Staub und staubgebundene Gefahrstoffe: Krebserzeugende Metalle



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Transkript:

26. März 2015 Symposium Gefahrstoffe 2015 Staub und staubgebundene Gefahrstoffe: Krebserzeugende Metalle Dr. Martin Wieske WirtschaftsVereinigung Metalle 26.März 2015 - Schlema VIII, Merseburg - Dr. Martin Wieske 1

Was erwartet Sie? Agenda Kleine Reise in die Welt der Metalle Betroffenheit und Expositionssituation Ableitung von Bewertungsmaßstäben für den Arbeitsplatz für Metalle und Metallverbindungen Der Weg zu einer spezifischen Metall-TRGS Probleme und Lösungsansätze in der neuen TRGS für krebserzeugende Metalle 26.März 2015 - Schlema VIII, Merseburg - Dr. Martin Wieske 2

Knapp 60% der Elemente mit metallischem Charakter 26.März 2015 - Schlema VIII, Merseburg - Dr. Martin Wieske 3

Regelungen am Arbeitsplatz Startpunkt: TRGS 900 Arbeitsplatz-Grenzwert (AGW) Konzentration eines Stoffes, bei der auch bei wiederholter, langfristiger Exposition keine Gesundheitsbeeinträchtigung zu befürchten ist. Keine Gefährdung Gesundheitsbasierter Grenzwert Bis 2005: Technische Richt- Konzentrationen (TRK) Geringste Konzentration eines krebserzeugenden Stoffes die nach dem Stand der Technik (vertretbarer Aufwand) erreicht werden kann. Verbleibendes Risiko Stand der Technik basierter Grenzwert 26.März 2015 - Schlema VIII, Merseburg - Dr. Martin Wieske 4

Gefahrstoffverordnung 2005 Folgen für die Metallindustrie Beispiele aufgehobener Luftgrenzwerte der TRGS 900 Beryllium und seine Verbindungen Cadmium und seine Verbindungen Chrom (VI)-Verbindungen Cobalt Nickel Platinverbindungen Wolfram Zinn 26.März 2015 - Schlema VIII, Merseburg - Dr. Martin Wieske 5

Projekt TRGS Metalle Betroffenheit Gefährdungen durch krebserzeugende Metalle können z. B. auftreten bei: Heißprozessen (z.b. Schmelzen oder Gießen) Fügeprozessen (z.b. Schweißen oder Löten) Bearbeitungsprozessen (z.b. Bohren, Schleifen) Chemischen Prozessen (z.b. Elektrolyse, Galvanik) Herstellungsprozessen (z.b. Pulverherstellung, Katalysatorherstellung) 26.März 2015 - Schlema VIII, Merseburg - Dr. Martin Wieske 6

Die Realität Krebserzeugende Stoffe sind überall Natürliche Ausgangsstoffe z.b. für die Herstellung von Stahl, Metallen, Baustoffen, Kunststoffen oder Holz enthalten krebserzeugende Stoffe Verarbeitung in offenen oder halboffenen Prozessen Viele Stoffe sind technologisch notwendig, werden aber im Prozess umgewandelt Bildquelle: WVM 26.März 2015 - Schlema VIII, Merseburg - Dr. Martin Wieske 7

Theorie und Praxis Umgang mit krebserzeugenden Stoffen Minimierung bis Null real nicht möglich Konzept zum Umgang in der Praxis ist notwendig! Wir können die positiven Eigenschaften vieler Stoffe nutzen, wenn wir die negativen Eigenschaften kontrollieren können! Risiko = Gefährdung x Exposition Willkommen in der Wirklichkeit Bezirk Metallindustrie Landkreis Realwirtschaft 26.März 2015 - Schlema VIII, Merseburg - Dr. Martin Wieske 8

Risikokonzept für krebserzeugende Stoffe Wo stehen wir? Heute Toleranzrisiko Morgen Gestern Akzeptanzrisiko Sind wir alle bereit für ein Risikokonzept? 26.März 2015 - Schlema VIII, Merseburg - Dr. Martin Wieske 9

Exposition-Risiko-Beziehungen Was kommt? Toleranzwert 4 : 1.000 Akzeptanzwert 4 : 10.000 Ehemaliger TRK-Wert anorganische Arsenverbindungen 8,3 µg/m 3 (E-Staub) 0,8 µg/m 3 (E-Staub) 100 µg/m³ (E-Staub) Cd und anorganische Verbindungen 1,0 µg/m 3 (E-Staub) 0,16 µg/m 3 (A-Staub) 30 µg/m³ bzw. 15µg/m³ (E-Staub) Co und anorganische Verbindungen 5 µg/m³ (A-Staub) 0,5 µg/m³ (A-Staub) 500 µg/m³ bzw. 100 µg/m³ (E-Staub) anorganische Nickelverbindungen 6 µg/m³ (A-Staub) 6 µg/m³ (A-Staub) 500 µg/m³ (E-Staub) Cr (VI) Verbindungen 1,0 µg/m³ (E-Staub) 100 µg/m³ bzw. 50 µg/m³ (E-Staub) 26.März 2015 - Schlema VIII, Merseburg - Dr. Martin Wieske 10

TRGS Metalle Was? Ableitungen für die Metalle (z.t. noch in Arbeit): anorganische Arsenverbindungen (bereits in TRGS 910) Beryllium und anorganische Berylliumverbindungen (AGW Vorschlag UA III) Cadmium und anorganische Cadmiumverbindungen (bereits in TRGS 910) Chrom(VI)-Verbindungen (bereits in TRGS 910, aber ohne Beurteilungswert) Cobalt und anorganische Cobaltverbindungen (ERB im Mai im AGS) Nickel Metall und anorganische Nickelverbindungen (AGW und ERB Vorschlag UA III) Moving Targets werden weniger! 26.März 2015 - Schlema VIII, Merseburg - Dr. Martin Wieske 11

TRGS Metalle Motivation und Prämissen AGS UA III: Sie haben die bereits abgeleiteten Werte gesehen AGS UA I/ UA II Akzeptanzkonzentrationen zum großen Teil sehr niedrig Toleranzkonzentrationen in vielen Branchen nicht eingehalten Werte-Zoo ist schwer zu durchschauen Praxis braucht Umsetzungsunterstützung AGS Keine direkte Veröffentlichung der ERBen ohne Hilfestellung zur Umsetzung! Konzeption zu Schutzmaßnahmen bei Tätigkeiten mit Metallen und deren Verbindungen erarbeiten: Grund-TRGS und Branchenregelungen der UVT (Kombinationsmodell) 26.März 2015 - Schlema VIII, Merseburg - Dr. Martin Wieske 12

Projekt TRGS 561 Planung als Rahmen-TRGS plus Branchenregelung: Tätigkeiten mit krebserzeugenden Metallen und ihren Verbindungen Setup Grundlage: Kombinationsmodell BekGS 910/TRGS 910 ist Grundlage Verabschiedung der Projektskizze im AGS Nov 2012 3 Jahre Zielvorstellung (2015) 26.März 2015 - Schlema VIII, Merseburg - Dr. Martin Wieske 13

TRGS Metalle Diskussionspunkte Die Einstufung: ERB nur, wenn in CLP-VO als C 1A oder 1B oder in der TRGS 905 als K1 oder K2 eingestuft Arsen: Keine Einstufung für das Metall in D oder der EU ERB gilt nur für die eingestuften Arsenverbindungen Cobalt: Neu: Cobalt-Metall als C1A eingestuft und in TRGS 905 aufgenommen Vorgesehen: Eintrag in TRGS 910 für Cobalt und seine anorganischen Verbindungen 26.März 2015 - Schlema VIII, Merseburg - Dr. Martin Wieske 14

TRGS Metalle Diskussionspunkte Der Arbeitsplatzgrenzwert: Gesundheitsbasierte Grenzwerte können auch für krebserzeugende Stoffe möglich sein Beryllium: Beryllium ist in der EU als C1B eingestuft Tierexperimentellen und epidemiologischen Daten liefern keine Grundlage für Bewertung der krebserzeugenden Eigenschaften Sensibelster Endpunkt ist CBD (und Sensibilisierung) AGW Vorschlag aus UA III: 0,060 µg/m³ (A) und 0,140 µg/m³ (E) 26.März 2015 - Schlema VIII, Merseburg - Dr. Martin Wieske 15

TRGS Metalle Diskussionspunkte Der Beurteilungsmaßstab: Stoffeinträge in TRGS 910 (keine ERB!) sind als Bewertungsmaßstäbe zu berücksichtigen Chrom VI: Kein Wert in TRGS 910 genannt (Verweis auf TRGS Metalle) 1 µg/m³ als Beurteilungsmaßstab (verknüpft mit Risiko in der Größenordnung von ca. 4:1000 ) Nachweisgrenze ist als Minimierungsziel anzustreben (allgemeines Minimierungsgebot für c-stoffe) 26.März 2015 - Schlema VIII, Merseburg - Dr. Martin Wieske 16

Wertezoo Diskussion: Anwendungsbereich Einstufung, Arbeitsplatzgrenzwert, Beurteilungsmaßstab ERB nur, wenn in CLP-VO als C 1A oder 1B oder in der TRGS 905 als K1 oder K2 eingestuft Betrifft Arsenverbindungen und Cobalt Gesundheitsbasierte Grenzwerte (AGW) können auch für krebserzeugende Stoffe möglich sein Betrifft Beryllium Stoffeinträge in TRGS 910 mit Bewertungsmaßstäben sind zu berücksichtigen Betrifft Chromat 26.März 2015 - Schlema VIII, Merseburg - Dr. Martin Wieske 17

TRGS Metalle Fazit I Anwendungsbereich: Arsenverbindungen und Cobalt (ERB), Beryllium (AGW), Chrom VI Verbindungen (Beurteilungsmaßstab) Die Beispiele zeigen, dass der Anwendungsbereich der TRGS Metalle über Stoffe mit ERB hinaus notwendig ist: Bei Exposition gegenüber krebserzeugenden Metallen und ihren anorganischen Verbindungen der Kategorie 1A oder 1B (nicht nur die mit ERB, auch bei AGW und BM!) Vorrangige Ziel der TRGS: Expositionen unterhalb der Toleranzkonzentration, unterhalb des AGW, unterhalb des BM zu erreichen! Abschnitte mit stoffspezifischen Informationen in der TRGS ist für die Praxis sinnvoll 26.März 2015 - Schlema VIII, Merseburg - Dr. Martin Wieske 18

Realitätscheck Diskussion: Messbarkeit Aus: Leistungsfähigkeit von Messverfahren zur Überprüfung der Einhaltung von Akzeptanz- und Toleranzkonzentrationen für krebserzeugende Arbeitsstoffe, dargestellt am Beispiel der Metalle J.-U. Hahn, C. Schon, R. Hebisch, A. Csomor, H. Bender, N. Lichtenstein Gefahrstoffe Reinhaltung der Luft, Juni 2013 26.März 2015 - Schlema VIII, Merseburg - Dr. Martin Wieske 19

GRdL, Juni 2013 Die messtechnische Realität Herausforderungen: hochreine Reagenzien spezielle Spülmaschinen nur der Elementgehalt kann bestimmt werden meist kein Rückschuss auf ursprüngliche Spezies möglich ältere Verfahren entsprechen nicht den heutigen normativen Vorgaben in der Praxis können die Bestimmungsgrenzen um ein Vielfaches über den Herstellerangaben angeben Im Wesentlichen kommen nur die GF-AAS oder ICP-MS infrage 26.März 2015 - Schlema VIII, Merseburg - Dr. Martin Wieske 20

TRGS Metalle Diskussionspunkte Die Messtechnik: Die Bestimmung der Konzentration im geforderten Bereich muss bei personenbezogene Messungen möglich sein TRGS 402: Anpassungen an das Risikokonzept waren notwendig Neues Kapitel zu krebserzeugenden Gefahrstoffen mit ERB TRGS Messtechnik: Neuer AK zur messtechnischen Überwachung von AGW, ERB oder anderen Beurteilungsmaßstäben in der betrieblichen Praxis vom UA I initiiert 26.März 2015 - Schlema VIII, Merseburg - Dr. Martin Wieske 21

TRGS Metalle Fazit II Werteliste: Cadmium, Chromat, Cobalt (Publikation in Gefahrstoffe Reinhaltung der Luft, Juni 2013) Werte samt messtechnischen Hinweisen sind wichtig für die Praxis, TRGS Metalle wird helfen: Liste mit Beurteilungswerten und Hinweisen zur Messmethode als Zusatzinformation zur TRGS geplant Abschnitte mit stoffspezifischen Information (Einstufung und Anwendungsbereich, Messtechnik, A- oder E-Fraktion, ) Außerdem: AK Messtechnik wird gut zu tun haben! 26.März 2015 - Schlema VIII, Merseburg - Dr. Martin Wieske 22

Kombinationsmodell Diskussion: Neue Branchenregeln? Potentiell betroffene Branchen Roheisen- und Stahlerzeugung Metallhütten Gießereien Batterieherstellung Galvanik Halbleiterherstellung Recycling und Elektroschrott Pulvermetallurgie Katalysatorenherstellung Neue Branchenregeln für alle? 26.März 2015 - Schlema VIII, Merseburg - Dr. Martin Wieske 23

TRGS Metalle Diskussionspunkte Die Branchenregel: TRGS im Kombinationsmodell bedeutet Untersetzung mit BG- Branchenregeln Ziel: Anforderungen des betrieblichen Arbeitsschutzes der betroffenen Branchen in Form von tätigkeits-, arbeitsplatz- oder arbeitsverfahrensbezogener Gesamtbetrachtungen in Branchenregeln abbilden Wo werden die Grenzen gezogen? Wie konkret muss die TRGS sein? Welche Maßnahmen müssen in die TRGS und welche nicht? Welches Format haben die neuen Branchenregeln? Sind BG Handlungshilfen auch im Kombinationsmodell abbildbar? 26.März 2015 - Schlema VIII, Merseburg - Dr. Martin Wieske 24

TRGS Metalle Fazit III Anwendung des Kombinationsmodells: Pilotprojekt in der AGS-Arbeit, breite Branchenbetroffenheit Leitlinienpapier der GDA bildet Grundlage Neuland für alle Beteiligten Format für Branchenregeln neu etabliert Umsetzung in TRGS Metalle: Abschnitt mit allgemeinen Schutzmaßnahmen (Fokus auf Staub, übergeordnet) Abschnitt mit Schutzmaßnahmen für spezielle Bereiche (Branchenbezug und Verweis auf Branchenregel oder DGUV-Schriften) Enge Zusammenarbeit mit DGUV bei Erstellung der Branchenregeln 26.März 2015 - Schlema VIII, Merseburg - Dr. Martin Wieske 25

Zusammenfassung: krebserzeugende Metalle Werte-Zoo managen: Bedeutung des Toleranzniveaus betont, Akzeptanzniveau hat Zielwertcharakter Stoffspezifische Informationen helfen zu verstehen, wo Handeln notwendig ist Praktiker mitnehmen: Maßnahmen bringen Realitätsbezug Liste mit Werten und Messhinweise gibt Überblick Branchenbezug herstellen: Branchenspezifische Informationen sind in Arbeit Unterstützung und Offenheit für Praxisbezug ist gefragt 26.März 2015 - Schlema VIII, Merseburg - Dr. Martin Wieske 26

Löst die TRGS Metalle die Probleme? Die TRGS Metalle nimmt sich rechtzeitig der Probleme an GefStoffV 2015 wird zu berücksichtigen sein 2015 wird zeigen, ob die Richtung stimmt Am Besten Gut Besser 26.März 2015 - Schlema VIII, Merseburg - Dr. Martin Wieske 27

Zum Schluss TRGS Metalle Ich denke, es bleibt ein Balanceakt Ich hoffe, wir sind auf dem richtigen Weg Ich bitte, an der Lösung mitzuarbeiten 26.März 2015 - Schlema VIII, Merseburg - Dr. Martin Wieske 28

Vielen Dank! Dr. Martin Wieske WirtschaftsVereinigung Metalle Wallstraße 58 10179 Berlin 030-726207 106 wieske@wvmetalle.de 26.März 2015 - Schlema VIII, Merseburg - Dr. Martin Wieske 29