Momente, die zählen. 2014, unser zweites Jahr



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Transkript:

Momente, die zählen 2014, unser zweites Jahr

Momo aus der Sicht von Gewinner Bank Austria Sozialpreis 2013 Driⁿ Martina Kronberger-Vollnhofer, MSc Leiterin & Kinderärztin Wiens mobiles Kinderhospiz MOMO Ich bin sehr stolz darauf, dass das MOMO-Team im zweiten Jahr um so viele MitarbeiterInnen aus unterschiedlichen Professionen gewachsen ist im hauptamtlichen wie im ehrenamtlichen Bereich. Seit unserem Start haben sich rund 70 Familien bei uns gemeldet. Trotzdem noch immer keine öffentlichen Gelder zur Verfügung stehen, war es möglich jede Familie zu betreuen, die unsere Hilfe braucht. Das ist nur durch die großartige Unterstützung unserer SpenderInnen möglich. Herzlichen Dank! Ich appelliere an die Politik: In Österreich muss dringend eine flächendeckende Hospiz- und Palliativversorgung für Kinder und Jugendliche geschaffen werden. Waltraud Klasnic Präsidentin Dachverband Hospiz Österreich Wenn wir im Dachverband Hospiz Österreich auf MOMO im Jahr 2014 zurückblicken, so spürt man, wie viel Leid von Kindern gelindert, wie Familien begleitet und entlastet und wie Geschwister und Freundinnen einbezogen wurden. Es ist wichtig, dass es MOMO gibt und wir sind besonders dankbar, dass sich Martina Kronberger-Vollnhofer auch als Kinderhospizbeauftragte des Dachverbandes so engagiert auf Österreichebene einsetzt und im Rahmen der parlamentarischen Enquete- Kommission Würde am Ende des Lebens maßgeblich zu einem guten Ergebnis beigetragen hat. Wiens mobiles Kinderhospiz MOMO schenkt schwerstkranken Kindern und deren Familien gemeinsame Zeit zu Hause. Bitte helfen Sie mit Ihrer Spende. Spendenkonto IBAN: AT57 2011 1822 1426 4500, BIC: GIBAATWWXXX Wiens mobiles Kinderhospiz MOMO Alser Straße 34/34, 1090 Wien T: 01 403 10 18-0 M: office@kinderhospizmomo.at www.kinderhospizmomo.at Ihre Spende ist steuerlich absetzbar! Reg. Nr. SO 1129 Kristina Sprenger Intendantin Stadttheater Berndorf, Schauspielerin & MOMO-Freundin Hier wird den Kindern auf so positive, lebensbejahende Art und Weise geholfen, das hat mich tief beeindruckt! Kinder sind wie kleine Sonnen, die auf wundersame Weise Wärme, Glück und Licht in unsere Herzen bringen. Ein wunderschönes Zitat, das für alle Kinder gilt. Das mobile Kinderhospiz MOMO hat das erkannt und hilft schwerstkranken Kindern zu leuchten. Ich bin stolz MOMO-Freundin zu sein! Es ist ganz wichtig, dass der MOMO-Freundeskreis weiter wächst und sich noch viele Menschen für diese Kinder und ihre Familien engagieren. Gudrun Nikodem Eichenhardt und Caroline Athanasiadis Kernölamazonen, Kabarettistinnen & MOMO-Freundinnen Vor zwei Jahren hörte Gudrun in der Sendung Frühstück bei mir von Claudia Stöckl das Interview mit der MOMO-Leiterin Martina Kronberger- Vollnhofer. Die Geschichte um dieses mobile Kinderhospiz hat uns tief bewegt und wir wollten MOMO unterstützen. Mit den Geldspenden unseres Publikums möchten wir ermöglichen, dass MOMO wachsen kann und vielen bedürftigen Familien geholfen wird. Wir sind sehr stolz darauf MOMO-Botschafterinnen sein zu dürfen. 3

Durch diese wertvolle Unterstützung konnte das Angebot im psychosozialen Bereich erweitert werden. Seit Anfang 2015 betreuen die Sozialarbeiterin Irmgard Hajzan-Libiseller, DSA und die Klinischeund Gesundheitspsychologin Mag. a Antonia Mittelbach betroffene Familien. Momo stellt sich vor Umfassende mobile Betreuung Schwerstkranke Kinder wünschen sich oft nichts sehnlicher, als so viel Zeit wie möglich zu Hause, in der Geborgenheit ihrer Familien zu verbringen. Wiens mobiles Kinderhospiz MOMO organisiert die Unterstützung, die betroffene Familien brauchen: 4 medizinische Versorgung, pflegerische Betreuung durch die mobile Kinderkrankenpflege MOKI-Wien, psychosoziale Beratung sowie ehrenamtliche und seelsorgerische Begleitung. Unser Angebot ist für die Familien kostenlos und derzeit ausschließlich durch Spenden finanziert. Namenspatin MOMO Michael Endes MOMO stand Patin bei der Namenswahl, denn das kleine Mädchen hat viele Eigenschaften, die auch in der Hospizbetreuung ganz wichtig sind: sie liebt die Menschen, ist eine außerordentlich gute Zuhörerin und hat eine besondere Beziehung zur Zeit. Wir danken den Erben von Michael Ende, dass wir den Namen MOMO für unser Kinderhospiz verwenden dürfen. Gründer von MOMO Wiens mobiles Kinderhospiz MOMO ist gegründet von Kinderhospizversorgung in Österreich mangelhaft MOMO-Leiterin Dr. in Martina Kronberger-Vollnhofer über Bedarf und Finanzierung Im Jahr 2014 thematisierte die Kinderhospizexpertin im Rahmen der parlamentarischen Enquete-Kommission Würde am Ende des Lebens den großen Bedarf an öffentlich finanzierter Palliativ- und Hospizversorgung für Kinder und Jugendliche. Diese wichtige Begleitung darf nicht länger Privatsache sein! Das Team von Momo Im Jahr 2014 waren 7 hauptamtliche MitarbeiterInnen bei Wiens mobilem Kinderhospiz MOMO tätig. 2015 wächst unser Team weiter. Die Kinderärztin Dr in Martina Kronberger-Vollnhofer und die Palliativmedizinerin Dr in Annette Henry behandeln die Kinder und Jugendlichen zu Hause. Das ÄrztInnenteam erweitert sich Anfang 2015 noch um die Kinderärztin Dr in Monika Lausecker. Die Ehrenamtskoordinatorin Mag. a Elisabeth Steiner betreut das ehrenamtliche Hospizteam sowie ehrenamtliche Mitarbeiter- Innen, die sich in der Organisation oder bei Events engagieren. Gemeinsame Gesundheitsziele aus dem Rahmenpharmavertrag, eine Kooperation von österreichischer Pharmawirtschaft und Sozialversicherung, finanziert im Jahr 2015 und 2016 10 Wochenstunden Soziale Arbeit und 20 Wochenstunden Psychologische Beratung und Behandlung. In der Organisation ist Patricia Grötzl als Assistentin der Geschäftsführung tätig. Für Öffentlichkeitsarbeit zeichnet sich Mag. a Nina Hollinger verantwortlich und seit Anfang 2015 ist Patricia Schweiger- Bodner Fundraiserin für das mobile Kinderhospiz MOMO. Ehrenamtliche MitarbeiterInnen Gesamt engagieren sich im Jahr 2014 32 ehrenamtliche MitarbeiterInnen für das mobile Kinderhospiz MOMO. Das ehrenamtliche Team umfasste im April 2015 bereits 35 MitarbeiterInnen. 10 der 22 ausgebildeten ehrenamtlichen HospizbegleiterInnen begleiteten betroffene Familien. Zudem ist die Kinderärztin Dr. in Martina Radner, die Seelsorgerin Doris Koller sowie die Supervisorin Mag. a Christa Sodl-Hörler ehrenamtlich in ihren Professionen im Einsatz.

Was wir geschafft haben Medizinische Betreuung Die ÄrztInnen nehmen sich bei den Hausbesuchen viel Zeit für Behandlungen, Beratungen und Gespräche. Durch diese intensive medizinische Betreuung in vertrauter Umgebung und durch die zahlreichen Telefongespräche, können die PatientInnen und deren Familien Vertrauen aufbauen, Sicherheit gewinnen und damit ihr Wohlbefinden steigern. Dadurch können Schmerzen und andere Krankheitsbeschwerden unserer PatientInnen gelindert werden. Die lebensverkürzenden oder lebensbedrohlichen Krankheiten sind oft komplex und extrem selten. Die Kinder leiten etwa an Stoffwechsel-, Herz-, Nieren-, neurologischen oder muskulären Erkrankungen, aber auch an Krebs oder Krankheiten als Unfallfolge. Die MOMO-Ärztinnen sind eng vernetzt mit Krankenhäusern und behandelnden FachärztInnen, um den kleinen PatientInnen bestmöglich helfen zu können. Die Medizinerinnen bilden sich laufend im Bereich der pädiatrischen Palliativmedizin fort und besuchen Fachveranstaltungen und Kongresse. Im letzten Jahr absolvierten drei KinderfachärztInnen ein Praktikum bei MOMO. Pflegerische Betreuung durch MOKI-Wien Die diplomierten KinderkrankenpflegerInnen (DKKS) von MOKI- Wien betreuen und pflegen seit 15 Jahren Kinder und Jugendliche vom Neugeborenenalter bis zum 18. Lebensjahr zu Hause. Viele der von MOKI-Wien betreuten Kinder und Jugendlichen leiden an einer lebensbegrenzenden Erkrankung und werden über Jahre betreut. Entlastung und Trauerbegleitung gehen hier Hand in Hand, beziehungsweise wechseln sich ab. Durch die Zusammenarbeit mit MOMO können die Familien nun multiprofessionell betreut werden. Sozialarbeiterische Begleitung Wenn ein Kind schwerstkrank ist, müssen betroffene Familien ihren Familienalltag neu strukturieren und eine völlig neue Lebenssituation bewältigen. Die Sozialarbeiterin nimmt sich Zeit für Gespräche über notwendige Hilfsangebote und unterstützt die Familien bei der Umsetzung ihrer Anliegen. Gemeinsam mit den Eltern werden notwendige Unterstützungsmöglichkeiten in finanzieller (Pflegegeld, erhöhte Familienbeihilfe u.a.), arbeitsrechtlicher (Pflege/Hospizkarenz u.a.) aber auch in organisatorischer Hinsicht (Familienhilfe, Kinderbetreuung u.a.) erarbeitet. Teil der Sozialarbeit ist die ganzheitliche Betrachtung der Situation, die eine lebensbedrohende oder lebensverkürzende Erkrankung eines Kindes mit sich bringt. Ein besonderer Fokus liegt darin, eine Schnittstelle zu sein zwischen Betreuten und Helferinnen, VertreterInnen unterschiedlicher Fachdiziplinen und Insitutionen (Krankenhaus, Sozialministerium, Pensionsversicherungsanstalt, GKK u.a.) und besonders auf eine funktionierende Kommunikation aller Beteiligten zu achten. Psychologische Betreuung Im Jahr 2014 betreuten wir Familien gemeinsam dem Roten Anker der Caritas Socialis. Die Psychotherapeutinnen sind spezialisiert auf den Umgang mit den Themen Tod und Trauer und beraten schwerstkranken Kinder und Jugendliche, ihre Geschwister und Angehörige. Aufgrund der steigenden Nachfrage ist bei MOMO seit Anfang 2015 eine Klinische- und Gesundheitspsychologin im Einsatz. Ehrenamtliche Hospizbegleitung und Mitarbeit Gesamt waren im Jahr 2014 32 ehrenamtliche MitarbeiterInnen für MOMO im Einsatz. Das Hospizteam, bestehend aus einer Ehrenamtskoordinatorin und ehrenamtlichen Hospizbegleiter- Innen, betreut die Familien psychosozial. 10 der 22 ausgebildeten ehrenamtlichen HospizbegleiterInnen begleiteten betroffene Familien. Als Teil des Palliativteams kümmern sich die Hospizbegleiter- Innen um schwerstkranke Kinder, gesunde Geschwister und Angehörige. Üblicherweise verbringen die HospizbegleiterInnen zwei bis drei Stunden pro Woche mit der Familie. Voraussetzung für die Begleitung in den Familien ist der Kurs zur Lebens-, Sterbe- und Trauerbegleitung. Weiterführend gestalteten wir den Aufbaukurs für die Begleitung von Kindern und Jugendlichen mit, der im Jänner 2014 erstmals startete. Wichtig für eine gelingende Hospizbegleitung ist, neben regelmäßigen Fortbildungen auch der regelmäßige Austausch der BegleiterInnen bei den Teamtreffen, Gruppen- und Einzelsupervisionen. Es fördert die Auseinandersetzung mit den Erlebnissen bei den Familien und hilft bei Fragen in der Begleitung. Unsere vielen ehrenamtlichen MitarbeiterInnen helfen uns aber auch bei Fundraising-Events und Büroarbeiten. An dieser Stelle bedanken wir uns ganz herzlich bei allen ehrenamtlichen MitarbeiterInnen für ihr großes Engagement! 6 7

51 schwerstkranke Kinder wurden betreut Die MOMO-Ärztinnen machten 223 Hausbesuche. 484 Mal berieten sie die Familien telefonisch. Die Ärztinnen waren im letzen Jahr 1.080 Stunden für die PatientInnen und ihre Familien im Einsatz. Seit dem Start haben sich rund 70 Familien bei Wiens mobilem Kinderhospiz MOMO gemeldet. 192 Einsätze unserer Sozialarbeiterin 21 Familien nahmen die Unterstützung durch unsere Sozialarbeiterin in Anspruch: Hausbesuche, telefonische Beratungen, Begleitungen, Antragsstellungen und Kontakte zu anderen Institutionen. 33 ehrenamtliche MitarbeiterInnen untersützen MOMO in folgenden Bereichen 10 der 22 ausgebildeten Hospizbegleiter- Innen betreuten schwerstkranke Kinder, Geschwister und andere Familienmitglieder. 8 ehrenamtliche MitarbeiterInnen arbeiteten in den Bereichen Fundraising, Organisation & Administration. Zudem sind eine Seelsorgerin, eine Supervisorin und eine Kinderärztin ehrenamtlich im Einsatz. 1.602 Stunden ihrer Zeit spendeten unsere ehrenamtlichen MitarbeiterInnen Davon 908 Stunden in der Hospizbegleitung und 243 Stunden im Bereich Fundraising und in der Administration. 105 Stunden wurden für Teamtreffen und 65 für Supervisionen aufgewandt. Momo in Zahlen Das Jahr 2014 Unzählige Male wurde MOMO vorgestellt 62 Mal wurde in Printmedien über MOMO berichtet, 48 Charities wurden veranstaltet, 18 Fachvorträge wurden von den MOMO-Ärztinnen gehalten und 2 Mal kam Dr. Martina Kronberger- Vollnhofer im Rahmen der parlamentarischen Enquete Würde am Ende des Lebens zu Wort. 472.150,- Euro wurden im Jahr 2014 gespendet Davon 374.150,- Euro von Privatpersonen und Firmen und 98.000,- Euro von einer Stiftung. Wir danken allen SpenderInnen von Herzen für ihre Hilfe und ihr großes Engagement! 8 9

Unheilbar kranke Kinder zu Hause zu betreuen ist das Anliegen von Kinderärztin Martina Kronberger-Vollnhofer, Leiterin des Kinderhospiz MOMO Mobiles Kinderhospiz MOMO: Extremsituation als Normalzustand Von Florian Bayer, Der Standard online, 10. Dezember 2014 Wiens mobiles Kinderhospiz unterstützt Familien mit lebensverkürzend erkrankten Kindern Es wird gelacht, geweint, eben das ganz normale Leben gelebt Zahlreiche Kinder und Jugendliche leben in Wien mit lebensbedrohlichen oder lebenslimitierenden Erkrankungen. Um ihnen die notwendige Betreuung auch zu Hause anbieten zu können, gründeten Caritas, Caritas Socialis und die Mobile Kinderkrankenpflege (Moki-Wien) Anfang 2013 das mobile Kinderhospiz Momo, das in der Wiener Alser Straße sein Büro hat. Kinderärztin Kronberger-Vollnhofer und das Moki-Team hatten erkannt, dass viele Familien mit lebensbedrohlich oder lebenslimitierend erkrankten Kindern nicht nur Unterstützung bei der Pflege benötigen, sondern auch bei medizinischen Entscheidungen, in Krisensituationen und, nicht zuletzt, im Alltag all das bietet Momo. Das Angebot ist kostenlos, ganz egal, wie oft und wie intensiv wir gebraucht werden, so Momo-Leiterin Kronberger. Vielfältige Diagnosen Die Diagnosen der jungen Patienten sind vielfältig: Meist sind es Frühgeborene oder Kinder mit Stoffwechsel-, Herz-, Muskeloder Nierenerkrankungen darunter oft extrem seltene Krankheiten. Aber auch Kinder mit belastenden neurologischen Erkrankungen oder nach schweren Unfällen werden betreut. Viele Kinder haben eine sehr ungewisse Prognose und oft liegt ein monate- oder auch jahrelanger Weg vor der Familie, sagt Kronberger- Vollnhofer. Meist sind es die Spitäler, die die Familien an Momo vermitteln der Erstkontakt findet dann auch direkt im Krankenhaus statt, bevor sich die weitere Betreuung nach Hause verlagert. Weil nicht selten mehrere Organe zugleich betroffen sind, ist die Zusammenarbeit mit Spitälern essenziell das Team ist dann Bindeglied zwischen Krankenhaus und Familie, übersetzt Diagnosen und hilft bei wichtigen Entscheidungen. Extremsituation als Normalzustand Wir wissen, dass wir uns Tag und Nacht melden können, sagt Elisabeth Sechser. Ihre Tochter Emilia wurde im ersten Lebensjahr schwer krank, es wurde eine unheilbare, fortschreitende Stoffwechselerkrankung diagnostiziert. Dadurch bedingt leidet sie an Epilepsie, hat Schwierigkeiten beim Essen und Trinken und benötigt viele Medikamente. Als die Familie im Frühjahr auf Momo stieß, war Emilias Zustand gerade sehr kritisch. Das Kinderhospiz hat mitgeholfen, eine optimale medizinische Behandlung für Emilia zu organisieren, und ist ein wichtiger Ansprechpartner für die Familie geworden. Neben der raschen medizinischen Hilfe in Krisen und der Pflegeunterstützung durch Moki-Wien schätzt Sechser ganz besonders, dass das Team gleichermaßen professionell wie einfühlsam kommunizieren kann. Heute geht es Emilia besser. Sie hat keine Schmerzen, und ihr Zustand ist einigermaßen stabil. Wie es mit ihr weitergeht, ob sie nächstes Jahr in den Kindergarten gehen kann, ist noch ungewiss. Für uns ist eine Extremsituation zum Normalzustand geworden. Wir leben sehr stark im Hier und Jetzt und genießen jeden Augenblick, in dem es Emilia gut geht. Sie kann wieder lachen, sagt die Mutter. Entlastung für Familienmitglieder Neben Emilia hat das multidisziplinäre hauptamtliche Team gemeinsam mit elf ehrenamtlichen Hospizbegleitern schon an die 70 Familien betreut. Zusätzlich zu insgesamt vier Ärztinnen finden sich auch eine Sozialarbeiterin, eine Seelsorgerin und eine Ehrenamtskoordinatorin im Team. Sie alle sind gut vernetzt mit Kinderärzten und Spitälern, etwa dem nahegelegenen St.-Anna-Kinderspital und dem AKH Wien. Im Vordergrund steht neben der Linderung von Schmerzen, anderen oft quälenden Symptomen sowie Problemen und damit verbunden der Verbesserung der Lebensqualität des Kindes auch die Entlastung von Eltern und Begleitung der Geschwister. Besonders Letztere leiden unter der belastenden familiären Situation und erhalten oft nicht die Aufmerksamkeit und Zuwendung, die sie so dringend bräuchten. Nicht selten sind die Familien in vielen Situationen gespalten während ein Elternteil berufstätig bleibt, kümmert sich der andere um das erkrankte Kind. Da fehlt es ganz massiv an Entlastungsangeboten, sagt Kronberger-Vollnhofer. Der Name Momo ist an Michael Endes gleichnamigen Roman angelehnt, in dem die Menschen von sogenannten grauen Herren ihrer Lebenszeit beraubt werden, bis sie sich vom Mädchen Momo davon befreien lassen. Das Kinderhospiz Momo kann natürlich keine Lebenszeit zurückgeben, versucht aber, die Lebensqualität zu verbessern. Das Leben im Vordergrund Wenn die Familien merken, dass sie auch ohne unsere Unterstützung gut zurechtkommen, ziehen wir uns langsam zurück. Es ist schön, wenn wir sehen, dass wir nicht mehr so intensiv gebraucht werden, sagt Kronberger-Vollnhofer. Dann lasse man die Eltern wissen, dass man trotzdem immer für sie da ist, wenn sie etwas brauchen auch über den Tod hinaus. Auch wenn die Familien um die lebensverkürzende Erkrankung ihrer Kinder wissen, steht bei den Besuchen definitiv das Leben im Vordergrund. Es wird gelacht, geweint, eben das ganz normale Leben gelebt, sagt Kronberger-Vollnhofer. Wann und mit wem über den bevorstehenden Tod gesprochen wird, entscheiden die betroffenen Familien selbst. In diesen Gesprächen geht es vor allem um das Zuhören und Dasein. Wenn es dann so weit ist, kommt das Sterben trotzdem oft überraschend und um nichts weniger schmerzhaft, erzählt die Kinderärztin: Vorbereiten kann man sich auf den Tod des geliebten Kindes nicht. Man kann aber das Beste aus der gemeinsamen Zeit machen, und dabei wollen wir helfen. 10 11

Besondere Momente 2014 21.2. Preisverleihung Sozialpreis 2013 im Rahmen der Bank Austria Gala 11.4. Pressekonferenz: Ein Jahr MOMO. Ein Jahr Lebensbegleitung, eine Bilanz der Hilfe 24.5. Golf Charity Turnier Round Table 14 & Old Table 14 in Breitenfurt, MOMO wurde mit 9.100,- Euro unterstützt 25.6. Sternen Lauf & Aktion Lesewolke, die Kinder der Europa Sport Mittelschule Mödling übergaben uns 8.750,- Euro 18.9. Beim 9. BMI & GÖD Benefizfußballturnier in Kaisermühlen wurden MOMO 20.758,10 Euro übergeben 9.10. Filmproduktion im Rahmen der Bank Austria Initiative Für ein besseres Miteinander, Dr. in Martina Kronberger- Vollnhofer im Interview 20.10. Die Kernölamazonen sammelten ein Jahr für MOMO und übergaben uns bei der Premiere ihres Programms HEPPI PEPPI 40.000,- Euro 30.10. Kinderpalliativversorgung Seminar im Kardinal König Haus, Vortragende: Dr. in Martina Kronberger- Vollnhofer & Prof. Dr. Boris Zernikow (D) 18.12. Das Stift Klosterneuburg spendete MOMO 10.000,- Euro 25.11. Parlamentarische Enquete-Kommission Würde am Ende des Lebens, Dr. in Martina Kronberger-Vollnhofer thematisierte Lücken in der Kinderpalliativ- und Hospizversorgung in Österreich 6.3. MOMO-Freundin Kristina Sprenger besucht unsere Patientin Zehra 26.3. Vortrag Dr. in Martina Kronberger-Vollnhofer bei der Kinderhospizenquete in Mödling 16. - 18.6. Exkursion zu Kinderhospizeinrichtungen in Hamburg und Dresden, gemeinsam mit dem Kinderpalliativteam Graz und Leoben sowie dem Dachverband Hospiz Österreich 4.9. Erste Sitzung der österreichweiten Steuergruppe Hospiz und Palliative Care für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene 18.10. Charity-Dinner von CookArt im Falkensteiner Hotel, 8.390,- Euro Reinerlös für MOMO 25.10. Neun ehrenamtliche MitarbeiterInnen stellten bei der Freiwilligenmesse im Museum für angewandte Kunst MOMO vor, KIWANIS spendete den Erlös ihres Buffets vor Ort 5.11. T-Shirt Zeichenwettbewerb, Günther Oberhollenzer, Kurator Essl Museum prämierte Bilder von 4 Kindern im Alter von 5-11 Jahren Dr. in Martina Kronberger-Vollnhofer sprach über den Bedarf und Möglichkeit zum Ausbau von Kinderpalliativ- und Hospizeinrichtungen in Österreich 16.12. Parlamentarische Enquete-Kommission Würde am Ende des Lebens 12 13

Stimmen zu Momo Das mobile Kinderhospiz MOMO ermöglicht es, Kindern Geborgenheit und Sicherheit zu schenken. Es ist von ungeheurem Wert, wenn ein schwer krankes Kind in einer vertrauten und liebvollen Umgebung versorgt wird, Mutter von Emilia, 2 Jahre. Als Buchhandlung, die sich unter anderem auf Kinderbücher spezialisiert hat, erleben wir täglich Kinder beim Spielen, Lesen und Lernen. Daher liegt uns das Wohlergehen der Kinder besonders am Herzen, Mag. Gerhard Zach, Buchhandlung Herder. Das haude- und dvo-team ist von der Arbeit des mobilen Kinderhospizes und dem unermüdlichen Engagement sehr berührt, denn wir können nur erahnen wie wertvoll es für die Kinder und Jugendlichen ist, diese herausfordernde Zeit in einer vertrauten und liebevollen Umgebung verbringen zu können, Geschäftsführung und Mitarbeiter von haude electronica und dvo Software. Ein aufrichtiger Dank geht auch an all die vielen engagierten MitarbeiterInnen und Ehrenamtliche die für MOMO arbeiten und sich der fordernden Arbeit mit den betroffenen Familien stellen, Georg Obermeier, General Manager Microsoft Österreich. Eine unglaubliche Ressource, sagt Mutter von Paul über den Einsatz einer MOMO-Ärztin am 25. Dezember wegen eines medizinischen Notfalls ihres zweijährigen Sohnes. 14 Es war schön zu sehen, dass sich viele Menschen für die Arbeit des mobilen Kinderhospizes MOMO interessierten und so viele Kinder beim Zeichenwettbewerb begeistert mitmachten, StudentInnen und SchülerInnen, die im Rahmen der TU-Kinderuni einen MOMO-Infostand betreuten. Mit unserer Spende an Wiens mobiles Kinderhospiz MOMO ermöglichen wir schwerkranken Kindern eine Betreuung im Kreis ihrer Familie. Dort wo sie sich am wohlsten fühlen Johannes Baumgartner-Foisner, Managing Director Fujitsu Österreich. Der Deutsche Orden hat sich das Ziel gesetzt hilfsbedürftigen Menschen in selbstloser Liebe zu dienen. Mit der Spende an Wiens mobiles Kinderhospiz MOMO wird schwerstkranken Kindern und ihren Familien gemeinsame Zeit zu Hause geschenkt, Familiaren Deutscher Orden Wien. Seitdem es Wiens mobiles Kinderhospiz MOMO gibt, unterstützt SER in Österreich die Initiative finanziell mit verschiedenen Aktionen. Betrachtet man das Engagement von MOMO über den Zeitverlauf hinweg, ist es wunderbar zu sehen, was alles bewirkt und geschaffen wurde, Hartmut Gailer, Geschäftsführer SER Österreich. Ich habe durch MOMO kompetente, freundliche und herzensgute Menschen kennen gelernt, welche ich nicht mehr missen möchte. Es ist wichtig, dass schwerstkranke Kinder zu Hause betreut werden können, dort wo sie sich am wohlsten fühlen. Dort wo sie GELIEBT werden, Mutter von Netti, 17 Jahre. Mitgliedschaften Dachverband Hospiz Österreich DVHÖ International Children s Palliative Care Network ICPCN Lobby4Kids Österreichische Liga für Kinder- und Jugendgesundheit Österreichische Palliativgesellschaft OPG Österreichische Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde ÖGKJ Wiener Hospiz und Palliativforum WIHOP Impressum Herausgeber, Eigentümer und Verleger: MOMO - Wiener Kinderhospiz ggmbh, Alser Straße 34/34, 1090 Wien Redaktion: Maga Nina Hollinger Layout: Jochen Humburger Grafik: Ramona Kitzmüller Druck: Saxoprint Erscheinungsort: Wien Fotocredit: CookArt Social World: S4 Fotoleiste 4. Bild Fischer/Graz: S3 2. Bild Fujitsu: S4 Fotoleiste 8. Bild Konrad-Murphy Martina: S9 1. Bild Lusser Martin: S3 3. Bild / S4 Fotoleiste 1. Bild & 9. Bild / S12+13 2. Bild MOKI-Wien: S7 1. Bild Österreichisches Parlament, Zolles-Hofer: S12+13 9. Bild Roscher Laurence Joelle: S4 Fotoleiste 2. Bild Schedl L.: S12 + 13 6. Bild Shutterstock: S4 (Zeitung) / S9 2. Bild Strauss Lilli: S3 1. Bild / S6 Wesely Julia: S3 4. Bild / S4 Fotoleiste 7. Bild Zach Sabine: S10+11