, sowie die Anbindung und Konfiguration des Content Delivery Networks fällt in den Verantwortungsbereich des Infrastrukturteams. Ein weiteres wichtiges Aufgabengebiet des Infrastrukturteams ist die Recherche rund um die Themen Infrastruktur- Hardware und neue Netzwerktechnologien. Hier schreitet die Entwicklung rasant voran und der Daten-Traffic steigt von Jahr zu Jahr. Man bedenke nur, dass früher Server an einer 128-Kilobit-Standleitung betrieben wurden, erinnert sich Patrick Fend. Das steigerte sich dann langsam. Dann waren es zehn Megabit, 100 Megabit und schließlich ein Gigabit. Und wo stehen wir heute? Heute ermöglichen wir für unsere Server teilweise eine Zehn-Gigabit-Anbindung. Im Rahmen der Vorarbeit gilt es deshalb stets herauszufinden, welche Hardware für die Zwecke der ADACOR am besten geeignet ist. Auch Energieeffizienz und Kosten spielen hierbei eine Rolle. Als interner Dienstleister hat das Infrastrukturteam zwar meistens keinen direkten Kundenkontakt, dennoch leistet es einen maßgeblichen Beitrag zur erfolgreichen Realisation der Kundenservices. Die Leistung des Infrastrukturteams besteht vor allem darin, ein solides technisches Fundament bereitzustellen. Auf dessen Basis werden anspruchsvolle individuelle Hosting-Szenarien realisiert. Außerdem unterstützt das Infrastrukturteam das Betriebsteam im Rahmen der Kundenservices durch seine interne 24/7-Rufbereitschaft. Etwaig auftretende Probleme können so schnellstmöglich behoben werden, das Infrastrukturteam kennt die Möglichkeiten des Netzes am besten und vermag deshalb bei Problemen wertvolle Hilfestellungen zu geben. Gleiches gilt für den Presales-Prozess, erklärt Patrick Fend: Es ist für uns wichtig, Projekte frühzeitig auf ihre tatsächliche Machbarkeit hin zu überprüfen. Schließlich wollen wir unseren Kunden gegenüber keine leeren Versprechungen machen. Damit die in unseren Angeboten kommunizierten Lösungsansätze Hand und Fuß haben, ist der Input aller Teams und somit auch des Infrastrukturteams für das Unternehmen von großer Bedeutung. Denn wir legen Wert darauf, unseren Kunden nur fundierte und sorgfältig ausgearbeitete Lösungsansätze anzubieten. So bleiben unseren Kunden und uns böse Überraschungen im Rahmen der konkreten Servicerealisation erspart. Kernaufgaben des Infrastrukturteams Kapazitätsplanung Ausbau der Cages in den Rechenzentren Überwachung des Stromverbrauchs und Zusammenarbeit mit den Rechenzentrumsbetreibern Konfiguration und Betrieb der Netze/Firewalls/des Monitorings/der Backup-Infrastruktur Kontrolle/Überwachung der Routing- und Netzwerk-Infrastruktur Entwicklung von individuellen Monitoring- und Backup-Scripten Überwachung der Backups Betrieb der VMware-Plattform und Storage-Systeme Anbindung/Konfiguration des Content Delivery Networks Research im Bereich Infrastruktur-Hardware und neue Netztechnologien Support des Betriebsteams Unterstützung beim Presales

9 KUNDE MANAGEMENT BETRIEBSTEAM ENTWICKLUNGS- TEAM IT-SICHERHEITS- TEAM INFRASTRUKTUR- TEAM RECHENZENTRUM Patrick Fend Geschäftsführer CTO ADACOR Hosting GmbH Kaiserleistraße 51 63067 Offenbach am Main Telefon +49 69 905089-23 Telefax +49 69 905089-29 E-Mail patrick.fend@adacor.com Internet www.adacor.com

10 BTS Nr. 18 Kanban-Artikelserie: Teil 3 Erstellung eines Anwendungs-Prototypen Nachdem die Anforderungen an das Kanban-Tool klar waren und die Konzeption abgeschlossen war, begannen wir, einen ersten Prototypen zu entwickeln. In diesem Beitrag berichten wir über unsere Vorgehensweise und auf welche Schwierigkeiten wir gestoßen sind. ππda das neue Tool in unser bestehendes Intranet (XPMS) integriert werden sollte, war der Anfang relativ einfach. Das Framework des XPMS ist modular aufgebaut und erleichtert den Entwicklern die Programmierung neuer Module. Als Programmiersprache nutzen wir im Back-End PHP und zur Oberflächenprogrammierung im Front-End ExtJS in der Version 4.2. Diese Kombination erlaubt es uns, Hello-World - Module mit nur zwei Datenbank-Einträgen, fünf Zeilen Code und wenigen Klicks in der Entwicklungsumgebung zu erstellen und so in das XPMS zu integrieren. Der Start ist damit in wenigen Minuten möglich - auch wenn noch jegliche Funktion fehlt. Abb. 1: Die typischen Kanban-Spalten

11 Abb. 3: Kartenansicht ausgeklappt Abb. 2: Kartenansicht eingeklappt Die Entwicklung der Oberfläche Wir begannen damit, die Oberfläche entsprechend den Anforderungen zu gestalten und mit Funktionen zu versehen. Zum Entwickeln von ExtJS-Tools bietet der Hersteller Sencha das Programm Sencha Architect an. Hiermit lassen sich Bedienelemente, wie man sie aus anderen Oberflächen kennt (Fenster, Buttons, Eingabefelder etc.), relativ einfach zu einem ansprechenden Tool zusammenfügen und mit Funktionen ausstatten. Um das Kanban-Tool zu entwickeln, nutzten wir als Hauptelement ein sogenanntes Gridpanel (eine Tabelle) (Abb. 1). In dieser Tabelle wurden keine Zahlen oder Texte dargestellt, sondern eine Abbildung der vom Kanban-Prinzip bekannten Karten. Diese bestehen aus unterschiedlichen Bedienelementen. Jede Karte hat eine Textzeile, in der der Titel der Karte, der Name des zugehörigen Projektes und das Kürzel des evtl. zugeordneten Mitarbeiters, angezeigt werden. Weitere Informationen, wie z. B. die Priorität, einen langen Beschreibungstext, einen Kartentyp (z. B. Bug oder Feature), einen zugeordneten Auftrag aus unserer Auftragsverwaltung oder eine Schätzung, wie lange man für den Task braucht, den die Karte abbildet, wurden auf der Karte ergänzt. Eine Karte soll nicht nur Informationen, sondern auch Funktionen bieten. Eine Kommentarfunktion, die Möglichkeit zum Anhängen von Dateien und eine direkte Verknüpfung mit der Zeiterfassung wurden daher implementiert. Die Karten sind zu groß Durch die Menge der Informationen und Funktionen wären die Karten unhandlich groß geworden und dem Benutzer hätten nur wenige Karten auf einmal angezeigt werden können. Wir priorisierten die Informationen und Funktionen und entwickelten zwei unterschiedliche Kartenansichten (siehe Abb. 2 und 3).

12 BTS Nr. 18 Abb. 4: Wechsel der Kartenansicht

13 Eine kleine Ansicht mit wichtigen Informationen für den ersten Blick und eine große Ansicht mit ausführlichen Informationen und einer Verlinkung zur Detailansicht. Diese Detailansicht erlaubt die vollständige Verwaltung der Karte und enthält alle Informationen. Zum Wechseln der Kartenansicht reicht ein Klick auf die Karte (Abb. 4). Zusätzlich erweiterten wir unser Haupt-Gridpanel um eine Toolbar (eine Symbolleiste), mit welcher der Benutzer die angezeigten Karten filtern kann. Zusätzlich ist es möglich, diese Filter als Vorlage zu speichern. Verschiedene Abteilungen Verschiedene Anforderungen Problematisch war, dass das Kanban-Board im ganzen Unternehmen eingesetzt werden sollte, aber jede Abteilung eigene Anforderungen an die Verwaltung der Aufgaben definiert hat. So gibt es z. B. im Kanban-Board für das Management die Spalte Warten auf Stakeholder, die in der Softwareentwicklung nicht benötigt wird. Aus dieser Anforderung entstanden sogenannte Workmodels (abteilungsspezifische Kanban-Boards). Jede Abteilung kann ihre Arbeitsabläufe so individuell definieren und mit entsprechenden Spalten abbilden. Weiterhin wurden auch die Karten-Typen von Workmodel zu Workmodel unterschiedlich aufgebaut. Einen Kartentyp Bug, wie es ihn z. B. in der Softwareentwicklung gibt, wird natürlich im Management nicht benötigt. Um das Kanban-Prinzip so originalgetreu wie möglich umzusetzen, lassen sich die Karten zwischen den verschiedenen Spalten per Drag-&-Drop einfach verschieben. Die Oberfläche steht und jetzt? Die neu entwickelte Oberfläche benötigt ein Backend, um die Funktionalitäten in der darunter liegenden Datenbank abzubilden. Grundfunktionen, wie das Speichern und Löschen von Karten, sowie Kommentarfunktionen wurden im Backend programmiert und an die Oberfläche angebunden. Eine Besonderheit, die auf Teamleiterebene angefragt wurde, fand im Backend spezielle Beachtung. Beim Verschieben von Karten können nun, abhängig vom Workmodel, unterschiedliche Funktionen hinterlegt werden, die durch die ausgeführte Aktion initiiert werden. So kann z. B. definiert werden, dass eine Karte nur in eine andere Spalte verschoben werden kann, wenn dieser Karte ein Mitarbeiter zugeordnet wurde. Das System sendet nach erfolgreicher Aktion in diesem Fall zusätzlich eine E-Mail an den Mitarbeiter, um ihn über die Aktion zu informieren. Fazit Mit dem Abschluss der Arbeiten am Backend hatten wir einen ersten Prototypen geschaffen, in dem testweise Karten angelegt, bearbeitet und verschoben werden konnten. Die Verwendung von ExtJs zur Realisierung der dynamischen Aktionen und Oberflächen wie Fenster, Auto-Fill-Elemente, Drag-&-Drop von Karten sowie das Darstellen von Aktionsfenstern beim Verschieben von Karten erwies sich als eine gute Wahl. Der Prototyp zeigte schon in diesem Stadium, wie flexibel die Architektur des Kanban-Tools ist. Nächster Teil: Der Feinschliff und die finalen Hürden. Sebastian Krack Teamleiter Softwareentwicklung ADACOR Hosting GmbH Kaiserleistraße 51 63067 Offenbach am Main Telefon +49 69 905089-2107 Telefax +49 69 905089-29 E-Mail sebastian.krack@adacor.com Internet www.adacor.com

14 BTS Nr. 18 E.ON: Erdgasinfrastruktur heute und morgen SmartSim Brennwertverfolgung in Verteilnetzen1 Die aktuellen Entwicklungen, wie das Zusammenwachsen des europäischen Gasmarktes und das vermehrte Einspeisen von Biogas und Wasserstoff in das Erdgasnetz, führen zu Schwankungen in der Gasqualität, welche die Energieversorger vor neue Herausforderungen in Bezug auf die Abrechnung ihrer Energiemengen stellt. Denn zur genauen Abrechnung wird neben der verbrauchten Menge der Brennwert des Gases zu Grunde gelegt. Wie aber lässt sich dieser angesichts der Einspeisung von unterschiedlichen Gasqualitäten in das Versorgernetz ermitteln? Die E.ON hat hierzu das neue Verfahren SmartSim entwickelt, das die verlässliche und genaue Brennwertverfolgung in Verteilnetzen unterstützt und somit eine solide Basis für die korrekte Abrechnung von Endkunden legt. 1 Diese Kurzfassung des Artikels wurde auf der Basis des ausführlichen Fachberichtes Brennwertverfolgung in Verteilnetzen. Teil 1 Entwicklung und Validierung des Verfahrens erstellt; erschienen in: gwf-gas Erdgas 9/11, S. 552 ff.

15 ππdurch das Zusammenwachsen der nationalen Märkte zu einem europäischen Gasmarkt in Verbindung mit einem steigenden Import von verflüssigtem Erdgas (LNG), das per Schiff nach Europa transportiert wird, werden bereits seit einigen Jahren zunehmende Schwankungen der Gasbeschaffenheit und somit auch des Brennwertes der transportierten Erdgase beobachtet. Die Energiewende tut ihr Übriges hinzu. Aktuell gibt es in Deutschland ca. 7.500 Biogas-Anlagen, von denen etwa 100 jährlich ca. 600 Millionen Kubikmeter zu Erdgasqualität aufbereitetes Bioerdgas in das Gasnetz einspeisen. Dieser Wert soll sich wenn es nach der Bundesregierung geht in den kommenden Jahren noch verzehnfachen. Bis 2020 sollen jährlich etwa 6 Milliarden Kubikmeter Bioerdgas in das Erdgasnetz eingespeist werden. Derzeit wird das eingespeiste Biogas auf den im Netz vorherrschenden Brennwert durch Zumischung von Propan angepasst. Ein aufwendiges und vor allem kostspieliges Verfahren. Zumal durch die Zumischung von Propan zusätzliche CO 2 -Emissionen verursacht werden deutschlandweit derzeit ca. 30.000 t pro Jahr. 2 Ein weiterer Ansatz, der vor dem Hintergrund der Energiewende verfolgt wird, ist das sogenannte Power-to- Gas-Verfahren. Hier geht es darum, eine Speichermöglichkeit für überschüssigen Strom zu finden, der aus regenerativen Energien (z. B. Wind- oder Solarenergie) gewonnen wurde. Mittels Elektrolyse wird hier Strom in Wasserstoff umgewandelt, der dann wiederrum in das Gasnetz eingespeist werden kann. Alle diese Entwicklungen führen zu variierender Gasbeschaffenheit. Neue Anforderungen bringt diese Entwicklung vor allem in Bezug auf die korrekte Abrechnung mit sich, denn durch die Einspeisung unterschiedlicher Gasqualitäten ist es schwer, den genauen Brennwert beim Kunden zu ermitteln. Dieser wird jedoch für die exakte Energiebestimmung benötigt. Ein möglicher Weg wäre sicherlich der vermehrte Einsatz von Messtechnik. Diese ist jedoch teuer und die Kosten würden auf die Kunden umgelegt werden. Deshalb hat die E.ON New Build & Technologie GmbH ein alternatives Verfahren hierzu entwickelt: die rechnerische Verfolgung des Brennwertes in Regional- und Verteilnetzen. Power to Gas Was ist das? Der Begriff Power to Gas steht für ein Konzept, bei dem überschüssiger Strom dazu verwendet wird, per Wasserelektrolyse Wasserstoff zu produzieren und bei Bedarf in einem zweiten Schritt unter Verwendung von Kohlendioxid (CO 2 ) in synthetisches Methan umzuwandeln. Als Speicher für dieses Methan und bis zu einem gewissen Volumenanteil auch des elementaren Wasserstoffs könnte die bestehende Erdgasinfrastruktur, also das Gasnetz mit den angeschlossenen Untertagespeichern, verwendet werden. Die Idee, Wasser mittels Elektrolyse in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff zu spalten, ist nicht neu. Sie hat aber vor dem Hintergrund der Energiewende mit der Umstellung auf größtenteils fluktuierende erneuerbare Energien an Bedeutung gewonnen. Denn neben dem Netzausbau und einem intelligenten Last- und Erzeugungsmanagement wird erheblich mehr Speicherkapazität notwendig sein, um die Fluktuation von Sonneneinstrahlung und Wind bei der Stromerzeugung ausgleichen zu können. Für den kurzzeitigen Ausgleich sind Pumpspeicherkraftwerke eine gute Lösung. Deren Kapazität in Deutschland ist jedoch begrenzt. Die Langzeitspeicherung ist deshalb eine große Herausforderung für die Transformation der Energieversorgung, erläuterte Matthias Kurth, Präsident der Bundesnetzagentur, die Bedeutung des Themas. Quelle: www.bundesnetzagentur.de (Pressemitteilung vom 22. November 2011) 1 Von E.ON New Build & Technology berechneter Wert auf Basis der in Biogaspartner.de für das Jahr 2012 veröffentlichten Daten zu Biogasanlagen in Deutschland.

16 BTS Nr. 18 SmartSim Denn auf den Brennwert kommt es an! Mit dem neuartigen Verfahren SmartSim lassen sich die Gasflüsse im Netz simulieren und somit der Brennwert des Gases trotz unterschiedlicher Gasqualitäten an allen Ausspeisestellen im Netz exakt bestimmen (siehe Abb. 1). Auf Basis dieser Methode können zukünftig Kunden in Versorgungsgebieten mit mehreren Erdgas- bzw. Bioerdgaseinspeisungen wirtschaftlich abgerechnet werden. Dadurch lässt sich bei der Einspeisung von Bioerdgas die kostenintensive Konditionierung mit Propan vermeiden und so der Betrieb von Biogasanlagen wirtschaftlicher machen. Die Bestimmung des Brennwertes in Regional- oder Verteilnetzen beruht in der Regel auf Messwerten, die der Vorlieferant für die Einspeisestellen zur Verfügung stellt. Das Arbeitsblatt G685 des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches e. V. (DVGW) legt fest, dass der zur Abrechnung verwendete Brennwert des Kunden nicht mehr als 2 % von dem tatsächlich anstehenden Brennwert abweichen darf. Bei Mehrfacheinspeisung mit Erdgasen unterschiedlicher Qualität gilt diese Anforderung als erfüllt, wenn die über den Abrechnungszeitraum volumengewichteten Mittelwerte der eingespeisten Brennwerte nicht mehr als 2 % voneinander differieren. Bereits seit einigen Jahren haben sich sogenannte Brennwertrekonstruktionssysteme für Transportnetze etabliert und sind heute Stand der Technik. Diese Systeme erlauben eine rechnerische Bestimmung des Brennwertes zu jeder Zeit und an jedem Ort im gesamten Netz. Voraussetzung hierfür sind geeichte Messwerte des Brennwertes an den Einspeisestellen sowie der Volumina an den Ein- und Ausspeisestellen. Für Verteilnetze konnte eine rechnerische Verfolgung des Brennwertes bisher nicht mit einer für die Gasabrechnung ausreichenden Genauigkeit realisiert werden. Das Problem besteht darin, dass insbesondere an den Ausspeisestellen derzeit meist nur unzureichende Messwerte der Volumina vorliegen. Mit SmartSim werden die Ausspeisevolumina auf Basis von Standardlastprofilen, ausgehend von den kundenspezifischen Verbrauchsdaten eines zurückliegenden Abrechnungszeitraums und der aktuellen Umgebungstemperatur, den gemessenen Einspeisevolumina und den Einspeisedrücken, nun nach einem neuartigen Algorithmus bestimmt. So funktioniert die Brennwertverfolgung Durch das beschriebene Verfahren zur Bestimmung der Ausspeisevolumina wurde eine grundlegende Voraussetzung dafür geschaffen, die Gasflüsse in einem Netz insbesondere die Strömungsgeschwindigkeiten zu berechnen und somit eine Verteilung der Gasbeschaffenheit simulieren zu können. Für eine genaue Bestimmung der zeitlichen und örtlichen Verteilung des Brennwertes werden analog zu den etablierten Brennwertrekonstruktionssystemen die folgenden Eingangsinformationen benötigt. Brennwerte an den Einspeisestellen Normvolumina an den Einspeisestellen Normvolumina an den Ausspeisestellen (aus Standardlastprofilen) Leitungsdrücke Topologiedaten (u. a. Leitungslängen, Leitungsdurchmesser, Rohrrauhigkeit) Als Ergebnis der Berechnung werden die Brennwerte an allen Netzknoten als Monatsmittelwerte bestimmt. Für die Umsetzung des Verfahrens wurde im Rahmen eines mehrjährigen Forschungsprojektes eine eigenständige Software entwickelt, die nun unter dem Namen SmartSim kurz vor der Produkteinführung steht. Integraler Bestandteil der Software ist ein optimierter Rechenkern für die Strömungsberechnung, der für eine hohe Rechengeschwindigkeit sorgt, Abb. 1