Ingenieurarbeitsmarkt Zuwanderung gegen Absolventenrückgang



Ähnliche Dokumente
Ingenieur ein Beruf mit Zukunft? Der Arbeitsmarkt bis 2029

Ingenieurarbeitsmarkt Deutschland - (Zu-)Wanderung mindert Ausbildungslücken

In diesem Jahr gehen bundesweit Ingenieure in den Ruhestand, im Jahr 2029 werden es sein.

Arbeitskräftemangel bremst Wachstum aus

Grundlagen Arbeitsmarktstatistik Ingenieurinnen und Ingenieure der Elektro- und Informationstechnik. Dr. Michael Schanz, August 2016

MINT-Herbstreport 2018: So kann Deutschland Forschung und Digitalisierung stärken

83 Millionen Einwohner in Deutschland

MINT-Trendreport 2011

Wie sich die Lücke schließen lässt

Demografischer Wandel und Erwerbspersonen

Bedarf an E-Ingenieuren nur zur Hälfte aus eigenem Nachwuchs gedeckt

MINT-Herbstreport 2016 Bedeutung und Chancen der Zuwanderung

MINT-Frühjahrsreport 2018: MINT Offenheit, Chancen, Innovationen

Demografie: Der Druck nimmt zu

MINT-Herbstreport 2015 Regionale Herausforderungen und Chancen der Zuwanderung

Statement zur Vorstellung des MINT-Frühjahrsreports Dr. Michael Stahl. Geschäftsführer Bildung / Volkswirtschaft

Fachkräftebedarf und Attraktivität von Berufsbildung und Studium

VDI-/IW-Studie zur Hannover Messe. Ist der Ingenieur-Arbeitsmarkt fit für die Zukunft?

Demografische Trends und Arbeitskräfteangebot im Ostseeraum. Hamburg, 22. Oktober 2010 Dr. Silvia Stiller

Niedersächsisches Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr. Entwicklung des Erwerbspersonenpotenzials Niedersachsen 2040

Ingenieurmonitor 2015/IV. Der regionale Arbeitsmarkt in den Ingenieurberufen

MINT-Report 2011 Zehn gute Gründe für ein MINT-Studium

MINT-Lücke auf Rekordhoch

MINT-Herbstreport 2012: Berufliche MINT-Qualifikationen stärken

Die Entwicklung der Erwerbspersonenzahl in Thüringen bis 2020

Informationen aus dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln

Wachstums- und Fiskaleffekte von Maßnahmen gegen Fachkräftemangel in Deutschland

Steigende Erwerbsbeteiligung von Frauen und Älteren: Kann damit der demografische Effekt auf das Erwerbspersonenpotenzial kompensiert werden?

Fachkräfteengpässe in Deutschland und die Potenziale der Migration. Internationale Konferenz, Berlin, 23. November 2012 Prof. Dr.

Auch beim Thema Beschäftigung eilt der Ingenieurarbeitsmarkt

Demografie, Zuwanderung und Generationengerechtigkeit:

In Kooperation mit. Ingenieurmonitor. Der Arbeitsmarkt für Ingenieure im Januar Klassifikation der Berufe 2010

Fachkräfte in den IT-Berufen zur Umsetzung der Digitalisierung in Baden-Württemberg

Ingenieurmonitor 2015/II. Der regionale Arbeitsmarkt in den Ingenieurberufen

Der Bericht untersucht die Wirkungen der Flüchtlingszuwanderung auf das Erwerbspersonenpotenzial.

Kann ein Anstieg der Arbeitszeit den projizierten Rückgang des Arbeitskräfteangebots kompensieren?

Szenariomodell Ingenieurarbeitsmarkt

Entwicklung des Arbeitskräfteangebots in Ost und West Die Luft am Arbeitsmarkt wird für Betriebe dünner

MINT-Frühjahrsreport 2017 MINT-Bildung: Wachstum für die Wirtschaft, Chancen für den Einzelnen

Bessere Bildung trotz Haushaltskonsolidierung Die Chancen des demografischen Wandels nutzen

Ingenieurmonitor 2015/I. Der regionale Arbeitsmarkt in den Ingenieurberufen

Rede Versand Dr. Michael Stahl Geschäftsführer

Vorausberechnung der Studienanfängerzahlen Zwischenstand -

Demografischer Wandel Herausforderungen für den Arbeitsmarkt

Zukünftiger Fachkräftebedarf in Sachsen bis 2020

MIGRATION UND ARBEITSMARKT

In Kooperation mit. Ingenieurmonitor. Der Arbeitsmarkt für Ingenieure im Februar Klassifikation der Berufe 2010

Demographischer Wandel und Fachkräftesituation regionale Daten und Fakten

Wege zu einem dauerhaft hohen Beschäftigungsstand

In Kooperation mit. Ingenieurmonitor. Der Arbeitsmarkt für Ingenieure im März Klassifikation der Berufe 2010

REGIONALDOSSIER ZUM PFLEGEARBEITSMARKT

MINT Blick auf den Arbeitsmarkt

Demografischer Wandel und Arbeitskräfteangebot: Perspektiven für Unternehmen. Demografie-Plattform Hamburg. 18. Februar 2010 Dr.

Fachkräftemangel: gemeinsame Handlungsstrategien

Statistisches Bundesamt

Erster Gleichstellungsbericht des Bundes. Arbeitsmarktsituation von Frauen in der Region Köln-Bonn. Eva Pohl

Bachelor- und Masterabschlüsse auf dem Arbeitsmarkt. Hamburg, den 09. September 2013 Kolja Briedis

In Kooperation mit. Ingenieurmonitor. Der Arbeitsmarkt für Ingenieure im Mai 2012

In Kooperation mit. Ingenieurmonitor. Der Arbeitsmarkt für Ingenieure im Oktober Klassifikation der Berufe 2010

Der Arbeitsmarkt für Ingenieure heute und morgen

Die duale Ausbildung im Spannungsfeld zwischen Geburtenrückgang und wachsender Akademisierung

Ingenieure und Techniker gesucht!

8. Rang im Vergleich mit EU-28 im Jahr 2016

REGIONALDOSSIER ZUM PFLEGEARBEITSMARKT

I H K - R E S E A R C H Z O O M 12. N O V E M B E R

Nr. 67. MINT und das Geschäftsmodell Deutschland. Christina Anger / Oliver Koppel / Axel Plünnecke

Konjunkturprognose: Wirtschaft trotzt den Risiken

Es fehlen, - wie in vielen anderen Branchen auch - Nachwuchskräfte. Seit einiger Zeit werden die Befürchtungen immer lauter, dass künftig viele

Studienabbrecher: Vom Hörsaal in die Ausbildung

Erwerbspersonenpotenzial und Beschäftigung in Ostdeutschland Folgt nun die demografische Krise?

Wandern wegen eines Jobs

REGIONALDOSSIER ZUM PFLEGEARBEITSMARKT

REGIONALDOSSIER ZUM PFLEGEARBEITSMARKT

Digitalisierung und Industrie 4.0 Die Fachkräftebasis im (West-)Münsterland

In Kooperation mit. Ingenieurmonitor. Der Arbeitsmarkt für Ingenieure im September Klassifikation der Berufe 2010

Demografische Entwicklung in OWL und die Auswirkungen auf unsere Region

Wie verändert der Demografische Wandel den Arbeitsmarkt?

Zuwanderung über die Hochschule: Bedeutung und regionale Aspekte

Schulabgänger und Schulabgängerprognose aus allgemeinbildenden Schulen in Mecklenburg-Vorpommern

Digitale Transformation: Deutsche Hochschulen brauchen Freiraum// Industrie und Hochschulen müssen stärker zusammenwirken

Beschäftigungsentwicklung in Deutschland und der Eurozone. Entwicklung und Prognose

Bildungskonferenz 2011: Fachkräfte.Machen.Zukunft.

PRESSEINFORMATION. Mittelstand boomt und hofft auf ausländische Fachkräfte

Deutsche Städte locken

Arbeitsmarkt im demografischen Wandel: Entwicklung der Beschäftigungsmöglichkeiten

Demografischer Wandel: Vorsicht, Steuerfalle

Christian Rauch. Regionaldirektion Baden-Württemberg. der Bundesagentur für Arbeit. LIGA-Jahresempfang Es gilt das gesprochene Wort

MINT-Frühjahrsreport 2016 Herausforderungen der Digitalisierung

REGIONALDOSSIER ZUM PFLEGEARBEITSMARKT

Bisherige und künftige Entwicklungen des Arbeitsmarktes - ein Überblick

1 von :59

Unsicherheit bremst die Wirtschaft

Gehen dem Mittelstand die Innovatoren aus?

REGIONALDOSSIER ZUM PFLEGEARBEITSMARKT

Informationen aus dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln

Mit Aus- und Weiterbildung gegen den Fachkräftemangel

Treffpunkt: Beruf und Karriere. Familie und beruflicher Erfolg nach wie vor ein Widerspruch für junge Frauen und Männer?

Transkript:

Pressekonferenz, 13. April 2015, Hannover Ingenieurarbeitsmarkt 2029 - Zuwanderung gegen Absolventenrückgang Statement Dr. Hans-Peter Klös Geschäftsführer Institut der deutschen Wirtschaft Köln Es gilt das gesprochene Wort

Immer mehr Ingenieure gehen in den Ruhestand In den kommenden Jahren werden immer mehr ältere Ingenieure aus dem Erwerbsleben ausscheiden. Der so genannte demografiebedingte Ersatzbedarf gibt an, wie viele heute noch erwerbstätige Ingenieure zu einem bestimmten Zeitpunkt in den Ruhestand gehen und ersetzt werden müssen. Reichen im laufenden Jahr noch knapp 41.700 neue Ingenieure hierfür aus, werden es mit dem Ausscheiden der Babyboomer- Jahrgänge gegen Ende der 2020er-Jahre bereits 54.500 sein (Folie 2; durchgezogene Linie). Insgesamt werden im Zeitraum von 2015 bis 2029 etwa 710.000 Ingenieure in den Ruhestand gehen. Dies entspricht 42 Prozent des aktuellen Bestands erwerbstätiger Ingenieure. Gelingt es, die Erwerbsbeteiligung älterer Ingenieure infolge der Rente mit 67 zu erhöhen und diese länger am Arbeitsmarkt zu halten, kann der Ersatzbedarf im Betrachtungszeitraum etwas abgemildert und verzögert werden (Folie 2; gestrichelte Linie). In diesem Fall müssten bis zum Jahr 2029 insgesamt 695.500 ältere Ingenieure und damit im Vergleich zum Status Quo 14.400 Ingenieure weniger ersetzt werden. Da die Erwerbstätigenquoten älterer Ingenieure bereits aktuell deutlich höher liegen als im Durchschnitt der Erwerbstätigen, ist der Effekt aber begrenzt. Das Szenariomodell - Arbeitskräfteangebot Das in Deutschland wirksame Arbeitskräfteangebot in den Ingenieurwissenschaften setzt sich zusammen aus den künftigen Absolventen deutscher Hochschulen abzüglich derjenigen, die Deutschland nach dem Examen wieder verlassen, zuzüglich der Zuwanderung von im Ausland ausgebildeten Ingenieuren. Entscheidend hierfür sind die folgenden fünf Determinanten (Folie 3): Pressestatement, 13.04.2015 2

Infolge des demografiebedingten Rückgangs der Schülerzahlen werden die fachrichtungsübergreifenden Studienanfängerzahlen laut der aktuellsten Prognose der Kultusministerkonferenz von 500.600 im Jahr 2014 aller Voraussicht nach auf 465.000 im Jahr 2025 zurückgehen. Die Beliebtheit des Ingenieurstudiums spiegelt sich in dem Anteil der Studierenden im ersten Hochschulsemester wider, der sich für ein Ingenieurstudium entscheidet. Im Durchschnitt der Jahre 2010 bis 2013 lag dieser Wert bei 21,7 Prozent, im Studienjahr 2014 bei 21,3 Prozent. Die abschlussbezogene Erfolgsbilanz misst, welcher Anteil eines Studienanfängerjahrgangs in den Ingenieurwissenschaften unter dem Strich zum Examen gelangt. Beispielsweise liegt die Erfolgsbilanz für deutsche Studienanfänger eines universitären Ingenieur- Bachelorstudiums bei 53 Prozent, an Fachhochschulen dagegen bei 81 Prozent. Von Bedeutung ist auch der Anteil der zum Studium nach Deutschland gekommenen Ausländer, der nach dem Examen in Deutschland bleibt. Im Durchschnitt der letzten zehn Jahre hat nur knapp jeder zweite zum Ingenieurstudium nach Deutschland gekommene Ausländer im Anschluss an das Examen eine Beschäftigung in Deutschland aufgenommen. Der Rest verlässt Deutschland wieder - in der Regel mit dem Ziel, im Ausland einer Erwerbstätigkeit nachzugehen. Die fünfte und letzte Stellschraube erfasst die Anzahl der im Ausland ausgebildeten Ingenieure, die pro Jahr nach Deutschland zuwandern. In den letzten zehn Jahren haben jährlich zwischen Pressestatement, 13.04.2015 3

5.000 und 7.000 Ingenieure mit einem im Ausland erworbenen Abschluss eine Beschäftigung in Deutschland aufgenommen. Das Szenariomodell Arbeitskräftenachfrage Die in Deutschland wirksame Arbeitskräftenachfrage (Folie 4) resultiert zunächst aus dem demografiebedingten Ersatzbedarf. Über diesen personellen Bedarf hinaus, der lediglich dem Ersatz altersbedingt ausscheidender Ingenieure dient, führen langfristiges volkswirtschaftliches Wachstum, die Forschungs- und Wissensintensivierung der Gesellschaft oder die Digitalisierung der Arbeitswelt im Zeichen der Industrie 4.0 zu einer zusätzlichen Arbeitskräftenachfrage im Ingenieurbereich. Im langfristigen Trend dürfte die Anzahl erwerbstätiger Ingenieure jährlich um knapp 43.000 Personen steigen. Diese Größe gibt den Mittelwert an, um den das tatsächliche Beschäftigungswachstum schwanken sollte. Die dritte Komponente der Arbeitskräftenachfrage bildet der Zusatzbedarf in besonders beschäftigungsdynamischen Branchen wie dem Fahrzeugbau oder den Wissensintensiven Dienstleistungen. In den Jahren seit 2009 ist jede zweite zusätzliche Ingenieurstelle in einer dieser beiden Branchen geschaffen worden. Entwicklung des Ingenieurarbeitsmarkts bis 2029 Das VDI-IW-Szenariomodell erlaubt es, sämtliche der genannten Faktoren positiv oder negativ zu variieren und die Effekte auf das Zusammenspiel von Arbeitskräftenachfrage und -angebot im Ingenieurbereich nachzuvollziehen. In einem Basisszenario werden sämtliche Stell- Pressestatement, 13.04.2015 4

schrauben auf dem Niveau des aktuellen Status Quo belassen. In einem Szenario Absolventenboom trifft lahmende Volkswirtschaft wird der unwahrscheinliche Fall abgebildet, dass die Arbeitsmarktnachfrage nach Ingenieuren über den gesamten Zeitraum bis zum Jahr 2029 unerwartet stark zurückgeht und ältere Ingenieure länger als bislang erwerbsaktiv bleiben. Gleichzeitig steigt das Arbeitsmarktangebot dadurch stark an, dass sich mehr Studienanfänger als erwartet für die Ingenieurwissenschaften entscheiden, diese häufiger als bislang ihren Abschluss erreichen, weniger der hier ausgebildeten ausländischen Ingenieure das Land nach dem Examen wieder verlassen und sich die Zuwanderung im Ausland ausgebildeter Ingenieure dauerhaft auf einem hohen Niveau etabliert (Folie 5). Selbst in diesem aus Absolventensicht ungünstigsten Szenario übertrifft die Arbeitskräftenachfrage das entsprechende Angebot bis zum Jahr 2029 in jedem einzelnen Jahr. Die Schere zwischen Arbeitskräftenachfrage und -angebot geht in diesem Extremszenario jedoch erst ab dem Jahr 2023 immer weiter auseinander, während dies im Basisszenario bereits ab dem Jahr 2018 der Fall ist. Das Szenario Absolventenschwund trifft boomende Volkswirtschaft zeigt die diametrale Entwicklung einer in sämtlichen Faktoren steigenden Nachfrage, die auf ein in sämtlichen Faktoren sinkendes Arbeitskräfteangebot trifft (Folie 6). Wenngleich die Eintrittswahrscheinlichkeit auch dieses Szenarios sehr niedrig liegt, so verdeutlicht es doch den Worst- Case in Bezug auf die Sicherung der hiesigen Ingenieurbasis. Jeder zehnte Ingenieur im Ausland ausgebildet Vor dem Hintergrund der Tatsache, dass die demografische Entwicklung langfristig zu unausweichlichen Problemen am Arbeitsmarkt führt, kommt Pressestatement, 13.04.2015 5

der Zuwanderung eine immer größere Bedeutung in Bezug auf die Bekämpfung von Ingenieurengpässen in Deutschland zu. Von den knapp 1,7 Millionen Ingenieuren, die im Jahr 2012 einer Erwerbstätigkeit in Deutschland nachgingen, haben bereits 172.500 oder jeder Zehnte den Ingenieurabschluss im Ausland erworben. Immerhin 16.400 davon sind in Deutschland geboren, haben ihren Ingenieurabschluss jedoch im Ausland erworben und sind im Anschluss nach Deutschland zurückgekehrt. Wenngleich nicht im klassischen Sinne, so doch im Sinne des Arbeitskräfteangebots handelt es sich bei diesem Personenkreis um Zuwanderer, da sie nicht durch das deutsche Bildungssystem hervorgebracht wurden, gleichwohl jedoch am deutschen Arbeitsmarkt aktiv sind. Weitere 113.500 Ingenieure sind zum Studium nach Deutschland gekommen und nach dem Examen hiergeblieben. Aktuell profitiert Deutschland im Ingenieurbereich somit in einem Äquivalent von knapp fünf Absolventenjahrgängen von direkter oder über die Hochschulen erfolgender Zuwanderung. Vor dem Hintergrund, dass die Arbeitslosenquote in Ingenieurberufen in den zurückliegenden Jahren regelmäßig zwischen 2,1 und 2,3 Prozent und damit auf Vollbeschäftigungsniveau lag, haben diese zugewanderten Ingenieure keine einheimischen Ingenieure vom Arbeitsmarkt verdrängt, sondern vielmehr Stellen besetzt, die ansonsten unbesetzt geblieben wären. Handlungsempfehlungen Angesichts des künftigen Rückgangs der hiesigen Absolventenzahlen benötigt Deutschland selbst in dem Szenario Absolventenboom trifft lahmende Volkswirtschaft eine jährliche Nettozuwanderung in Höhe von Pressestatement, 13.04.2015 6

mindestens 15.000 Ingenieuren, um seine Arbeitskräftebasis im Ingenieurbereich langfristig zu sichern. Als Kanäle hierfür sollte sowohl die Zuwanderung über die Hochschulen als auch direkt aus dem Ausland genutzt werden. Die Bildungspolitik darf nicht dem Trugschluss erliegen, auf den künftigen Rückgang des heimischen Potenzials an Ingenieurstudierenden mit Kürzungen der ingenieurwissenschaftlichen Studienkapazitäten zu reagieren. Vielmehr sollte sie die entsprechenden Studienkapazitäten auf dem aktuellen Niveau weiterfinanzieren und die Hochschulen animieren, um qualifizierte ausländische Studierende zu werben, ihre Studiengänge noch mehr als bislang auch in englischer Sprache anzubieten und noch mehr Mittel in die Integration und Unterstützung der ausländischen Studierenden zu investieren. Pressestatement, 13.04.2015 7