1 Phantastischer Kinderroman Tabbert. R. : Phantastische Kinder- und Jugendliteratur. S. 187-200, in Lange, G. Taschenbuch der Kinder- und Jugendliteratur. Bd. 1. Bausinger, Hermann: Märchen Phantasie und Wirklichkeit. Dipa 1982. Müller, H.: Phantastische Erzählung. In: Doderer, Klaus: Lexikon der Kinder- und Jugendliteratur. S.37. Primärliteratur: Hoffmann, E.T.A: Das fremde Kind Lindgren, Astrid: Pippi Langstrumpf Pludra, Benno: Das Herz des Piraten. Weinheim Basel 1985. Niebisch, Jackie: Die kleinen Wilden. Wien 2004 Preußler, O. Der kleine Wassermann. Stuttgart 1956. Positionen: Literarische Phantastik ist ein Phänomen, das weniger mit der Sprache als mit der dargestellten Welt zu tun hat. Phantastische Literatur bedient sich in höherem Maße als realistische Literatur aus einem tradierten Fundus. Er ergibt sich aus Mythen, Märchen und kanonisch gewordener Phantastik. 1959: Ruth Koch: Zwei-Welten-Definiton In jenen Erzählungen bestehen Wunderwelt und Wirklichkeit in einem oft merkwürdigen Gegensatz nebeneinander - im Unterschied zum Märchen, in dem die Figuren alle dem Wunderland angehören.
2 1970: Tzvetan Todorov: Das Phantastische ist die Unschlüssigkeit, die ein Mensch empfindet, der nur die natürlichen Gesetze kennt und sich einem Ereignis gegenübersieht, das den Anschein des Übernatürlichen hat. 1984: Kathryn Hume: Phantastik ist jede Abweichung von der auf Konsens beruhenden Realität, ein Impuls, der wesentlich für Literatur ist und sich in zahllosen Variationen äußert, vom Monster bis zur Metapher. Bausinger: Märchen Phantastische Sciene Fiction Literatur Eindimensionalität Mehrdimensionalität Eindimensionalität Paradigma der Integration Paradigma der Verunsicherung Paradigma der vorgegebenen Realität Das Wunderbare ist selbstverständlich, unwirklich und real Das Auftreten des Wunderbaren birgt Verwunderung, Keine Verwunderung über die überzogenen Standarts zugleich Zweifel, Angst Unmerklicher Übergang von der Realität zur Märchenwelt Übergang zwischen Realität und phantastischer Welt als Bruch Logisch konsequente Entwicklung der Geschichte auf Basis übersteigerter Wirklichkeitsbezüge
3 Helmut Müller 5 Merkmale des Phantastischen: 1. Den Wechsel von Realität und Wunderbarem, der als Bruch zwischen den beiden Welten auftritt 2. die Vorrangstellung der kindlichen Welt vor der Erwachsenenwelt 3. die Dimension des Komischen in Form von Situationskomik, Witz, Ironie und Wortspiel 4. die Freude am Spiel in allen Variationen wie z. B. Streichen 5. die Dimension des Geheimnisvollen Daraus folgt nach Müller: 1. Die phantastische Erzählung enthält neben realistischen auch phantastische Elemente 2. Die phantastische Erzählung trägt in Thema, Handlungsverlauf, Sprache und Stil die Handschrift des Autors Müller nennt drei Varianten der phantastischen Erzählung: 1. Reale und phantastische Welt existieren nebeneinander, Wirklichkeit und phantastische Parallelwelt sind getrennt. Es gibt Umsteigepunkte, die den Übertritt in beide Welten ermöglichen. (Harry Potter, das Herz des Piraten) 2. Die Geschichte ist komplett in der realen Welt angesiedelt, wobei innerhalb der Wirklichkeit phantastische Elemente in Form von phantastischen Begebenheiten oder Figuren auftauchen, die nicht
4 den realen Gesetzmäßigkeiten entsprechen. (Pippi Langstrumpf, Sams) 3. Die Erzählung ist gänzlich in der phantastischen Welt angesiedelt. (Der kleine Wassermann, die kleinen Wilden) Funktion - kompensatorische Funktion: Kinder können ihre Wünsche und Bedürfnisse in literarische Figuren übertragen und wiederfinden. Hierzu gehört auch das Überschreiten von Tabus. - pädagogische Funktion Erziehungsgerecht wünschenswerte Verhaltensweisen werden suggeriert. - emanzipatorische Funktion Die literarischen Figuren zeigen inakzeptale Strukturen und beispielhafte Handlungsstrategien auf, hierbei können bestimmte phantastische Figuren als Verstärker auftreten. Das phantastische eröffnet dem Leser durch Schaffung von Distanz die Möglichkeit zur Kritik. - symbolische Funktion Die Handlungen phantastische Figuren bzw. Strukturen der phantastischen Welt symbolisieren die reale Welt. Den symbolhaften Charakter des Phantastischen nennt Bausinger Prinzip der Verfremdung.
5 Themen: Merkmale der Abenteuerliteratur an zwei Beispielen aufgezeigt Merkmale des Jugendromans an zwei Beispielen aufgezeigt Krimis für Kinder an zwei Beispielen aufgezeigt Der psychologische Roman an zwei Beispielen aufgezeigt Psychologischer Kinderroman Gansel S. 70 Ende der 80er Jahre Hier liegt die Schwerpunktdarstellung auf der Innenwelt der Kinder und Jugendlichen. An die Stelle von Aktion tritt Reflexion über psychische Phänomene der eigenen Subjektivität. Insofern wird der Blick ins Innere eröffnet und eine Einfühlung in die kindliche Psyche mit ihren Gedanken, Gefühlen, Träumen und Ängsten geleistet. Es geht jetzt um die Auswirkungen des Alltags mit seinen Konflikten auf auf Psyche der Kinder: Wechsel von der Außenwelt in die Innenwelt der Kinder: Die Außenwelt wird zwar dargestellt, aber es geht nicht mehr um eine soziale Erkundung, sondern darum aufzuzeigen, welche Folgen das für das Kind hat und ihre Verarbeitung. Die moderne Subjektivitätsproblematik, die ansonsten kennzeichnend für die Allgemeinliteratur ist, findet mit dem psychologischen Kinderroman Eingang in die KJL. Es gibt Übergänge von real-fiktiver Welt und phantastischer Welt durch Träume, Alpträume. Anders als im problemorientierten Roman handelt es sich um Kinderfiguren, die ihrer selbst nicht mehr sicher sind, sie selbstreflexiv mit sich und ihrer Umwelt umgehen. Das autonome Ich weichten einem introvertierten, schwachen Ich: Nachtvögel
6 Beispiele; Moderner Familienroman: Lena auf dem Dach Zula S. 22 Beispiele: Tromod Haugens; Nachtvögel