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Transkript:

Die Themen im Überblick: Zahlen, Daten, Fakten zur österreichischen Fertigbauwirtschaft Die Bilanz des Jahres 2013 Stückzahlen, Umsätze etc. Prognosen und Markteinschätzungen für 2014 Exporte Großvolumiger Fertigbau Die österreichische Fertighauswirtschaft im internationalen Vergleich Qualitätskriterium Aus- und Fortbildung Die Neuausrichtung der ÖFV-Akademie Bisherige Fortbildungsschwerpunkte Ein Jahr notifizierte Ombudsstelle für Fertighäuser und die aktuellen Entwicklungen der außergerichtlichen Streitbeilegung auf Basis der EU Richtlinie Ihre Gesprächspartner: KR Dir. Roland Suter, Ing. Josef Gruber, Präsident Österreichischer Fertighausverband Geschäftsleitung Hartl Haus GmbH Präsident Europäischer Fertigbauverband Vorstandsmitglied Österreichischer Fertighausverband Geschäftsleitung Vario-Bau Fertighaus GmbH Mag. a Dr. in Maria Reiffenstein, Leiterin der Sektion III (Konsumentenpolitik) im Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz Moderation: Mag. Christian Murhammer, MAS, Geschäftsführer Österreichischer Fertighausverband Die Presseunterlagen finden Sie digital unter www.fertighaus.org im Downloadbereich Presse. Österreichischer Fertighausverband Seite 1

Notizen: Österreichischer Fertighausverband Seite 2

Inland: Zahlen, Daten, Fakten zur österreichischen Fertigbauwirtschaft Fertigbaumarkt 2013: Großvolumiger Fertigbau legt erneut zu, Einfamilienhaus weiter rückläufig Während der Bau von vorgefertigten großvolumigen Wohngebäuden sowie der Objektbau wieder zugelegt haben (plus 20,8 Prozent), ist bei den 2013 in Österreich errichteten Einfamilienhäusern in Fertigbauweise ein Rückgang von 3,2 Prozent zu verzeichnen. Schlüsselfertige Häuser und Passivhäuser werden stärker nachgefragt, der Umsatz ist gestiegen. Die Mitglieder des Fertighausverbandes (ÖFV) errichteten im vergangenen Jahr 2.493 Einfamilienhäuser. Das sind um 3,2 Prozent weniger als 2012. Damit spiegelt der Fertighausbau exakt den Trend am Gesamtmarkt der Einfamilienhäuser wieder, der 2013 bei 15.300 fertiggestellten Einheiten lag und somit ebenfalls um 3,2 Prozent gegenüber 2012 gesunken ist. ÖFV-Präsident Roland Suter dazu: Der Markt der Einfamilienhäuser in Fertigbauweise war im Vorjahr durch zwei Aspekte beeinflusst: Zum einen konnten wir durch den langen und kalten Winter erst sehr spät mit der Bausaison starten. Die fehlenden Stückzahlen waren in den folgenden Quartalen nicht mehr aufzuholen. Zum anderen wurden viele geplante private Bauprojekte durch die tristen Meldungen vom Arbeitsmarkt aufgeschoben. 2014 ist im Vergleich zum Vorjahr wesentlich besser angelaufen. Der Winter war mild und auch das Interesse der Bauherrn steigt deutlich. Insgesamt wurden 2013 ca. 4.155 Einfamilienhäuser in Fertigbauweise gemäß ÖNORM B 2310 errichtet. Ausgeglichen werden konnte das Minus bei den Einfamilienhäusern in Fertigbauweise durch ein Plus von 20,8 Prozent im großvolumigen Bau. 2013 wurden von den Mitgliedern des Österreichischen Fertighausverbandes insgesamt 81 großvolumige Gebäude (mehrgeschoßige Wohnhausanlagen, Reihenhausanlagen, Gemeinschaftspraxen, Hotels, Bürohäuser etc.) in Fertigbauweise errichtet. Österreichischer Fertighausverband Seite 3

Umsatz legt um 4,7 Prozent zu Der Gesamtumsatz der Mitglieder des Fertighausverbandes lag 2013 bei 540 Millionen Euro. Darin enthalten sind, neben den Umsätzen für die im Inland errichteten Fertighäuser auch jene aus dem Export sowie der großvolumige Bau. Ausschlaggebend für den erneut gestiegenen Umsatz sind die vermehrten großvolumigen Projekte, der Trend zu schlüsselfertigen Einfamilienhäusern sowie die verstärkte Nachfrage nach Niedrigstenergie- und Passivhäusern. Ausbaustufen und Energiestandards 2013 verschob sich die Nachfrage deutlich in Richtung der schlüsselfertigen Fertighäuser. Ein Plus von 4,3 Prozent war in dieser Ausbaustufe zu verzeichnen. Um zwei Prozent zugelegt hat die Stufe belagsfertig. Über sechs Prozent büßte die geringste Leistungsstufe, das Ausbauhaus, ein. Suter dazu: Damit wird deutlich, dass die Bauherren nach Rückgängen im Jahr 2012 wieder zur sichersten und bequemsten Variante im Fertigbau, dem schlüsselfertigen Haus, tendieren. Nahezu alle Leistungen liegen im Verantwortungsbereich eines Unternehmens. Es gibt kaum Schnittstellen und die Gewährleistung liegt bei einem Ansprechpartner. Bei den Energiestandards der Fertighäuser ergab sich in der Kategorie Niedrigenergiehaus 2013 im Vergleich zu 2012 ein leichtes Plus von 1,52 Prozent. 92,10 Prozent aller Einfamilienhäuser werden in dieser Klasse ausgeführt. Drastisch verloren hat die Zahl jener Fertighäuser, die eine Energiekennzahl von mehr als dreißig Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr aufweisen. Deren Anteil sank gleich um 5,52 Prozentpunkte auf einen Anteil von 1,2 Prozent. Ein deutliches Plus von vier Prozent hingegen verzeichnet der Passivhausstandard, der nach stagnierender Nachfrage in den Jahren davor nun bei 6,70 Prozent liegt. Mitarbeiter: Zahl der Beschäftigten leicht rückläufig Insgesamt 2.254 Menschen waren zum Stichtag 31. Dezember 2013 in den Betrieben der ÖFV-Firmen beschäftigt, um 45 Arbeitskräfte (oder 1,2 Prozent) weniger als 2012. Immer schwieriger wird es dabei für die Fertigbauunternehmen die dringend benötigten qualifizierten Fachkräfte zu bekommen. Roland Suter: Der Hausbau wird in Planung und Ausführung immer anspruchsvoller. Wir benötigen daher qualifizierte Spezialisten, welche die hohen Anforderungen erfüllen können. Österreichischer Fertighausverband Seite 4

Marktanteile der Bundesländer: Osten dominiert weiter In den Bundesländern Wien, Niederösterreich, Burgenland, Oberösterreich und Steiermark wurden 2013 von den Mitgliedern des Fertighausverbandes 90 Prozent der Einfamilienhäuser errichtet. Der Rest verteilt sich auf Kärnten und Westösterreich. Unangefochtener Fertighaus- Spitzenreiter bleibt Niederösterreich mit einem Anteil von 33 Prozent. Fertighaus-Gesamtmarkt 2013 eine Schätzung 2013 wurden in Österreich rund 15.300*) Einfamilienhäuser errichtet. Der Marktanteil vorgefertigter Häuser beträgt 30 Prozent, was einen Gesamtmarkt von knapp rund 4.600 ergeben würde. Gemäß einer Einschätzung des Österreichischen Fertighausverbandes inkludiert diese Zahl allerdings auch jene Fertighäuser, deren Leistungsumfang unter der Definition der ÖNORM B 2310 (Fertighausnorm) liegt (z.b. Bausätze und Fertighäuser mit innenseitig nicht beplankter Außenwand). Der Marktanteil jener Fertighäuser, die der Norm entsprechen, liegt einer Hochrechnung zufolge bei 27 Prozent, was 4.155 Fertighäusern im Leistungsumfang der ÖNORM entspricht. Davon errichteten die Mitglieder des Fertighausverbandes 2.493 güteüberwachte Fertighäuser, was einen Anteil von 60 Prozent darstellt. *) Quellen: Euroconstruct / WIFO; Interconnection Tabellarische Darstellung Ein- und Zweifamilien-Fertighäuser - güteüberwacht / Mitglieder des ÖFV 2012 2013 Veränderung Stück 2.575 2.493-3,2 % Ausbauhaus 21,45 % 15,10 % - 6,40 % Belagsfertig 53,8 % 55,80 % + 2,00 % Schlüsselfertig 24,75 % 29,10 % + 4,3 % > 30 kwh/m 2 a 6,72 % 1,20 % - 5,52 % Niedrigenergie 90,58 % 92,10 % + 1,52 % Passivhaus 2,70 % 6,70 % + 4 % Umsatz / Mitglieder des ÖFV 2012 2013 Veränderung Umsatzerlöse 516 Mio. 540 Mio. + 4,7 % Österreichischer Fertighausverband Seite 5

Gesamtmarkt Einfamilienhäuser / Anteile Fertigbauweise / Inland / 2012 errichtet (Schätzung) Haustyp Stück Anteil Anmerkung Einfamilienhäuser 15.300 100 % Gesamtmarkt Fertighäuser 4.590 30 % Gesamtzahl Fertighäuser Fertighäuser 4.155 27 % Fertighäuser nach ÖNORM B 2310 ÖFV-Fertighäuser 2.493 Am Gesamtmarkt: ca. 16 % An den Fertighäusern gem. ÖNORM B 2310: ca. 60 % Mitglieder ÖFV Gütegeprüft und Gütezeichen- Fertighaus Grafische Darstellungen (beziehen sich alle nur auf ÖFV-Mitglieder) Einfamilienhaus Mitglieder Fertighausverband Inland Minus von 3,2% 2.598 2.697 2.575 2.493 Fertighaus 2010 2011 2012 2013 Österreichischer Fertighausverband Seite 6

Großvolumig Mitglieder Fertighausverband Inland Plus von 20,8% 100 80 60 40 20 43 56 2010 2011 Angaben in Stück 2012 67 81 2013 Erwirtschafteter Umsatz Mitglieder ÖFV Plus von 4,7% 540 484 514 516 2010 2011 2012 2013 Angaben in Mio. Österreichischer Fertighausverband Seite 7

Entwicklung Arbeitnehmer Mitglieder ÖFV Minus von 1,2% 2013 2.254 2012 2.299 2011 2.271 ÖFV-Mitglieder Ausbaustufen in % 19,6% 48,3% 53,8% 55,8% 32,2% 24,8% 29,1% Ausbauhaus Belagsf. H Schlüsself.H 2011 21,5% 2012 2013 15,1% Österreichischer Fertighausverband Seite 8

ÖFV-Mitglieder Energiestandards in % 89% 8% 2011 6,72% 2012 1,20% 2013 90,58% 92,10% 3% 2,70% 6,70% Konventionell Niedrigenergieh. Passivh. Verteilung auf die Bundesländer Einfamilienhäuser - Mitglieder Fertighausverband OÖ" 20" Sbg" Tir" Vlb" 2" 2" 1" 22" W" Knt" 4" Stmk" 11" 4" 33" Bgl" In#%# NÖ" Österreichischer Fertighausverband Seite 9

Ausland: Exporte und Europäischer Fertigbauverband Österreichischer Fertigbau im Ausland: Weniger Einfamilienhäuser mehr großvolumige Projekte 546 Einfamilienhäuser produzierten die Mitglieder des Österreichischen Fertighausverbandes im Vorjahr für den Export. Diese Zahl bedeutet erstmals nach den Steigerungen der Jahre davor ein Minus von sieben Prozent gegenüber 2012. Damit sank der Export auf das Niveau des Jahres 2011. Erfreulich dagegen ist die Entwicklung im großvolumigen Bau: 42 Projekte wurden im Ausland abgeschlossen, um fünfzig Prozent mehr als 2012. Die bevorzugten Exportmärkte für österreichische Fertighäuser sind nach wie vor unverändert Italien, Deutschland und die Schweiz. Speziell in Italien werden die hohen Qualitätsstandards der österreichischen Fertighauserzeuger geschätzt. Ein weiteres Argument für den Boom von Fertighäusern in Holzbauweise bei unserem südlichen Nachbarn ist die vergleichsweise hohe Erdbebensicherheit. Weitere Strecken werden im großvolumigen Bau zurückgelegt. Bis nach Großbritannien fahren die heimischen Unternehmen mit Wand-, Dach- und Deckenelementen, um dort Studentenwohnheime oder Hotels zu errichten. Die Stückzahlen im Export tragen wesentlich zur Stabilität der heimischen Fertigbauindustrie bei, betont Josef Gruber, Präsident des Europäischen Fertigbauverbandes. Überwiegend werden die vorgefertigten Häuser in österreichischen Produktionswerken fabriziert. Der Löwenanteil der Wertschöpfung bleibt in Österreich und zusätzlich werden unsere Arbeitsplätze gesichert. Nur durch die Produktion in unseren Werken können wir die hohen Qualitätsstandards garantieren, die für das positive Image im Ausland sorgen, so Josef Gruber. Grafische Darstellung (bezieht sich nur auf ÖFV-Mitglieder) Österreichischer Fertighausverband Seite 10

Einfamilienhaus Mitglieder Fertighausverband Export Minus von 7% 600 550 500 450 400 462 546 587 546 2010 2011 2012 2013 Großvolumig Mitglieder Fertighausverband Export Plus von 50 % 28 42 12 13 2010 2011 2012 2013 Österreichischer Fertighausverband Seite 11

Europäischer Fertigbauverband (EFV): Österreichs Fertighauswirtschaft im internationalen Vergleich Der Marktanteil der heimischen Fertigbauwirtschaft im Einfamilienhaussektor liegt deutlich über dem Niveau anderer europäischer Länder. Jedes dritte Einfamilienhaus ist hierzulande ein Fertighaus, was in Mitteleuropa einen absoluten Spitzenwert darstellt. Dafür steigen die Stückzahlen in Deutschland, Tschechien und der Schweiz bei Einfamilienhäusern im Gegensatz zu Österreich an. Dass Österreich das Land mit der größten Fertighausdichte in Mitteleuropa repräsentiert, zeigt der Vergleich mit den Nachbarn. Deutschland lag 2013 bei einem Marktanteil von 16 Prozent (+ 1 Prozent). Unsere Nachbarn Tschechien, die Slowakei, Ungarn sowie die Schweiz weisen einheitlich stabile zehn Prozent Fertigbauanteil auf. Die Niederlande bringen es auf drei Prozent. Höhere Marktanteile als Österreich weisen in Europa lediglich die skandinavischen Länder auf. Der Präsident des Europäischen Fertigbauverbandes Josef Gruber dazu: Wir vergleichen uns ganz bewusst in erster Linie mit unseren Nachbarstaaten, denn das Niveau der Vorfertigung und der Verfertigungsgrad sind in diesen Ländern vergleichbar. Schweden hingegen weist zwar einen Fertigbauanteil von rund 90 Prozent auf, allerdings würden diese Gebäude in Mitteleuropa nicht als Fertighaus bezeichnet werden, da der Vorfertigungsgrad extrem gering ist. Ähnliches gilt für den britischen Markt. Eine Analyse der Entwicklung der Stückzahlen zeigt eine positive Entwicklung in Deutschland, wo die Verkaufszahlen 2012 um 2,4 Prozent gesteigert werden konnten, in Tschechien (plus 16 Prozent) und in der Schweiz (plus 5,9 Prozent). Eingebrochen ist der Markt hingegeben in den Niederlanden, wo ein Minus bei den Stückzahlen von 13,8 Prozent zu verzeichnen war. Gruber dazu: Wir nehmen uns Deutschland, die Schweiz und Tschechien zum Vorbild und wollen uns nicht auf unserem hohen Marktanteil ausruhen. Für Österreich gilt es 2014, wie in unseren Nachbarländern, die Stückzahl bei den Einfamilienhäusern wieder zu steigern. Der Europäische Fertigbauverband (EFV) Der Europäische Fertigbauverband wurde 2000 von den Fertighausverbänden aus Österreich und Deutschland gegründet. Heute gehören der Gruppe elf nationale Verbände (aus Bulgarien, Deutschland, Großbritannien, Irland, Italien, Österreich, Schweden, Tschechien, der Schweiz, Slowakei und Ungarn) als Vollmitglieder an. Weitere Verbände haben einen beobachtenden Status (Slowakei, Russland, Belgien, Finnland). Die nächste Vollversammlung findet dieses Jahr in Tschechien statt. Österreichischer Fertighausverband Seite 12

Fertighausmarkt Anteil in % - Vergleich 16 30 9 10 10 10 10 3 D BE A CH CZ SK H NL Entwicklung Fertighaus (EFH) 2012 in % 2,4 16 5,9 D A -4,5 CZ CH NL -13,8 Österreichischer Fertighausverband Seite 13

Debatte zur Wohnbauförderung: Wohnungsneubau darf nicht auf der Strecke bleiben Politik und Kammern rüsten sich für die bevorstehende Diskussion rund um die Zukunft der Wohnbauförderung in Österreich. Vorarlberg prescht mit einer neuen Wohnbauförderungsrichtlinie, die soziale Aspekte in den Vordergrund rückt, vor. Die Fertigbauwirtschaft will vor dem Hintergrund der bevorstehenden Entscheidungen nicht tatenlos zusehen sondern eine klare Position beziehen. Immobiliendienstleister und Wohnbaugenossenschaften weisen immer wieder deutlich darauf hin, dass die Nachfrage nach neu gebauten Wohnungen das Angebot weit übersteigt. Seit rund zwanzig Jahren liegt der Wohnungsneubau unter dem erforderlichen Niveau, ein Rückstand, der nur schwer aufzuholen sein wird speziell angesichts der aktuellen Debatte rund um die künftige Gestaltung der Wohnbauförderung. Ist schon der Status quo der heimischen Förderung des Wohnbaus nicht eben berauschend, zeichnet sich durch die immer deutlicher ausgesprochenen Einsparungsüberlegungen, die bis zu einer kompletten Abschaffung reichen, ein Schicksal wie bei unserem Nachbarn Deutschland ab. Die größte Volkswirtschaft Europas schaffte vor Jahren die Wohnbauförderungen kurzer Hand ab. Die Folgen waren vorhersehbar und zwangen zu einer Wiedereinführung von quasi Förderungen unter anderem Namen und nach einem anderen System mit dem Effekt einer wesentlich besseren Baukonjunktur als in Österreich. Österreich fördert derzeit nach einem nur sehr schwer überschaubaren System. Jedes Bundesland hat seit den 1980er Jahren eigene Förderkriterien, die zusätzlich laufend geändert werden. Das finanziellen Mittel stammen zum Teil vom Bund, der die Gelder im Zuge des Finanzausgleichs den Ländern zuweist allerdings ohne Zweckwidmung. Zusätzlich fördert noch der Bund direkt spezielle baurelevante Maßnahmen, wie beispielsweise Photovoltaikanlagen. War lange Zeit die energetische Optimierung von Gebäuden ein wesentliches Kriterium der Wohnbauförderung, so zeigt sich aktuell der Trend, soziale Aspekte wieder mehr in den Mittelpunkt zu rücken. Durchaus vernünftig, da die strengen Bewertungskriterien der Banken für die freie Finanzierung von Wohnraum durch immer mehr Menschen nicht mehr erfüllt werden können. Österreichischer Fertighausverband Seite 14

Aus den angeführten Gründen fordert der Österreichische Fertighausverband in der Diskussion um die Sicherung und künftige Gestaltung der Wohnbauförderung die folgenden Punkte zu bedenken: 1) Die gegenwärtige Struktur der Förderlandschaft zeigt den dringenden Bedarf einer Komplettreform wobei auch alternative oder zusätzliche Modelle (z.b. indirekte Förderungen durch Steuererleichterungen) angedacht werden sollten; 2) Eine Abschaffung oder drastische Kürzung der Fördersysteme bedeuten nicht nur weiteres Absinken des Wohnungsneubaus auf ein kritisches Maß sondern auch negative Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt; 3) Die Wohnbauförderung braucht mehr Ausgewogenheit zwischen den Bereichen Neubau, Sanierung und Wohnbeihilfen; 4) Die energetischen Aspekte der Wohnbauförderung sollen auf ein im Hinblick auf den Klima- und Umweltschutz noch vertretbares Maß hin gestaltet werden zugunsten einer stärkeren Berücksichtigung sozialer Kriterien; 5) Wohnbaufördergelder sollen wieder zweckgebunden eingesetzt werden müssen. Österreichischer Fertighausverband Seite 15

Qualitätskriterium Aus- und Fortbildung ÖFV-Akademie: Positive Bilanz motiviert zu Ausbau des Angebots Online-Seminare und die Erlangung von ECTS sollen der vor einem Jahr erfolgreich gestarteten Akademie des Österreichischen Fertighausverbandes neue Impulse geben. Auch sollen zusätzlich zu den technischen Themenschwerpunkten neue Angebote in das Programm aufgenommen werden. Seit Gründung der ÖFV-Akademie konnten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Mitgliedsunternehmen des Fertighausverbandes alle zwei Monate eine für sie maßgeschneiderte Fortbildungsveranstaltung besuchen. Knapp über hundert Teilnehmer nahmen an den insgesamt sechs Veranstaltungen teil. Technische Themen, wie beispielsweise die richtige Bemessung von Windlasten oder die sachgemäße Vorfertigung von Sanitärinstallationen, dominierten das bisherige Angebot. Wir haben uns einen Probebetrieb von einem Jahr vorgenommen. Nach der erfreulichen Bilanz und dem positiven Feedback der Seminarteilnehmer können wir jetzt an den Ausbau der Akademie gehen, fasst Josef Gruber zusammen. Zum einen sollen die Angebote ab sofort nicht allein technische Themen betreffen sondern alle für den erfolgreichen Betrieb eines Unternehmens relevanten Sachgebiete abdecken. Zum anderen wird es demnächst für bestimmte Fortbildungsangebote European Credit Transfer System (ECTS)-Punkte geben, die für bestimmte akademische Weiterbildungen angerechnet werden können. Auch wird noch in diesem Jahr ein Qualitätsmanagementsystem nach ISO 29990 eingeführt und eine Zertifizierung bei Ö-CERT angestrebt. Die Ö-CERT-Zertifizierung ist ein Qualitätsmaßstab in der Erwachsenenbildung und oftmals Voraussetzung für Bildungsförderungen. Ein spezielles Service werden die geplanten Online-Angebote sein. Präsenzseminare sind oft mit mühsamen Anreisen und hohen Aufenthaltsund Reisekosten verbunden, auch sind manche interessierte Teilnehmer am festgesetzten Veranstaltungstag verhindert. Ein Seminar aus der Konserve schafft hier Abhilfe, ist bequem vom Schreibtisch aus zu konsumieren und jederzeit abrufbar. Österreichischer Fertighausverband Seite 16

Der Ausbau und die Neuausrichtung der ÖFV-Akademie ist für Gruber jedoch nicht Selbstzweck: Unsere Ausbaupläne unterstützen das Kernziel der Akademie. Über eine laufende Weiterprofessionalisierung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter soll die Qualität aller unserer Leistungen zum Vorteil der Kunden noch weiter gesteigert werden. Ein Beispiel dafür stellt etwa das Thema Wärmebildmessung dar. Die neue Güterichtlinie für Fertighäuser schreibt die Erfassung möglicher Wärmeverluste durch eine Thermografiemessung vor. Damit die Mitarbeiter diese Messung auch hundertprozentig beherrschen, wurden sie in einer speziellen Akademie- Veranstaltung dafür entsprechend geschult. Österreichischer Fertighausverband Seite 17

Factsheet: Der Österreichische Fertighausverband (ÖFV) Der Österreichische Fertighausverband ist eine unabhängige und freiwillige Qualitätsgemeinschaft, bestehend aus derzeit 19 Fertighausunternehmen und 32 Firmen der Zulieferindustrie. Die Hersteller repräsentieren 60 Prozent des Fertighaus-Gesamtmarktes (gemäß ÖNORM B 2310). Österreich ist in Europa ein Fertigbau-Musterland. Nur Skandinavien weist höhere Marktanteile auf. Heute ist jedes dritte in Österreich gebaute Einfamilienhaus ein Fertighaus. Zu verdanken ist dieser Erfolg auch der konsequenten Qualitätspolitik des Fertighausverbandes. Qualität & Leistungen: Gütezeichen-Fertighaus: Nur Mitglieder des Österreichischen Fertighausverbandes dürfen das Gütezeichen-Fertighaus führen. Dieses Zeichen wird auf Grundlage des Austria-Gütezeichens vergeben. Voraussetzung für Verleihung und Führung des Zeichens ist die Überwachung des Betriebes durch eine unabhängige staatlich akkreditierte Prüf- und Überwachungsstelle. Güterichtlinie: Die Überwachungen basieren auf einer, dem Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit angezeigten, Güterichtlinie. ÖNORM B 2310: Als einziges Land in Europa verfügt Österreich über eine Norm, welche den Begriff Fertighaus definiert und einen Mindestleistungsumfang festlegt. Alle Mitglieder des ÖFV haben prinzipiell nach dieser Norm anzubieten. Umweltaspekt: Der Fertigbau ist prädestiniert für Niedrigenergie- und Passivhäuser. Alle Mitglieder des ÖFV sind Partner der Initiative klima:aktiv. Zudem ergeben sich durch die Vorfertigung der Bauteile positive Auswirkungen auf die Nachhaltigkeit. NGOs attestieren dem Fertigbau speziell wegen seiner ökologischen Potenziale starke Zuwächse. So fällt etwa der OI3- Index besonders positiv aus. Konsumentenschutzpolitik: Den Mitgliedern des Österreichischen Fertighausverbandes ist Konsumentenschutz ein ebenso großes Anliegen wie die Servicequalität und technische Perfektion. Dies zeigt u.a. in der Einrichtung einer beim Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Komnsumentenschutz notifizierten Ombuds- und Servicestelle für alle Konsumentenanliegen. Kundenzufriedenheit: Kunden beurteilen die Leistungen der Mitglieder des ÖFV nach Schulnotenprinzip im Durchschnitt mit 1,6 (Quelle: IMAS-International) Baudurchführung für die Fertigstellung eines Einfamilienhauses im Durchschnitt: 6 Monate (exklusive Planung). Lehrberuf: Der Fertighausverband hat 1999 einen eigenen Lehrberuf Fertigteilhausbauer geschaffen. Kontakt: ÖFV-Geschäftsführer Mag. Christian Murhammer, MAS 1010 Wien, Gonzagagasse 4/3/3 Tel.: +43 (0)1 / 890 22 99; c.murhammer@fertighaus.org; www.fertighaus.org Österreichischer Fertighausverband Seite 18

Ein Jahr notifizierte Ombudsstelle für Fertighäuser und die aktuellen Entwicklungen der außergerichtlichen Streitbeilegung auf Basis der EU-Richtlinie Information, Service und Hilfe: Die Fertighaus-Ombudsstelle zieht erste Jahresbilanz 889 Anfragen erledigte die Fertighaus-Ombudsstelle seit ihrer Notifizierung im Mai 2013. Zum deutlich überwiegenden Teil kontaktieren Konsumentinnen und Konsumenten die Ombudsstelle, um generelle Informationen über den Fertigbau, die Bauordnungen oder die Vertragsgestaltung einzuholen. Bei lediglich zwölf Prozent der Anfragenden (107 Fälle) bestand ein Konflikt zwischen einem Konsumenten und einer Fertighausfirma. 40 Prozent der behandelten 107 Fälle betrafen technische Angelegenheiten, 20 Prozent rechtliche Themen, 20 Prozent eine Mischung aus technischen sowie rechtlichen Bereichen und 20 Prozent waren allgemeine Beschwerdeangelegenheiten rund um den Fertigbau. Ihre wesentliche Aufgabe sehen die Mitarbeiter der Ombudsstelle in der professionellen Trennung zwischen der Sach- und der Beziehungsebene. Eine Voraussetzung, welche sich auf die Findung einer für alle Beteiligten zufriedenstellenden Lösung vorteilhaft auswirkt. Von den vorliegenden 107 Fällen wurden 101 durch mediative Vermittlungsgespräche zwischen Konsumenten und Unternehmen bearbeitet, formale Mediationsverfahren wurden bei sechs Anliegen eingeleitet, Schlichtungsverfahren waren bislang noch nicht erforderlich. Mit Stichtag 31. März 2014 waren fünf Fälle noch nicht abgeschlossen, einvernehmlich gelöst wurden 101, nicht lösbar war ein Fall. Die durchschnittliche Bearbeitungsdauer von der Anfrage bis zur Findung einer Lösung liegt bei fünf Wochen. Setzt man die unterschiedlich schweren 107 Ombudsfälle in Relation zu den pro Jahr produzierten Stück Einfamilienhäuser in Fertigbauweise (rund 4.600), ergibt sich ein Anteil von 2,3 Prozent. Am 13. Mai 2013 erfolgte die offizielle Notifizierung der Ombudsstelle für Fertighäuser als außergerichtliche Schlichtungsstelle durch das Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz. Die Grundlage bildete die EU-Empfehlung 98/257/EG, deren Inhalte teilweise in die neue ADR-Richtlinie Eingang gefunden haben. Ombudsstelle Fertighaus Seite 1 Mail Presse: ombudsstelle@fertighaus.org

Der Notifizierung voraus ging die Erarbeitung einer umfangreichen Verfahrensordnung, welche im Detail regelt, wann und wie die Ombudsstelle tätig wird. Das Spektrum reicht dabei von Auskünften zu Anfragen, über Vermittlungsgespräche und Mediationsverfahren bis hin zu Schlichtungsentscheidungen. Die Praxistauglichkeit der Verfahrensordnung wurde in den letzten Monaten durch die Arbeit des unabhängigen Ombudsteams, bestehend aus einer Mediatorin nach dem Zivirechtsmediationsgesetz, die auch die Leitung des Teams inne hat, einem gerichtlich beeideten Sachverständigen für Fertighäuser und einem rechtskundigen Berater, bestätigt. Das Ombudsteam ist nur dieser Verfahrensordnung verpflichtet, unabhängig und unabsetzbar. Träger der Ombudsstelle ist der Österreichische Fertighausverband, der allerdings auf die Tätigkeiten und Entscheidungen keinerlei Einfluss hat und lediglich die erforderliche Infrastruktur zur Verfügung stellt. Alle Mitgliedsfirmen des Fertighausverbandes haben die Verpflichtung, sich jedenfalls einem bei der Ombudsstelle Fertighaus anhängigen Verfahren zu unterziehen, und aktiv an Lösungen mitzuwirken. Ombudsstelle Fertighaus Seite 2 Mail Presse: ombudsstelle@fertighaus.org

Außergerichtliche Schlichtungsverfahren: Neue gesetzliche Regelungen in Vorbereitung Die EU Richtlinie 2013/11/EU zur alternativen Beilegung verbraucherrechtlicher Streitigkeiten trat Mitte vergangenen Jahres in Kraft. Gegenwärtig wird in Österreich an der Umsetzung in nationales Recht gearbeitet. Unter gemeinsamer Federführung des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz und des Bundesministeriums für Justiz wird gegenwärtig unter Einbeziehung betroffener Ministerien, der Sozialpartner und schon tätiger außergerichtlicher Schlichtungsstellen an der Umsetzung der EU-Richtlinie 2013/11/EU gearbeitet. Ab Mitte 2015 soll flächendeckend für ganz Österreich ein System an Schlichtungsstellen für alle vertraglichen Verbraucherstreitigkeiten mit Ausnahme der Gesundheitsleistungen und dem öffentlichen Bildungssektor entstehen. Hintergrund der Richtlinie, auch Alternative Dispute Resolution (kurz ADR) genannt, ist die Förderung außergerichtlicher Streitschlichtungsverfahren, unabhängig von der Branche oder der Form des getätigten Verbrauchergeschäfts. Maria Reiffenstein, Leiterin der Sektion Konsumentenpolitik im Sozialministerium, betont die Vorteile der neuen Richtlinie: Der Zugang der VerbraucherInnen zum Recht ist ein wesentliches Anliegen der Konsumentenpolitik. Es nützt VerbraucherInnen nicht, über Rechte zu verfügen, die sie nicht durchsetzen können. Der Gang zu Gericht ist in vielen Fällen nicht der geeignete Weg der Problemlösung. Dies gilt besonders dann, wenn es rasch gehen muss, es um niedrige Streitwerte geht oder die Beziehungsebene eine wichtige Rolle zwischen den Vertragsparteien einnimmt. Die außergerichtliche Streitbeilegung ist hier ein wichtiges Zusatzangebot neben dem Gericht, kann dieses aber nicht ersetzen. Unser Ziel ist es, gemeinsam mit den betroffenen Kreisen ein überschaubares System an qualitätsvollen Schlichtungsstellen sicherzustellen, die faire Lösungen anbieten und damit zur nachhaltigen Konfliktlösung beitragen. Es ist zu hoffen, dass dieser Weg bei VerbraucherInnen wie bei Unternehmern auf Akzeptant stößt und damit Vorteile für beide Seiten realisierbar sind. Die ADR-Richtlinie enthält umfassende Qualitätskriterien, welche künftig von Schlichtungsstellen im Sinne der Richtlinie berücksichtigt werden müssen. Nach einer bereits seit 1998 bestehenden Empfehlung der Europäischen Kommission über Streitbeilegungsstellen, die auch in die Ausgestaltung der Richtlinie Eingang gefunden hat, sind 15 Schlichtungsstellen in Österreich notifiziert, darunter befinden sich beispielsweise Einrichtungen für den Gesundheitssektor oder für Verkehrsmittel. Die jüngste Ombudsstelle Fertighaus Seite 3 Mail Presse: ombudsstelle@fertighaus.org

Schlichtungsstelle ist die Ombudsstelle Fertighaus, die bislang die einzige notifizierte Schlichtungsstelle im Bereich Hausbau ist. Zusätzlich zu den Schlichtungsstellen, deren Träger zumeist Kammern oder Verbände sind, wurde 2013 auch durch das Bundesministerium für Soziales, Arbeit und Konsumentenschutz eine allgemeine Schlichtungsstelle für Verbrauchergeschäfte unter der Leitung von Dr. Irmgard Griss geschaffen. Der abschließende Bericht über die Pilotphase wird Ende Juni 2014 vorliegen. An einer Fortsetzung der Verbraucherschlichtungsstelle ab Juli 2014 wird gearbeitet. Ombudsstelle Fertighaus Seite 4 Mail Presse: ombudsstelle@fertighaus.org

Kurzfassung: Die Fertighaus-Ombudsstelle Wer ein Bauprojekt startet, ist für jede Information und Hilfestellung dankbar vor, während und nach dem Bau. Deshalb gibt es die Ombudsstelle für Fertighäuser, eine unabhängige Informations- und Schlichtungseinrichtung des Österreichischen Fertighausverbandes. Auskünfte und Informationen sind eine wesentliche Aufgabe des Ombudsteams. Doch das Angebot geht weit darüber hinaus, denn wo Menschen arbeiten, können Fehler passieren, wo Menschen kommunizieren, sind Fehleinschätzungen und Missverständnisse möglich. Auch in diesen Fällen hilft das Ombudsteam, eine Lösung zu finden mit Fachwissen, Vermittlungsgesprächen und Mediation. Das Ombudsteam besteht aus einem Techniker, einem Berater für rechtliche Belange und einer Mediatorin. Diese Experten fungieren als Ansprechpartner für die Beratung von Bauinteressenten und Bauherrn und wenn nötig als unabhängige Schlichtungsstelle. Die Ombudsstelle für Fertighäuser ist eine offiziell bei der Europäischen Kommission registrierte und vom Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz notifizierte Einrichtung. Geleitet wird sie von einer geprüften und beim Bundesministerium für Justiz eingetragenen Mediatorin, die dafür sorgt, dass eine konstruktive und ergebnisorientierte Kommunikation zwischen allen Beteiligten in Gang kommt. Für alle technischen Beurteilungen ist ein beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger für Fertighausbau zuständig und für um die rechtlichen Angelegenheiten kümmert sich ein rechtskundiger Berater. Oftmals sind die Anliegen der Konsumenten mit einer Auskunft oder einem Ratschlag zu erledigen. Ist eine Konfliktlösung erforderlich, stehen dem Ombudsteam verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Das Spektrum der möglichen Maßnahmen reicht von moderierten Vermittlungsgesprächen, eventuell unter Beiziehung von externen Beratern, über Methoden der Mediation bis zu einem Schlichtungsverfahren, das mit einem Schlichtungsspruch endet. Die Erfolgsbilanz der Ombudsstelle zeigt, dass fast alle behandelten Fälle einvernehmlich gelöst werden können. Deshalb wird die Arbeit des Teams von Fertighausunternehmen und Kunden überaus geschätzt. Schließlich ist jeder erzielte Kompromiss besser als der oft teure und riskante Weg zu Gericht. Auch laufen die Schlichtungen deutlich schneller ab als Gerichtsverfahren. Ombudsstelle Fertighaus Seite 5 Mail Presse: ombudsstelle@fertighaus.org