Fit für die Schule. C.Gehrmann, Diesterweg-Grundschule 1



Ähnliche Dokumente
Basiskompetenzen und Vorläuferfertigkeiten Emotionale Schulfähigkeit

...vom Kindergartenkind...

Lernbericht. Volksschulen. 1. Kindergartenjahr. Name / Vorname. Schulort / Schuljahr. Kindergarten. Kindergartenlehrperson.

Fit fürs Leben - Fit für die Schule

Anregungen für den Schulstart

Kind hat Migrationshintergrund: ja nein Datum der 2. Auswertung: Name der Frühpädagogin (BG)

Hurra, ich bin ein Schulkind!

Erfolgreiches Lernen

Anregungen für den Schulstart

Viele Eltern machen sich besonders im letzten Jahr vor dem Schuleintritt Ihrer Kinder Sorgen, weil Sie sich fragen:

,,Bald bin ich ein Schulkind und nicht mehr klein. Ich bin. - mein Foto -

Individuelle Hilfeplanung Rheinland-Pfalz. Bogen 2 (Bogen II) Das mache ich gerne! Das kann ich gut! Das kann ich noch nicht so gut!

Beobachtungsbogen (auf Grundlage eines interaktionistischen Verständnisses von Bewegung)

Mein Kind kommt in die Schule

Sieben Türen Sieben Werke der Barmherzigkeit Das Kita-Projekt, Teil II

Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was Du Dir vertraut gemacht hast. Du bist für Deine Rose verantwortlich (A.

Wassergymnastik. Grundsätzliches

Grundlagen des Entwicklungsbericht zur Schulfähigkeit Fassung vom

Lesen lieben lernen. Vorbereitung fürs Lesen lernen: die 4 besten Spiele. Seite 16

Gleichgewichtstraining zu Hause

Kooperationskalender für Kindergarten und Grundschule

Ubuntu4Africa; Hout Bay, Kapstadt Südafrika Katja. Fakultät 13, Bachelor Rehabilitationspädagogik, 3. Fachsemester

Fit für die Schule. Herzlich Willkommen. Marita Ludstock

V o r s c h u l p r o g r a m m. für die Kindertagesstätten. der Stadt Penig

Mein Kind kommt in die Schule. Ist mein Kind schulfähig? Vorbereitung auf ein schulisches Lernen

Lernfortschrittsdokumentation / Lernzielkatalog

Tagespflegestelle Bärchenland stellt sich vor:

Thematische Planung DaZ 1. Halbjahr

INFORMATIONSVERANSTALTUNG

Bildungsdokumentation für Monheimer Tageskinder

Lernzielmappe Name 1.Klasse/1.Semester

Bildungsdokumentation für Monheimer Tageskinder

Ihr Kind selbständig die Hände wäscht. Ihr Kind seinen Ranzen packen kann.

Ostschweizerischer Verein für das. Bewegung. Fotografie: * 1 bis 4 Jahre

Grundschule Neuburg an der Donau Am Schwalbanger. Zum Schuleintritt. im Schuljahr 2015/2016

Rechtschreibübung Grundschule 1-2. Klasse

Elternsein für Einsteiger

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

Meine. Lernziele. für das. 3. Schuljahr

Was haben wir heute vor?

Unsere Schule so soll sie sein!

Nachfolgend einige Empfehlungen für Spiele, die Sie gemeinsam mit Ihren Kindern spielen können.

Arbeitsblatt 3: Glaube, der spricht zum 18. Textabschnitt

Doch was beinhaltet eine gute Vorbereitung? Wie ermögliche ich meinem Kind einen guten Start ins Schulleben?

Meine. Lernziele. für das. 3. Schuljahr

Übung 2: Motivation: Willentliche Bewegung im Dienste von Interesse und Neugier

Rahmenplan für Februar 09

Kindertageseinrichtung & Grundschule

Meine Lernzielmappen habe ich für die KDL Beurteilung eingesetzt. Diese Hefte sind bei den Eltern und Kindern sehr gut angekommen. Doris Dumser 9/2005

- 1 - Kindertageseinrichtung. Beobachtungsbogen zum Übergang von der Kindertageseinrichtung in die Grundschule

Pädagogisches Konzept

Der Besuch im Gebetsgarten. Liebe Kinder, liebe EItern

Der Oberbürgermeister. Bewegung bildet. Bewegung bildet. Kölner KITAs sind dabei

Begrüßung. Fragen. Erster Schultag. Informationen - zur schulischen Arbeit. Hinweise zum Schulweg. Elternabend Schulanfänger 2016

DIE SPRACHENTWICKLUNG IHRES KINDES VON 0 bis 6 JAHREN

Kinder Selbsteinschätzungsbogen DEUTSCH

Lehrziele für die 2.Schulstufe. Deutsch-Lesen-Schreiben:

Beispiel-Lerntypentest

Elternabend der Ortenbergschule zur Vorbereitung der Einschulung

Lernziel wird in hohem Maß erreicht. Lernziel wird teilweise erreicht.

SCHULEINTRITT: SO GELINGT DER ERSTE SCHULTAG!

Anregungen für den Schulstart

Das Brückenjahr vor der Einschulung

Eingangs- und Entwicklungsklasse. Hinführen zur Teilnahme am schulischen Lernen

Erfolgreiches Lernen

Beschäftigungsmöglichkeiten für Menschen mit Demenz

Zusammenarbeit der Kitas und der Grundschule in Köln-Lindweiler. Bildungsdokumentation seitens der Kitas sind herzlich willkommen.

Fragebogen zum Entwicklungsstand von Kindern/Einsatz vor dem Schuleintritt

1. Allgemeines zur «Kartei Zeichnungsdiktat»

SCHULE MELS W E IN DEN KINDERGARTEN

Wissen. Positiv lernen Erfrischende Erkenntnisse aus der Gehirnforschung

Themenbereich: Positionierung; Nachdenken über Kultur und deren vielfältige Bedeutungen

Spielzeug ab 4 Jahren

Kapitel 1: Ich im Wir

den Überblick behalten

Das ist mein Lieblingsfilm:

Rucksack eines 1.Klässlers

Projektinformationen. Gesundheitsförderung in der Kita

Anhang Literatur Übersicht über das Elternbuch: Wackelpeter und Trotzkopf Wichtige Adressen Checkliste für ADHS-Symptome...

Die 4 besten Yoga-Übungen vor dem Einstieg in die Route

Ravensburger Bogen zur ENTWICKLUNGSBEOBACHTUNG von 4-jährigen bis 6-jährigen Kindern

Entwicklungsbeobachtung von 5-jährigen Kindern

Vorbereitung auf die Schule in der Kindertagesstätte Letschin Wie bereiten sich die Kinder auf die Schule vor? Bildung erst mit Schulbeginn?

Themen: Fasching, Frühling, Oster- und Fastenzeit. Geplanter Zeitraum: Februar bis April 2012

Lernzielkatalog. Volksschule

Herzlich willkommen zum gemeinsamen Elternabend Schulfähigkeit und Vorschularbeit Heute Abend für Sie da:

Die Grundschule stellt sich vor

INFORMATIONEN ZUM ÜBERTRITT KINDERGARTEN IN DIE SCHULE

Mein Kind kommt bald in die Schule

Entwicklungs- und Bildungsbereiche

Qi Golf. Jochen Deppert

Definition: Vorschulerziehung

Beobachtungsbogen zur Grundschulfähigkeit

Standortbestimmung. Übertritt vom Kindergarten in das 1. Schuljahr der Unterstufe / Primarstufe

Mama/Papa hat Krebs. Ein Projekt der Krebshilfe Wien

Vorschläge für Schülerarbeitsblätter

Grenzen setzen (Thomas Grüner 1 )

Transkript:

Fit für die Schule Die Schule ist fit für die Kinder das ist das Entscheidende. Ein Schulkind wird das Kind in der Schule. Jedes Kind braucht die konkreten Erfahrungen in und mit der Schule, um ein kompetentes Schulkind zu werden. C.Gehrmann, Diesterweg-Grundschule 1

Fit für die Schule Schulfähigkeit gibt es eigentlich nicht. Schulfähigkeit wird festgestellt. Sie lässt sich beurteilen nach der sprachlichen Kompetenz des Kindes, seiner motorischen Entwicklung, der Wahrnehmungsfähigkeit, seinem Lern- und Arbeitsverhalten, der sogenannten emotionalen-sozialen Kompetenz und dem bereits vorhanden Alltagswissen. C.Gehrmann, Diesterweg-Grundschule 2

Schule für alle - Heterogenität Kinder in einer Klasse sind so verschieden, wie es der Vielfalt unserer Gesellschaft entspricht Jedes Kind hat eine andere Herkunft, Familie, Erziehung. Soziale, ökonomische, kulturelle und soziale Lebenswelten sind ganz unterschiedlich. Der Entwicklungsstand der Kinder ist bedingt durch ihr Alter, ihre Voraussetzungen und Vorerfahrungen sehr unterschiedlich. C.Gehrmann, Diesterweg-Grundschule 3

Was können Eltern tun Die Zeit vor der Schule nicht verschulen. Rechnen, Schreiben und Lesen lernen alle in der Schule. Zeit haben und viel gemeinsam erleben Spielen, malen, basteln, singen, bauen, kneten, sich bewegen, helfen, mit offenen Augen durch die Welt gehen, viel fragen, etwas selbstständig tun, ausprobieren ist wichtig. Vertrauen in das Kind und zur Schule haben Vorbild für das eigene Kind sein C.Gehrmann, Diesterweg-Grundschule 4

Vertrauen Vertrauen braucht ein Kind, wenn es erwachsen geworden ist, mehr als alles andere, um sich der Welt und anderen Menschen offen, ohne Angst und Verunsicherung zuwenden zu können. Was Kinder also stark und offen macht, hängt von der Stärke und Offenheit der Erwachsenen ab, unter deren Obhut sie aufwachsen. Gerald Hüther: Die Bedeutung sozialer Erfahrungen für die Strukturierung des menschlichen Gehirns

Vertrauen Dieses Vertrauen muss während der Kindheit auf drei Ebenen entwickelt werden: - als Vertrauen in die eigenen Möglichkeiten, Fähigkeiten und Fertigkeiten zur Bewältigung von Problemen - als Vertrauen in die Lösbarkeit schwieriger Situationen gemeinsam mit anderen Menschen - als Vertrauen in die Sinnhaftigkeit der Welt und das eigene Geborgen- und Gehaltensein in der Welt

Anziehen Das Anziehen ist die beste Förderung überhaupt. Es schult die Feinmotorik, das Gefühl für den Körper, Konzentration und Ausdauer, die Kraft und die Selbstständigkeit. Bei kaum einer anderen Tätigkeit werden so viele Fähigkeiten auf einmal trainiert und das in nur zehn Minuten. Etwas selbst tun Kinder möchten das! Geduld und Gelassenheit Kinder machen lassen Schule und Familie C.Gehrmann, Diesterweg-Grundschule 7

Fernsehen/Computer 30 bis 45 Minuten täglich nicht mehr! Fernsehen hält Kinder vom Handeln, Bewegen ab, aber Kinder lernen durch das Tun. Nur wer das richtige Gefühl für seinen Körper entwickelt, kann seine geistigen Möglichkeiten entfalten. Fernsehen ist gestohlene Körperlernzeit, verhindert das ein gutes Körpergefühl entsteht, sich Fantasie entwickelt, das Zuhören trainiert wird. Erfahrungen muss das Kind selbst machen! C.Gehrmann, Diesterweg-Grundschule 8

Alltagskompetenz Hilfe im Haushalt, Pflichten in der Familie sollten selbstverständlich sein Den Sinn einer Tätigkeit erleben ist Lernen fürs Leben. Den Nutzen des eigenen Tuns erfahren. Beim Tischdecken, Aufräumen, Einkaufen wird nebenbei auch viel für die Schule gelernt. Wer sein Kind mithelfen lässt, Aufträge hat, der kann auch viel loben und danke sagen, das gibt Selbstvertrauen C.Gehrmann, Diesterweg-Grundschule 9

Sozial-emotionale Voraussetzungen auf neue Menschen zugehen, Beziehungen und Vertrauen aufbauen, Freunde finden, gemeinsam lernen oder spielen, aber auch aushalten, das es mal nicht mitspielen kann, der Freund mit anderen etwas tut, verlieren können Höfliche Umgangsformen beherrschen: Grüßen, Bitte und Danke, Anreden, um Entschuldigung bitten, helfen Kompromisse annehmen, Vorschläge von anderen akzeptieren Aufträge von Erwachsenen annehmen und erledigen, ohne darüber zu diskutieren Regeln anerkennen und beachten, Streiten ohne Körpergewalt Bereitschaft sich anzustrengen, Konzentration, Ausdauer C.Gehrmann, Diesterweg-Grundschule 10

So unterstützen Sie ihr Kind durch das gute Vorbild Regeln des Miteinanders in der Familie einmal am Tag ungeteilte Aufmerksamkeit, Zeit nur für das Kind, Kuscheln, gemeinsam spielen, etwas tun, Gut und böse deutlich machen C.Gehrmann, Diesterweg-Grundschule 11

Geistige Voraussetzungen eine Viertelstunde ruhig sitzen und sich konzentrieren Arbeitsaufträge erkennen und erledigen Farben und Formen benennen Richtungsangaben wie rechts, links, oben, unten, vorn, hinten benennen und verstehen vor- und rückwärts zählen bis 6/10 Mengen und Größen vergleichen, C.Gehrmann, Diesterweg-Grundschule 12

So unterstützen Sie ihr Kind Würfelspiele, Puzzles, Memory, Weg beschreiben Arbeitsaufträge erleben: Hole zwei Gläser aus dem Regal! Packe das Spiel in die...! Tisch decken, Zimmer aufräumen Kaufladen spielen, selbst einkaufen am Tisch bleiben, bis alle gegessen haben ein Spiel zu Ende spielen C.Gehrmann, Diesterweg-Grundschule 13

Sprachliche Voraussetzungen sich deutlich mitteilen, verständlich sprechen eigene Gedanken, Wünsche, Meinungen aussprechen grammatikalisch richtige Sätze bilden kleine Geschichten, Begebenheiten erzählen Verse, Reime, Zungenbrecher nachsprechen zuhören, wenn jemand spricht oder vorliest den eigenen Namen schreiben und erkennen C.Gehrmann, Diesterweg-Grundschule 14

So unterstützen Sie ihr Kind viel vorlesen, z.bsp. jeden Abend vor dem Zubettgehen Bilderbücher anschauen, sich vom Kind erklären lassen viel erzählen, in ganzen Sätzen sprechen Telefonieren, z. Bsp. mit Verwandten zusammen singen C.Gehrmann, Diesterweg-Grundschule 15

Körperliche Voraussetzungen Kondition fürs Gehen und Laufen haben vorwärts und rückwärts laufen, Stufen steigen auf einem Bein stehen mit zwei Beinen vorwärts und rückwärts hüpfen über eine Linie balancieren einen Ball fangen, den Hampelmann machen eine Schleife oder einen Knoten binden Reißverschlüsse und Knöpfe öffnen und schließen, sich allein anziehen C.Gehrmann, Diesterweg-Grundschule 16

So unterstützen Sie ihr Kind viel Bewegung draußen gehen, laufen, springen, klettern, schaukeln, balancieren, Ballspiele - fangen, prellen, werfen, schießen Herumtoben auf der Wiese, im Sand, im Wasser, im Schnee Kinderturnen, Sportgruppe, draußen spielen oder arbeiten, aktiv sein, etwas unternehmen C.Gehrmann, Diesterweg-Grundschule 17

Feinmotorische Voraussetzungen einen Stift richtig halten Vorlagen ausmalen und Bilder malen Linien mit dem Stift nachfahren Mit der Schere an einer Linie entlang schneiden Mit dem Klebestift umgehen Blätter so falten, dass die Kanten aufeinander liegen C.Gehrmann, Diesterweg-Grundschule 18

So unterstützen Eltern ihr Kind malen, basteln, kneten, falten, schneiden, bauen Geschirr abwaschen, abtrocknen Brot schmieren, Obst und Gemüse waschen und schneiden selbst gestaltete oder gebastelte Geschenke Dekorationen für Feste selbst machen C.Gehrmann, Diesterweg-Grundschule 19

Hören Geräusche zuordnen, gleiche Geräusche erkennen, Richtung des Geräusches erkennen etwas richtig nachsprechen etwas Gehörtes wiedergeben einen Rhythmus nachklatschen Laute erkennen und unterscheiden Reime erkennen und selber bilden C.Gehrmann, Diesterweg-Grundschule 20

Sehen Farben, Formen, Größen und Muster unterscheiden Vorgegebene Muster nachlegen Puzzle und Memory gut spielen Paare, zwei gleiche Bilder, Zeichen, erkennen und zuordnen Mengen erkennen und unterscheiden C.Gehrmann, Diesterweg-Grundschule 21

Fühlen Gegenstände ertasten und Unterschiede fühlen mit Sand, Lehm, Ton u.a. kneten, matschen mit den Händen und Füßen Spuren ziehen mit Fingerfarben malen barfuß über Untergründe laufen etwas drehen, zusammen stecken, bauen C.Gehrmann, Diesterweg-Grundschule 22