verstehen Freie Leichtketten- Tests



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Transkript:

Freie Leichtketten- Tests verstehen International Myeloma Foundation 12650 Riverside Drive, Suite 206 North Hollywood, CA 91607 USA Telephone: 800-452-CURE (2873) (USA & Canada) 818-487-7455 Fax: 818-487-7454 TheIMF@myeloma.org www.myeloma.org

Inhaltsverzeichnis Einleitung 5 Multiples Myelom und monoklonales Protein 5 Was sind freie Leichtketten? 6 Wie wird das monoklonale Protein nachgewiesen und gemessen? 8 Freie Leichtketten-Serumtests: normal versus abnormal 14 Die kappa/lambda-ratio 15 Wie hilfreich freie Leichtketten-Serumtests für die Behandlung sind 17 Freelite Level und die Bewertung des Ansprechens auf die Behandlung 21 Welche Patienten am meisten von freien Leichtketten-Serumtests profitieren 23 Wird die Versicherung den freie Leichtketten-Serumtest bezahlen? 25 Die IMF 26 Kleines Wörterbuch 30 Unterstützt durch ein Unrestricted Educational Grant von Binding Site 2010, International Myeloma Foundation, North Hollywood, California (VIII20X)

Einleitung Sie haben diese Broschüre erhalten, damit Sie mehr über einen Typ von Labortests erfahren, den freie Leichtketten-Serumtest. Dieser Tests wird auch Freelite Assay genannt. Nachdem Sie diese Broschüre gelesen haben, sollten Sie folgendes wissen: Was sind freie Leichtketten? In welcher Beziehung stehen freie Leichtketten zum multiplen Myelom Wie hilfreich ist der Freelite Test bei der Diagnose und bei der Beobachtung des Ansprechens auf die Behandlung des multiplen Myeloms. Diese Broschüre will Sie nur mit grundsätzlicher Information versorgen. Sie ist nicht als Ersatz gedacht für die Unterweisungen Ihres Arztes oder des Pflegepersonals, die Fragen bezüglich Ihres speziellen Behandlungsplans beantworten können. Die Erklärung der fett gedruckten Wörter finden Sie in einem kleinen Wörterbuch am Schluss. Multiples Myelom und monoklonales Protein Das Myelom ist eine Krebserkranklung der Plasmazellen im Knochenmark und als Synonym für multiples Myelom zu verstehen. Normale Plasmazellen haben die Funktion, Anti körper zu bilden, die Immunglobuline genannt werden und eine wichtige Rolle in der Bekämpfung von Infektionen 4 5

spielen. Jede einzelne Plasmazelle produziert einen eigenen Immunglobulintyp. Es gibt verschiedene Plasmazelltypen im Körper und jeder Plasmazelltyp erzeugt nur einen Immunglobulintyp. Daraus ergibt sich die Produktion einer großen Vielfalt verschiedener Immunglobuline. Beim multiplen Myelom verdoppelt sich eine spezielle Plasmazelle (ein Klon) viele, viele Male und verursacht eine überschüssige Bildung eines Immunglobulintyps, der monoklonales Protein oder M-Protein genannt wird. Man spricht auch vom Myelom-Protein, Paraprotein oder von der M-Bande. Die Identifizierung eines M-Proteins ist für eine Diagnose wichtig und die Messung des M- Protein Spiegels hilft, die Wirksamkeit der Behandlung zu kontrollieren. Was sind freie Leichtketten? Normale Immunglobuline (abgekürzt Ig) setzen sich aus kleineren Einheiten zusammen, Abbildung 1: Struktur eines Immunglobulins (Antikörpers) die als schwere Ketten und leichte Ketten bezeichnet werden und zusammen eine komplexe Struktur bilden (siehe Abbildung 1). Es gibt fünf Klassen von schweren Ketten und jeder Klasse ist ein bestimmter Buchstabe zugeordnet. Diese fünf Klassen nennt man abgekürzt: IgG, IgA, IgM, IgD und IgE. Es gibt zwei Typen von Leichtketten, die kappa (κ) und lambda (λ oder L) genannt werden. Jede Plasmazelle bildet nur eine Klasse an schweren Ketten und leichten Ketten. Alles in allem ergibt das 10 Untergruppen für das normale Immunglobulin (siehe Tabelle 1). Tabelle 1 Untergruppen des Immunglobulins IgG kappa IgA kappa IgM kappa IgD kappa IgE kappa IgG lambda IgA lambda IgM lambda IgD lambda IgE lambda Die schweren und die leichten Ketten werden getrennt voneinander in der Plasmazelle gebildet und dann zu einem kompletten ( intakten ) Immunglobulin zusammengesetzt. Wenn die leichten Ketten an die schweren Ketten angedockt haben, nennt man die leichten Ketten gebundene leichte Ketten. Wenn jedoch die leichten Ketten nicht mit den schweren Ketten verbunden sind, nennt man sie freie Leichtketten. Aus nicht bekannten Gründen bildet die Plasmazelle mehr Leichtketten als nötig wären, um ganze Immunglobuline oder das komplette 6 7

det, werden alle Zellen entfernt, bis ein gelblicher flüssiger Bestandteil übrigbleibt, das Serum. Wenn der Verdacht auf ein Myelom besteht, wird ihr Arzt das Vorkommen eines abnormen monoklonalen Proteins (M-Proteins) evaluieren. Mehrere Tests können notwendig sein, um das M-Protein zu entdecken, einschließlich der Serum-Protein- Elektrophorese (SPEP), der Urin-Protein- Elektrophorese (UPEP) und /oder des freien Leichtketten-Serumtests (Freelite). Wird ein Typ der Leichtketten (Kappa oder Lambda) im Überschuss gebildet, entspricht das dem Vorhandensein von monoklonalem Protein. monoklonale Protein zu erzeugen. Die überschüssigen Leichtketten gelangen als freie Leichtketten (also nicht an schwere Ketten gebunden) in den Blutkreislauf. Auf diese Weise dringen sowohl im Normalfall, als auch bei Personen mit Myelom und verwandten Krankheiten wie der monoklonalen Gammopathie von unbestimmter Signifikanz (MGUS), Leichtketten als freie Leichtketten in den Blutkreislauf ein. Die Produktionsmenge der freien Leichtketten steht mit der Aktivität des Myelomwachstums bzw. des Wachstums der Plasmazellen in Zusammenhang. Wie wird das monoklonale Protein nachgewiesen und gemessen? Das monoklonale Protein kann im Blut und/ oder im Urin nachgewiesen und gemessen werden. Wenn die Messung im Blut stattfin- Serum und Urin-Protein-Elektrophorese Zwei Tests, die weitläufig angewendet werden, um die M-Proteinspiegel zu messen und das Ansprechen auf eine Behandlung zu beobachten, sind SPEP und UPEP. Das M- Protein ist in der SPEP oder UPEP als Bande erkennbar (siehe Abbildung 2). SPEP und alb α1 α2 β alb α1 α2 β Abbildung 2: erläutert SPEP (oben links), UPEP (unten links) und die jeweilige IFE (rechts) SPE l SPE l lgg 2 lgg 2 lga 3 lga 3 lgm 4 lgm 4 κ 5 κ 5 λ 6 λ 6 1 2 3 4 5 6 7 1 2 3 4 5 6 7 8 9

UPEP messen die Menge an M-Protein in einer Probe, können aber nicht den Typ des vorhandenen M-Proteins identifizieren. Das bedeutet, dass der Test nicht die Untergruppe IgG Kappa oder IgA Lambda etc. (Tabelle 1) identifizieren kann. Immunofixations-Elektrophorese Eine zweite Form der Elektrophorese, die man Immunofixations-Elektrophorese (IFE) nennt, wird durchgeführt, um die Untergruppe des M-Proteins zu identifizieren, die von der Myelomzelle gebildet wird. Diese Untergruppe ist durch Banden in der IFE (siehe Abbildung 2) erkennbar, es kann aber allgemein nicht die Menge des M-Proteintyps gemessen werden, der in der Probe präsent ist. Eine SPEP kann fürs erste durchgeführt werden, um zu bestimmen, ob und in welcher Menge ein M-Protein vorhanden ist. Wenn die SPEP die Präsenz eines M-Proteins anzeigt, wird eine IFE gemacht, um festzustellen, welche Untergruppe des M-Proteins vorliegt. SPEP, UPEP und IFE haben Vorteile und Nachteile. Zu den Nachteilen zählt, dass sie relativ unsensitiv für den Nachweis freier Leichtketten sind. Daraus folgt, dass der freie Leichtkettenspiegel ein Vielfaches über dem normalen Spiegel liegen muss, um ihn mit der SPEP, UPEP oder der IFE identifizieren zu können. So beträgt der normale Spiegel eines freien Leichtketten Typs im Blut ungefähr 10 Milligramm per Liter (abgekürzt mg/l). Es müsste jedoch der freie Leichtkettenspiegel im Blut das 50-fache des normalen Spiegels betragen, um durch SPEP nachweisbar zu sein und das 15-fache des normalen Spiegels, um mit IFE auffindbar zu werden. Freie Leichtketten-Serumtests Die freien Leichtketten-Serumtests ermöglichen, freie Leichtketten bereits bei normalem (nicht erhöhten) Spiegel nachzuweisen. Wichtig ist, dass diese Tests schwach erhöhte Spiegel freier Leichtketten nachweisen können, auch wenn diese Spiegel mit der SPEP und der IFE unentdeckt bleiben. Das heißt, dass das multiple Myelom früher erkannt werden kann als mit SPEP oder IFE; die Tests sind besonders hilfreich in Fällen, in denen nur kleine Leichtkettenmengen vom Myelom gebildet werden. Die Freie Leichtketten-Serumtests werden besser mit Serum als mit Urin durchgeführt, da bei letzterer Bestimmung der Filtereffekt 10 11

der Nieren Auswirkungen hat. Ein Teil der normalen Nierenfunktion besteht darin zu verhindern, dass Protein aus dem Körper in den Urin ausgeschieden wird. Daraus folgt, dass ein erhöhter M-Proteinspiegel im Blut entdeckt werden kann, bevor er im Urin nachweisbar ist. Folglich kann der Freie Leichtketten- Test die Anwendung von Urintests bei der Diagnosestellung eines Myeloms und verwandter Plasmazellerkrankungen ersetzen, jedoch sind Urinuntersuchungen nach wie vor bei der Erstdiagnose von AL Amyloidose und als Bestandteil der Verlaufskontrolle wichtig. Freie Leichtketten-Tests reagieren bei Blutbestimmungen sensitiver. Die 24-Stunden- Urinprobe ist komplizierter zu sammeln und zu transportieren und die Probe ist schwi- 12 eriger zu lagern als das Serum. Allerdings zeigen Urinuntersuchungen andere Aspekte der Myelomerkrankung, wie zum Beispiel Nierenschäden. Wie auch andere Tests, die das M-Protein nachweisen können, haben auch die freien Leichtketten-Serumtests Vorteile und Nachteile. Wie oben bereits erörtert, besteht ein Vorteil in ihrer größeren Sensitivität im Vergleich zu der SPEP, UPEP und IFE. Ein anderer Vorteil besteht darin, dass die freien Leichtketten-Serumtests automatisiert ablaufen und daher bei ihrer Durchführung im Labor weniger Zeit beanspruchen als die SPEP, UPEP und die IFE. Obwohl die freien Leichtketten-Serumtests hervorragend für das Auffinden freier Leichtketten geeignet sind, sind sie andererseits nicht in der Lage, intakte Immunglobuline nachzuweisen. Einige Arten des Myeloms sezernieren nur intakte Immunglobuline. Daher ist es oft am besten, eine SPEP (Serum Protein Elektrophorese) und eine IFE (Immunfixations-Elektrophorese) durchzuführen, um den erhöhten Spiegel intakter Immunglobuline nachzuweisen dies in Kombination mit Freien Leichtketten- Serumtests, um freie Leichtketten zu identifizieren. So lautet die Empfehlung der Internationalen Myeloma Working Group. Bei Patienten mit einem Myelom, das nur Leichtketten bildet (Bence Jones Myelom), ist eine erhöhte Menge von kappa- oder lambda-leichtketten zu finden, abhängig von den Leichtketten, die das Myelom bildet. Jedoch können überschüssige Leichtketten 13

in größerem oder geringerem Ausmaß bei allen Arten des Myeloms vorkommen, nicht nur beim Leichtketten- oder Bence Jones- Myelom. Deshalb kann die Messung der freien Leichketten verwendet werden, um die Myelomerkrankung bei einer breiten Mehrheit der Patienten zu diagnostizieren und zu beobachten, unabhängig von der Untergruppe des Myeloms. Freie Leichtketten-Serumtests: normal versus anormal Die normalen Serumspiegel freier Leichtketten sind: Kappa: 3.3 19.4mg/L* Lambda: 5.7 26.3mg/L* Kappa/Lambda Verhältnis: 0.26 1.65** * Beachten Sie: Die Einheiten sind mg/l: verschiedene Labors verwenden unterschiedliche Einheiten. Es ist wichtig, die verwendeten Einheiten genau zu kontrollieren, wenn Zahlen von Laboruntersuchungen verglichen werden. Leichtketten erzeugt. Wenn die Myelomzelle dagegen lambda-leichtketten produziert, wird der Spiegel der freien lambda-leichtketten im Blut steigen. Ihr Arzt wird die Resultate der Freien Leichtketten-Serumtests zusammen mit anderen klinischen Befunden zu interpretieren haben, um zu einer endgültigen Interpretation der Resultate zu gelangen. Ein Spezialist für Hämatologie/Onkologie ist bestens qualifiziert, um diese Entscheidung zu treffen. Die Kappa/Lambda-Ratio Das Kappa/Lambda-Verhältnis ist ebenso wichtig für die Diagnose und Beobachtung des Myeloms wie die Spiegel von kappa und lambda Leichtketten. **Außerdem: In Patienten mit Nierenbehinderung, es wird empfohlen, die Ergebnisse von den Kappa/Lambda Verhältnis mit einem modifizierten Verweisungsbereich des 0.37 3.1 zu interpretieren. Leichtketten, die von den Myelomzellen gebildet werden, sind ausschließlich kappa oder lambda Leichtketten, abhängig vom Typ des Myeloms. Auf diese Weise wird der Spiegel der freien kappa-leichtketten im Blut steigen, wenn die Myelomzelle kappa- 14 15

Ist der Spiegel von kappa oder lambda Leichtketten sehr hoch und der der anderen Kette normal oder niedrig, dann ist das Verhältnis abnorm und zeigt, dass das Myelom aktiv ist. Wenn die Spiegel von sowohl kappa als auch lambda-leichtketten erhöht sind, kann das Verhältnis innerhalb des normalen Bereichs sein, was üblicherweise eine andere Erkrankung anzeigt als ein Myelom z.b. eine eingeschränkte Nierenfunktion. Wenn die Nieren nicht richtig arbeiten, werden beide Typen Leichtketten im Blut angestaut und nicht durch die Nieren ausgeschieden. Das Resultat ist ein erhöhter Spiegel von sowohl kappa als auch lambda Leichtketten im Blut. Üblicherweise ist das ein Fall, bei dem die abnorm erhöhten Spiegel selbst keine direkte Folge eines gegenwärtig aktiven Myeloms sind. 16 Auch wenn die kappa- und lambda Leichtkettenspiegel beide im normalen Bereich liegen, kann das Verhältnis manchmal abnorm sein. In diesem Fall könnte ein wenig aktives Myelom mit überschüssiger Produktion der abnormen Leichtkette vorliegen. Ein normales kappa/lambda-verhältnis nach einer Behandlung bedeutet eine besonders gute Remission und wird stringente komplette Remission genannt. Die Normalisierung des kappa/lambda- Verhältnisses korreliert mit längerdauernden Remissionen; es laufen Studien, um die Art dieses Zusammenhangs zu erforschen. Wie hilfreich freie Leichtketten- Serumtests für die Behandlung sind Freie Leichtketten-Serumtests können auf verschiedene Weise helfen: 1.) Aufzeigen eines frühen Ansprechens oder eines frühen Rückfalls Weil freie Leichtketten ziemlich schnell (innerhalb weniger Stunden) von den Nieren abgebaut und/oder ausgeschieden werden, kommt es sehr schnell zu messbaren Änderungen im Blutspiegel als Antwort auf die Behandlung. Bei gutem Ansprechen auf die Behandlung werden die Myelomzellen absterben, werden aufhören, freie Leichtketten zu bilden und der Spiegel freier Leichtketten im Blut wird innerhalb weniger Stunden bis Tage abfallen. In dieser Situation geht die Abnahme der freien Leichtketten viel schneller vor sich, 17

als die Abnahme von IgG oder IgA, weil diese Substanzen viel langsamer vom Körper abgebaut werden. Der Abfall des Spiegels freier Leichtketten kann daher als ein sehr sensitiver Indikator für ein frühes Ansprechen gesehen werden. Charakteristisch dabei ist, dass das Ansprechen auf die Behandlung mit Hilfe der freie Leichtketten-Serumtests innerhalb von Stunden bis Tagen entdeckt werden kann, während hierfür eine bis drei Wochen gebraucht werden, wenn SPEP und IFE angewendet werden. Zu Zeiten eines Rückfalls ist die Sensitivität Freier Leichtkettentests ebenfalls enorm wichtig. Sogar relativ wenige Myelomzellen, die sich bei einem Rückfall zu vermehren beginnen, bilden in den meisten Fällen messbare Mengen freier Leichtketten. Der freie Leichtketten-Serumspiegel von entweder kappa oder lambda je nach Myelomart nimmt oft zu, bevor der Anstieg von IgG oder IgA oder eines anderen Immunglobulins von der SPEP oder der IFE entdeckt werden kann. Bildgebende Tests wie FDG-PT oder CT- PET sind ebenfalls sehr hilfreich im Aufspüren der geringsten Anzeichen einer Erkrankung. 2.) Monitoring von Patienten mit niedrigem Spiegel eines Myelomproteins (M-Protein) Ein Myelom, das mit einem niedrigen Myelomprotein-Spiegel einhergeht, wird nicht-sekretorische oder hyposekretorische Erkrankung genannt. Zwei neue Begriffe sind heute benutzt; oligo-sekretorische und pauci-sekretorische. Ungefähr 70-80% der Patienten mit dieser Myelom Typ haben ein 18 messbar abnormes M-Protein in einem freie Leichtketten-Serumtest. Der Freelite-Test ist daher in die Response-Kriterien aufgenommen worden und kann somit zur Bestimmung der Wirksamkeit einer Behandlung von Patienten mit heruntergelassen M-Protein Myelom beitragen (siehe Tabelle 2 unten). Tabelle 2: Ansprechen auf die Behandlung unter Verwendung des Freelite Assays beim hyposekretorischen Myelom Stringente komplette Remission Partielle Remission Normalisierte freie Leichtketten-Ratio 50%-ige Abnahme der Differenz zwischen den von der Myelomzelle gebildeten Leichtketten und anderen Leichtketten 19

3.) Beteiligung an klinischen Studien Klinische Studien sind der einzige Weg, um neue Medikamente verfügbar zu machen und Möglichkeiten der Heilung zu erforschen. Patienten mit einem Myelom können an klinischen Studien teilnehmen und so helfen, Sicherheit und Wirksamkeit einer neuen Behandlung zu erproben. Damit ein Myelom-Patient als geeignet eingeschätzt werden kann, an einer Studie teilzunehmen, muss es eine Möglichkeit geben, seinen M-Proteinspiegel im Blut oder im Urin zu bestimmen. Menschen mit hyposekretorischer (früher: nicht-sekretorischer ) Erkrankung wurden üblicherweise von klinischen Studien ausgeschlossen, weil es keine Methode gab, ihren M-Proteinspiegel zu messen. Mit der Verfügbarkeit der freien Leichtketten- Serumtests kann der M-Proteinspiegel dieser Gruppe im Blut oder im Urin kontrolliert werden. Daher haben Patienten mit hyposekretorischer (oligosekretorischer oder paucisekretorischer) Erkrankung jetzt ebenfalls bessere Möglichkeiten, an klinischen Studien teilzunehmen. 4.) Der Indikator einer aktiven Erkrankung Eine Studie der Mayo-Klinik zeigte, dass Patienten mit monoklonaler Gammopathie unbestimmter Signifikanz (MGUS) und abnormen freie Leichtketten-Verhältnis vermehrt dazu neigen, ein aktives Myelom (Oder eine verwandte Bedingung) zu entwickeln. Änderungen im Freelite-Test sind hilfreich, den Krankheitsstatus bei nahezu allen Myelompatienten zu ermitteln, nicht nur bei jenen mit Leichtketten (Bence Jones) Myelom, sondern auch bei jenen mit nichtsekretorischer Erkrankung. 5.) Die Bewertung der stringenten kompletten Remission Eines der Ziele in der Myelombehandlung ist es, den Spiegel des M-Proteins so stark wie möglich zu senken und ihn manchmal sogar völlig zu eliminieren. Wenn sich die freie Leichtketten-Ratio durch die Behandlung normalisiert, dann ist das ein sehr guter und sensitiver Indikator dafür, dass die Behandlung äußerst erfolgreich war und es bedeutet, dass der Spiegel des Leichtketten- Paraproteins so stark wie möglich reduziert wurde. Wenn sich die Freie Leichtketten- Ratio in Folge der Behandlung normalisiert hat, dann nennt man dieses Ergebnis stringente komplette Remission. Diese Art des Ansprechens ist die bestmögliche Response gemäß den internationalen Respons-Kriterien beim multiplen Myelom. Um eine stringente komplette Remission als solche zu definieren, ist auch eine normale SPEP, eine normale UPEP, eine normale IFE nötig und als Ergebnis von Spezialuntersuchung das Fehlen von Myelomzellen im Knochenmark. Freelite Level und die Bewertung des Ansprechens auf die Behandlung Freelite Serumspiegel können auf die selbe Art genutzt werden wie Messungen des monoklonalen Proteins, um das Ansprechen auf die Behandlung zu bewerten; sie können jedoch in den frühen Wochen der 20 21

Behandlung auch öfter bestimmt werden. Manche Myelompatienten finden es hilfreich, die Änderungen der freien Leichtketten-Werte im Serum zu verfolgen, indem sie Tabellen und andere Aufzeichnungen verwenden ähnlich wie Diabetiker, die ihren Blutzucker kontrollieren. Mit dem Myelom Manager kann man sich schnell einen Überblick über seine Labor-Tests verschaffen, sowie Auswertungen und Tabellen abrufen und ausdrucken. Er ist über www.myeloma.org erhältlich (Zur Zeit nur in Englisch verfügbar). Spezifische Kriterien zur Bestimmung einer stringenten kompletten Remission sowie einer kompletten Remission wurden durch die International Myeloma Working Group festgesetzt und sind in Tabelle 3 zusammengefasst. Tabelle 3. Stringente komplette Remission und komplette Remission Stringente komplette Remission Komplette Remission Komplette remission wie unten definiert und normalisierung der freie Leichtketten-Ratio und Fehlen von Myelomzellen im Knochenmark Negative Immunfixation im Serum und im Urin, Verschwinden aller Plasmozytomherde und 5% Plasmazellen im Knochenmark Zusammenfassend bieten die freien Leichtketten-Serumtests mehrere Vorteile für die Diagnose und die Verlaufskontrolle der Erkrankung: Das Einbeziehen von freien Leichtketten- Serumtests kann die Sensitivität eines Screenings zur Entdeckung und Diagnose eines Myeloms verbessern Die freien Leichtketten-Serumtests können zusammen mit anderen Tests wertvolle Informationen für MGUS-Patienten liefern Die Verwendung von freien Leichtketten- Serumtests zur Feststellung eines Therapieerfolges macht ein Ansprechen auf eine Therapie früher sichtbar als bei anderen Labortests wie z.b. SPEP Die verbesserte Sensitivität der freien Leichtketten-Serumtests gegenüber der IFE erlaubt ein früheres Erkennen eines Myelomrückfalls Die freien Leichtketten-Serumtests wird empfohlen für Gebrauch in Diagnose, Vorhersage, und überwachend in den Richtlinien die International Myeloma Working Group. Welche Patienten am meisten von den freien Leichtketten-Serumtests profitieren Patienten mit Myelom, die abnorme freie Leichtketten-Serumresultate bei Beginn der Behandlung haben. Die Beobachtung mit- 22 23

tels freie Leichtketten-Serumtests erlaubt oft eine rasche Bewertung der Wirksamkeit der Behandlung. Patienten mit sehr niedrigem Leichtketten- Spiegel bei anderen Tests wie SPEP, UPEP und IFE. Diese Gruppe hat allgemein ein nicht-sekretorisches (oder hyposekretorisches, oligosekretorisches, paucisekretorisches) Myelom. Bei etwa 70 % der Patienten mit nicht-sekretorischem Myelom ist ein Monitoring der Erkrankung mit Hilfe der Freie Leichtketten Serum-Tests möglich. Patienten mit Ablagerungen der Leichtketten in Form einer AL Amyloidose. Patienten mit AL Amyloidose können ein aktives Myelom haben oder auch nicht. Den Leichtketten-Spiegel zu verfolgen ist sehr hilfreich, um den Erkrankungsstatus zu bestimmen. Patienten mit Leichtketten-Myelom (Bence Jones Myelom). Die wichtigsten Vorteile der freien Leichtketten-Serumtests für diese Gruppe sind: Einfachheit eines Bluttests gegenüber einer 24-Stunden Urinprobe* Die viel größere Sensitivität eines Bluttests: ein leicht gestiegener Spiegel kann im Blut, nicht jedoch im Urin festgestellt werden. * Es ist wichtig festzuhalten, dass der periodische 24-Stunden-Urintest nach wie vor zu empfehlen und auch notwendig ist, sowohl um die Leichtketten-Ausscheidung zu überwachen, als auch um das Vorhandensein einer Nierenschädigung festzustellen. Wird die Versicherung den freie Leichtketten-Serumtest bezahlen? In den USA wird der Serum freie Leichtketten Test durch Medicare finanziert. Bitte nehmen Sie für diese Frage Kontakt mit Ihrem behandelnden Arzt oder Ihrer Versicherungsgesellschaft auf. 24 25

Die IMF One person can make a difference, Two can make a miracle. Eine Person kann viel bewirken, zwei können Wunder wirken. Brian D. Novis IMF Gründer Das Myelom ist eine eher unbekannte, komplizierte und manchmal zu spät erkannte bösartige Erkrankung des Knochenmarks, die auch zur Knochenzerstörung führen kann. Etwa 75.000 bis 100.000 Menschen in den USA sind von dieser Erkrankung betroffen, und man schätzt, dass es weltweit mehr als 750.000 Patienten gibt. Obwohl derzeit eine vollständige Heilung der Erkrankung nicht möglich ist, gibt es doch zahlreiche Möglichkeiten, das Leben der Patienten zu verlängern und auch deren Lebensqualität zu verbessern. Die Internationale Myeloma Foundation (IMF) wurde im Jahr 1990 von Brian und Susie Novis gegründet, kurz nachdem bei Brian im Alter von 33 Jahren ein Myelom diagnostiziert worden war. Brian wünschte sich, dass die Patienten zukünftig leicht und schnell Zugang zu wichtiger medizinischer Information haben und, dass auch eine professionelle Unterstützung in der schwierigen Zeit der Krankheit zur Verfügung steht. Die IMF wurde daher mit den drei Zielen der Behandlung, Information und Forschung gegründet. Brian versuchte, ein breites Spektrum der Unterstützung für Patienten, deren Familien, Freunde und auch für die behandelnden Ärzte und das Pflegepersonal zu etablieren. Obwohl Brian 4 Jahre nach Diagnosestellung starb, lebt sein Traum heute weiter. Die IMF erreicht heute international eine Mitgliederzahl von mehr als 195.000. Die IMF war die erste Organisation, die sich ausschließlich der Myelomerkrankung widmet und bis heute bleibt sie die größte. In der IMF gibt es Programme zur Unterstützung der Forschung, Diagnose, Behandlung und des Managements der Myelomerkrankung. Die IMF stellt somit sicher, dass niemand in seinem Kampf gegen diese Erkrankung alleine gelassen wird. Wir helfen den Patienten heute, damit morgen vielleicht auch eine Heilung möglich wird. Wie kann die IMF Ihnen helfen? Patienteninformation Informationspaket Unser gratis IMF Info Packet enthält wichtige Informationen über die Erkrankung selbst, über Behandlungsmöglichkeiten, Management der Erkrankung und IMF Dienstleistungen. Beigefügt ist auch unser begehrtes Patienten-Handbuch. Internet Über unsere Webseite www.myeloma. org können Sie 24 Stunden am Tag Information über das Myelom, die IMF, 26 27

Weiterbildungsprogramme und andere Dienstleistungen abrufen. Online Myelom Forum Nehmen Sie an Online-Diskussionen mittels der IMF Internet Diskussionsgruppe teil www.myeloma.org/listserve.html und geben Sie Ihre eigenen Gedanken und Erfahrungen weiter. Myeloma Minute Bestellen Sie gratis diesen wöchentlichen e-mail Newsletter und Sie erhalten immer die neuesten Informationen. Patienten und Familien Seminare Treffen Sie führende Experten der Myelom Behandlung und erfahren Sie das Neueste über Fortschritte in der Therapie und Forschung. Myeloma Matrix Abrufbar über unsere Webseite und auch in einer gedruckten Version erhältlich, steht Ihnen hier ein Verzeichnis der wichtigsten Medikamente in der Myelombehandlung zur Verfügung. Myeloma Today Newsletter Unser vierteljährlich erscheinender Newsletter kann über ein Gratis-Abo bezogen werden. Selbsthilfe Myelom Hotline: 800-452-CURE (2873) Gebührenfrei in den USA und Kanada, sind über die IMF Hotline englischsprachige Spezialisten zu erreichen, die mit unserem wissenschaftlichen Beirat in ständigem Kontakt stehen. Selbsthilfegruppen In einem weltweiten Netzwerk von mehr als 100 Myelom Selbsthilfegruppen werden regelmäßig Treffen für alle Mitglieder und andere Interessierte organisiert. Die IMF initiiert jährliche Zusammentreffen der Vorstände dieser Selbsthilfegruppen. Forschung Bank on a Cure Mit dieser DNS-Bank soll die Entwicklung neuer wirksamer Medikamente unterstützt werden. Das Internationale Staging System (ISS) Dieses unlängst verbesserte Staging System für das Multiple Myeloma hilft den behandelnden Ärzten die bestmögliche Behandlung für Ihre Patienten festzulegen. Forschungsgelder Weltweit maßgebend für länderübergreifende Forschungsbemühungen, unterstützt das IMF- Forschungsfond-Programm sowohl junge Forscher am Anfang Ihrer Karriere, als auch erfahrene Gruppenleiter. Durch dieses Programm wurden zahlreiche junge Forscher für das Multiple Myelom interessiert, und haben auf diesem Gebiet außerordentliche Ergebnisse erzielt. Diese Forscher sind nun nach wie vor aktiv und bemühen sich weiter um eine Heilung der Myelomerkrankung. 28 29

Kleines Wörterbuch Antikörper: Ein Protein, das von den Plasmazellen (einer Untergruppe der weißen Blutkörperchen) gebildet wird und hilft, Infektionen zu bekämpfen. Auch bekannt als Immunglobulin. Immunglobulin: Siehe Antikörper Knochenmark: Ein weiches, schwammiges und poröses Gewebe in den meisten größeren Knochen, das rote und weiße Blutkörperchen sowie Blutblättchen bildet. Monoklonales Protein (M-Protein): Ein abnormes Immunoglobulin, das von Myelomzellen gebildet wird. Ein hoher Spiegel des M-Proteins weist darauf hin, dass Myelomzellen in großer Zahl vorhanden sind. Das M-Protein kann aus intakten Immunglobulinen bestehen, aus freien Leichtketten oder aus beiden. Multiples Myelom: Ein Krebs, der von den Plasmazellen des Knochenmarks seinen Ausgang nimmt. Die Plasmazellen bilden abnorme Antikörper, die andere Organe schädigen können. Plasmazellen: Eine Untergruppe weißer Blutkörperchen, die Antikörper produziert Plasmozytom: Ein Tumor, der sich aus kanzerösen Plasmazellen bildet. Protein: Eine Gruppe von Substanzen, die Hauptbestandteil einer Zelle sind Stringente komplette Remission: Normalisierung der freie Leichtketten-Ratio und Fehlen von Myelomzellen im Knochenmark als Folge der Behandlung 30