Ergebnisse zur Marktuntersuchung zum Einsatz von Media Supply Chain Lösungen Status Quo und Perspektiven in Marktkommunikation und Werbemittelproduktion Initiiert durch: Hochschule der Medien Stuttgart und Dr. Cantz sche Druckerei Ostfildern
Angaben zu den an der Marktuntersuchung beteiligten Unternehmen: An der Unternehmensbefragung 2009 nahmen insgesamt 65 Unternehmen aus Medien und Medienübergreifenden Branchen teil (s. Abb. 2). Dabei handelte es sich um große Markenhersteller, mittelständische und auch kleine Unternehmen (s. Abb. 1). Anzahl der Mitarbeiter (n=65) über 500 40,0% bis 50 29,2% bis 500 15,4% bis 100 15,4% Tätigkeitsbereich der Unternehmen (n=119) 0% 10% 20% 30% 40% Abb. 1: Anzahl der Mitarbeiter 7,7% 9,2% 13,8% 15,4% 15,4% 20,0% 23,1% 38,5% 40,0% Produkthersteller Softwareanbieter Kreativagentur Druckvorstufe Sonstiges Dienstleister Produktionsagentur Mediendienstleister Druck Abb. 2: Tätigkeitsbereich der Unternehmen
Angaben zu den an der Marktuntersuchung beteiligten Unternehmen: Auf die Frage: mit welchen Produkten / in welchen Branchen die Unternehmen tätig sind gaben über 40% der beteiligten Unternehmen an, im Dienstleistungs bzw. Beratungssektor tätig zu sein (s. Abb.3) Welche Produkte werden angeboten / in welchen Branchen sind die Unternehmen tätig (n=115) Dienstleistungen/ Beratung 41,5% Konsumgüter 29,2% Verarbeitende Industrie 21,5% Handel 32,3% Sonstiges 26,2% Maschinen/Fahrzeuge 26,2% Abb. 3: Produktangebot / Wirtschaftszweig
Status Quo in Marktkommunikation und Werbemittelproduktion
Multichannel Marketing Klassische Printmedien (Printkataloge, Broschüren und Flyer) sind laut der Unternehmensbefragung die am häufigsten verwendeten Werbemittel. Beinahe alle der befragten Unternehmen (92,3%) setzen Flyer und Broschüren zur Marktkommunikation ein. Der Anteil an Digitalen Katalogen ist mit 29,2% recht stark (jedes dritte Unternehmen). Zu erkennen war, dass die meisten Teilnehmer mehrere Kanäle zur Marktkommunikation nutzen (Multichannel Marketing). So verwenden beispielsweise 24,6% Digitale Kataloge und Printkataloge, 60% der Befragten Klassische Printmedien und Web, Newsdienste. Medien / Werbemittel, die hauptsächlich zur Marktkommunikation eingesetzt werden (n=188) 100% Digitale Kataloge 92,3% Printkataloge 90% Brochüren, Flyer TV, Radio 80% Webshops Web, Newsdienste 70% Sonstiges 60,0% 60% 55,4% 50% 40% 30% 29,2% 20% 18,5% 15,4% 18,5% 10% 0% Abb. 4: Eingesetzte Medien / Werbemittel zur Marktkommunikation
Softwareeinsatz zur Unterstützung der Marktkommunikation / Werbemittelproduktion 81,5% der befragten Unternehmen unterstützen Ihre Marktkommunikation / Werbemittelproduktion mit Software. Lediglich 18,5% setzten derzeit keine Software ein. 36,9% setzen Software dabei Marketing und Produktionsseitig, d.h. integrativ ein. Teillösungen für Marketing bzw. Werbemittelproduktion setzen jeweils 10,8% der Unternehmen ein. Teilweise Unterstützung in beiden Bereichen geben 23,1% an. Damit ist immerhin bei insgesamt 55% der Unternehmen in Zukunft mit einem verstärkten Integrationsbedarf von Marketing und Produktionsprozessen zu rechnen. Unterstützen Sie Ihre Marktkommunikation/Werbemittelproduktion mit Software? (n=65) 40% 35% 30% 36,9% Nein, derzeit nicht Ja, Marketingseitig Teilweise Ja, Marketing und Produktionsseitig Ja, Produktionsseitig 25% 23,1% 20% 18,5% 15% 10% 10,8% 10,8% 5% 0% Abb. 5: Software zur Unterstützung der Marktkommunikation / Werbemittelproduktion
Perspektiven von Media Supply Chain Lösungen
Softwarefunktionalität, die für die Teilnehmer besonders von Bedeutung ist (n=214) Klar erkennbar ist, dass das Datenhandling (Stammdatenübernahme 58,5% bzw. Daten /Dokumentenarchivierung 60%) von zentraler Bedeutung ist. Dies liegt vor allem in der Übernahme von Daten aus vorgelagerten ERP Systemen begründet. Auch webbasierte Funktionalitäten sind in Summe sehr relevant, Webpublishing (41,5%), Web to print (32,3%) sowie Web Editing (18,5%). Mit einer weiteren Ausbreitung und Ausweitung dieser Funktionalitäten ist in Zukunft zu rechnen. Eine weitere wichtige Kategorie von Funktionalitäten stellt der Management Bereich dar: Kostenbewertung/Controlling (36,9%), Steuerung der Werbemittelproduktion (35,4%) sowie Kennzahlen (20%). Abb. 6: Softwarefunktionalität
Softwarekomponenten, die in den beteiligten Unternehmen eingesetzt werden Softwarekomponenten (n=267) 70,0% 67,7% Kundendatenbank/CRM ERP Stammdatenübernahme 60,0% 56,9% 56,9% Quark XPress Web Shop 50,0% 49,2% Mediendatenbank Redaktionssystem 41,5% Adobe Indesign 40,0% 35,4% Translationmanagementsystem Produktinformationsmanagement 30,0% 29,2% Contentmanagementsystem Sonstige 23,1% 21,5% 21,5% 20,0% 10,0% 7,7% 0,0% Abb. 7: Einsatz Softwarekomponenten
Beurteilung der Durchgängigkeit der Prozesse von Marktkommunikation und Werbemittelproduktion 29,3% der Unternehmen beurteilen die Prozessdurchgängigkeit als "sehr gut" bis "gut". Die Wertung befriedigend" bis "ausreichend" bei der Durchgängigkeit nahmen 55,3% der Unternehmen vor. Immerhin 15,4% der Befragten stellen die Beurteilung "mangelhaft" bzw. "ungenügend" aus. Bei etwa jedem siebten Unternehmen ist also zukünftig ein hoher Handlungsbedarf zur Prozessoptimierung zu erwarten. 35% 33,8% (n=65) 30% 26,2% 25% 21,5% 20% 15% 10,8% 10% 5% 3,1% 4,6% 0% 1 vollständig durchgängig 2 3 4 5 6 nicht durchgängig Abb. 8: Prozessdurchgängigkeit
Ursachen, die zu Problemen im Prozessverlauf führen (n=152) 60% 55,4% 50% 46,2% 41,5% 40% 38,5% 38,5% 30% 20% 10% 7,7% 4,6% 1,5% 0% Abb. 9: Problematiken bei der Durchgängigkeit der Prozesse
Nutzen und Komponenten von Media Supply Chain Lösungen Welchen Nutzen sehen Unternehmen mittelfristig durch Einsatz Integrierter Softwareanwendungen (n=316) 47,7% 61,5% 60,0% 63,1% 58,5% 58,5% 40,0% 41,5% 50,8% 4,6% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% höhere Automatisierung kürzere Produktionszeit Zentrale Daten höhere Transparenz Mehraufwand reduzieren höhere Effizienz/Produktivität Kosten pro Produktion reduzieren Kapazitätseinsatz verbessern Fehlerraten senken Sonstiges Abb. 10: Nutzen durch Einsatz von Media Supply Chain Lösung Lösungskomponenten, die für die Anforderungen der Befragten am erfolgversprechendsten sind (n=161) 0% 10% 20% 30% 40% 50% 4,6% 15,4% 18,5% Product Information Management Databasepublishing Contentmanagementsysteme Media Asset Management Customerrelationshipmgt. 20,0% 20,0% 24,6% 24,6% 29,2% 41,5% Produktdaten /Katalogdatenmgt. Master Data Management Translationmanagmentsystem Dokumentenmgt. Systeme Sonstiges 49,2% Abb. 11: Media Supply Chain Lösungen
Erfahrungen mit Softwareanbietern Die an der Marktuntersuchung teilnehmenden Unternehmen wurden hinsichtlich Ihrer bisherigen Erfahrungen im Bezug auf Lösungsanbieter gefragt. 36,9% der Unternehmen beurteilen die Erfahrungen mit Softwareanbieter als sehr gut" bis gut". Die Bewertung befriedigend" bis ausreichend nahmen 35,4% der Unternehmen vor. Jedes sechste Unternehmen (16,9%) stellen die Beurteilung mangelhaft" bzw. ungenügend" aus. 35% 32,3% (n=65) 30% 27,7% 25% 20% 15% 12,3% 12,1% 10% 7,7% 5% 4,6% 4,6% 0% 1 2 3 4 5 6 Keine Angabe 1 sehr gut 6 ungenügend Abb. 12: Erfahrungen mit Lösungsanbietern
Verwaltung und Austausch von Daten Die Verwaltung und der Austausch von digitalen Daten nimmt einen immer wichtigeren Stellenwert ein. Unternehmen stehen vor der Herausforderung, Herr über die Datenflut zu werden. Hierzu werden beispielsweise Server, Datenbanken, Filetransfer oder auch CDs und DVDs etc. eingesetzt. Folgende Diagramme stellen dar, wie die befragten Unternehmen Ihre Daten verwalten und austauschen. Datenverwaltung (n=120) Datenbank 36,9% Server 70,8% DVD 33,8% CD 26,2% PC (Einzelplatz) 16,9% Datenaustausch (n=124) Abb. 13: Datenverwaltung in den Unternehmen FTP (Filetransfer) 55,4% Sonstige 3,1% E Mail 63,1% DVD 33,8% CD 26,2% ISDN 9,2% Abb. 14: Datenaustausch
Verbesserte Markt und Unternehmenskommunikation Zentrale Datenhaltung kann die Datenverfügbarkeit optimierten, indem die Mitarbeiter beispielsweise die Möglichkeit haben jederzeit auch außerhalb des Unternehmens auf Ihre Daten zu zugreifen. Immer mehr Unternehmen integrieren hierzu alle am Produktionsprozess beteiligten Unternehmen, um Leerlaufzeiten zu vermeiden und Prozesse zu verkürzen. Datenzugriff von außerhalb des Unternehmens ist bei 40% der Befragten für eigene Mitarbeiter möglich (Abb. 14), immerhin bei 21,5% auch bei anderen (berechtigten) Prozessbeteiligten (Abb. 15). Bei nahezu jedem dritten bzw. zweiten Unternehmen besteht für eigene Mitarbeiter bzw. Externe kein Datenzugriff von außerhalb. Datenzugriff außerhalb des Unternehmens (n=65) 100% Datenabruf aller Prozessbeteiligten (n=65) 90% 27,7% 80% 70% 100% 90% 27,7% 60% 50% 40% 32,3% 80% 70% 60% 30% 40,0% 20% 10% 0% Ja Nein Keine Angabe Abb. 14: Datenabruf von außerhalb des Unternehmens 50% 40% 30% 20% 10% 0% 50,8% 21,5% Ja Nein Keine Angabe Abb. 15: Datenabruf der Prozessbeteiligten
Die Autoren der Marktuntersuchung bedanken sich bei allen teilnehmenden Unternehmen und bei der Dr. Cantz schen Druckerei in Ostfildern für die Unterstützung bei der Durchführung. Weitere Hinweise und den Download dieser Ausarbeitung finden Sie unter: Die Weitergabe und Verbreitung dieser Ergebnisse ist ausdrücklich gestattet unter Angabe der Nennung der Urheber und des Titels / Quelle (s.o.) dieser Arbeit. Autoren: Prof. Dr. Ing. Klaus Thaler und Corinna Schmid, HdM Stuttgart Initiiert durch: Hochschule der Medien Stuttgart und Dr. Cantz sche Druckerei Ostfildern