FOREST STEWARDSHIP COUNCIL



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Transkript:

FSC-SECR-0128 FOREST 1996 Forest Stewardship Council A.C. Von: An: Geschäftsstelle Interessierte Unternehmen Thema: Standard für Projekt- Zertifizierung Datum: 18. August 2006 Thema: FSC-STD-40-006 FSC Produktketten-Standard für Projekt-Zertifizierung Das vorliegende Dokument ist eine Zusammenfassung des FSC-STD-40-006 FSC chain of custody standard for project certification, welcher vom FSC Board of Directors an seiner Sitzung vom 28. 30. Juni 2006 genehmigt und per 1. Juli 2006 in Kraft gesetzt wurde. Die Zusammenfassung folgt der Struktur des englischen Originals, belässt jedoch dort Lücken, wo für das grundsätzliche Verständnis des Standards die Anforderungen von untergeordneter Bedeutung sind. Einleitung: Dieser Standard spezifiziert die Anforderungen des FSC für die Zertifizierung und Kommunikationsarbeit im Rahmen von Projekten, bei denen FSC-Materialien und produkte Verwendung finden. Im Zusammenhang mit diesem Standard wird unter Projekt die Renovation oder der Neubau eines Objektes (z.b. Gebäude) oder die einmalige Herstellung eines grossen Objektes verstanden. Ein Projekt könnte demnach zum Beispiel ein Bürogebäude, eine Wohnüberbauung, ein Tiefbauobjekt wie beispielsweise eine Brücke, oder eine Veranstaltungsinfrastruktur wie beispielsweise eine Konzertbühne sein. Das Ziel dieses Standards ist, eine Anzahl Mindestanforderungen vorzugeben, welche eine systematische und nachvollziehbare Beurteilung von Projekten erlauben, damit Projektleiter oder Objekteigentümer zu ihren Projekten Werbung über die Beschaffung und Verwendung von FSC-Materialien machen können. Dieser Standard liefert keine FSC-Anforderungen für die Zertifizierung von individuellen Unternehmen, welche in einem Projekt involviert sind als Zulieferer oder Hersteller. Für eine einzelbetriebliche Zertifizierung solcher Unternehmen ist der FSC-Standard FSC-STD-40-004 für die Produktkettenzertifizierung (chain of custody) anzuwenden. Der Standard liefert zwei Optionen für Projekte, für welche eine Projektzertifizierung beantragt wird: Vollzertifizierung oder Teilzertifizierung. Eine Vollzertifizierung erfordert ein Minimum von 50% der Kosten oder des Volumens von Holz und holzbasierenden Materialien, welche für das Projekt verwendet werden, die FSC zertifiziert (100% oder Mix) und/oder rezykliert sind. Wobei das restliche Holz und Holzmaterial aus anderem rückgewonnenem Holz oder Holz aus kontrollierten Herkünften gemäss dem FSC-Standard FSC-STD-40-005 bestehen muss. Die Teilzertifizierung erfordert, dass FSC-zertifiziertes Material (100% oder Mix) Verwendung im Projekt findet, es wird jedoch kein Mindestanteil gefordert. Für Projekte, welche die Anforderungen der Teilzertifizierung erfüllen, können nur komponentenbezogene Aussagen gemacht werden, wie beispielsweise FSC-zertifizierte Türen, Bodenbeläge und Fensterrahmen wurden für dieses Projekt verwendet. Für Projekte mit Vollzertifizierung sind allgemeine Aussagen erlaubt, wie beispielsweise FSC-zertifiziertes Einfamilienhaus. Die gemachten FSC Schweiz Geschäftsstelle: Postfach 124 CH-4118 Rodersdorf Tel. +41 (61) 733 01 17 Fax +41 (61) 733 01 18 email: info@fsc-schweiz.ch www.fsc-schweiz.ch

Aussagen müssen die Warenzeichenbestimmungen des FSC erfüllen und von einer FSCakkreditierten Zertifizierungsstelle geprüft und freigegeben werden. Inhalt des Standards A Bereich Der Standard ist anwendbar für Projekte, bei dem FSC-zertifiziertes und/oder rezykliertes Material verwendet wird. Zum Bereich des zertifizierten Projekts gehören Unternehmen, welche für das Projekt FSC-zertifiziertes und/oder rezykliertes Material beschaffen, verarbeiten und/oder am Objekt installieren. Dies können Schreinereien, Architekten und andere Unternehmen sein, welche als Sub-Unternehmer diese Materialien beschaffen, verarbeiten und/oder am Objekt installieren. All diese Unternehmen benötigen für die Teilnahme an einer Projektzertifizierung keine eigene Produktkettenzertifizierung. Allerdings muss sämtliches FSC-Material, welches diese für das Projekt beschaffen, durch eine Zertifizierung deren Zulieferanten abgedeckt sein. B Datum des Inkrafttretens Der Standard tritt am 1. Juli 2006 in Kraft. C Referenzen FSC-DIS-40-006 Building & Construction Sector Discussion Paper FSC-DIS-40-007 Stakeholder Feedback and Proposals FSC-STD-01-002 FSC Glossary of Terms FSC-STD-30-010 FSC Controlled Wood Standard for Forest Management Enterprises FSC-STD-40-005 FSC Standard for Company Evaluation of Controlled Wood D Begriffe und Definitionen Hier wird lediglich ein Bezug gemacht zum Glossar FSC-STD-01-002 Teil 1: Anforderungen an das Qualitätssystem 1. Projektleiter und Projektmitglieder Die Person oder das Unternehmen, welche die Gesamtprojektverantwortung hat, muss einen Projektleiter bestimmen. Projektmitglieder sind Unternehmen, welche für ein Projekt mit Voll- oder Teilzertifizierung FSCzertifiziertes Holz/Material beschaffen, verarbeiten und/oder installieren. Jene Unternehmen, welche Bauholz und vorfabrizierte Produkte liefern, sind nur Projektmitglieder, wenn sie direkt als Sub- Unternehmer am Bau beteiligt sind. Andernfalls brauchen sie eine eigene individuelle Produktkettenzertifizierung. 2. Verantwortlichkeiten Der Projektleiter hat die Gesamtverantwortung und stellt sicher, dass die Projektmitglieder die Anforderungen dieses Standards erfüllen. Der Projektleiter ist verantwortlich dafür, dass die Projektmitglie- Seite 2 von 7

der und deren Angestellte die Anforderungen dieses Standards verstehen und ihrer Verantwortung zur Erfüllung der Anforderungen nachkommen. Die Projektmitglieder müssen insbesondere überprüfen, ob die ausgeschriebenen, beschafften und angelieferten Materialien den Status der FSC-Zertifizierung erfüllen (FSC 100%, FSC Mix, rezykliert). 3. Dokumentierte Verfahrensabläufe Der Projektleiter stellt sicher, dass die Projektmitglieder über schriftliche Verfahrensbeschreibungen und Arbeitsanweisungen verfügen, in denen die Erfüllung dieses Standards umschrieben ist. 4. Schulung Der Projektleiter erhebt den Schulungsbedarf aller Mitarbeiter der Projektmitglieder, welche Verantwortung für die Erfüllung dieses Standards haben. Ziel der Schulung ist, dass alle am Projekt beteiligten die Spezifikationen dieses Standards verstehen. 5. Aufzeichnungen und Dokumentierung Der Projektleiter ist zuständig dafür, dass die Zertifizierungsstelle über alle Projektpläne verfügt, welche auch die Spezifikationen zu allen für das Projekt zu verwendenden Materialien enthalten. In Bezug auf Holzmaterialien bedeutet dies im Minimum die Angabe über Produkt/Material, Holzart, FSC- Status, sowie die Mengen (Volumen oder Dimension) oder alternativ den Wert des Materials. Diese Spezifikationen müssen auch Bauhilfsmaterialien (z.b. Betonschaltafeln) beinhalten. Der Projektleiter erstellt eine Übersicht über: die Namen der am Projekt beteiligten Projektmitglieder, sowie deren Rolle/Funktion im Projekt; die Namen der Hauptverantwortlichen jedes Projektmitglieds mit einer Beschreibung deren Verantwortungsbereiche. Ausserdem müssen zu den oben genannten erforderlichen Spezifikationen die Rechnungsunterlagen zu allen gelieferten Materialien verfügbar sein. Die Rechnungen müssen den Projektnamen, den Namen und die Kontaktadresse des Lieferanten, die FSC-Zertifikatsnummer (falls vorhanden), und im Falle einer Vollzertifizierung die Kosten und/oder das Volumen 1 der gelieferten Materialien enthalten. Aus den Lieferrechnungen muss der genaue FSC-Status der gelieferten Materialien ersichtlich sein (FSC pur, FSC mix, Recycling, anderes rückgewonnenes Material, Holz aus kontrollierten Quellen). Die Verantwortlichkeiten der Projektmitglieder sowie deren Personal, welches für Einkauf, Lieferung und Montage zuständig ist, müssen aus der Projektdokumentation ersichtlich sein. Teil 2: Holzbeschaffung 6. Verwendete Materialien Für eine Teilzertifizierung muss zumindest ein Gebäudebereich (z.b. Konstruktionsholz, Dachstuhl, Fenster, Türen, Bodenbeläge) aus FSC-zertifiziertem Material bestehen. Obwohl der FSC empfiehlt, sich Informationen über die Herkunft der restlichen Materialien zu beschaffen, ist dies keine Verpflichtung für die Teilzertifizierung. Für eine Vollzertifizierung müssen alle Holz- und holzbasierten Materialien aus einer der folgenden Kategorien stammen: FSC pur, FSC mix, Recycling, anderes rückgewonnenes Material, kontrolliertes 1 Es reichen hier auch die Abmessungen, welche es erlauben, ein Volumen zu berechnen. Seite 3 von 7

Holz. Bei einer Vollzertifizierung müssen zudem folgende Bedingungen bezüglich FSC-Anteil erfüllt werden: Mindestens 50% des gesamten Holzes muss FSC-zertifiziert sein 2, und das restliche Holzmaterial muss entweder aus anderen rückgewonnenen Materialien oder aus Holz aus kontrollierten Quellen bestehen. Der Entscheid, ob als Basis für den 50% Mindestanteil die Kosten oder das Volumen herbeigezogen werden, wird von der Zertifizierungsstelle gefällt. 7. Spezifikationen der gelieferten Materialen Der Projektleiter ist verantwortlich dafür, dass die Projektmitglieder schriftliche Materialbeschreibungen liefern können. Die Beschreibungen für FSC-zertifizierte Materialien müssen folgende Informationen enthalten: die Firma, welche als Vorlieferant das Material liefert, muss FSC-zertifiziert sein und über eine entsprechende Zertifikatsnummer verfügen; das gelieferte Material muss als FSC pur oder als FSC mix deklariert sein; das gelieferte Material muss innerhalb des Zertifizierungsbereichs der vorliefernden Firma genannt sein; die Lieferpapiere zum zertifizierten Material müssen den Projektnamen, den Namen und die Kontaktadresse des Lieferanten, dessen Zertifikatsnummer und bei Vollzertifizierungen Angaben über Kosten oder Volumen enthalten; Die Beschreibungen für die restlichen Holzmaterialien müssen folgende Informationen enthalten: die Kategorie des gelieferten Holzes (anderes rückgewonnenes Holz, kontrolliertes Holz); Belege für die unabhängige Kontrolle und Anerkennung dieser Materialien. Um kontrolliertes Holz als solches anzuerkennen, das den FSC-Standard FSC-STD-040-005 erfüllt, müssen die Projektmitglieder über entsprechende Kenntnisse und Verfahren verfügen, da es sich hierbei um die formelle Erfüllung eines FSC-Standards handelt. 8. Anlieferung und Lagerung von Materialen Der Projektleiter ist verantwortlich, dass sämtliches Material, welches auf die Baustelle geliefert wird, beim Ablad identifizierbar ist. Zusätzlich müssen die entsprechenden Lieferpapiere die zweckdienlichen Informationen enthalten, um das Material als FSC pur, FSC mix, rezykliert, anderweitig zurückgewonnen oder kontrolliert zu klassieren. Teil 3: Anforderungen für die Projektregistrierung 9. Anforderungen für die Registrierung eines Projektantrags Die Zertifizierungsstelle ist dafür zuständig, einen Projektantrag zu prüfen und das Projekt zu registrieren. Folgende Voraussetzungen müssen hierzu erfüllt sein: es muss ein System eingeführt sein, welches die Anforderungen an die Dokumentierung des Projekts gemäss Kapitel 5 erfüllt; für das Projekt muss FSC-Material ausgeschrieben worden sein; 2 FSC pur oder FSC mix, in Bezug zum gesamten Holzmaterialverbrauch, gerechnet auf der Basis der gesamten Kosten oder des gesamten Volumens dieser Holzmaterialien Seite 4 von 7

von Lieferanten von FSC-Material müssen Unterlagen verfügbar sein, welche die Bestellung resp. den Einkauf solchen Materials von FSC-zertifizierten Unternehmen belegen; es muss ein System vorhanden sein, welches sicherstellt, dass Recyclingmaterial unabhängig geprüft und als solches anerkannt wurde. Bei Projekten, für welche eine Vollzertifizierung angestrebt wird, muss zusätzlich ein System vorhanden sein, welches sicherstellt, dass alles nicht FSC-zertifizierte und nicht als Recycling-Material anerkannte Material aus kontrollierten Herkünften stammt. Der Projektleiter erhält von der Zertifizierungsstelle nach Erfüllung dieser Anforderungen eine Projektantragsnummer. Diese Nummer muss bei allen Kommunikationsaktionen und Werbungen für das Projekt verwendet werden. Zu diesem Zeitpunkt wird noch kein Zertifikat ausgestellt. 10. Anforderungen für die Voll- resp. Teilzertifizierung Für eine Voll- resp. Teilzertifizierung muss der Projektleiter der Zertifizierungsstelle belegen, dass das Projekt abgeschlossen ist, und dass die Anforderungen dieses Standards erfüllt sind. Wenn die Anforderungen dieses Standards erfüllt sind, erteilt die Zertifizierungsstelle ein Projekt-Zertifikat, welches auch einen definierten Zertifizierungsbereich inklusive den Status Vollzertifizierung resp. Teilzertifizierung umfasst. Teil 4: Verwendung der FSC-Warenzeichen und des FSC-Labels zu Werbezwecken 11. Nutzungsbestimmungen Der Projektleiter oder Projekteigentümer kann die FSC-Warenzeichen zu Werbezwecken verwenden, wenn das Projekt formell von der Zertifizierungsstelle als Projektantrag oder dann als Voll- resp. Teilzertifizierung anerkannt wurde. Werbeaussagen mit den FSC-Warenzeichen dürfen im Zusammenhang mit dem Projekt nur vom Projektleiter/Projekteigentümer gemacht werden, vorausgesetzt diese wurden von der Zertifizierungsstelle geprüft und freigegeben. Die gemachten Werbeaussagen müssen generell die Nutzungsbestimmungen für die FSC- Warenzeichen ( Bäumchen -Logo, Name Forest Stewardship Council und Schriftzug FSC ) erfüllen. 12. FSC-bezogene Werbeaussagen Alle FSC-bezogenen Werbeaussagen müssen das Jahr angeben, in welchem die Projektregistrierungsnummer oder die Projektzertifikatsnummer erteilt wurde, sowie die Registrierungs- resp. Zertifikatsnummer selbst 3. Folgende Optionen sind möglich: 1. Falls ein FSC-Projektantrag von der Zertifizierungsstelle anerkannt und eine Projektnummer erteilt wurde, dürfen folgende Werbeaussagen gemacht werden: Für die Realisierung dieses Projekts wurde FSC-Holz ausgeschrieben, 2006 SGS-PRO-123456 Oder 3 Beispiel für Projektantrags- resp. Projektzertifikatsnummer: XXX-PRO-000000 Seite 5 von 7

Verantwortungsbewusste Beschaffung von Waldprodukten, 2006 SGS-PRO- 123456 2. Nachdem einem Projekt die Vollzertifizierung erteilt wurde, darf der Projektleiter folgende, beispielhafte Aussagen über das gesamte Projekt machen: FSC-zertifizierter Flughafen, 2006 SQS-PRO-987654 Oder mit spezifischen Angaben über die zertifizierten Elemente: FSC-zertifiziertes Büro mit FSC-zertifizierten Bodenbelägen und Fenstern, SQS- PRO-987654 3. Nachdem einem Projekt die Teilzertifizierung erteilt wurde, darf der Projektleiter folgende, beispielhafte Aussagen über die zertifizierten Bereiche des Projekts machen: Die Fensterrahmen und Türen dieses Gebäudes sind FSC-zertifiziert, 2006 IMO- PRO-246801 Oder Die Parkettbeläge dieser Ballettschule sind FSC-zertifiziert, 2006 IMO-PRO- 246801 Alle diese Werbeaussagen können auch direkt am Objekt angebracht werden (Plaketten, Plakate, Schilder). Auf Schreibblöcken und anderen Papeterieprodukten dürfen von keinen Projektbeteiligten Werbeaussagen zum FSC-Projekt gemacht werden. 13. Verwendung des FSC-Produktlabels Das FSC-Produktlabel kann bei Projekten verwendet werden, bei welchen eine Teil- oder Vollzertifizierung erteilt wurde. Bei anerkannten Projektanträgen darf das FSC-Produktlabel nicht verwendet werden. Teil 5: Andere Bestimmungen 14. Renovationsprojekte Für Projekte, welche als Renovation ausgestaltet sind, gelten sämtliche Bestimmungen dieses Standards für alles neue Holzmaterial. Wird ein bereits einmal zertifiziertes Projekt nachträglich verändert oder einer Renovation unterzogen, muss ein neuer Projektantrag gestellt werden und ein neues FSC-Projekt von der Zertifizierungsstelle anerkannt werden. 15. Übertrag eines FSC-Projektzertifikats Ein Projektzertifikat kann vom Projektleiter nur nach Rücksprache mit der Zertifizierungsstelle, welche das Zertifikat erteilt hat, an einen neuen Projektleiter oder Projekteigentümer übertragen werden. Seite 6 von 7

Hierzu müssen sämtliche Unterlagen sowie die Zertifikatsnummer an den neuen Zertifikatsinhaber übergeben werden. Rodersdorf, 18. August 2006 Seite 7 von 7