Begrüßung und Ansprache des Oberbürgermeisters Hans Jürgen Pütsch anlässlich der feierlichen Eröffnung der Reithalle am Samstag, 13. September 2008 Sehr geehrte Damen und Herren, werte Festgäste, ein herzliches Willkommen in der Reithalle. Ich freue mich, dass Sie unserer Einladung gefolgt sind, um die Eröffnung dieses historischen und kulturellen Schmuckstücks zu feiern. Bei der Vorbereitung auf diese Feier und insbesondere bei der Vorbereitung dieser Ansprache hatte ich viele Informationen zur Verfügung. Die denkmalgeschützte Reithalle und ihre wechselvolle und fast hundertjährige Geschichte. Die Konversion des Canrobert-Geländes im Herzen der Stadt, heute Ludwigsfeste genannt. Oder das einzigartige Kulturkonzept, das Rastatt in seiner kulturellen Vielfalt ergänzt. Aber, meine Damen und Herren, ich hatte immer auch den Spruch eines englischen Politikers vor Augen, der gesagt hat: Fasse dich stets kürzer als irgendein Zuhörer zu hoffen wagte. Denn heute, meine Damen und Herren, sind Sie sicherlich nicht hierher gekommen, um lange Reden zu hören. Vielmehr möchten wir Ihnen heu- 1
te Abend Gelegenheit geben zum Staunen und Schauen. Sie sollen das gemeinsame Gespräch finden und das Miteinander. Und selbstverständlich wollen wir auch dem Theater Raum geben. Denn das, so meine ich, ist auch eine Form der Kultur: Die Reithalle einfach in Besitz nehmen und sie zu dem machen, was sie werden soll - eine einladende Stätte der Kommunikation und der Kunst. Ihr Einverständnis vorausgesetzt, möchte ich daher nur einige wenige Gäste persönlich begrüßen. Ich begrüße zunächst unseren Ehrenbürger Herrn Prof. Dr. h.c. Franz Josef Rothenbiller mit Gattin Ich begrüße weiter die Fraktionsvorsitzenden im Gemeinderat für die CDU Herrn Stadtrat Karl-Wolfgang Jägel, Mitglied des Landtages Baden-Württemberg, mit Gattin für die SPD Herrn Stadtrat Prof. Gunter Kaufmann, Mitglied des Landtags Baden-Württemberg, mit Gattin für die ALG/FDP Herrn Stadtrat Roland Walter mit Gattin. 2
und für die Freien Wähler Herrn Stadtrat Herbert Fraß mit Gattin Ebenso herzlich begrüße ich unseren Nachbarn Herrn Landrat Jürgen Bäuerle. Sehr geehrter Herr Landrat, lieber Jürgen, es ist mir eine Freude, dass Du zur Eröffnung der Reithalle gekommen bist, auch wenn Du heute Abend rein theoretisch den kürzesten Weg hattest, Du musst ja nur einmal über den Kulturplatz bis hierher laufen. Wenn man das Gebäudeensemble beim Näherkommen betrachtet, ist die Reithalle mit ihrer historischen Fassade die ideale Ergänzung zum modernen Landratsamt. Dieses harmonische Nebeneinander ist auch ein Zeichen für die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen dem Landkreis und der Stadt. Ich bin daher zuversichtlich, dass dieses hervorragende Zusammenwirken auch weiterhin Bestand haben wird. Auf gute Nachbarschaft! Die Planung und Gestaltung der Sanierung fiel maßgeblich in die Amtszeit meines Vorgängers, Herrn Oberbürgermeister a.d. Klaus-Eckhard Walker, den ich ebenfalls heute Abend begrüßen darf. 3
Ebenso heiße ich die Bürgermeister Wolfgang Hartweg und Arne Pfirrmann willkommen sowie die Bürgermeister aus den kreisangehörigen Gemeinden. Ich begrüße das Architektenteam, das im Auftrag des Gemeinderates die Reithalle zu neuem Leben erweckt hat und, wie ich finde, in einer besonders sensiblen Sanierung den markanten Charakter der Reithalle und ihren besonderen Charme bewahrt hat. Herzlich willkommen vom Architekturbüro Adler und Retzbach die Architekten (erlauben Sie mir, dass ich die Dame zuerst nenne) Frau Eva Rittgerott Herr Andreas Adler und Herr Gerhard Retzbach. Mit Ihnen begrüße ich selbstverständlich alle Vertreter der am Bau beteiligten Fachfirmen. Insbesondere freue ich mich auch, dass unsere weiteren Nachbarn der Einladung gefolgt sind, nämlich Herr Reinhard Springer vom Verein zur Förderung der Freien Waldorfpädagogik sowie die Vertreter der Kinderschule Amalie Struve. 4
Sehr geehrte Damen und Herren, es ist sinnvoll, sich bei der Eröffnung einer neuen großen Einrichtung über den Geist des Hauses Gedanken zu machen, der sie bei ihrer Arbeit begleiten wird. Was bei der Reithalle zunächst ins Auge fällt, ist die fruchtbare Verbindung von Alt und Neu, von Vergangenheit und Gegenwart. Diese besondere Architektur schafft einen angemessenen Ort für das Zusammentreffen vieler Menschen. Denn alles, was hier geschieht, lädt zu lebendigem Dialog ein nach außen mit der Geschichte, nach innen mit dem, was wir hier erleben. Die Reithalle soll zu einer Adresse in Rastatt werden, die die Bürgerinnen und Bürger der Stadt sowie viele Gäste und Kulturfreunde anzieht. Sie soll zu einem Ort werden, wo die Menschen Kunst erleben, Bildung erfahren, miteinander kommunizieren, sich unterhalten lassen und wohl fühlen können und sollen. Ich finde es daher richtig und gut, dass sich der Gemeinderat für die Sanierung der Reithalle ausgesprochen hat. Das Geld, das die Stadt Rastatt zusammen mit den Sanierungsmitteln des Landes investiert hat, ist 5
gut angelegtes Geld für ein Gebäude mit einem hohen Denkmalwert. Unsere Stadt und insbesondere auch dieses Gelände leben von ihrer Geschichte. Es ist unsere Verpflichtung, dieses kulturelle und architektonische Erbe zu bewahren, fortzuschreiben und zu pflegen. Die Stadt Rastatt ist kein "Museum", sondern eine lebendige historische Stadt, der man ihre Geschichte und ihren behutsamen Umgang mit dieser Tradition ansieht. Das gilt auch für die Reithalle. Und diese angesprochene Lebendigkeit haben wir mit diesem Konzept, einem Bürgersaal und einem Theatersaal, aufs vortrefflichste geschaffen. Und zwar deshalb, weil wir die Reithalle für unsere Bürger, für unsere Vereine und für Kulturfreunde der ganzen Region nutzbar machen. Ohne das reichhaltige und auf hohem Niveau stehende Kulturangebot ist die hohe Lebensqualität Rastatts nicht aufrecht zu erhalten oder gar fortzuentwickeln. Auch deshalb braucht der Kulturstandort Rastatt seine Vielfalt. Ich setze darauf, dass es uns gelingt, Rastatt mit seinen unverwechselbaren kulturellen Stärken durch Ausschöpfung aller Potenziale regional und überregional zu positionieren: Der Theatersaal der Reithalle für Kleinkunst, Varieté und Musikabende. Der Bürgersaal der Reithalle für Vereine, Institutionen und für private Feiern. Das Kellertheater für Kinder- und Jugendtheater und die beliebten Vorträge und Veranstaltungen der Stadtbibliothek. Die BadnerHalle 6
schließlich als bewährter Partner für große Musik- und Theaterveranstaltungen, für Tagungen, Messe und Kongresse. Wir brauchen also ein kluges Kulturmanagement und Kulturmarketing, um erstens den Standort künstlerisch und damit auch wirtschaftlich zu stärken und zweitens den Bürgern noch mehr Lebensqualität zu sichern Ich wünsche mir, dass wir einen starken Konsens für unseren Kulturstandort finden, um die gesamte Fülle des Kulturlebens abzubilden. Und dabei sind die Vereine als wichtige Kulturträger nicht zu vergessen. Wenn also einer fragt, wie viel Kultur Rastatt braucht.....dann antworte ich ihm: So viel wie möglich. Die Frage ist aber auch: Wie viel Kultur kann Rastatt sich angesichts der aktuellen Haushaltslage leisten? Hier ist eine Antwort schon schwieriger zu finden. Aber, und das habe ich auch kürzlich in einem Interview gesagt: Kulturarbeit wird zwar als eine freiwillige Aufgabe bezeichnet. Das bedeutet aber nicht, dass man die Wahl hat, darauf zu verzichten. Mit der Sanierung der Reithalle hat der Gemeinderat ein deutliches und unübersehbares Zeichen gesetzt, welchen Wert Kultur in unserer Stadt 7
hat. Für diese Wertschätzung gegenüber den Kulturschaffenden und der Kultur im allgemeinen darf ich Ihnen, liebe Stadträtinnen und Stadträte, an dieser Stelle herzlich danken. Ein herzlicher Dank geht auch an das Architektenteam um Andreas Adler und allen ausführenden Firmen. Ebenso danke ich dem Sanierungsträger LBBW Immobilien Kommunal Entwicklung GmbH, der Nachfolgeinstitution der LEG Baden-Württemberg, und der Fa. Kienle Planungsgesellschaft für ihre Unterstützung im Sanierungsgebiet Kaserne Canrobert. Herzlichen Dank an die Mitarbeiter der Stadtverwaltung, allen voran dem Kundenbereich Hochbau und dem Kundenbereich Kulturförderung sowie dem Fachbereich Ökologische Stadtplanung. Ein besonderes Dankeschön geht an Herrn Rolf Spiegelhalder, der diesen Abend wie gewohnt sicher und mit großem zeitlichen Aufwand organisiert hat und auch künftig für das Programm verantwortlich zeichnet. Unter seiner Regie wurde nun auch das ausführliche Programmheft entworfen, das heute Abend ausliegt. Mit einem neuen und wie ich finde auch gelungenen Logo und einem Internetauftritt werden wir das Marketing für die Reithalle starten. Die Bevölkerung kann sich am morgigen Sonntag ab 11 Uhr selbst ein Bild von der Reithalle machen. Ich lade Sie alle ebenfalls sehr herzlich 8
ein zu einem Tag der offenen Tür mit Musik, Kindertheater und Unterhaltung. Sehr geehrte Damen und Herren, ich bin damit am Ende meiner Ansprache angelangt. Ich freue mich auf interessante Begegnungen in diesem Haus und erkläre die Reithalle Rastatt offiziell für eröffnet. Nun darf ich das Wort an den verantwortlichen Architekten, Herrn Andreas Adler, weiterreichen. Er wird Bilder sprechen lassen und Ihnen von der Sanierung der Reithalle berichten. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. 9