Marktanteile der E0 s, Strauchbeeren 2008 Quelle: ZMP Himbeere Brombeere Johannisb. Stachelb. Heidelb. 1250 t (v. 6000 t) 788 t 3544 t (v. 8800 t) 550 t 348 t (v. 5800 t) OGM Oberk 28% 35% 41% 34% 22% Landgard 14% 17% 17% BayWa 4% 8% 26% 2% OGS Südba 6% OGA Bruch. 14% 19% 13% MAL Jork 22% ELO Langf. 15% 13% 13%
Sortenentwicklungen Himbeeren: groß,hell,fest Sommersorten: - Glen Ample (früh, Ertrag, einfacher): Frühgebiete, Selbstvermarkter, Winterfrostlagen - Tulameen (Fruchtqualität): besondere (Händler)-Vermarktung, kurze Kulturverfahren (einjährig) - Tulamagic (früh, groß): versuchsweise: Frühgebiete, Selbstvermarkter - Cascade Delight (robust?): versuchsweise: Neuheit - Octavia (spät): etwas in Spätlagen Herbstsorten: - Himbotop: (hell, hoher Ertrag): Handelsvermarktung - Polka: (früh, Geschmack): Selbstvermarkter, Spätgebiete - Sugana, Erika (Fruchtqualität): Handelsvermarktung - Pokusa: etwas am Bodensee
Glen Ample Tulameen Haupt-Sommersorten
Cascade Delight, Südbaden 6/09
Herbstertrag Tulamagic, Ortenau 16.6.09 +: groß, sehr früh, wüchsig, (09: Beginn 5 Tage +10: ca. 7 Tage vor Ample), -: etwas weich, Rute stark bedornt
Tongeren: Fruchtgewicht in g Polka: 4,8; Sugana: 6,8; Erika 6,2 Neuheiten Herbstsorten Sugana Erika
Kulturverfahren Himbeeren Süddeutschland - Pflanzung: zumeist Töpfe (Ende Mai) häufig in Folie; Abstände 3 x (0,3)-0,4 m (Herbstsorten: 0,5 m) ohne Bewässerungsmöglichkeit: auch Ruten im Spätherbst - Gerüst: Systeme werden einfacher (kürzere Kulturdauer): oft 1-2 Spanndrähte u. Jungrutenfixierung mit Schnurpaaren - Kulturdauer: einjährig (selten), fast immer mehrjährig (Ziel: Sommers. zumindest 4-5 Ernten; Herbsts. 8-10 Ernten) - Regendach: hat sich in Süd-D nicht durchgesetzt (unsichere u. kurze Kultur, Preise); am meisten bei Herbstsorten z.b. am See (Hagelnetzkonstruktionen) - Bewässerung zumeist Tropfschlauch, z. Teil auch Überkronen
Erziehung Sommerhimbeere: Topfpflanze in Foliendamm gepflanzt, Einzelreihe mit zwei Spanndrähten zur Altrutenfixierung, 4-5 Schnurpaare zur Neurutenbefestigung im 40-50 cm Abstand Oberkirch, 20.4.10 Anlage im 2. Laub
Himbotop mit Regendach u. Hagelnetz, Steiermark 10.6.10 Herbsthimbeeren Erika u. Sugana im Tunnel, Südhessen 7.7.10 Herbsthimbeeren 2010: später Ertragsbeginn, gute Preise, zum Teil Bröselfrüchte/Spalter (Hitze im Juli zur Blütenbildung); guter Eindruck Erika u. Sugana
Himbeerblattmilbe, Glen Ample 19.6.09
auf Rute im Winter an Knospen zum Austrieb Frostschäden an Rute im Winter
Rutenkrankheiten: Botrytis, Leptoshaeria, Didymella, Elsinore, Fusarium
Spezielle Kulturverfahren Himbeeren 1. Verfrühung: - sehr häufig: Ernte der Altrute von Himbotop (Sugana, Erika) - Einzelbetriebe: frühe Topfkultur von Tulameen im Tunnel oder von Himbotop (Sugana) im Boden oder Topf (sehr selten auch beheizt) - etwas Verfrühung von Herbstsorte Polka im Boden mit Vlies 2. Verspätung: - Anbau von Sommersorten in Spätgebieten (Ample, Octavia) - Anbau von Herbstsorten in früh- u. mittelspäten Gebieten (Ausweitung!) - Einzelbetriebe: verspätete Kultur im Tunnel im Topf (bzw. Boden) a) Tulameen als Longcanes in Töpfen b) Herbstsorten im Boden oder Topf - Verspätung der Herbstsorte Himbotop (durch Frühjahrsernte oder Rückschnitt Neutrieb)
Verfrühung Himbotop: Frühjahrsernte am unteren Teil der Altrute vom Vorjahr
Verfrühung Himbeere Tunnelkultur mit Altrute Himbotop im Boden, Elsaß, 14.4.09
Normalkultur, außen überwintert Verspätete Kultur: ab Februar im Kühlraum bis zur Pflanzung Ende April Longcanes Tulameen, Basel 25.6.09
Verfrühung Herbsthimbeere A.Bliss durch Vlies
Anbauprobleme Himbeeren und Folgen - unsichere Erträge bei Sommersorten (ca. 3-(5) kg/lfm): a) Rutenausfälle durch Winterfrost (bes.tulameen) b) Rutenkrankheiten (Fusarium, Botrytis, Leptoshaeria u.a.) c) Wurzelfäule d) Hitze/Trockenheit während Ernte (30-50% Verlust je nach Bew.) - hoher Arbeitsaufwand für Rutenheften und Ernte (Pflückleistung: 3-6 kg/akh je nach Größe u. Erntephase) - oft unbefriedigende Preise an Erzeugermärkten in Haupternte (ca. 25/6-10/7) bei zum Teil besserer Situation bei anderen Beeren -> Anbau für Erzeugermärkte bei Sommersorten in den letzten Jahren stagnierend -> zunehmend Verlagerung hin zu Früh-/Spät-Anbau (Sorten, Tunnel) bzw. den Anbau von Herbsts. ohne diese Anbauprobleme (Himbotop) -> Anbau von Sommersorten bei Selbstvermarktern: leichte Ausweitung
Sortenentwicklungen Brombeeren: groß, haltbar - dominierende Hauptsorte (Fruchtqualität, Ertrag): Loch Ness - ergänzend im Spätbereich: Chester Thornless - verstärkt seit 2007 als Frühsorte (Preise): Loch Tay
FrühsorteLochTay
Kulturverfahren Brombeeren Süddeutschland - Pflanzung: Töpfe in Boden oder Folie im Mai oder Spätherbst; Abstand: 3 x 0,9-1,5 m - Gerüst: Drahtrahmen oder V-System in Reihe zur Jungrankentrennung - Einzelbetriebe verfrühen im Folientunnel im Boden: L. Ness, (L.Tay) Anbauprobleme: - Krankheiten: Falscher Mehltau (L.Ness, L. Tay) - Virosen, Bakterien: Brombeerstauche, Wurzelkropferreger - Herbizidempfindlichkeit der Altranken: Basta mit Abschirmung - Sonnenbrandschäden (empfindl. Verluste möglich)
Sonnenbrand, Regen- und Hagelschutz bei Brombeeren?
Falscher Mehltau Brombeere
vor Ernte Neues Erziehungssystem nach Ernte Rankentrennung bei Brombeeren durch wechselseitiges Heften der Tragranken (außen) und des Neuaufwuchses (innen)
Anbauentwicklung Brombeere Süddeutschland - hohe und relativ sichere Erträge z.b. Loch Ness ca. 7 kg/lfm - zu Himbeere: höhere Erträge, bessere Pflückleistung (ca. 6 kg/akh), geringerer Anheftaufwand und weniger Rankenausfälle durch Krankheiten oder Winterfröste -> Folge: starke Anbauausweitung in den letzten 10 Jahren für Erzeugergroßmärkte; Spezialisierung von Einzelbetrieben mit z.b. 3-5 ha Brombeeren; zunehmend Frühsorte L. Tay gepflanzt (gute Preise 14 Tage vor L. Ness) -> bei Selbstvermarktern: nur kleinflächiger Anbau früh-späte Sorten
Sortenentwicklung Stachelbeeren: groß, rot, rund, unbehaart - für grüne Sorten existiert im Frischmarktbereich nur noch ein sehr kleiner Markt zu Erntebeginn (Invicta) - dominierende Hauptsorte (Fruchtqualität): Achilles - Nebensorte: Rote Triumpf (7 Tage früher): abnehmend - Frühsorte Xenia: starke Ausweitung seit 2003 (Oberkirch, Südbaden, Heilbronn): gute Preise (Ernte ca.14 Tage vor Achilles): hohe Fruchtbarkeit (scharfer Schnitt, frühe Achsenerneuerung, gute Wasserversorgung, Sonnenbrand)
Hauptsorte Achilles
Xenia: 13.6.05, Oberkirch
Überbehang am Mitteltrieb Idee: schneller Holzumtrieb 6.6.07, Ortenau mit Bewässerung Xenia 2007: sehr starke Fruchtansätze teilweise Fruchtgrößenprobleme und langsamere Ausfärbung durch Wassermangel bis Mitte Mai
Neue Geisenheimer Frühsorten Nr. 10-62-00, Opfingen am 17.6.10
Geisenheimer Klone, 4.6.11, Ortenau 10-60-00 09-61-00 Klone Nr. 60+61 sind zum Sortenschutz angemeldet
Kulturverfahren Stachelbeeren - Pflanzung: wurzelnackte Pflanze im Spätherbst/Frühjahr: 3 x (0,6)-0,75 m als (Zwei)- bzw. Drei-Trieber - Gerüst: Anleitung am Knotengitter (Drahtrahmen) bzw. zunehmend Erziehung an (drei) Bambusstäben - Nachziehen eines neuen Bodentriebes alle 5-7 Jahre (Achilles) bzw. schneller Umtrieb bei Xenia (alle 3-4 Jahre); versuchsweise: Erneuerung durch Totalrückschnitt - Xenia: Überkronenberegnung günstig (Fruchtgröße, Sonnenbrandschutz, Triebleistung) alternativ: Hagelnetze gegen Sonnenbrand
Neuaufwuchs nach Totalrückschnitt Achilles Achilles im 2. Laub nach Totalrückschnitt Rote Triumpf im 2. Laub nach Totalrückschnitt, 20.4.07
Hagelschutznetz Whailex : Sonnenbrand Xenia
Wachstum im Pflanzjahr bei Achilles bei guter und ungünstiger Bodenvorbereitung vor Pflanzung (verschlämmter Boden nach Regen); (Anbauer, Pflanzmaterial und Boden gleich; einige Tage Unterschied beim Pflanztermin; Bild: 10.9.10)
Anbauentwicklung Stachelbeere Süddeutschland - Erträge: nach Sorte u. Bestand stark schwankend: 3-6 kg/lfm; Pflückleistung (Größe): 12,5-15 kg/akh; Schnittaufwand: ca. 300-400 Std./ha - Anbauprobleme: Mehltau, Pflanzenausfälle (Boden: Verticillium, Phytophtora), Absterben von Alttrieben (Nectria, Eutypa); Glasflügler; Schildläuse (MBS), Sonnenbrand an Früchten -> Preis- u. Ertragsituation sowie Arbeitswirtschaft haben zu einer Ausweitung des Anbaus in Mischbetrieben (Oberkirch) sowie in Kernobstbetrieben (Tettnang/See) für die Vermarktung über Erzeugermärkte geführt. a) Oberkirch: Xenia (Preise Frühbereich, schließt an Erdbeerernte an) b) Bodensee: Achilles (Alternative zu Apfel) -> Selbstvermarkter: leichte Ausweitung im frühen Bereich (für Händler)
Sortenentwicklung Johannisbeeren: langtraubig, nicht dunkel - dominierende Hauptsorte: Rovada (z.b. Oberkirch 60%, BayWa 60%) - Frühsorten: Jonkheer van Tets (Oberkirch ca. 30%, BayWa 28%) dazu: Red Lake, (Rolan, Rotet): Oberkirch ca. 8-10% - Spätsorten: etwas Redpoll (Roodneus, Augustus, Heinemanns): Oberkirch 3%; zu dunkel: Vermarktung will nur Rovada lagern; 2010: Preisabschlag für Redpoll 0,20 /kg! - schwarz, Handpflücke: Tenah, neue Frühsorte Supernova - weiss: Victoria, Blanka - Industrie (schwarz, maschinell): Ben Alder, Ben Tiran, Titania
Redpoll Hauptsorte Rovada
Kulturverfahren Johannisbeere (Frischmarkt) - Pflanzung: wurzelnackte Pflanzen im Spätherbst/Frühjahr als 1 bis 3-Trieber (Standard: 3-Ast): 2,75-3 x (0,35) - 0,75 m - Gerüst: Heckenerziehung im Drahtrahmen (oder Bambusstäbe) bzw. als 1-Trieber an Stäben - Bodentriebe alle 5-7 Jahre austauschen - Regendach und Tropfbewässerung unüblich - frühe Tunnelproduktion in Einzelbetrieben sehr selten - Erträge je nach Sorte 3-4 kg (z.b. Tets) bis 5-6 kg/lfm (Rovada) möglich; 1-Trieber ca. 7-8 kg/lfm (Rovada) Schnittaufwand: 200-300 Akh/ha (Sorte!), Pflückleistung je nach Sorte u. Schnitt: 12-20 kg/akh - Anbauprobleme: Fruchtfäulen, Platzen (Telak), Glasflügler, Holzkrankheiten (Nectria, Eutypa), Schildläuse (MBS) - Rückstandproblematik (Vermarktung, Greenpeace)
außerhalb im Tunnel Junifer, Ortenau 4.6.07
1-Trieber-Erziehung Rovada 3. Laub, O-Hesselbach Rovada 4. Laub, O-Niederlehen
Anbauentwicklung Johannisbeere Süddeutschland Frischmarkt/Handpflücke - in der Ortenau/Oberrheinebene starke Konzentration des dt. Anbaus (50-60%), etwas Anbau am Bodensee u. Neckargebiet - klassische Kultur im kleinstrukturierten Nebenerwerbsanbau für genossenschaftliche Vermarktung - befriedigende Preise in den letzten Jahren besonders für Frühsorten- führten zur Anbauausweitung auch im Vollerwerb - Lagerung von Rovada ist eine interessante Nische für Qualitätserzeuger - Aufgrund der Rückstandsdiskussion ist besonders bei Joh.beeren nur noch zertifizierte Ware vermarktbar (OGM 2011): Aussteigen von vielen Kleinsterzeugern