Prof. Dr. Ulrich Deinet, Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften Das Fachkonzept der Sozialraumorientierung als Chance für eine kommunale Gesundheitsförderung von Kindern und Jugendlichen?
Dr. Ulrich Deinet, Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften Das Fachkonzept der Sozialraumorientierung Begriffsverwirrung: Sozialraum Sozialräume, Sozialraumanalyse, Sozialraumorientierung, Sozialraumbudget, Sozialräumliche Jugendarbeit, weitere Begriffe im Zusammenhang wie: Quartiersmanagement,
Dr. Ulrich Deinet, Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften Das Fachkonzept der Sozialraumorientierung in der Innnenarchitektur Google : Konferenzmöbel, Bürodrehstühle, Konferenzstühle Lounge/Cafeteria, Raumsystem, Küche, Sozialraum als Aufenthaltsraum in Gebäuden
Dr. Ulrich Deinet, Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften Das Fachkonzept der Sozialraumorientierung 1 Die eine Seite der Sozialraumorientierung: Sozialräume als Stadtteile, Quartiere, Viertel bestimmen durch ihre Strukturen die Lebensbedingungen von Menschen... die Arbeitsbedingungen der Sozialen Arbeit und auch Ihrer Einrichtungen und Projekte!
Dr. Ulrich Deinet, Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften Sozialräume als Stadtteile, Quartiere, Viertel
Dr. Ulrich Deinet, Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften Das Fachkonzept der Sozialraumorientierung Sozialräume als Planungsräume der Blick der Jugendhilfeplanung Eine Quelle von Daten auch für Sie?
Sozialräume als Planungsräume Dr. Ulrich Deinet, Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften
Berlin: Kiezaltlas im Internet Dr. Ulrich Deinet, Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften
Dr. Ulrich Deinet, Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften Das Fachkonzept der Sozialraumorientierung Die Sozialraumorientierung in den Hilfen zur Erziehung ( Jugendhilfe ) Sozialraumorientierung als Organisationsentwicklung: vom Fall zum Feld (Hinte): Kooperationsmöglichkeiten auch für Sie?
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Sozialraum als Netzwerk und Ressource (jobcoach)
Dr. Ulrich Deinet, Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften Das Fachkonzept der Sozialraumorientierung Die Sozialraumorientierung als Konzentration der Sozialen Arbeit auf Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf
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Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf das Bund-Länder Programm Soziale Stadt Verbesserung der Wohnverhältnisse, Initiierung neuer wirtschaftlicher Tätigkeiten/Schaffung und Sicherung der Beschäftigung auf lokaler Ebene, Verbesserung der sozialen Infrastruktur, Verbesserung der Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten, Maßnahmen für eine sichere Stadt, Umweltentlastung, öffentlicher Personennahverkehr, Wohnumfeldverbesserung, Freizeit, Kultur, Quartiersmanagement Dr. Ulrich Deinet, Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften
Dr. Ulrich Deinet, Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften Sozialraumorientierung als Stadtentwicklung Sozialraumorientierung wird in diesen Programmen als Stadt- oder Regionalentwicklung begriffen mit einer Orientierung, die weit über die Soziale Arbeit hinausgeht. Zugang für Sie: Quartiersmanagement, Vernetzung Grundlagen für Konzeptentwicklung Aber es gibt auch neuere Entwicklungen:
Sozialraumorientierung als Stadtentwicklung: Themen über die klassischen städtebaulichen Problemstellungen hinaus: Gesunde, Soziale Stadt (HH) Gesundheitsförderung einer New Public Health, z. B. auch Verkehrssituation, Freiräume Gesundheitsfördernde Quartiere Gesundheitsbezogene Gemeinwesenarbeit Grundlage: Setting-Ansatz, WHO (vgl. Altgeld, Kolip 2004) Dr. Ulrich Deinet, Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften
Dr. Ulrich Deinet, Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften Das Fachkonzept der Sozialraumorientierung 2 Sozialräume als subjektive Aneignungs- und Bildungsräume verstehen. Die andere Seite der Sozialraumorientierung!
Dr. Ulrich Deinet, Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften Das Fachkonzept der Sozialraumorientierung Sozialräume als subjektive Aneignungsund Bildungsräume verstehen: Die Bedeutung des öffentlichen Raums für Kinder und Jugendliche. (Sie agieren auch im öffentlichen Raum als Verein, als Mobiles Projekt, in der Kooperation mit Schule, Schule als Bestandteil des öffentlichen Raums)
Prof. Dr. Ulrich Deinet, Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften Theoretisches Werkzeug: Das Aneignungskonzept der Kritischen Psychologie (Holzkamp/Braun) Wie verhalten sich Kinder und Jugendliche im öffentlichen Raum? Welche Sozialraum- Orientierung entwickeln sie? Was muss ich wissen, um meine Angebote besser entwickeln zu können?
Prof. Dr. Ulrich Deinet, Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften Bader 2002 Indem sich Menschen aber in die Gesellschaft integrieren, in sie hinein wachsen, eignen sie sich die Gesellschaft, ihre Verhältnisse, ihre Bedeutungen, ihre Normen und Werte usw. an. Dieser Aneignungsprozess ist ein aktiver Prozess. (Bader 2002, S. 16 ff.)
Das Aneignungskonzept zum Verständnis der sozialräumlichen Entwicklung von Kindern und Jugendlichen Aneignung als individuelle Seite des gegenständlichen Produktionsprozesses Aneignung als Gegensatz zur Anpassung Der Aneignungsprozess Die Übertrag auf die innere Ebene wird als Interiorisierung bezeichnet Sachliche und personale Gegenstandsbedeutung Das Spiel als Aneignungstätigkeit Entwicklung als Folge dominanter Tätigkeiten Höhere geistige Fähigkeiten entstehen auch auf der Grundlage motorischer gegenständlicher Erfahrung (vgl. neuere Hirnforschung) Prof. Dr. Ulrich Deinet, Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften
Dr. Ulrich Deinet, Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften Mit dem Aneignungskonzept die Qualitäten von (Sozial-) Räumen verstehen (und gestalten) Aneignung als: - eigentätige Auseinandersetzung mit der Umwelt (kreative) Gestaltung von Räumen - Inszenierung, Verortung im öffentlichen Raum (Nischen, Ecken, Bühnen) und in Institutionen - Erweiterung des Handlungsraumes (die neuen Möglichkeiten, die in neuen Räumen liegen) - Veränderung vorgegebener Situationen und Arrangements - Erweiterung motorischer, gegenständlicher, kreativer und medialer Kompetenz - Erprobung des erweiterten Verhaltensrepertoires und neuer Fähigkeiten in neuen Situationen
Das Fachkonzept der Sozialraumorientierung Der öffentliche Raum als Bereich informeller Bildungsprozesse: Zugang für Sie: Mit dem Aneignungskonzept Sozialräumliche Qualitäten von Orten und Räumen der Jugendlichen verstehen!
Verständnis für Aneignungsprozesse und ein erweitertes Raumverständnis: Raumsoziologie (Martina Löw) An einem Ort (auf der Erdoberfläche) können verschiedene Räume entstehen (durch Raumaneignung!)
Raumsoziologie Martina Löw: Unterschied zwischen Ort und Raum Sonsbecker Schweiz: einen Raum schaffen: Spacing
Der dynamische Raum-Begriff der Raum-Soziologie Raum ist eine relationale (An)Ordnung von Lebewesen und sozialen Gütern an Orten (Löw Raumsoziologie, F.a.M., 2001). Auch in Ihrer Einrichtung, ihrem Verein entstehen unterschiedliche Räume (Beispiel)
Was können Sie daraus ziehen? Differenzierung von Orten und Räume jugendliche Aneignungsformen Veränderung von Situationen als Aneignungstätigkeiten, Jugendliche machen ihr eigenes Ding Ihre Angebote werden als Aneignungsräume genutzt! Sie sind Bestandteil des öffentlichen Raums! Ihre Einrichtung/Projekt ist Bestandteil einer (kommunalen, regionalen, lokalen) Bildungslandschaft!
Quelle: 12. Kinder- u. Jugendbericht der Bundesregierung
Ihre Einrichtungen und Projekte sind Bestandteile lokaler Bildungslandschaften! Dazu gehört auch der öffentliche Raum? Das sind Orte der informellen Bildung (Aneignungsräume) und nicht nur Schulen, Institutionen
Differenzierte Betrachtung des öffentlichen Raums
formell Persönliche Karte der Bildungsorte nicht formell VHS Bibliothek Berufsvorbereitung Jugendhaus Museum Berufsausbildung Förder., Haupt., Real., Gesamt., Gymn., Kirche/Moschee Chor Reiten Internetcafe Clique Jana/ Hakim, 16 J. SV Kifferclique Sportverein Kino Disco Familie Roller frisieren Politgruppe Band Raubkopieren Shoppen Scater Sprayen informell Rollenspiel Games Parcour Informell-illegal wildes Lernen
Jugendarbeit (Streetwork/Mobile Jugendarbeit) als Brücke zu riskanten Bildungsorten im öffentlichen Raum Herausreichende Angebote Mobile aufsuchende Arbeit Projekte im öffentlichen Raum Projekte mit risikoorientierten Jugendlichen (z.b. Sprayern)
Prof. Dr. Ulrich Deinet, Fachbereich Sozial und Kulturwissenschaften Wir erkennen die Bedeutung des öffentlichen Raums! Bitte übernehmen Sie nicht die negative Diktion des Präventionsparadigmas (überall Gefahren sehen!) Jugendliche pöbeln Passanten an, Jugendliche hängen ab, Jugendliche erweitern im Rollenspiel ihr Verhaltensrepertoire Jugendliche verharren in Gelegenheitsstrukturen (Böhnisch)
Und noch ein weiterer sozialräumlicher Aspekt: jugendliche Aneignungsräume haben oft wenig mit den sozial-geoprafischen Räumen zu tun! Ein Raum-Verständnis, das über Sozialräume als Stadtteile und Planungsräume hinausgeht!
Die andere Seite der Sozialraumorientierung: Die subjektive Seite des Sozialräumlichen: Individuelle Lebenswelten. Konsequenzen: die Jugendlichen sind nicht in den offiziellen Sozialräumen! Verwandte Job im Laden Pokern im Internet Kurs Sportverein, Sportplatz Wohndorf Verein am Ort Bushaltes telle Chatroom Shoppingmall Jugendgruppe Schulzentrum in der Kreisstadt, Party, Disko Verabredungen mit Freunden Schülercafe Deinet in Anlehnung an Zeiher (1983)
Dr. Ulrich Deinet, Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften 3 Transfer: mit dem Verständnis einer solchen Sozialraumorientierung (Aneignungskonzept) gesundheitsfördernde Settings gestalten: Grundlage: Setting-Ansatz! Nicht der einzelne Mensch sondern soziale Systeme stehen im Vordergrund: z.b. das Quartier, der Stadtteil, die Schule. Abkehr vom Präventionsparadigma, Hinwendung zu den Ressourcen (die gestärkt werden müssen) Interdisziplinärer Ansatz (Stadtentwicklung, Bau, Soziale Arbeit, Schule usw.) Mehrdimensionales Verständnis von Sozial- Raum Abschluss an die Lebenswelten der Menschen ihren Alltag Ziel: Gestaltung gesundheitsförderender Settings
Dr. Ulrich Deinet, Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften Das Fachkonzept der Sozialraumorientierung In meiner Terminologie ist der Setting-Ansatz ein sehr sozial-räumlicher Ansatz, der die beiden Seiten der Sozialraumorientierung versteht und nutzt!
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Literatur: Deinet, Ulrich (2005) (Hrsg.): "Sozialräumliche Jugendarbeit. Grundlagen, Methoden, Praxiskonzepte, 2., völlig überarbeitete Auflage, Wiesbaden Deinet, Ulrich (2009)(Hrsg.): Methodenbuch Sozialraum, Wiesbaden, VS-Verlag