Tiergestützte Therapie und Pädagogik 21.9.2013 Tiere als Co-Therapeuten in der Psychotherapie Das Pferd als Vermittler zum körperlichen Erleben. Die Experientielle Reittherapie. Dipl. Psych. Silvia Gerster
ABLAUF 1) Das Pferd in der Psychotherapie 2) Der Experientielle Ansatz nach Gendlin 3) Die Experientielle Reittherapie
Das Pferd als Vermittler Eleganz Freiheit Stärke Kraft Getragen werden Macht Weiches Fell
Das Pferd in der Psychotherapie dient als Kommunikationshelfer erleichtert die Kontaktaufnahme kann als Bindeglied in der therapeutischen Beziehung wirken dient als Vermittler von Urvertrauen ( getragen werden ) bietet eine Projektions- u. Identifikationsfläche
Das Pferd in der Psychotherapie - ermöglicht neue Erfahrungen mit der eigenen Körperlichkeit - ermöglicht durch direkte Rückmeldung Verhaltensänderungen: neues Verhalten lernen, bestehendes Verhalten korrigieren - Kann den Klienten Wertschätzung und Akzeptanz vermitteln Siehe auch Papke (1997)
Der experientielle Ansatz Grundlage: Klientenzentrierter Ansatz (Rogers, 1973, 1983) Basis der therapeutischen Arbeit = Grundhaltung des Therapeuten: Echtheit Positive Wertschätzung / Akzeptanz Einfühlendes Verstehen GENDLINs Forschungsbefunde: wichtig: die Art und Weise, wie der Klient mit seinem Erleben (Experiencing) in Beziehung ist > Entwicklung des experientiellen (erlebensorientierten) Ansatzes: zentral ist das unmittelbare (körperlich wahrnehmbare) Erleben
Der experientielle Ansatz Übung: Innere Bühne Felt Sense = Körpergefühl zu einem Thema
Der experientielle Ansatz Ziel der Therapie: Klienten befähigen, in Kontakt mit seinem inneren Erleben zu kommen > so kann er erlebensbasiert Entscheidungen treffen (und alte, verfestige Erfahrungen wieder verflüssigen ) Methodische Hilfestellung: Focusing
Der experientielle Ansatz: Focusing 6-Schritte-Modell: 1. Freiraum schaffen 2. Thema einstellen und Felt Sense entstehen lassen 3. Einen Griff finden ( wie fühlt es sich an ) 4. Felt Sense und Griff vergleichen 5. Fragen stellen ( was bräuchte es?) Gendlin 1998; Weiser- Cornell 1997; 6. Annehmen und schützen
Die Experientielle Reittherapie = Erlebensorientierte Therapie auf/mit dem Pferd > Pferd erleichtert, mit dem eigenen Erleben in Kontakt zu kommen entwickelt von Kurt Schley beeinflusst vom Experientiellen Ansatz/Focusing sowie der Sterbebegleitung n. Kübler-Ross
Die Experientielle Reittherapie Ziel: ganzheitliche Bedürfnisbefriedigung (vgl. Maslow) Diagnostik, Zielformulierung und Interventionen erfolgen nach dem Vier-Quadranten-Modell:
Die Experientielle Reittherapie I. Körperliche Ebene Ziel: Wahrnehmung und Verbesserung des körperliches Erlebens Übungen (auf dem Pferd): Entspannungsübungen Konzentrationsübungen Bewegungsübungen Koordinationsübungen klassische Übungen aus dem heilpädgogischen Voltigieren körperliche Arbeit: putzen, misten
Die Experientielle Reittherapie II. Soziale Ebene Ziel: Verbesserung der Interaktionen Übungen (auf/mit dem Pferd): - Übungen zur Kontaktaufnahme - Bodenarbeit (füttern, pflegen) - Arbeit in Kleingruppen - Interaktionsspiele
Die Experientielle Reittherapie III. Psychisch-Emotionale Ebene Ziel: Reflexion der Gefühle und Erlebensinhalte Übungen (auf/mit dem Pferd): - Gesprächstechniken der Gesprächspsychotherapie - Focusing - Übungen zur Verbesserung des Selbstwertgefühls, z.b. Kind führt das Pferd mit seiner Mutter
Die Experientielle Reittherapie IV. Identitäts- und sinnstiftende (spirituelle) Ebene Ziel: - Förderung von Selbstexploration und Selbstverwirklichung - Entwicklung einer weiteren Perspektive Übungen (auf/mit dem Pferd): - Focusing - Achtsamkeitsübungen: wenn ich präsent bin, ist ein anderer (das Pferd) an mir interessiert - Begegnung mit dem Lebendigem, was Sinn verleiht
Praktisches Beispiel Diagnosebogen: Hyperkinetische Störung des Sozialverhaltens
Praktisches Beispiel Therapeutische Zielorientierung
Praktisches Beispiel Handlungs- orientierung
Weitere Infos und Ausbildungsmöglichkeiten www.ifert-reittherapie.de
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!