Agonisten, Antagonisten an adrenergen Rezeptoren von Katrin Bender & Christiane Köhler Grundlagen Agonisten Catecholamine Übersicht -Sympathomimetika -Sympathomimetika Dopamin, Dobutamin Indirekte Sympathomimetika Antagonisten -Blocker Wirkungsweise und Effekte Klinische Anwendung -Blocker Klinische Anwendung
Grundlagen Gefäße, Bronchien, Sphincter Positiv chrono-, dromo-, inotrop Vasodilatation, Insulinfreisetzung
Agonisten an adrenergen - und - Rezeptoren Neurotransmittersynthese der Catecholamine Synthese in Speichervesikeln Nur im Nebennierenmark
Abbau der Catecholamine Catecholamine Unterschiedliche Funktion von Noradrenalin und Adrenalin: Noradrenalin als nervale Überträgersubstanz lokal begrenzte Wirkung Adrenalin systemische Wirkung gesteigerte Leistungsfähigkeit des Organismus Wirkung Blutgefäße: Noradrenalin Vasokonstiktion systolischer und diastolischer Blutdruck steigen an Adrenalin: niedrige Konzentration Vasodilatation (2) nur systolischer Blutdruckanstieg hohe Konzentration Vasokonstiktion systolischer und diastolischer Blutdruck steigen an
Catecholamine Wirkung Bronchialmuskulatur: Adrenalinbronchodilatatorisch Asthma bronchiale (ultima ratio) Herz: Adrenalin, Noradrenalinpositiv chrono-, bathmo- dromo-, inotrop Bei steigender Adrenalindosierung Extrasystolen, Kammerflimmern Reanimation Verkürzte Systolendauer, erhöhter Sauerstoffverbrauch Extrasystolen Angina pectoris, Herzmuskelnekrosen Catecholamine Wirkung Darm, glatte Muskulatur Adrenalin senkt Tonus und Pendelbewegung Noradrenalin (2) Tonussteigerung (Sphincter) 2-Erregung führt zur Ruhigstellung des graviden Uterus ZNS Anregung Atemtätigkeit, motor. Unruhe Stoffwechsel Adrenalin: katabole Wirkung Glykogen-, Fettabbau Noradrenalinhemmt Insulinfreisetzung
Catecholamine Noradrenalin (Norepinephrin) Arterenol Adrenalin (Epinephrin) Suprarenin Vielfältig therapeutisch anwendbarviele NW 1mg/Mensch kann bereits toxisch sein Anwendung lokal: systemisch: Kontaindikationen: Blutstillung, Abschwellung Zusatz zum Lokalanästhetikum Glaukomtherapeutikum anaphylaktischer Schock Hyperthyreose, Koronarsklerose, Gefäßsklerose, Bluthochdruck Sympathomimetika = Substanzen, die die Wirkung von Adrenalin, Noradrenalin imitieren Nach ihren molekularen Wirkmechanismus unterteilt man in direkt und indirekt wirkende Sympathomimetika.
Direkt wirkende Sympathomimetika Binden an adrenergen Rezeptor Rezeptorbindung ist von der chemischen Struktur abhängig: längerer Substituent am Stickstoff-Atom bedingt 2-mimetischen Wirkungscharakter -Rezeptor stimulierende Sympathomimetika System. Anwendung, Vasokonstriktion Indikation: Hypotonie NW: 1-vermittelte Wirkung am Herzen: Tachykardie, Extrasystolie Norfenephrin (Novadral ) Parenteral Indikation: Neurogener Schock (Dauerinfusion, Depotpräparat) Etilefrin (Effortil ) Oral Indikation: Hypotonie
-Rezeptor stimulierende Sympathomimetika Lokale Anwendung (Auge, Nasenschleimhaut) Phenylephrin (Visadron ) 1-stimulierend Lokale Vasokonstriktion bei Konjunktivitis, Schleimhautschwellung Imidazoline Oxymetazolin (Nasivin ) 2-stimulierend Indikation: Schleimhautabschwellung bei Rhinitis, Konjunktivitis NW: Harnretention, Kreislaufstörung, Säuglinge: Atemstörung, Koma, Schock, Schleimhautschädigung Reboundeffekt Weitere Imidazoline: Naphazolin, Tetryzolin, Xylometazolin
-stimulierende Sympathomimetika Isoprenalin Gleiche Affinität zu 1- und2- Rezeptoren Bei bradykarder Herzrhythmusstörung (1) Erschlaffen glatter Muskeln (Gefäße, Bronchien, Darmmuskulatur, Uterus) (2) NW: Tachykardie, Herzrhythmusstörung, Angina pectoris, Hyperglykämie, Tremor Bronchodilatatoren Orciprenalin Stärkere 2- Wirkung Indikation: Asthma bronchiale, chron. obstruktive Bronchitis Per Inhalation, Wirkdauer 4-6 Stunden NW: Tachykardie, Angina pectoris, Nervosität, Tremor Salmeterol, Formoterol Langwirksame inhalierbare Mimetika (12 h) durch langen Substituenten am Stickstoff Prophylaxe von Asthma-Anfällen
Tokolytika: Fenoterol (Partusisten ), Ritodrin Indikation bei vorzeitigen Wehen, Blasenssprung vor 35. Schwangerschaftswoche, Ruhigstellung bei Placenta praevia und Operationen - NW: Mütterliche und fetale Tachykardie Dopamin hohe Konzentration: Erregung 1-, -Rezeptoren, Steigerung Kontraktilität niedrige Konzentration: über D1-Rezeptor Dilatation der Nieren-, Splanchnikus-Gefäße, Diurese Indikation bei Kreislaufschock mit eingeschränkter Nierendurchblutung Pharmakokinetik: Plasmahalbwertzeit 2 Minuten, Abbau durch COMT,MAO NW: Tachykardie, Arrhythmie, Angina pectoris, Nausea, Erbrechen
Dobutamin Racemat Keine Affinität zu Dopamin-Rezeptoren Positiv inotroper Effekt am Herzen Indikation: Akutes Herzversagen, akuter Myokardinfarkt, kardiogener Schock, chron. Herzinsuffizienz Pharmakokinetik: schnelle Elimination Dobutamin als Dauerinfusion NW: Tachykardie, Rhythmusstörung, pectanginöse Beschwerden Indirekt wirkende Sympathomimetika Erschweren neuronale Wiederaufnahme von Noradrenalin (Cocain) Hemmung vesikuläre Speicherung, Abbau von Noradrenalin (amphetaminartige Sympathomimetika) Erhöhter Noradrenalinkonzentration im synapt. Spalt -, 1-mimetische Wirkung Gut ZNS-gängig (lipophil) Erregende, euphorisierende Wirkung Sucht-auslösend
Antagonisten an adrenergen und -Rezeptoren Grundstruktur der -Blocker -R
Pharmakokinetik der -Blocker Allg.: Abbau durch Hydroxylierung am Ring mit anschließender Kopplung in der Leber; Ausscheidung über die Nieren Alle Blocker mit Aminopropanolseitenkette werden an Hydroxygruppe konjugiert Eliminationshalbwertszeit und Abklinggeschwindigkeit der Wirkung
Konsequenz: - es können einige HWZ vergehen, ehe der Effekt abklingt - es gibt keine einfache Beziehung zw. der Eliminationsgeschwindigkeit der Blocker und dem Nachlassen des pharmakologischen Effektes Eigenschaften von Blockern - Leitsubstanz der lipophilen -Blocker - Selektivität 1 = 2 - gute Membranstabilisierung - kurze HWZ
Eigenschaften von -Blockern -Leitsubstanz der hydrophilen -Blocker - Selektivität 1 > 2 - keine Membranstabilisierung - HWZ von mehreren Stunden Eigenschaften von -Blockern
Begriffsdefinitionen selektiv = Wirkung nur an bestimmte Rezeptorunterklassen spezifisch = Bindung der Substanz löst eine ( immer die gleiche ) Reaktion aus partiell agon. Aktivität = Besetzung des Rezeptors geht, wenn auch nicht voll ausgeprägt, mit einem Effekt einher Partiell agon. Aktivität
Systemische Wirkung der -Blocker auf 2-Adrenorezeptoren: Bronchokonstriktion, Hemmung der Glykogenolyse, Hemmung der Dilatation der glatten Muskulatur, verstärkte Mastzelldegranulation => evtl. Kontraindikation bei Diabetes mellitus, Athma bronchiale und COPD Systemische Wirkung der -Blocker auf 1-Adrenorezeptoren: - Hemmung der Lipolyse - verminderte Reninfreisetzung und Perfusion der Niere
Klinische Anwendung Phäochromozytom Hyperthyreose Anxiolyse Glaukom Migräneprophylaxe Herzinsuffizienz Antiarrhytmetika Angina pectoris Prophylaxe Re-Infarkt Überhöhter Sympathikotonus Koronare Wirkung der -Blocker Auf 1-Adrenorezeptoren: - negativ inotrop, chronotrop, dromotrop und bathmotrop - verminderter Sauerstoffverbrauch des Myokards
Klinische Anwendung - Hypertonietherapie Allg: -Blocker senken den systol. und diastol. Blutdruck Verwendete Medikamente: Metoprolol, Atenolol, Carvedilol, Bisoprolol Antagonisten an postsynaptischen -Rezeptoren Blutdrucksenkung an 1-Rezeptoren: - durch Herabsetzung des peripheren Widerstandes - Medikamente: Terazosin und Doxazosin Beschwerdelinderung bei der BHP: -1-vermittelte Tonussteigerung der glatten Urethra-&-Prostatamuskulatur wird gehemmt - Medikamente: s.o. + Alfuzosin, Tamsulosin