ε heteroskedastisch BINARY CHOICE MODELS Beispiele: Wahlentscheidung Kauf langlebiger Konsumgüter Arbeitslosigkeit Schätzung mit OLS?



Ähnliche Dokumente
Kurs Mikroökonometrie Rudolf Winter-Ebmer Thema 3: Binary Choice Models Probit & Logit. Wahlentscheidung Kauf langlebiger Konsumgüter Arbeitslosigkeit

Binäre abhängige Variablen

Fortgeschrittene Statistik Logistische Regression

Kapitel 4: Binäre Regression

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Übungsbuch für den Grundkurs mit Tipps und Lösungen: Analysis

Statistische Thermodynamik I Lösungen zur Serie 1

0, v 6 = , v 4 = span(v 1, v 5, v 6 ) = span(v 1, v 2, v 3, v 4, v 5, v 6 ) 4. span(v 1, v 2, v 4 ) = span(v 2, v 3, v 5, v 6 )

Lineargleichungssysteme: Additions-/ Subtraktionsverfahren

Lichtbrechung an Linsen

Güte von Tests. die Wahrscheinlichkeit für den Fehler 2. Art bei der Testentscheidung, nämlich. falsch ist. Darauf haben wir bereits im Kapitel über

Professionelle Seminare im Bereich MS-Office

Würfelt man dabei je genau 10 - mal eine 1, 2, 3, 4, 5 und 6, so beträgt die Anzahl. der verschiedenen Reihenfolgen, in denen man dies tun kann, 60!.

Stochastische Eingangsprüfung,

Der monatliche Tarif für ein Handy wurde als lineare Funktion der Form f(x) = k x + d modelliert (siehe Grafik).

Eva Douma: Die Vorteile und Nachteile der Ökonomisierung in der Sozialen Arbeit

Füllmenge. Füllmenge. Füllmenge. Füllmenge. Mean = 500,0029 Std. Dev. = 3,96016 N = ,00 490,00 495,00 500,00 505,00 510,00 515,00 Füllmenge

Quantilsschätzung als Werkzeug zur VaR-Berechnung

Beispiel Zusammengesetzte Zufallsvariablen

Was meinen die Leute eigentlich mit: Grexit?

1. Kennlinien. 2. Stabilisierung der Emitterschaltung. Schaltungstechnik 2 Übung 4

6. Bayes-Klassifikation. (Schukat-Talamazzini 2002)

Theoretische Grundlagen der Informatik WS 09/10

Zielgruppenansprache von Baumärkten

Mikroökonomik 9. Vorlesungswoche

Tutorial: Homogenitätstest

Korrelation (II) Korrelation und Kausalität

Profil A 49,3 48,2 50,7 50,9 49,8 48,7 49,6 50,1 Profil B 51,8 49,6 53,2 51,1 51,1 53,4 50, ,5 51,7 48,8

Anhand des bereits hergeleiteten Models erstellen wir nun mit der Formel

Informationsblatt Induktionsbeweis

Asymmetrische Informationen Musterlösung Aufgabe 7.3 und 7.5

Überblick über die Verfahren für Ordinaldaten

Media Teil III. Begriffe, Definitionen, Übungen

Multinomiale logistische Regression

Aufgabenblatt 3: Rechenbeispiel zu Stiglitz/Weiss (AER 1981)

Erstellen von x-y-diagrammen in OpenOffice.calc

Wichtiges Thema: Ihre private Rente und der viel zu wenig beachtete - Rentenfaktor

Geld Verdienen im Internet leicht gemacht

Was ist Sozial-Raum-Orientierung?

Bewertung des Blattes

Wir machen neue Politik für Baden-Württemberg

3. LINEARE GLEICHUNGSSYSTEME

Übungsklausur. Bitte wählen Sie fünf Aufgaben aus! Aufgabe 1. Übungsklausur zu Mathematik I für BWL und VWL (WS 2008/09) PD Dr.

7 Rechnen mit Polynomen

Im Jahr t = 0 hat eine Stadt Einwohner. Nach 15 Jahren hat sich die Einwohnerzahl verdoppelt. z(t) = at + b

Basis und Dimension. Als nächstes wollen wir die wichtigen Begriffe Erzeugendensystem und Basis eines Vektorraums definieren.

Wenn der Druck aus der reibungsfreien Außenströmung aufgeprägt wird, dann gilt wegen der Bernoulli-Gleichung

Ab 2012 wird das Rentenalter schrittweise von 65 auf 67 Jahre steigen. Die Deutsche Rentenversicherung erklärt, was Ruheständler erwartet.


Beispiel 2: Variable Vergütung und LEN-Modell (1/3)

MATHEMATIK 3 STUNDEN. DATUM: 8. Juni 2009

Professionelle Seminare im Bereich MS-Office

Energetische Klassen von Gebäuden

Beweisbar sichere Verschlüsselung

2. Gesundheitsfinanzierung

einfache Rendite

Ausarbeitung des Seminarvortrags zum Thema

Gibt es einen Geschmacksunterschied zwischen Coca Cola und Cola Zero?

Melanie Kaspar, Prof. Dr. B. Grabowski 1

Kommentierter SPSS-Ausdruck zur logistischen Regression

OECD Programme for International Student Assessment PISA Lösungen der Beispielaufgaben aus dem Mathematiktest. Deutschland

Die Post hat eine Umfrage gemacht

Rhetorik und Argumentationstheorie.

Technische Analyse der Zukunft

Extrema von Funktionen in zwei Variablen

Die Verteidigung des Big Blind

Abschlussprüfung Realschule Bayern II / III: 2009 Haupttermin B 1.0 B 1.1

Data Mining: Einige Grundlagen aus der Stochastik

Mechanismus Design Auktionen

! " # $ " % & Nicki Wruck worldwidewruck

Entladen und Aufladen eines Kondensators über einen ohmschen Widerstand

MPP-TRACKING: EINFLUSS VON MODULTEMPERATUR UND EINSTRAHLUNG

Primzahlen und RSA-Verschlüsselung

Das Mathematik-Abitur im Saarland

Vertical-Spreads Iron Condor Erfolgsaussichten

Vorlesung. Informationsökonomik und die Theorie der Firma

Änderung des IFRS 2 Anteilsbasierte Vergütung

Zeichen bei Zahlen entschlüsseln

Darstellungsformen einer Funktion

Repetitionsaufgaben Wurzelgleichungen

Was ich als Bürgermeister für Lübbecke tun möchte

Statistische Auswertung:

Umgekehrte Kurvendiskussion

Anleitung über den Umgang mit Schildern

Die Teilzeitansprüche im deutschen Arbeitsrecht:

2. Aufgabe (3 Punkte) Errechne anhand der angegebenen Daten den Abschreibungssatz der linearen Abschreibung in Prozent. Erklärung:

Was ist clevere Altersvorsorge?

1.3 Die Beurteilung von Testleistungen

Im Folgenden werden einige typische Fallkonstellationen beschrieben, in denen das Gesetz den Betroffenen in der GKV hilft:

DIFFERENTIALGLEICHUNGEN

Lineare Gleichungssysteme

UNIVERSITÄT LEIPZIG WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTLICHE FAKULTÄT DIPLOM-PRÜFUNG

Was ist das Budget für Arbeit?

Biostatistik, WS 2015/2016 Der zwei-stichproben-t-test

Kategoriale abhängige Variablen: Logit- und Probit -Modelle. Statistik II

5. Videokonferenz am Montag, (Protokoll)

Einführung in. Logische Schaltungen

Vermeiden Sie es sich bei einer deutlich erfahreneren Person "dranzuhängen", Sie sind persönlich verantwortlich für Ihren Lernerfolg.

Sollsaldo und Habensaldo

Interne und externe Modellvalidität

Transkript:

BINARY CHOICE MODELS 1 mit Pr( Y = 1) = P Y = 0 mit Pr( Y = 0) = 1 P Beispiele: Wahlentscheidung Kauf langlebiger Konsumgüter Arbeitslosigkeit Schätzung mit OLS? Y i = X i β + ε i Probleme: Nonsense Predictions ( < 0, > 1) Funktionale Form: lineare Parameter haben immer gleichen Effekt ε heteroskedastisch 1

2

Binäre Variable E( y) = μ Var( y) = μ(1 μ) weil: 2 2 2 Var( y): E ( y μ) = E( y 2 yμ+ μ ) = 2 2 E( y ) 2 μe( y) + μ 2 da y = 1 oder 0 2 2 Var(y) = μ 2 μ + μ = μ(1 μ ) E( y ) = E( y) = μ Heteroskedastie Varianz steigt mit... ( ) xβ μ 3

LATENTE VARIABLE Bsp.: Beschäftigungsentscheidung 0 oder 1 Dahinter muss stehen: Latent Propensity to Work Y i *: (basiert auf Arbeitsangebot) Y = X β + ε Y i * i i i 1 wenn Y * > 0 = i 0 wenn Y * 0 i auch anderer Wert als Schwelle denkbar. 4

( ) ( ) P = Pr Y = 1 = F Xβ mit F als symmetrischer kumulativer Wahrscheinlichkeitsdichte. F( Xβ ) X β + F( Xβ ) Also: lim = 1 lim = 0 X β Y = 1 wenny* > 0 X β + ε > 0 X β > ε ε > Xβ i i i i Pr ( Y = 1) = Pr ( ε > Xβ) = F( Xβ) Pr ( Y = 0) = 1 F( Xβ ) 5

6

SCHÄTZUNG - MAXIMUM LIKELIHOOD Die Mutmaßlichkeit, bestimmte Ergebnisse in der Stichprobe zu erzielen, wird durch die Wahl geeigneter Parameter β maximiert. N i = 1 i = 1 Y i ( ) L = Pr Y = y, Y = y,, Y = y = 1 1 2 2 ( β ) ( β ) = 1 F X F X i = i Y = 0 Y = 1 i N = 1 i 1 yi ( β ) ( β ) F X i F X {( i) ( iβ ) i ( iβ )} ln L = 1 y ln 1 F X + y ln F X MAX β Log-likelihood function is globally concave ==> unique global maximum N i N y i 7

Form von F ( i ) Probit-Modell Normalverteilung X β 2 1 t F( Xβ) =Φ ( Xβ) = exp dt 2π 2 Logit-Modell Standard Logistische Verteilung ( β ) F X exp = 1 + exp ( X β ) ( X β ) Beide geben sehr ähnliche Ergebnisse 8

GOODNESS OF FIT 2 ln L Pseudo R :1, ln L0 ln L Wert der Log-Likelihood im Modell ohne Kovariate 0 + Variationen (McFadden, etc.) Problem: Pseudo 2 R nur 1 wenn X β ± Observed/Predicted Tabelle Anzahl der Right Predictions : Y ˆ i = 1 wenn mit Y i Problem: Naive Regel ist manchmal besser: ˆ 1 ( ) o i Y = wenn Pr 1 im Sample > 0,5 Pˆi * > P (meist 0,5) Vergleich Yˆi 9

SCHÄTZPROBLEME Maximum Likelihood ist o konsistent, o asymptotisch effizient und asymptotisch normalverteilt In kleinen Samples problematisch (sollte >100 (besser 1000) sein) ln L ist global konkav, trotzdem Schätzprobleme (keine Konvergenz des Iterationsverfahrens, Singularität der Hessematrix der 2. Ableitungen) Multikollinearität der Variablen Eine Dummyvariable erklärt Outcome komplett ( Riesenkoeffizienten) + Linearkombinationen 10

d i : immer wenn d i =1, dann ist y i =1 MAX β i = 1 { i ( i i) ( i) ( i i) } N ln L = y ln F X β + δd + 1 y ln 1 F X β + δ d i { } ( β ) ( β ) ( ) ( β ) = ln F X + d + y ln F X + 1 y ln 1 F X i i i i i i d =1 d =0 i δ nur aus dem ersten Term geschätzt, Maximierung von ln L bedeutet δ wird maximal ==> + Scaling der Variablen Standardfehler checken 11

EIGENSCHAFTEN DES SCHÄTZERS OLS macht wenig Probleme, wenn einige Annahmen verletzt sind, z.b. immer noch konsistent, wenn Fehler autokorreliert oder heteroskedastisch In Probit/Logit: Nur β ist identifiziert, nicht β allein, übliche Annahme σ=1. σ Heteroskedastie: o Wenn unabhängig von RHS-variablen, kein Problem, aber: 2 o Wenn σi = exp( γ1 + γ2x1 i) o β kann nicht konsistent geschätzt werden 12

INTERPRETATION DER KOEFFIZIENTEN Nichtlineares Verfahren Einfluss der Variablen abhängig von Lage Marginale Effekte notwendig dp dx 1 = β 1 f ( X β ) An welcher Stelle sollen marginale Effekte ausgewertet werden? Für alle i, dann 0 Zum Sample-Durchschnitt Für besonders relevante Kombinationen von Variablen 13

14

15

DUMMY VARIABLEN Diskrete Änderung X k ( Y X) Δ Pr = 1 ΔX k ( Y X X ) ( Y X X ) = Pr = 1, = 0 Pr = 1, = 1 k k Stata, Limdep bieten automatisierte Prozesse für marginale Effekte an Tabellen in marginalen Effekten immer besser Scott Long (Univ. of Indiana) hat eigene Prozeduren für Interpretation am Web 16

ODDS RATIO IM LOGIT Pr( Y = 1 X) Pr( Y = 1 X) Odds: = Pr Y = 0 X 1 Pr Y = 1 X ( ) ( ) Also: wie oft passiert 1 relativ zu 0, Variation zwischen 0 und Ln(Odds): Variation zwischen und : ( Y = X) ( Y X) Pr 1 ln 1 Pr = 1 = X β Äquivalent zum Logit: Pr ( Y 1 X) Interpretation ( X β ) ( X ) exp = =, ergibt interessante 1 + exp β 17

ODDS Ω P Ω ( X) = = 1 P e X β Gegeben zwei Realisationen von X : X 1 und X 0 Verhältnis der Odds Ω Ω ( X1 ) ( X ) 0 = e ( X X ) 1 0 β Wenn 1, ( 0) j e β > β j >, X j erhöht die Odds, Y = 1 zu beobachten 18

ORDERED PROBIT/LOGIT Ordinale Variable, z.b. Schulnoten * Latente Variable (, ) Y wird nur in N Werten gemessen Yi = m wenn τ * m 1 i τ m, 1 Y < m N τ Threshold, Cutpoints Schwellen sind unbekannt müssen auch geschätzt werden 19

FÜR ORDERED PROBIT Pr Y = 0 =Φ 0 Xβ ( ) ( ) ( Y = ) =Φ( τ1 Xβ) Φ( Xβ) ( Y = ) =Φ( τ Xβ) Φ( τ Xβ) Pr 1 Pr 2 2 1 ( Y = N) = Φ( τ Xβ) Pr 1 N 1 Eine Änderung von X verschiebt die gesamte Wahrscheinlichkeitsdichte nach links/rechts Achtung: Interpretation schwierig, nur an den Rändern eindeutig 20

21

22

23