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I N F O R M A T I O N zur Pressekonferenz mit Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer am 14. Jänner 2014 im Linzer Landhaus, Zimmer 233, 11:30 Uhr zum Thema "Ergebnisse der Volkszählung: Staatsangehörigkeit und Migration" Weiterer Gesprächsteilnehmer: HR Dr. Michael Schöfecker, Abteilung Statistik

2 Volkszählung: Staatsangehörigkeit und Migration Auf Grund seiner geographischen Lage und seiner wirtschaftlichen Situation ist Oberösterreich ein Anziehungspunkt für viele Menschen, insbesondere auch aus dem Ausland. Zwischen den beiden Volkszählungszeitpunkten sind rund 140.500 Personen aus dem Ausland nach Oberösterreich zugezogen. Dieser Zuzug trägt einerseits zur Bevölkerungszunahme bei und bewirkt andererseits eine nachhaltige Zunahme der Vielfalt unserer Bevölkerung. In Oberösterreich wohnen Menschen aus 173 verschiedenen Nationen. Kurz gesagt: Mehr, bunter und vielfältiger! Bundesländerergebnisse OÖ weist unterdurchschnittlichen Ausländeranteil auf Die Volkszählung 2011 ergab für Oberösterreich zum Stichtag 31. Oktober 2011 eine Zahl von 118.068 Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit. Dies bedeutet gegenüber der Volkszählung 2001 eine Zunahme dieser Bevölkerungsgruppe um 20.164 Personen bzw. 18,5 Prozent. Mit diesem Zuwachs liegt Oberösterreich deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 32,2 Prozent. Die höchste relative Zunahme an Nicht-ern weist im Bundesländervergleich die Steiermark mit 57,9 Prozent auf, die geringste Vorarlberg mit 4,9 Prozent. Bevölkerung nach Staatsangehörigkeit 2001 und 2011 Bundesland 2011 Nicht- Veränderung 2001 bis 2011 in % Nicht- Ausländer/innen in % 2011 2001 Burgenland 268.673 17.012 1,4 35,4 6,0 4,5 Kärnten 516.212 39.961-2,1 24,6 7,2 5,7 Niederösterreich 1.500.495 114.198 3,4 21,4 7,1 6,1 Oberösterreich 1.295.694 118.068 1,4 18,5 8,4 7,2 Salzburg 462.162 66.904 1,6 10,5 12,6 11,7 Steiermark 1.124.074 84.501-0,5 57,9 7,0 4,5 Tirol 631.323 77.996 3,5 22,6 11,0 9,4 Vorarlberg 321.465 48.975 5,6 4,9 13,2 13,3 Wien 1.341.855 372.372 3,1 50,0 21,7 16,0 7.461.953 939.987 1,9 32,2 11,2 8,9 Der Anteil der Personen mit nicht-österreichischer Staatsbürgerschaft beträgt per 31. Oktober 2011 somit 8,4 Prozent und liegt damit im Bundesländervergleich mit dem Burgenland (6,0%), der Steiermark (7,0%), Niederösterreich (7,1%) und Kärnten (7,2%) unter dem schnitt von 11,2 Prozent. In den anderen Bundesländern leben

3 anteilsmäßig mehr Ausländerinnen und Ausländer als in Oberösterreich. Die Bundeshauptstadt Wien weist mit 21,7 Prozent den höchsten Wert auf. Bundesländervergleich: Ausländeranteile 2011 Anteil der Ausländer/innen aus den EU-Staaten ist gestiegen Bei der Volkszählung 2001 stammten mehr als die Hälfte (52,7%) der in Oberösterreich lebenden Ausländer/innen aus den Nachfolgestaaten Jugoslawiens. Zusammensetzung der ausländischen Bevölkerung 2001 und 2011 Dieses Bild hat sich in den vergangenen zehn Jahren stark verändert. Die EU-Erweiterungen in den Jahren 2004 und 2007 bzw. die Zuwanderung aus den EU-Ländern bewirkten eine Erhöhung des Anteils der EU-Ausländer/innen von 22,4 Prozent auf

4 34,6 Prozent. Gleichzeitig nahm der Anteil von Migrantinnen und Migranten mit türkischer Staatsangehörigkeit seit 2001 von 17,3 auf 11,9 Prozent ab. In absoluten Zahlen gemessen, hat sich die Anzahl der Personen mit der Staatsangehörigkeit eines EU- bzw. eines EWR-Landes (inkl. Schweiz) um rund 18.600 Personen bzw. 83,4 Prozent erhöht. Rückläufig waren hingegen die Zahlen bei türkischer Staatsangehörigkeit (-3.230 Personen bzw. -18,7%) und jene von Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawiens (-6.234 Personen bzw. -11,9%). Gründe dafür sind eine durch eine restriktive Gesetzgebung gebremste Neuzuwanderung aus den traditionellen Gastarbeiter -Staaten und hohe Einbürgerungszahlen in der ersten Hälfte der vergangenen Dekade. Weiters spielen bei dieser Entwicklung auch die Rückkehr in das Herkunftsland und der Tod älterer Ausländerinnen und Ausländer eine Rolle. Deutsche Staatsbürger/innen sind größte Gruppe Unter den ausländischen Mitbürger/innen bilden die deutschen Staatsangehörigen mit knapp 19.400 Personen bzw. 16,4 Prozent die größte Gruppe, dicht gefolgt von den Staatsbürger/innen aus Bosnien und Herzegowina (19.100 Personen bzw. 16,2%). Die zehn zahlenstärksten Herkunftsländer

5 Die Gesamtzahl der Mitbürger/innen aus den zehn zahlenstärksten Herkunftsländern (91.740 Personen) stellt einen Anteil von mehr als drei Viertel aller Menschen mit ausländischer Staatsbürgerschaft dar. 2001 betrug dieser Anteil noch beachtliche 87 Prozent bzw. 86.658 Personen. Die seit 2001 erfolgten Zuzüge aus Ungarn (+120,2%), Rumänien (+140,5%) und der Russischen Föderation (+1.260,2%) waren für Oberösterreich überdurchschnittlich, stellen aber nur einen kleinen Anteil der ausländischen Bevölkerung. Altersstruktur 2011 Ausländische Staatsbürger/innen sind deutlich jünger als er/innen Der Vergleich der ausländischen Staatsangehörigen mit den er/innen zeigt Folgendes: Migrantinnen und Migranten sind mit einem Durchschnittsalter von 33,5 Jahren um rund acht Jahre jünger als die er/innen (41,6 Jahre). Männer und Frauen sind durchschnittlich gleich alt, wohingegen die österreichischen Frauen (43,0 Jahre) im Schnitt um rund drei Jahre älter sind als die Männer (40,1 Jahre). Das Ergebnis der Registerzählung 2011 macht einen deutlichen Unterschied in der Altersstruktur der beiden Bevölkerungsgruppen sichtbar: 21,6 Prozent der ausländischen Staatsbürger/innen sind unter 18 Jahre alt (er/innen: 18,7%), fast drei Viertel stehen im Erwerbsalter zwischen 18 und 64 Jahren (er/innen: 62,9%) und nur 5,1 Prozent sind älter als 64 Jahre (er/innen: 18,3%), also im Pensionsalter. Bevölkerung nach breiten Altersgruppen nach Staatsangehörigkeit und Geschlecht Geschlecht Bevölkerung absolut unter 18 Jahre 18- bis 64 Jahre 65 Jahre und älter Staatsangehörigkeit Durchschnittsalter in Jahren Ausland Männer 60.031 21,8 73,2 5,0 33,6 Frauen 58.037 21,5 73,4 5,2 33,5 insgesamt 118.068 21,6 73,3 5,1 33,5 Männer 634.926 19,6 64,8 15,6 40,1 Frauen 660.768 18,0 61,1 20,9 43,0 insgesamt 1.295.694 18,7 62,9 18,3 41,6 Die ausländischen Mitbürger/innen weisen zudem kaum geschlechtsspezifische Unterschiede auf, wohingegen es bei den österreichischen Kindern und Jugendlichen und bei den Erwerbsfähigen mehr Männer als Frauen gibt. In der Altersgruppe der über 64-Jährigen überwiegen die Frauen mit 20,9 Prozent (Männer 15,6%) um 5,3 Prozentpunkte.

6 Weniger über 75-Jährige und mehr unter 5-Jährige bei ausländischen- als bei österreichischen Staatsbürger/innen Vergleicht man die Bevölkerungspyramiden der beiden Bevölkerungsgruppen hier dargestellt als prozentuelle Verteilung der Bevölkerung nach Alter und Geschlecht so werden die angesprochenen Unterschiede deutlich sichtbar. Dominieren bei den Ausländer/innen die 20- bis 45-Jährigen den Altersaufbau, so sind es bei den Menschen mit österreichischer Staatsbürgerschaft die geburtenstarken Jahrgänge der späten 1950er- und frühen 1960er-Jahre (Babyboomer). Bevölkerungspyramiden 2011 nach Staatsangehörigkeit Der Zuzug junger Menschen aus dem Ausland bewirkt langfristig betrachtet eine Verlangsamung der demographischen Alterung der gesamtoberösterreichischen Bevölkerung. Das bedeutet, die beschleunigte absolute und relative Zunahme der älteren Menschen ab 65 Jahren gegenüber den Kindern und Jugendlichen wird etwas gedämpft. Bezirksergebnisse für Oberösterreich Die regionale Verteilung der Bevölkerung mit nicht-österreichischer Staatsbürgerschaft auf die oberösterreichischen Bezirke gemessen an der Gesamtzahl der in unserem Bundesland lebenden Ausländer/innen blieb von 2001 auf 2011 nahezu unverändert.

7 Rund ein Viertel der ausländischen Bevölkerung lebt in Linz Etwas über 29.000 ausländische Staatsbürger/innen wurden zum Stichtag in Linz (Stadt) registriert. Damit lebte jeder vierte Ausländer in unserer Landeshauptstadt, was in engem Zusammenhang mit dem vielfältigen Arbeitsplatzangebot steht. Weitere 30 Prozent der Ausländer/innen weisen als ihre Wohnbezirke Linz-Land (14.539 Personen), Wels (Stadt) (10.700 Personen) und Vöcklabruck (10.006 Personen) aus. Somit konzentriert sich mehr als die Hälfte der Migrantinnen und Migranten auf vier politische Bezirke. Bevölkerung in den oö. Bezirken nach Staatsangehörigkeit 2001 und 2011 Politischer Bezirk 2011 Stärkste prozentuelle Zunahme im Bezirk Urfahr-Umgebung Die Veränderung der Bevölkerung mit ausländischer Staatsbürgerschaft fiel regional mit unterschiedlicher Intensität aus. Die stärksten relativen Zuwächse konnten dabei im Bezirk Urfahr-Umgebung (+37,4%) festgestellt werden, wobei der Ausländeranteil mit 2,8 Prozent zu den niedrigsten zählt. Die zweitstärkste Zunahme erfolgte im Bezirk Braunau (+31,9%), dahinter folgen Linz (Stadt) (31,3%) und der Umlandbezirk Linz- Land (30,9%). Nicht- Veränderung 2001 bis 2011 in % Nicht- Ausländer/innen in % 2011 2001 Linz (Stadt) 160.832 29.057-0,3 31,3 15,3 12,1 Steyr (Stadt) 32.854 5.351-4,4 7,8 14,0 12,6 Wels (Stadt) 47.891 10.700 0,8 19,4 18,3 15,9 Bez. Braunau 88.364 9.462 0,4 31,9 9,7 7,5 Bez. Eferding 30.096 1.645 3,5-0,3 5,2 5,4 Bez. Freistadt 63.555 1.558 1,5 13,0 2,4 2,2 Bez. Gmunden 92.222 7.181-0,1 1,6 7,2 7,1 Bez. Grieskirchen 59.411 3.144 0,6 8,6 5,0 4,7 Bez. Kirchdorf 51.819 3.738 1,3-7,0 6,7 7,3 Bez. Linz-Land 124.577 14.539 5,6 30,9 10,5 8,6 Bez. Perg 62.337 3.401 2,6 6,4 5,2 5,0 Bez. Ried 54.716 3.837-0,5 18,7 6,6 5,6 Bez. Rohrbach 55.077 1.611-1,9-9,2 2,8 3,1 Bez. Schärding 53.008 3.418-1,7 11,5 6,1 5,4 Bez. Steyr-Land 56.596 2.104 1,5 14,3 3,6 3,2 Bez. Urfahr-Umgebung 79.106 2.294 4,0 37,4 2,8 2,1 Bez. Vöcklabruck 120.310 10.006 2,4 10,3 7,7 7,2 Bez. Wels-Land 62.923 5.022 7,4 13,5 7,4 7,0 Oberösterreich 1.295.694 118.068 1,4 18,5 8,4 7,2 Reiht man die Bezirke nach dem Ausländeranteil, so steht die Statutarstadt Wels mit 18,3 Prozent an der Spitze, gefolgt von Linz (15,3%) und der Stadt Steyr (14,0%).

8 In drei Bezirken (Rohrbach, Kirchdorf und Eferding) haben die Zahl und der Anteil der ausländischen Mitbürger/innen seit 2001 sogar abgenommen. Ausländeranteile in den oö. Bezirken 2001 und 2011 Anzahl der ausländischen Staatsbürger/innen in den oö. Bezirken 2001 und 2011

9 Regionale Verteilung der ausländischen Mitbürger/innen in OÖ Der OÖ-Zentralraum ist der größte Anziehungspunkt Seit 2001 ist in Oberösterreich die Zahl der ausländischen Staatsangehörigen um 18,5 Prozent gestiegen und führte zu einer Erhöhung des Anteils von Ausländer/innen von 7,2 Prozent im Jahr 2001 auf 8,4 Prozent im Jahr 2011. Auf kleinräumiger Ebene bewirkten die Zu- und Abwanderungen von ausländischen Staatsbürgern eine regionale Verteilung, die sich auf den oberösterreichischen Zentralraum konzentriert. Regionale Verteilung der ausländischen Bevölkerung 2011 Ausländische Staatsbürger/innen Anteil an der Wohnbevölkerung 2011 OÖ gesamt: 8,4% Schärding Rohrbach Urfahr-Umg. Freistadt Ried i. I. Eferding Grieskirchen Wels Linz Linz-Land Perg Braunau Wels-Land Steyr Vöcklabruck Steyr-Land Gmunden Kirchdorf Anteile in % 0 - < 3 (177) 3 - < 6 (149) 6 - < 9 (61) 9 - < 12 (28) 12 und mehr (29) Land OÖ, Abt. Statistik; Daten: Volkszählung 2011 von Statistik Austria Insbesondere in den Statutarstädten und den Umlandgemeinden von Linz und Wels sind Ausländeranteile von 9 Prozent und mehr feststellbar. Gleiches gilt für viele Grenzgemeinden der Bezirke Braunau, Ried, Schärding und Rohrbach zu unserem Nachbarland Bundesrepublik Deutschland und Gemeinden des Seengebiets im Salzkammergut.

10 Hier sind es überwiegend die zugezogenen deutschen Staatsbürger/innen, die zu den höheren Ausländeranteilen in den betroffenen Gemeinden beitragen. Die Gemeinden mit Anteilen von ausländischen Staatsangehörigen an der Einwohnerzahl über der 20-Prozent-Marke liegen im Innviertel: An erster Stelle steht Überackern mit 24,0 Prozent, gefolgt von Mattighofen (23,5%) und der Gemeinde Freinberg (20,1%). Gemeinden mit Ausländeranteilen von über 15 Prozent 2011 Gem. Nr. Gemeinde Einwohner 2011 ausl. Staatsbürger/innen Ausländeranteile in % 2001 2011 2001 2011 40445 Überackern 642 53 154 9,0 24,0 40421 Mattighofen 5.730 874 1.349 17,2 23,5 41410 Freinberg 1.466 180 295 12,5 20,1 40301 Wels 58.591 8.959 10.700 15,9 18,3 40414 Hochburg-Ach 3.092 296 557 9,9 18,0 41021 Traun 23.709 3.585 4.231 15,3 17,8 41703 Attnang-Puchheim 8.862 1.257 1.570 14,4 17,7 41427 Vichtenstein 687 132 120 17,3 17,5 41811 Lambach 3.344 439 541 13,5 16,2 41002 Ansfelden 15.672 1.651 2.535 11,2 16,2 41715 Mondsee 3.312 569 526 17,8 15,9 41425 Suben 1.398 183 215 13,1 15,4 40101 Linz 189.889 22.126 29.057 12,1 15,3 40805 Gallspach 2.602 355 398 13,8 15,3 41738 Schwanenstadt 4.120 574 624 13,9 15,1 Absolut betrachtet, wohnen die meisten Personen mit einer ausländischen Staatsbürgerschaft im Zentralraum von Oberösterreich. Aus der kartographischen Darstellung ist weiter ablesbar, dass vermehrt ausländische Bürger/innen im Westen des Landes in Gemeinden entlang der österreichisch-deutschen Staatsgrenze, in Gemeinden der Bezirke Gmunden und Vöcklabruck und in den Bezirkshauptorten wohnen. Zuziehende Menschen aus dem Ausland lassen sich überwiegend in jenen Gebieten dauerhaft nieder, wo die Chance groß ist, einer Erwerbstätigkeit nachgehen zu können bzw. entsprechender, leistbarer Wohnraum zur Verfügung steht. Bei den individuellen Entscheidungen bei der Wohnortsuche wird wie migrationssoziologische Studien nachweisen in der Regel auf vorhandene Netzwerke zurückgegriffen.

11 Verteilung der ausländischen Bevölkerung auf die oö. Gemeinden 2011 Bevölkerung 2011, absolut Ausländische Staatsangehörigkeit nach Gemeinden Ausländer/innen 2011 30.000 10.000 2.500 Land OÖ, Abt. Statistik; Daten: Registerzählung 2011 von Statistik Austria Entwicklung des Ausländeranteils in OÖ Zuzug wird von wirtschaftlichen und politischen Ereignissen beeinflusst Eine langfristige Betrachtung zeigt, dass die Entwicklung der Zahl und des Anteils der ausländischen Bevölkerung in engem Zusammenhang mit politischen und wirtschaftlichen Ereignissen steht. Ende der 1940er-Jahre, also nach Kriegsende, kamen Kriegsflüchtlinge und Vertriebene nach, die auch in Oberösterreich aufgenommen wurden. Die Ergebnisse der Volkszählung 1951 dokumentieren die Zuwanderungswelle eindrucksvoll. 111.360 in Oberösterreich wohnhafte ausländische Staatsbürger/innen bedeuteten einen Anteil an der Bevölkerung von 10,0 Prozent. In weiterer Folge verließ ein Großteil von ihnen bis 1961 das Land, einem Teil der in Verblieben wurde die österreichische Staatsbürgerschaft verliehen, sodass die Zahl der Ausländer/innen im Jahr 1961 auf 16.550 (1,5% Ausländeranteil) sank.

12 Mit dem beginnenden wirtschaftlichen Aufschwung startete in den 1960er-Jahren die Anwerbung von Arbeitskräften in Südosteuropa und in der Türkei. Bundesweit haben sich bis 1971 die Zahl und der Anteil der Ausländerinnen und Ausländer wieder fast verdoppelt, in Oberösterreich wurde dies nicht ganz erreicht (2,3%). Aufgrund der Wirtschaftskrise 1973 gab es einen Anwerbestopp und nur noch im Rahmen des Familiennachzugs Zuwanderungen nach. Daher erhöhte sich der Anteil der Ausländer/innen bis 1981 nur auf 2,6 Prozent, es lebten nun rund 33.500 nicht-österreichische Staatsangehörige in Oberösterreich. Zahl der Ausländer/innen und Ausländeranteil in OÖ 1951 bis 2011 Bei der Volkszählung 1991 haben sich sowohl der Ausländeranteil auf 5,3 Prozent als auch die Zahl der Ausländerinnen und Ausländer auf 71.259 verdoppelt. Diese Entwicklung setzte sich etwas abgeschwächt in den 1990er-Jahren (Erhöhung um 39,8% auf 99.617 Personen) und im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts fort. Weitere EU-Erweiterungen (2004 und 2007) trugen maßgeblich zur Erhöhung der Zahl der ausländischen Mitbürger/innen auf 118.068 im Jahr 2011 bei.