Community acquired MRSA auch in Deutschland?- Schlußfolgerungen für ein rechtzeitiges Erkennen



Ähnliche Dokumente
Zur MRSA-Situation in Deutschland im Jahr 2004: Bericht aus dem Nationalen Referenzzentrum für Staphylokokken

MRSA und c-mrsa. Die alte und neue Herausforderung. Dr. med. Thomas Mertes MVZ Labor Koblenz

Interdisziplinärer rer Workshop MRSA. Keime beim DFS. Dr. Thomas Mertes MVZ Labor Koblenz

MRSA. Ist der Kampf noch zu gewinnen?

Epidemiologisches Bulletin

MRSA (Methicillin-Resistenter- Staphylococcus-Aureus)

LA-MRSA CC398- One World, One Health Kolonisation und Infektion bei Menschen ohne direkte Exposition zu Masttieren

Multiresistenz Erfahrungen aus der PEG-Studie

Epidemiologie multiresistenter Erreger

Prävalenz und klinische Bedeutung von Staphylococcus aureus small colony variants im Rahmen chronischer Lungeninfektionen bei Cystischer Fibrose

Vancomycin-resistente Enterokokken (VRE): Was ist aus Public Health Sicht notwendig, um die Verbreitung zu bekämpfen?

Übersicht. Definitionen MRSA, ca-mrsa,... Epidemiologie von ca-mrsa. Beschreibung von Virulenz, Klinik, Therapie von ca-mrsa.

MRSA & VRE weiterhin eine Bedrohung oder Entspannung in Sicht?

Tier- assoziierte MRSA - Besiedlung und Infektion beim Menschen?

Tätigkeitsbericht des Nationalen Referenzzentrums für Staphylokokken im Jahr 1999

Resistenzentwicklung -international, national, regional

Die Bedeutung der Pneumokokken-Resistenz bei ambulant erworbenen Pneumonie

Agenda. Antibiotikaverbrauch und Resistenzsituation im ambulanten Versorgungsbereich. Antibiotikaverbrauch in der Humanmedizin Deutschland,

Die zoonotische Komponente des MRSA-Komplexes

Agenda. Methicillin-resistente Staphylokokken in der Lebensmittelproduktionskette in der Schweiz

Vancomycin-resistente Enterokokken ein Problem in Deutschland? Guido Werner, Robert Koch Institut Wernigerode PEG Tagung 2008, Bonn,

Staphylococcus aureus und MRSA. eine allgemeine Übersicht. Alles, was im Weltall existiert, ist die Frucht aus Zufall und Notwendigkeit.

THE RIGHT CHOICE. Dr. Béatrice Grabein Department Clinical Microbiology and Infection Prevention University Hospital Munich

MRSA, ESBL und mehr ProblemKeime (und Niere) J.Mattes 5.Mai 2012 Rosenheim

Resistenzsituation auf Intensivstationen- Ergebnisse des KISS-Projektes. Petra Gastmeier

Antibiotikaresistenzen in der Humanmedizin

Zentralinstitut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin Ärztlicher Direktor Prof. Dr. med. Eberhard Wieland

MRSA in verschiedenen Lebensmittelketten

Epidemiologisches Bulletin

Nosokomiale Infektionen

Surveillanceergebnisse von Carbapenemase-bildenden Enterobacteriaceae

Erregerspektrum bei nosokomialen Infektionen in KISS

Regionale Resistenzsituation am Beispiel der Kreisklinik Mühldorf

Umgang mit MRSA in der Arztpraxis

MRE Netzwerke: Hintergründe und Erfordernisse

Epidemiologisches Bulletin

MULTIRESISTENTE GRAMPOSITIVE UND GRAMNEGATIVE ERREGER. Dr. O. Janata FA für Infektionskrankheiten Hygieneteam des DSP Wien

Epidemiologisches Bulletin

Antibiotikaresistenz und Surveillance

Nosokomiale Infektionen in Deutschland und Häufigkeit von Infektionen durch multiresistente Erreger

Multiresistente Erreger in Klein- und Großtierarztpraxen

Krankenhaushygiene und Infektionsschutz: Gefahren erkennen: Neue Erreger auf dem Vormarsch

Wie häufig sind ESBL- und Carbapenemaseproduzierende

Übertragbare Linezolid resistenz cfr

MRE außerhalb des Krankenhauses: wer übernimmt die Verantwortung. Constanze Wendt Hygiene-Institut Heidelberg

Multiresistente Erreger MRSA (MRE) Hygienemaßnahmen an der

Aktuelle Daten und Trends zu Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus (MRSA)

Epidemiologisches Bulletin

Multiresistente Erreger

Antibiotika-Resistenz: Aktuelle Herausforderungen in der Veterinärmedizin

Dr. med. Andreas F. Wendel Institut für Hygiene. Carbapenemasen - search and detect

Kosten nosokomialer Pneumonien mit und ohne multiresistente Erreger (MRE)

Epidemiologisches Bulletin

Nationales Referenzzentrum (NRZ) für Staphylokokken und Enterokokken

Auftreten und Verbreitung von MRSA in Deutschland 2010

Epidemiologisches Bulletin

MRSA und resistente Erreger

Rekonstruktion von Ausbreitungswegen resistenter Bakterien und. ihrer Resistenzgene anhand von Ganzgenomdaten. Guido Werner Robert Koch Institut,

Hier ist eine Zusammenstellung der vom RKI ermittelten Daten der Keime, bei denen jeweils mindestes 50 Proben auf Resistenzen getestet wurden.

Surveillancesysteme in der Humanmedizin. Tim Eckmanns Robert Koch-Institut

MRSA Typisierungen

Zwischenbericht zur ESPED Studie. Invasive Infektionen durch multiresistente Erreger (MRE) bei Kindern

ORSA / MRSA und andere Bedrohungen

MRSA und Wunden. - Einführung in die Thematik - Priv.-Doz. Dr. med. Joachim Dissemond

Epidemiologisches Bulletin

Nutzen der molekularen Erregerdiagnostik zur Aufklärung schwerer Infektionen/Ausbrüche am Beispiel MRSA

Hygiene in Europa - Vergleich

Resistenzepidemiologie 2015

MRE-Netzwerk und MRE-Siegelvergabe - Erfahrungen aus dem EurSafety Health-Net

VRE - aktuelle Entwicklung

Krankenhaushygiene aus Sicht des ÖGD am Beispiel der Bekämpfung von multiresistenten Erregern. MRE- Netzwerk im Hochsauerlandkreis

Einziger Forschungsverbund zur Resistenzentwicklung von Erregern in Deutschland

Information. Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA) Rettungs- und Krankentransportdienste. MRSA-Netzwerke in Niedersachsen

Winterschool Obergurgl. Molekulare Typisierung CF-relevanter Erreger

MRSA-Last in einer Universitätsklinik. Maßnahmen zur Senkung und Kontrolle

COMMUNITY ACQUIRED MRSA (ca-mrsa)

Bedeutung, Behandlung, Prophylaxe

MRSA und MRE Eine Herausforderung für die Region

Fallbeispiele aus dem Alltag zur MRE Prävention. Dr. Giuseppe Valenza

MRSA im ambulanten Bereich Prävalenz und Handlungsstrategien

Gründung Netzwerk gegen Multiresistente Erreger - Mühldorf. MRE-Net Mühldorf

Resistente Erreger bei Mensch und Tier Gemeinsamkeiten und Unterschiede

SENKEN ANTISEPTISCHE WASCHUNGEN DIE RATE

MRSA Register OÖ. Amtsärztefortbildung Linz, April EU Gesundheitspolitik (Europäisches Parlament 9.10.

Antibiotika-Resistenzen in Schweizer Alters- und Pflegeheimen ein Problem?

Information. Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA) Ambulante Pflegedienste. MRSA-Netzwerke in Niedersachsen

ARMIN Info. MRSA in Niedersachsen. 1. Einführung. Allgemeine Hinweise zur statistischen Auswertung: Niedersächsisches Landesgesundheitsamt

Information. Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA) Rettungs- und Krankentransportdienste. MRSA-Netzwerke in Niedersachsen

Befragung von Berliner Krankenhäusern zu MRSA und anderen Erregern. Irina Zuschneid Gesundheitsamt Friedrichshain-Kreuzberg

MRSA im ambulanten Bereich

Was ist los im Schweinestall? Aktuelle Resistenzsituation: Cephalosporine und Fluorchinolone

ANeoPedS (ANeoS/APedS) Infektiossurveillance in pädiatrischen & neonatologischen Intensivstationen

Mikrobiologie der Knocheninfektion mit Problematik der multiresistenten Erreger

Klassifizierung multiresistenter Keime. Dr. Ingrid Heller Sektion für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie Hygieneteam LKI

Situation im Antibiotikaverbrauch und Erregerresistenz in der Humanmedizin

Freund oder Feind commensale oder pathogene Bakterien

Ambulante MRSA-Versorgung - aktuelle Situation und ungelöste Probleme

Multiresistente Erreger

und Linezolid sind mit hohen Tagestherapiekosten verbunden und auch resistente MRSA-Stämme gegen diese Substanzen sind bereits aufgetreten [28,29].

MRSA Aufnahme-Screening:

Transkript:

Community acquired MRSA auch in Deutschland?- Schlußfolgerungen für ein rechtzeitiges Erkennen Wolfgang Witte Nationales Referenzzentrum f. Staphylokokken Robert Koch Institut, Bereich Wernigerode 38855 Wernigerode

MRSA = Methicillinresistente Staphylococccus aureus (Methicillin ist ein historisches Präparat aus der Gruppe der Isoazolylpenicilline, Tespräparat ist Oacillin, daher syn. ORSA ) MRSA sind zumeist auch unempfindlich gegen andere Antibiotika-Substanzklassen, die Auswahl an Alternativ-Präparaten für die Chemotherapie ist eingeschränkt. Schwere Infektionen mit MRSA haben eine höhere Mortalität! (Cosgrove et al. Clin.Infect.Dis 36 (2003) 53 59, Engemann et al. Clin.Infect.Dis. 36 (2203) 592 598)

Begriffsbestimungen:? MRSA bei Haustieren z.b.reitpferden MRSA beim Menschen Noskomiale MRSA Community MRSA (cmrsa) cmrsa mit Risikofaktor cmrsa ohne Risikofaktor - längere Krankenhausaufenthalte - Behandlung in Intensivpflegeeinheiten - längere Antibiotikabehandlung - chirurgische Eingriffe - engere Kontakte mit MRSA-positiven Menschen

Häufigkeiten der Antibiotikaresistenz bei S. aureus (Ergebnisse überregionaler Studien der Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie im Jahr 1998 und 2001 ) frequencies (%) 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 PEN OXA GEN ERY CLI OTE CIP TRO SXT RIF FUS TPL VAN Q/D MUP 1998 78,5 15,2 10,5 18,3 10,3 5 14,7 2,4 3,4 1,1 2,8 0 0 2,2 3,1 2001 82 20,1 11,2 26,4 16,3 0,5 22,7 0 0 1,7 3 0 0 0,1 0,8

Frequencies of resistance other than against b-lactams in MRSA from nosocomial infections in Central Europe Antibiotic 1994 1996 1998 2000 2002 (n = 1,238) (n = 1,570) (n = 1,693) (n = 3,091) Ciprofloacin 80.0 % 89.0 % 94.4 % 95.3 % 97.18 % Erythromycin 94.0 % 73.0 % 72.4 % 72.8 % 72.3 % Clindamycin 85.0 % 68.0 % 53.9 % 64.3 % 67.72 % Gentamicin 94.0 % 75.0 % 55.2 % 41.3 % 23.95 % Oytetracyclin 75.0 % 27.0 % 26.6 % 9.2 % 4.58 % Trimethoprim 68.0 % 23.0 % 19.7 % 9.7 % 3.61 % Rifampicin 23.0 % 12.0 % 9.6 % 4.1 % 1.87 % Fusidic acid 12.5 % 3.2 % 3.4 % 3.4 % 2.44 % Mupirocin 0 0 0.5 % 2.6 % 1.65 % Quinupristin/ 0 0 0.2 % 0.8 % 0.05 % Dalfopristin Vancomycin 0 0 0 0 0 Teicoplanin 0 0 0 0 0 Linezolid n.t. n.t. 0 0 0 n.t. = not tested

Epidemic MRSA in Central Europe the "classical" strains (clonal group III of S. aureus) (meci -, mecrc -, mecrb, meca ) northern German Epidemic MRSA O PEN, OXA, GEN, ERY, CLI, OTE, SXT, CIP, RAM, (FUS) Hannover area epidemic MRSA PEN, OXA, GEN, ERY, CLI, OTE, SXT, CIP south-western Germanwestern Austrian epidemic MRSA PEN, OXA, GEN, ERY, CLI, OTE, SXT, CIP Southern German Epidemic MRSA (meci-, mecrc-, mecrb, meca) PEN, OXA, (GEN), ERY, CLI, (OTE), CIP, SXT the new emerging strains (meci -, mecrc, mecrb, meca ) Berlin epidemic MRSA (clonal group V) PEN, OXA, CIP, (ERY, CLI, GEN) Barnim epidemic MRSA (clonal group II) PEN, OXA, CIP, ERY, CLI O S S = S. aureus 8325 [kb] 673.7 361.0 324.0 282.0 208.0 175.0 135.0 117.0 90.0 36.0 9.0

Regionale Verteilung bestimmter MRSA- Epidemiestämme und anderer MRSA in Deutschland im Jahr 2001 norddeutscher Epidemiestamm süddeutscher Epidemiestamm Berliner Epidemiestamm Hannoverscher Epidemiestamm Wiener Epidemiestamm Barnimer Epidemiestamm Rhein-Hessen Epidemiestamm andere MRSA

Überregionale Ausbreitung von MRSA gesunde Träger Krankenhaus entlassender Patient (Fistel, Ulcus cruris usw. mit MRSA) Krankenhaus Pflegeheim

Frequency of colonization with MRSA in inhabitants of German nursing homes Town and federal county Frankfurt/O., Time No. of nursing homes and inhabitants Inhabitants colonized Demonstration of epidemic MRSA 1999-2000 1 / 159 4 2,5 % 3 Berlin epidemic MRSA 1 Barnim epidemic MRSA (BRB) Berlin (BER) 1999-2000 12 / 579 17(6)* 2,9 % 13 Barnim epidemic MRSA 3 Berlin epidemic MRSA Höster area (NRW) Cologne (NRW) Frankfurt/M. (HES) Western part of NRW 1998-2000 9 / 121 0 1 Southern German epidemic MRSA 1999-2000 1 / 82 1 1,2 % 1 Berlin epidemic MRSA 1999-2000 8 / 401 10(4)* 2,4 % 10 Southern German epidemic MRSA 2000-2001 61 / 1057 32 3,0 % 11 Berlin epidemic MRSA, 7 Hannover area epidemic MRSA, 4 Barnim epidemic MRSA, 3 Southern German epidemic MRSA, 3 Rhine Hesse epidemic MRSA, 1 Northern German epidemic MRSA, 3 not related to epidemic strains Abbreviations for Federal counties: BER = Berlin; BRB = Brandenburg; HES = Hesse; NRW = North Rhine Westfalia * number of nursing homes

Barnim MRSA Rhine-Hesse MRSA Berlin epidemic MRSA Southern German epidemic MRSA Northern German epidemic MRSA 58 MRSA in 2002 44, 4, 4, 1, 1 O, 4 u.a. 198 MRSA in 2002 120, 4, 20, 7 O, 22, 1 u.a. 23 MRSA in 2002 15, 2, 3 O, 2 Göttingen Hann. Münden Seesen Northeim Duderstadt 10 MRSA in 2002 8, 1, 1 u.a. 20 MRSA in 2002 15, 4, 1 Epidemic MRSA in 4 hospitals in Southern Lower Saonia federal country in Germany

Study on nasal carriage of MRSA in ambulatory patients in Göttingen area 632 patients 313 visiting an angiological practice, 73 S. aureus, 5 MRSA 319 visiting a throat-nose-ear practice, 94 S. aureus, 3 MRSA 8 (1,3 %) Patients with MRSA among 632 ambulatory patients 8 (4,8 %) MRSA among 167 S. aureus 7 patients had a hospital history during 6 month pior this study

Clonal groups of MRSA from nasal carriage in patients (Göttingen area) 145 246 301 481 494 562 40a 631 6 Barnim epidemic MRSA 1 Berlin epidemic kb MRSA (without previous hospital stay) 1 southern German epidemic MRSA kb 674 361 262 208 175 135 80 36 99

Community acquired MRSA -Auftreten unabhängig von Krankenhäusern und anderen Pflegeeinrichtungen - Isolate oft nur resistent gegen Oacillin und einweiteres Antibitikum (CIP,ERY) -Bildung von Panton-Valentin Leukozidin -In Mitteleuropa: Resistenz gegen Fusidinsäure

S. aureus-besiedlungen beim Menschen Vestibulum nasi Stirn-Haar-Grenze Aillen Perineum vordere Vagina

Dispositionsfaktoren für Staphylokokkeninfektionen Diabetes mellitus, gestörte Nierenfunktion (Dialysepflichtigkeit) Fremdkörper (Edelstahl, Plastikmaterialien, wie z. B. Venenkatheter, CAPD-Ableitungen) Immunsuppression Influenza-Virus-Infektionen (Respirationstrakt, sogen. Grippepneumonie )

S. aureus- Infektionen lokal Pyodermien Impetigo Pemphigus Wund- Infektionen Invasiv Tiefe Haut-Wichteil- Infektionen, Furunkulose Pyomyositis Organ Abszesse Osteomyelitis Pneumonia Sepsis Endokarditis

Toin vermittelte S.aureus Infektionen Staphylogenes Toic Shock Syndrom Staphylogenes Scalded Skin Syndrome (SSSS; Dermatitis efoliativa, Morbus Ritter v. Rittershain)

peptidoglycan cell wall associated proteins etracellular products coagulase hemolysines leukocidines lipases hyaluronidase Dnase enterotoins TSST-1 efoliative toins - serin-proteases Polysaccharide capsule

Porenbildende bakterielle Toine S. aureus: α-hämolysin und "bicomponent synergohymeno tropic leukotoins : ---------------------------------------------------------------- γ-hämolysin (hlg) luks lukf (das eigentliche Poren-bildende Protein) luks-lukf luke-lukd lukev-lukdv 1 2 Gen-loci benachbart, aber getrennte lösliche Proteine ---------------------------------------------------------------- C. perfringens: Perfringolysin O B. anthracis: "protective antigen"

Elektronenmikroskopische Darstellung der luks-lukf-pore, Draufsicht Sugawara-Tomita et al., J. Bacteriol. 184 (2002) 4747-4756

Model of the structural organization of the β- hairpins of the S and F proteins of the leucotoin pair compared to alpha-toin.

Freisetzung von inflammatorischen Mediatoren durch luks-lukf B. König et al., J. Infect. Dis. 171 (1995) 607-613 vasodilatorisches Histamin (basophile Granulozyten) Leukotrien B4 Interleukin 8 Dies entspricht dem histologischen Bild von Infektionen mit luks-lukf-bildenden S. aureus mit lokaler Vasodilatation, Infiltration von Granulozyten, zentrischem, nekrotischen Focus

Haut von Wirbeltieren Epidermis Cutis Subcutis

Nackenkarbunkel

Community acquired MRSA -Auftreten unabhängig von Krankenhäusern und anderen Pflegeeinrichtungen - Isolate oft nur resistent gegen Oacillin und einweiteres Antibitikum (CIP,ERY) -Bildung von Panton-Valentin Leukozidin -In Mitteleuropa: Resistenz gegen Fusidinsäure

Community acquired MRSA: Auftreten und Verbreitung - in den USA und in Kanada seit 1994, zunächst bei nationalen Minderheiten (Prärieindianer) mit tiefgehenden Hautinfektionen - später sporadisch bei Kindern in Wisconsin - 2002 Ausbruch in der homoseuellen-szene in San Franzisko sowie in einem Gefängnis in Los Angeles -2002: Infektkette auf einem Schiff der US-Navy - in Australien bei Aboriginees seit Mitte der 1990ziger Jahre

Clinical origin of luks-lukf positive MRSA from Germany (December 2002 January 2004) A. Sporadic infections treated in hospitals 2 wound infections, surgery 1 septicemia, surgery 1 wound infection, medicine 1 pneumonia, medicine 2 wound infection, dermatology 2 colonization B. Infections in the community, no asociation with hospitals 1 whitlow 1 non-bullous imjpetigo 9 abscesses, deep infections of skin and soft tissue 4 furunculosis 1 ulcus cruris

(kb) 674 361 324 262 208 175 135 117 80 36 99 1 2 3 4 5 6 7 M Typing characteristics of luks-lukf MRSA 1: luks-lukf-positive MRSA, ST 80; 2: strain ST45; 3: strain ST 247; 4: strain ST 254; spa 46 spa 38 spa 008 spa 009 5: strain ST 22; 6: strain ST 005; 7: strain ST 228. spa 32 spa 002 spa001

Genotypical characteristics and antibiotic resistance phenotypes of cmrsa from world wide sources Country MLST allelic pattern MLST-type Resistance phenotypes ----------------------------------------------------------------------------------------------------------- Germany 1-3-1-14-11-51-10 80 OXA, CIP, TET, FUS (24 cases) (agr minus) (meca, tetm, far-1) France 1-3-1-14-11-51-10 80 OXA, CIP, TET, FUS Switzerland (agr III) US 1-1-1-1-1-1-1 1 OXA (ERY,a few isolates) Germany (1 case, Heidelberg) US 3-3-1-1-4-4-3 8 OXA,CIP Australia 2-2-2-2-6-3-2 30 OXA 22-1-14-23-12-53-31 298 OXA New Zealand 3-3-1-1-4-4-3 8 OXA (MLST-typing of German isolates by Guido Werner, RKI)

Geographical regions and times of occurrence of lukslukf positive MRSA of ST 80 in German hospitals ( ) and in the community ( ) Oktober 2002 Juni 2003 November 2002 Dezember 2002 September 2003 November 2003 Juli 2002 August 2002 Dezember 2002 August 2002 Juli 2002 sporadic isolate of ST 1 in 2004 November 2003 April 2003 December 2003 Mai 2003 November 2003 Juli 2002 December 2003

Rechtzeitiges Erkennen des Auftretens von MRSA mit Panton-Valentine Leukozidin Isolierung von MRSA aus tiefen Haut-Weichteil- Infektionen bei Patienten ohne die bisher bekannten Risikofaktoren für Infektionen mit MRSA Resistenz gegen Fusidinsäure Weiterführende Untersuchungen: - PCR für luks-lukf - spa- Sequenzierung (Typ 44) - Sma I- Makrorestriktionsmuster ( - MLST-Typ ST 80 )

Bisher 23 LukS-LukF MRSA unter 3100 Einsendungen an das NRZ: Hochspielen eines Modetrends? - Infektionen mit LukS-LukF positiven S.aureus sind besonders invasiv, aufgrund es Ausfalls von ß-Laktamantibiotika für die Behandlung und das Ausweichen auf Alternativen haben Infektionen mit MRSA allgemein eine höhere Mortalität. - aus den USA gibt es erste Berichte über Infektketten in Krankenhäusern nach Einschleppen von cmrsa mit aufgenommenen Patienten ( Ausbruch von Mastitis puerperalis: Saiman et al. Clin.Infect.Dis. 37 (2003) 1313-1319, Infektkette in einer neonatologischen Abteilung: Scheiblauer et al., J.Infect.Dis. 166 (1992) 783-791). - es ist zu erinnern an die einst weite Verbreitung von S.aureus des sogenannten 80/81-Komplees (LukS-LUKF, MLST Typ St 30) als gefürchteter Erreger nosokomialer Infektionen.

Deduction of evolutionary origin of S.aureus with luks-lukf acquisition of SAPI I MLST ST 30 tst majority of S.aureus capable of causing toic shock syndrome MLST ST 30 putative ancestor MLST ST 30 luks-lukf classical S.aureus from furunculosis ( 80/81 comple ) acquisition of SCCmec IVa MLST ST30 luks-lukf meca cmrsa? acquisition of SCCmec IV-like MLST ST80 luks-lukf meca

Weltweite Verbreitung von S.aureus mit PVL (luks-lukf) S.aureus, MSSA MLST ST 121 seb luks-lukf ursprüngl. bekannt aus tropioscher Pyomyositis in Afrika, dort ~ 4% der chirurg. Patienten (Cuny et al., 1997) Tourismus, Migration 2001 2003 auch aus 6 6Familienepidemien mit tiegehenden Hautinfektionen in Deutschland (Cuny et al., 2004)

Verhinderung der weiteren Ausbreitung von cmrsa - im Vergleich zur Nachkriegszeit sind ambulant erworbene, tiefgehende Haut-Weichteil-Infektionen selten, deshalb ist bei Auftreten eine mikrobiologische Diagnostik zum Ausschluß von cmrsa zu empfehlen. - Wenn Nachweis von cmrsa, dann neben Behandlung der Infektion selbst auch Untersuchung auf ggf. vorliegendes nasales Trägertum, wenn positiv, unbedingt Sanierung! - An Verbreitung im familiären Umfeld denken,ggf. Untersuchung vornehmen.