Aktuelles aus dem Dienstgebiet des Fachzentrums Rinderhaltung Roth



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Transkript:

Aktuelles aus dem Dienstgebiet des Fachzentrums Rinderhaltung Ausgabe August 2015 Abbildung 1: Rundballen nach der Getreideernte Inhaltsverzeichnis, 1. Betriebsreportage Walter, Theilenhofen 1, 2. Erstabkalbealter in vielen Betrieben zu hoch! 6, 3. Erste Grundfutterergebnisse 2015 7, 1. Betriebsreportage Walter, Theilenhofen Diesmal stellen wir hier einen Milchviehbetrieb aus dem Dienstgebiet des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Weißenburg vor. Die Familie Walter aus Theilenhofen begann 2008 mit Planung und Antragstellung und hat noch im gleichen Jahr mit dem Neubau des Laufstalles für Milchvieh begonnen. Eingezogen ist man dann im Frühjahr 2010. Der Stall mit 78 Liegebuchten befindet sich auf der Hofstelle. Das weibliche Jungvieh ist dabei in bestehenden Stallungen untergebracht. Die Aufzucht der männlichen Tiere wird jetzt aufgegeben, um der wachsenden Zahl von Kalbinnen Raum zu schaffen. Für die Betriebsleiterfamilie war es zunächst wichtig, eine kostengünstige Umstellung von Anbinde- auf Laufstallhaltung zu erreichen. Das Tierwohl und die Arbeitswirtschaft standen dabei im Vordergrund, doch dazu später mehr. In den Fokus des Fachzentrums für Rinderhaltung gelangte die Anlage auch durch den vor zwei Winter bezogenen neuen Gruppeniglustall.

Dreireihige Aufstallung, traufseitig Plexischieber, ungedämmtes Dach. Um den Tierkomfort noch zu verbessern, wird gegenwärtig über eine Ventilatorlüftung nachgedacht. Rechts ist das leicht abgerückte Melkstandgebäude mit überdachtem Vorwartebereich (nicht im Bild) angebaut. Abbildung 2: Blick auf den neuen Laufstall, Das Melkstandgebäude weist einige Besonderheiten auf: Der Zugang in die Melkgrube erfolgt ebenerdig. Für die Betriebsleiter war und ist dies ein unschätzbarer Vorteil bei der täglichen Melkarbeit. Notwendig dafür ist ein Vorwartebereich mit einer ansteigenden Fläche zum Eintrieb hin. Gemolken wird mit einem Doppel-7- Fischgrätenmelkstand (FGM), dabei hat jede Seite einen eigenen Rücktrieb (ebenfalls mit Gefälle) in den Stall, ein Detail, welches man in Melkständen nicht allzu oft findet. Abbildung 3: Melkgrube mit ebenerdigen Zugang, Dadurch, dass das Melkstandgebäude außerhalb des Stalles angeordnet ist, hatte man hier die Möglichkeit, statt seitlicher Fenster, einen Lichtfirst einzurichten. Der Melkstand ist dadurch taghell. Bekanntlich ist eine Belichtung von oben dreimal heller als bei seitlichen Fenstern mit der gleichen Fläche. Auch die Entlüftung ist deutlich effektiver. Abbildung 4: Melkstand mit Lichtfirst,

Abbildung 5: Milchtaxi, Im Melkstand entdeckt: Wie in vielen vergleichbaren Betrieben findet sich in diesem Betrieb ein Milchtaxi. Auch in der einfachsten Ausführung ergibt sich für die Tränkarbeit eine enorme Arbeitserleichterung. Der neue Kälberstall ist zwar nicht sehr weit vom Tankraum entfernt, aber seit Januar 2015 hat das Eimerschleppen ein Ende gefunden. Die Betriebsleiterin melkt alle frischgekalbten Kühe bis zu 8 Tage in die Kanne. Ab dem 3. Tag kommt diese Milch für alle Kälber ins Milchtaxi. Wenn die Gesamtmenge nicht reicht, wird diese noch mit Milchaustauscher ergänzt. Die Milch wird im Sommer zusätzlich mit Zitronensäure angesäuert. Die Tränkemenge wird dann innerhalb von 2 Wochen auf 10 l pro Tag bei den weiblichen und 16 l bei den männlichen Kälbern gesteigert. Abbildung 6: Abkalbebucht, Die Kälberaufzucht beginnt in der Abkalbebox. Zum Anfüttern kommen die Kühe und Kalbinnen 10 bis 14 Tage vor dem erwarteten Geburtstermin in die Abkalbebucht. Dort bekommen sie die Kuhration und zusätzlich bis zu 1,5 kg Kraftfutter. Die Kälber werden nach der Geburt von ihren Müttern trockengeleckt und bekommen so viel Biestmilch wie sie wollen, meist sind das 2 bis 3 l. Aus der Abkalbebox kommen die Kälber in ein gereinigtes Einzeliglu oder in eine fahrbare Einzelbox. Zunächst waren die Kälber im alten Milchviehstall untergebracht. Durch die mit dem Neubau des Milchviehstalles verbundene Aufstockung kam die vorhandene Unterbringung bald an ihre Grenzen. Die deutlich eingeschränkte Liegefläche und auch die Verschlechterung des Stallklimas durch die Überbelegung führte zu Problemen bei der Gesundheit der Abbildung 7: Gruppeniglu Stall, nach Süden offen, Kälber. Ein zunächst angedachter Umbau im Altstall wurde bald verworfen. Der neue Gruppeniglustall aus dem Jahr 2012 kommt den Bedürfnissen der Tiere in vielen Bereichen mehr entgegen.

Abbildung 8: Kälberstall mit Spaceboardwand, Der Außenklimastall hat eine Länge von 15,00 m (3 Gruppen a 5,00 m) und ist für 3 x 12 Kälber bis 6 Monate konzipiert. Der Futtertisch hat eine Breite von 2,00 m und kann mit Windnetzen geschlossen werden. Die Stand- und Liegefläche haben die übliche Tiefe von 1,40 bzw. 5,00 m. Der Höhenunterschied der Liege- zur Standfläche beträgt 25 cm. Das Dach ist mit Sandwichpaneelen gedeckt. Durch die rückseitige Spaceboard-Lüftung gesehen, erkennt man die drei Gruppeniglus. Abbildung 9: Blick in die Kälberbucht, Die Kälber sind blitzsauber, fühlen sich sichtlich wohl und sind gesund. Bei strenger Kälte oder Zugluft können sie sich in die Gruppeniglus zurückziehen. Die Bullenkälber werden mit 4 Wochen verkauft. Die Kuhkälber kommen im Alter von 6 Wochen in den Gruppeniglustall. Die Kälber bekommen in der Einzelhaltung frühzeitig eine Kälber-Trocken-TMR vorgelegt. Mit 10 bis 12 Wochen werden die weiblichen Kälber von der Milch abgesetzt. Die Trocken- TMR wird dann nach dem Absetzen nach und nach mit der Kuhration verschnitten, damit sich die Kälber an die Silagefütterung gewöhnen. Entmistet wird je nach Belegung und Witterung durchschnittlich in einem Turnus von ca. 4 Wochen. Mit dem Frontlader wird die Mistmatratze entfernt. Danach werden die Buchten gekalkt und mit Strohballen eingestreut. Die neue Einstreu ziehen die Kälber mehr oder weniger von allein ins Iglu. Abbildung 10: Zugang vom Kälberstall zum Gruppeniglu,

Abbildung 11: Kälberstall mit Windschutznetze, Der Futtertisch zeigt nach Süden. Aus der umliegenden Bebauung resultiert hier jedoch zeitweise ungünstige Zugluft. Zugluft ist Gift im Kälberstall! Am Futtertisch wurden daher Windschutzvorhänge montiert. Wie hier zu sehen ist, braucht man zu dieser Jahreszeit den Windschutz nur im vorderen Teil. Der hintere liegt günstiger, auch sind hier die älteren, unempfindlicheren Tiere untergebracht. Die Netze haben unten eine größere Windbrechung als im oberen Teil. Der gesamte Stall ist durchdacht, denkbar einfach (aber solide) und eigenleistungsfreundlich konstruiert. Das Bauholz stammt aus dem eigenen Wald. Das Fressgitter ist aus dem Altstall und die restliche Aufstallung wurde neu angeschafft. Mit einem hohen Eigenleistungsanteil konnten die Baukosten bei ca. 1.000 pro Platz recht günstig gehalten werden. Abbildung 12: Innenansicht mit geschlossenen Windschutznetzen, Ein interessantes Detail: Die Einzeliglus für die ersten Wochen stehen in einem aufgelassenen Fahrsilo. Auch das Milchtaxi spielt hier seine Trümpfe voll aus. Abbildung 13: Einzeliglu im alten Fahrsilo, Wir danken der Familie Walter für ihre Unterstützung und wünschen weiterhin viel Glück im Stall.

2. Erstabkalbealter in vielen Betrieben zu hoch! In vielen Milchkuhbetrieben stellt sich immer wieder die Frage nach dem richtigen Erstabkalbealter. Aus diesem Grund wurden die Betriebe der Fütterungsberater des Landeskuratoriums der Erzeugerringe für tierische Veredelung in Bayern e.v. (LKV) über den Betriebsvergleich 2014 ausgewertet. Diese Betriebe erreichten im Durchschnitt ein Erstabkalbealter von 28,4 Monaten, während beim besseren Viertel dieser Betriebe die Jungkühe bereits mit 26,1 Monaten abgekalbt haben. Vergleicht man nun die Leistungsdaten dieser beiden Gruppen, stellt man fest, dass die Jungkühe der besseren Betriebe nicht nur 2,3 Monate früher abkalben, sondern diese Gruppe höhere Milchleistungen in der ersten Laktation (+102 kg), geringere Verluste (-1,1 %), kürzere Zwischenkalbezeiten (-9 Tage) und geringere Abgänge wegen Unfruchtbarkeit, Stoffwechselstörungen und Klauenprobleme (-1%) aufweisen. Werden alle diese Punkte berücksichtigt, kommt man zu dem Schluss, dass die Betriebe bei einem Erstabkalbealter von 26 bis maximal 27 Monaten die besten Ergebnisse (höchste Milchleistung, höchste Milchleistung in der ersten Laktation, geringste Verluste tierärztliche Hilfe, geringste Abgänge wegen Unfruchtbarkeit, Stoffwechselstörungen und Klauenprobleme) liefern. Diese Auswertung sollte zum Anlass genommen werden, das Erstabkalbealter in einen Bereich von 26 bis 27 Monate zu bringen. Sollten 27 Monate Erstabkalbealter nicht erreicht werden, ist die Kälberaufzucht, die Fütterung der Jungrinder und die Vorbereitungsfütterung zu überprüfen. Bei Beratungsbedarf können sie sich vertrauensvoll an die Fütterungsberater/-beraterin des LKV (Telefon: 0981/85453) wenden. Abbildung 14: Betriebsvergleich 2014, Betriebe der Fütterungsberater

3. Erste Grundfutterergebnisse 2015 Die ersten Grundfutterergebnisse im Dienstgebiet sind da. Die Probenanzahl ist zwar noch nicht sehr hoch, jedoch kann man sich an diesen Werten orientieren, in welche Richtung es geht. Im Durchschnitt von 68 Grassilageproben, 1. Schnitt, wurde mit 6,09 Megajoule Nettoenergie Laktation (MJ-NEL) pro kg Trockenmasse ein gutes Ergebnis erreicht. Die 25 % besseren Proben erreichen mit 6,43 MJ- NEL pro kg Trockenmasse ein sehr gutes Ergebnis. Der Rohproteingehalt liegt bei 17,0 %. Verglichen mit den letzten Jahren ist der Rohprotein Gehalt wieder auf ein gutes Niveau angestiegen. Aber nicht alle Proben erreichen diese guten Werte. Bei den 25 % schlechteren Ergebnissen können nur 5,69 MJ-NEL pro kg Trockenmasse mit 14,9 % Rohprotein erreicht werden. Hier liegt die Ursache vor allem beim späten Schnittzeitpunkt, gekennzeichnet durch einen Rohfasergehalt von 26,9 %. Der Zuckergehalt mit 58 g pro kg Trockenmasse befindet sich im Gegensatz zum letzten Jahr im Sollbereich. Im Durchschnitt von 22 Kleegrassilageproben, 1. Schnitt, wurde mit 6,32 MJ-NEL pro kg Trockenmasse ein gutes Ergebnis erreicht. Die 25 % besseren Proben erreichen mit 6,55 MJ-NEL pro kg Trockenmasse ein sehr gutes Ergebnis. Auch der Rohproteingehalt mit 18,3 % liegt in einem guten Bereich. Aber nicht alle Proben erreichen diese guten Werte. Bei den 25 % schlechteren Ergebnissen können nur 6,04 MJ-NEL pro kg Trockenmasse mit 14,1 % Rohprotein erreicht werden. Hier liegt die Ursache vor allem beim späten Schnittzeitpunkt, gekennzeichnet durch einen Rohfasergehalt von 25,0 %. Der Zuckergehalt liegt bei 42 g pro kg Trockenmasse im Normalbereich. Fachzentrum Rinderhaltung, Johann Mederer, Johannes Dorner, Jörg Rupp, Kathrin Schuster, Sylvia Strempfl,, Johann-Strauß-Str.1, 91154, Tel.:09171/842-0, Fax:09171/842-55, E-Mail:poststelle@aelf-rh.bayern.de