Infozept Nr. I-BOD-034: Body-Mass-Index BMI HausMed Diese Patienteninformation wurde geprüft und zertifiziert vom Institut für hausärztliche Fortbildung im Deutschen Hausärzteverband (IhF) e.v.
HausMed Infozept Body-Mass-Index Der Body-Mass-Index (BMI) dient zur Beurteilung, ob ein gesundheitliches Risiko durch Übergewicht besteht. Er ist dabei als ein Orientierungsmaß zu verstehen, da beispielsweise das individuelle Fett-Muskel-Verhältnis bei sehr sportlichen Menschen den BMI verzerren kann. Ziele der Publikation Das Ziel dieser Patienteninformation ist, grundlegende Informationen über Konzept, Berechnung, Interpretation und Grenzen des Body-Mass-Index zu vermitteln. Aufklärung über Erkrankungsrisiken und Fachbegriffe kann erheblich zum Wohlbefinden von Betroffenen und Interessierten beitragen. Sie können so aktiv darüber entscheiden, ob sie eine Änderung ihres Lebensstils aufgrund möglicher Erkrankungsrisiken herbeiführen wollen. Sie erkennen frühzeitig die Warnsignale ihres Körpers, die sie dazu veranlassen, umgehend ihren Arzt aufzusuchen noch bevor ernsthafte Komplikationen entstanden sind. Die Inhalte dieser Informationen beruhen auf medizinischen Leitlinien (evidenzbasiert) und sind auf die Bedürfnisse in der hausärztlichen Praxis zugeschnitten (hausarztrelevant). Die hier enthaltenen Informationen können aber in keinem Fall eine ärztliche Beratung ersetzen. Im Folgenden erhalten Sie einen kurzen Überblick über die Kapitel, in die diese Patienteninformation gegliedert ist. Berechnung des BMI Die Berechnung des persönlichen Body-Mass-Index ist ganz einfach und erfolgt anhand von Größe und Körpergewicht. Interpretation des BMI-Wertes Seite 3 Um zu ermitteln, ob Über- oder Untergewicht vorliegt, vergleicht man seinen BMI mit den Werten der Klassifikation der Weltgesundheitsorganisation (WHO). BMI in der Schwangerschaft Seite 4 Ab dem vierten Schwangerschaftsmonat lässt sich in der Regel eine starke Gewichtszunahme beobachten. Ob sich diese im normalen Rahmen abspielt, kann mit Hilfe der BMI-Klassifikation überprüft werden. Seite 5 Hierbei handelt es sich um eine unabhängige Patienteninformation der HausMed ehealth Services GmbH, die ohne Mitwirken von Sponsoren erarbeitet wurde. Ziel dieser Informationsdienstleistung ist es, der Leserschaft bedarfsorientierte und qualitativ hochwertige Inhalte zu präsentieren, welche ohne die Notwendigkeit medizinischen Fachwissens verständlich sind. Es wird keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit erhoben. In allen Belangen kann und sollte der behandelnde Arzt konsultiert werden. Diese Patienteninformation kann keine ärztliche Beratung, Diagnostik oder Therapie ersetzen. Gültig vom 21.04.2011 bis 20.04.2016 Diese Patienteninformation wurde geprüft und zertifiziert vom Institut für hausärztliche Fortbildung im Deutschen Hausärzteverband (IhF) e.v. 2
Berechnung des BMI Der Body-Mass-Index (BMI) dient zur Beurteilung, ob ein gesundheitliches Risiko durch Übergewicht besteht. Er ist dabei als ein Orientierungsmaß zu verstehen, da beispielsweise das individuelle Fett-Muskel-Verhältnis bei sehr sportlichen Menschen den BMI verzerren kann. Die Berechnung des persönlichen Body-Mass-Index ist ganz einfach und erfolgt anhand von Größe und Körpergewicht. Formel Der Body-Mass-Index (Körpermassindex) ist ein Wert zur Beurteilung der Körpermasse eines Menschen. BMI = Körpergewicht in kg : (Körpergröße in m)2 Der BMI ist lediglich ein grober Richtwert, da er den Körperbau und das Fett-Muskel-Verhältnis nicht individuell berücksichtigt. Sprechen Sie im Zweifelsfall mit Ihrem Hausarzt. Beispiel Körpergewicht 63 kg, Körpergröße 1,64 m (1,64)2 = 1,64 x 1,64 = 2,6896 63 kg : 2,6896 = 23,42 Es liegt ein BMI von 23,42 vor. 3
Interpretation des BMI-Wertes Um zu ermitteln, ob Über- oder Untergewicht vorliegt, vergleicht man seinen BMI mit den Werten der Klassifikation der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Der BMI Wert gilt nicht für Menschen kleiner als 1,50m oder größer als 1,90m. Weiterhin gilt er nicht für Schwangere, Stillende oder wachsende Kinder. Sollten Sie im Zweifel zu Ihrem BMI Wert sein, wenden Sie sich bitte an Ihren Hausarzt. Gewichts-Klassifikation für Erwachsene gemäß WHO Untergewicht < 18,5 Normalgewicht 18,5 24,9 Übergewicht 25,0 29,9 Adipositas I. Grades 30,0 34,9 Adipositas II. Grades 35,0 39,9 Adipositas III. Grades 40 oder mehr Beispiel Für den unter Berechnung ermittelten Wert von 23,42 lässt sich ablesen, dass in diesem Beispielfall Normalgewicht vorliegt. Der BMI ist lediglich ein grober Richtwert, da er den Körperbau und das Fett-Muskel-Verhältnis nicht individuell berücksichtigt. Sprechen Sie im Zweifelsfall mit Ihrem Hausarzt. BMI, Taille-Hüfte-Verhältnis und Taillenumfang Oftmals werden zusammen mit dem Body-Mass-Index auch die sogenannte Waist to hip ratio (Taille-Hüfte-Verhältnis) und der Taillenumfang genannt. Allerdings haben neue Studien ergeben, dass die Ermittlung des BMI zur Bestimmung eines vorliegenden Über- oder Untergewichts völlig ausreichend ist und die anderen Werte in diesem Zusammenhang keinen Zusatznutzen bringen. Zur Bestimmung weiterer Risiken wie zum Beispiel dem Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen sind in jedem Fall weitere Informationen, etwa über Blutdruck und Cholesterinwerte des Patienten, erforderlich. 4
BMI in der Schwangerschaft Ab dem vierten Schwangerschaftsmonat lässt sich in der Regel eine starke Gewichtszunahme beobachten. Ob sich diese im normalen Rahmen abspielt, kann mit Hilfe der BMI-Klassifikation überprüft werden. In der Schwangerschaft ist eine Gewichtszunahme von 1 bis 1,5 kg pro Woche durchaus normal. Die Gewichtszunahme variiert je nach Ausgangsgewicht. Ausgehend vom Body-Mass-Index, den die werdende Mutter vor Beginn der Schwangerschaft hat, ergeben sich folgende Orientierungswerte: BMI unter 20: eine Gewichtszunahme zwischen 12,5 und 18 kg über die gesamte Schwangerschaft ist üblich BMI zwischen 20 und 26: eine Gewichtszuname zwischen 11,5 und 16 kg ist üblich BMI von mehr als 26: eine Gewichtszuname zwischen 7 und 11,5 kg ist üblich Bei den genannten Werten handelt es sich nur um Angaben zur Orientierung. Individuelle Abweichungen sind möglich und bieten keinen Anlass für ein schlechtes Gewissen. Regelmäßige Gewichtskontrollen sind aber gut, da ihr Ergebnis auch ein Indiz dafür sein kann, dass das ungeborene Kind sich entsprechend entwickelt. Nach der Geburt kann die Rückbildungsgymnastik dabei helfen, Gewichtsprobleme in den Griff zu bekommen. Der Körper braucht mitunter Zeit, um in den Ausgangszustand zurück zu finden. Im Schnitt ist frühestens nach einem halben Jahr damit zu rechnen. 5