Industrie 4.0 in Nordbayern. Kurzfassung Potenzialstudie für das Aktionsfeld vernetzte Produktion. Automation Valley Nordbayern CO- BURG BAY- REUTH

Ähnliche Dokumente
Der Online-Selbstcheck Industrie 4.0

Das digitale Gesicht deutscher Unternehmen. Dr. Karl Lichtblau, Geschäftsführer IW Consult Dreiländertreffen,

IHK. Innovationsreport 2015/2016 Bayern. Regionale Auswertung der DIHK-Innovationsumfrage

Auf dem Weg zur Industrie 4.0

Digitalisierung im Mittelstand: Status quo, aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen

Monitoring-Report Wirtschaft DIGITAL 2016: Sachsen. Pressekonferenz, , Dresden

Industrie 4.0 wie Sensoren, Big Data und 3D-Druck die Produktion und die Arbeit in der Fabrik verändern

Innovationsreport. Ergebnisse für Bayern

Readiness-Check Digitalisierung

Innovationspakt für die Europäische Metropolregion Nürnberg Innovationskraft für eine der bedeutendsten High-Tech- Regionen Europas

Innovationspakt für die Europäische Metropolregion Nürnberg Innovationskraft für eine der bedeutendsten High-Tech- Regionen Europas

Readiness-Check Digitalisierung

Readiness-Check Digitalisierung

Stellenwert der Digitalisierung aus Sicht der Unternehmen

Plattform Industrie 4.0

Industrie 4.0 Quick Scan Tool. HTZ-Praxiszirkelt Industrie 4.0, , Brugg

Digitalisierung, Arbeit 4.0, Industrie 4.0: eine Einordnung

Niedersachsen Digital. 1 Einleitung

Digitale Agenda - Stadt Neuss Wirtschaft und Arbeit im digitalen Wandel

INFORMATIONEN ZU UNSEREM ANGEBOT DIGITALISIERUNG: KONKRET GREIFBAR MACHBAR

BRANCHEN UND REGIONEN IHR DIGITALES GESICHT EIN BLICK VON AUSSEN AUF IHRE REGION

Betriebswirtschaft. Industrie 4.0. Finanzierung von Investitionen

Readiness Check Digitalisierung. Ergebnisse August Kaiserslautern

Readiness Check Digitalisierung. Ergebnisse Juni Kaiserslautern

Integriertes Regionalentwicklungskonzept für die Impulsregion Erfurt-Weimar-Jena-Weimarer Land

Fachkräfte sichern. Welche Möglichkeiten haben Unternehmen in ländlichen Regionen? Sibylle Adenauer

Fachkräftemangel in Bayern

Digital in NRW stellt seine Angebote für Unternehmen

Industrie 4.0 Wo steht Deutschland? Achim Berg Bitkom-Präsident Hannover, 23. April 2018

IKT treibt digitale Transformation?! Monika Gatzke, Clustermanagement IKT.NRW

Industrie 4.0 Wo steht Deutschland? Achim Berg Bitkom-Präsident Hannover, 23. April 2018

Zentrale Ergebnisse. Ihre Ansprechpartnerin: Dr. Sabine Graumann TNS Infratest Tel.:

Digitale Entwicklungsfelder für den Mittelstand

Plattform Industrie 4.0

FORSCHUNG UND INNOVATION: Fachkräfte sichern, Forschungsförderung effizient

EIN PROJEKT DES SÄCHSISCHEN STAATSMINISTERIUMS FÜR WIRTSCHAFT, ARBEIT UND VERKEHR DURCHGEFÜHRT VON VDI/VDE INNOVATION + TECHNIK GMBH

Alexander Bode Martin Pätzold (Hg.) Wirtschaftswunder 4.0. Wie Politik und Unternehmen den Weg ins digitale Zeitalter meistern

LOGISTIC-Trend-Index 2017 Fach-und Führungskräftebefragung

Mittelstand und Familienunternehmen in NRW: Fit für die Zukunft? Unternehmensbefragung Oktober 2016

Baustelle der Zukunft Zukunftsstudie für ausgewählte Industriepartner

Digital-vernetztes Denken in der Produktion

Der Standort auf dem Prüfstand. Wie bewerten die Unternehmen den Standort Kerpen? Sonderauswertung Sommer 2018 IHK KÖLN. WIR UNTERNEHMEN.

DIGITALE AGENDA DES LANDES SACHSEN-ANHALT. Magdeburg,

DTIHK-Jahresthema Auswertung der Unternehmensumfrage Industrie 4.0 in Tschechien aktueller Stand, Chancen und Herausforderungen

VDMA Debatte zu Arbeit 4.0

Teil 3: Digitale Zukunft der Wohnungswirtschaft

Die Marktmacht globaler Marktplätze und gestiegene Kundenanforderungen verändern den Einzelhandel am stärksten

Bedeutung der industrienahen Dienstleistungen in Baden-Württemberg unter besonderer Berücksichtigung der Digitalisierung

Entwicklung der Investitionen in Niedersachsen Ergebnisse der Standort- und Strukturanalyse

Digitales Gründerzentrum Bamberg. Netzwerkaktivitäten

Readiness Check Digitalisierung. Ergebnisse der Online-Selbstbewertung Januar Kaiserslautern Viola Hellge

Das Zentrum Digitalisierung.Bayern

Plattform Industrie 4.0. Digitale Transformation Made in Germany

Datengetriebene Dienstleistungen im Maschinenbau am Beispiel von TRUMPF

Netze neu nutzen. Die Initiative Intelligente Vernetzung

Industrie 4.0: Mitbestimmen - mitgestalten

Bayerische Staatsregierung.

UNTERNEHMENSPRÄSENTATION

EY-Studie Digitaler Wandel in österreichischen Mittelstandsunternehmen

Künstliche Intelligenz: Solide Grundlagen aber mangelnde Vorbereitung und fehlende Fachkräfte

UNSER ANGEBOT FÜR SIE. Wir machen Sie fit für die Digitalisierung in der textilen Welt.

Wo steht die Holzindustrie zum Thema 4.0?

Kurzübersicht der Kernergebnisse Onlinekonsultation der Dienstleistungswirtschaft März 2015

Digital Farming Die landwirtschaftliche Wertschöpfungskette im Zeitalter 4.0

Materialeffizienz hilft den Unternehmen

Die Autoren danken Marlen Brüntrup und Lisa Friedrich für ihre tatkräftige Unterstützung.

Mittelstand- Digital

OWL 4.0 Wie gestalten wir die digitale Transformation?

Expertenumfrage zu Industrie 4.0

Digitalisierung in Köln

Blue Collar 2.0 Kritische Erfolgsfaktoren zur Einbindung von Produktionsmitarbeitern in Soziale Unternehmensnetzwerke.

Technologiepolitik in Bayern Dr. Ronald Mertz Abteilung 4: Innovation, Forschung, Technologie

BUSINESS INNOVATION ENGINEERING CENTER BIEC

IHK für München und Oberbayern. 1. Münchner Kompetenzrunde Smart Data

Unternehmensbefragung Lebensmittel 4.0

Strategische Ausrichtung

Potenziale zur MINT- IHK-Konferenz, Frankfurt, 24. August 2011

Potenziale ermitteln, Chancen nutzen: Tipps für Ihre Digitalisierungs- Strategie

Regionale Wertschöpfung und ihre Transformationspotentiale im Lebensmittelsektor

Industrie 4.0 Österreichs Industrie im Wandel

Perspektiven M+E Personalkongress IT 2018

Lauf Pegnitz. ihk-standortumfrage. ergebnisse der umfrage bei mittelständischen unternehmen. ihk-gremiumsbezirk. Herzogenaurach

Die Produktion der Zukunft vernetzt und wandlungsfähig. Festo AG & Co.KG Industrie 4.0 1

Positionen der IHK Nürnberg für Mittelfranken

Herausforderungen 4.0

Digitalisierung im Einkauf - Der Fraunhofer Einkauf 4.0 Check. Quelle: Fraunhofer Seite 1

Der Weg zur Innovation

Ansbach. ihk-standortumfrage. ergebnisse der umfrage bei mittelständischen unternehmen. ihk-gremiumsbezirk. Herzogenaurach

IHK-Standortumfrage Kreis Herford

Wirtschaftsdaten. Deutschland, Bayern, Regierungsbezirke. Bayern auf einen Blick

Die EU vernachlässigt den Mittelstand

Jahresplanung Matthias Barbian, Sprecher Industrie 4.0 im VDI-BV Bayern Nordost e.v. / VDE-BV Nordbayern e.v.

Projekt Industrie 4.0 in Bayern Produktion und Geschäftsmodelle von morgen

Der Standort auf dem Prüfstand. Wie bewerten die Unternehmen den Standort Frechen? Sonderauswertung Sommer 2017 IHK KÖLN. WIR UNTERNEHMEN.

Gemeinsam in die digitale Zukunft: Industrie 4.0 für Niedersachsen

Digital in NRW ist Gastgeber der Mittelstand 4.0- Regionalkonferenz in Aachen

INDUSTRIE 4.0 im Wahlfach Digitalisierung

Digitalisierung der Wirtschaft. Achim Berg, Bitkom-Präsident Berlin, 6. Juni 2018

Transkript:

CO- BURG WÜRZ- BURG BAY- REUTH NÜRN- BERG REGENS- BURG Industrie 4.0 in Nordbayern Kurzfassung Potenzialstudie für das Aktionsfeld vernetzte Produktion Automation Valley Nordbayern

Kontakt Die Studie kann von den Internetseiten der folgenden Industrie- und Handelskammern heruntergeladen werden: IHK zu Coburg Rico Seyd 09561 7426-46 seyd@coburg.ihk.de Schloßplatz 5 96450 Coburg coburg.ihk.de IHK Nürnberg für Mittelfranken Dr.-Ing. Robert Schmidt 0911 1335-299 robert.schmidt@nuernberg.ihk.de Dr. Ronald Künneth 0911 1335-297 ronald.kuenneth@nuernberg.ihk.de Ulmenstraße 52 90443 Nürnberg nuernberg.ihk.de/industrie40 IHK für Oberfranken Bayreuth Dr. Wolfgang Bühlmeyer 0921 886-114 buehlmeyer@bayreuth.ihk.de Peter Wilfahrt 0921 886-470 wilfahrt@bayreuth.ihk.de Bahnhofstr. 25 95444 Bayreuth bayreuth.ihk.de IHK zu Coburg IHK Regensburg für Oberpfalz / Kelheim Thomas Genosko 0941 5694-201 genosko@regensburg.ihk.de Sabrina Schmid 0941 5694-299 schmidsa@regensburg.ihk.de D.-Martin-Luther-Str. 12 93047 Regensburg ihk-regensburg.de IHK Würzburg-Schweinfurt Oliver Freitag 0931 4194-327 freitag@wuerzburg.ihk.de Frank Albert 0931 4194-352 frank.albert@wuerzburg.ihk.de Mainaustr. 33-35 97082 Würzburg wuerzburg.ihk.de IHK Würzburg- Schweinfurt IHK für Oberfranken Bayreuth IHK Nürnberg für Mittelfranken IHK Regensburg für Oberpfalz/Kelheim

Ergebnisse 1 Die Ergebnisse im Überblick Nordbayern ist reif für Industrie 4.0 Jedes zweite Unternehmen in Nordbayern beschäftigt sich bereits mit dem Thema Industrie 4.0. Nur jedem fünften Unternehmen ist Industrie 4.0 noch unbekannt. Dabei gilt: Je größer das Unternehmen, desto eher beschäftigt es sich mit diesem Themenkomplex. Die Ergebnisse der Befragung unter den Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes zum Grad ihrer Industrie-4.0-Reife zeigen, dass die Unternehmen in Nordbayern deutlich weiter sind als in Deutschland insgesamt. Grund dafür sind unter anderem diese Faktoren: Die historische industrielle Prägung schafft beste Voraussetzungen für die Umsetzung von Industrie 4.0. Zu der hohen Industriequote von 36 Prozent tragen vor allem die ländlichen Regionen in den Räumen Coburg, Bayreuth und Regensburg bei. Gleichzeitig sind die unternehmensnahen Dienstleistungen eine Stärke der Region, vor allem in den Ballungsräumen Nürnberg und Würzburg. Neben einer breiten Forschungsbasis bestehen Cluster wie das Automation Valley Nordbayern, das seit mehr als zehn Jahren auch Kooperationen im Bereich Industrie 4.0 vorantreibt. Nähe zu Industrie 4.0 unterschiedlich ausgeprägt Insgesamt identifizierte das Webcrawling 2.748 nordbayerische Unternehmen als Industrie-4.0-affin, wobei sich Mittelfranken als Vorreiter positioniert. Aber auch in den anderen Regionen ist die Quote vergleichsweise hoch. Bei einer deutschlandweiten Betrachtung sind Erlangen, Nürnberg und Regensburg unter den Top 25 der Industrie-4.0-affinsten Großstädte vertreten. Anzahl Industrie-4.0-affiner Unternehmen in Nordbayern (Industrie-4.0-Affinität in Prozent in Klammern) 61 (1,88 %) Zum Vorgehen Kern der Studie war eine umfassende Befragung unter 354 Unternehmen. Mehr als 80 Prozent sind kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mit weniger als 250 Mitarbeitern. Analysiert wurde der Industrie-4.0-Reifegrad von produzierenden Unternehmen (178) sowie von Lösungsanbietern (176). Darüber hinaus wurde ein Methoden mix aus Webcrawling, Experteninterviews und Literaturanalysen eingesetzt. Webcrawling Für die Messung der Industrie-4.0- Affinität wurden die Websites von mehr als 120.000 nordbayerischen Unternehmen nach 25 Begriffen wie Big Data, Smart Services oder 3-D-Druck und 100 Synonymen durchsucht. 440 (1,91 %) Würzburg Coburg 431 (1,85 %) Bayreuth Nürnberg 1.195 (2,81 %) 621 (2,07 %) Regensburg Eigene Darstellung IW Consult

2 Readiness-Modell Readiness-Modell als Kompass Individuelle Reifegrade 263 Unternehmen erhielten eine individuelle Auswertung der sechs Industrie-4.0-Dimensionen. Durch ein Benchmarkprofil erfahren die Unternehmen, wo sie besonders gut aufgestellt sind und wo es Optimierungsbedarf gibt. Grundlage der Umfrage ist das Readiness-Modell, das die IW Consult in Kooperation mit dem Forschungsinstitut für Rationalisierung (FIR) an der RWTH Aachen entwickelt hat. Das Modell untersucht das Industrie-4.0-Konzept in sechs Dimensionen: Strategie und Organisation: Inwieweit ist Industrie 4.0 in der Strategie des Unternehmens verankert und umgesetzt? Smart Factory: In welchem Ausmaß sind Produktion und Produktionsplanung vernetzt und digital abgebildet? Smart Operations: Zu welchem Grad sind die Prozesse auch über die Unternehmensgrenzen hinaus digitalisiert? Smart Products: Inwieweit verfügen Produkte über Zusatzfunktionalitäten aus der Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) und können mit übergeordneten Systemen entlang der Wertschöpfungskette kommunizieren und interagieren? Data-driven Services: In welchem Umfang bietet das Unternehmen datenbasierte Dienstleistungen an, die erst durch die Vernetzung von Produkten, Produktion und Kunden entstehen? Mitarbeiter: Reichen die Kompetenzen im Unternehmen für die Umsetzung von Industrie-4.0-Konzepten aus? Auf Basis der sechs grundlegenden Dimensionen wurden insgesamt 17 Themenfelder mit geeigneten Indikatoren identifiziert. Dimensionen und zugeordnete Themenfelder von Industrie 4.0 Kompetenzen der Mitarbeiter Strategie Investitionen Innovationsmanagement Anteil Datennutzung Mitarbeiter Strategie und Organisation Digitales Abbild Umsatzanteil Data-driven Services Smart Factory Maschinenpark Datennutzung Datenbasierte Dienstleistungen Smart Products Smart Operations IT-Systeme Datenanalyse Nutzungsphase IKT-Zusatzfunktionalitäten IT-Sicherheit Autonome Prozesse Informationsaustausch Cloud-Nutzung Eigene Darstellung IW Consult in Anlehnung an IW Consult/FIR, 2015, Industrie-4.0-Readiness

Umsetzung 3 Verarbeitendes Gewerbe mit Licht und Schatten Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes in Nordbayern sind beim Thema Industrie 4.0 deutlich weiter als ihre Wettbewerber in ganz Deutschland. In Nordbayern zählen zehnmal so viele Unternehmen zu den Industrie-4.0-Erfahrenen wie im Bundesdurchschnitt. 3,3 Prozent der nordbayerischen Unternehmen aus dem Verarbeitenden Gewerbe erreichen auf einer Skala von 0 bis 5 die Stufe 3 (Erfahrene), während dies in Gesamtdeutschland nur 0,3 Prozent schaffen. Diese Unternehmen haben erste systematische Ansätze für die Strategie, die Vernetzung von Produkten, Prozessen und Kunden sowie die virtuelle Abbildung der physischen Welt entwickelt. Mit 68,8 Prozent hat die überwiegende Mehrheit der Unternehmen allerdings noch keine konkreten Schritte zur Umsetzung unternommen (Readiness-Stufe 0). Deutschlandweit sind es sogar 85 Prozent. Die Endstufe 5 (Exzellenz) erreicht keines der befragten Unternehmen. Bei den Ergebnissen besteht ein starker Größentrend: Fast jedes zweite große Unternehmen befindet sich bereits auf der Stufe 2 oder höher. Im Mittelstand ist es lediglich jedes vierte Unternehmen. Bei den kleinen Unternehmen fällt der Anteil mit 5,4 Prozent verschwindend gering aus. Datengetriebene Geschäftsmodelle Datengetriebene Geschäftsmodelle gelten als zentrale Chance von Industrie 4.0. Vier Experteninterviews, die für die Studie entlang der Automobilzulieferkette geführt wurden, unterstreichen dies. 93,5 Prozent der befragten Unternehmen liegen im Bereich Data-driven Services allerdings bei der Readiness-Stufe 0 und gelten damit als Außenstehende. Die Chance ist zurzeit also vor allem eine Herausforderung. Industrie-4.0-Readiness in Nordbayern und Deutschland im Vergleich Verarbeitendes Gewerbe; Angaben in Prozent; n=152/602 Nordbayern Verarbeitendes Gewerbe 22,6 0,0 0,1 3,3 5,3 Exzellenz Stufe 5 Experte Stufe 4 Erfahrener Stufe 3 Fortgeschrittener Stufe 2 Anfänger Stufe 1 Deutschland Verarbeitendes Gewerbe 0,0 0,1 0,3 2,2 12,2 68,8 Außenstehender Stufe 0 85,1 Abweichungen zu 100 Prozent ergeben sich aus Rundungsdifferenzen Eigene Darstellung IW Consult Quelle: IW Köln/IW Consult, 2016, Digitalisierung, Vernetzung und Strukturwandel Wege zu mehr Wohlstand, Köln Zwischen den Ergebnissen für Gesamtdeutschland und Nordbayern liegen etwa zehn Monate, wobei die Ergebnisse für Gesamtdeutschland zuerst abgefragt wurden. In diesen zehn Monaten hat es in vermutlich allen Unternehmen eine intensivere Auseinandersetzung mit dem Thema Industrie 4.0 gegeben. Die Differenzen sind teilweise jedoch so groß, dass der Zeiteffekt nur relativ klein ausfallen dürfte.

4 Handlungsfelder Was Unternehmen und regionale Akteure jetzt tun sollten Wo die Industrie- und Handelskammern aus Sicht der befragten Unternehmen handeln sollten: Beratung und Aufklärung Regionale Netzwerke Wissens- und Technologietransfer Qualifikation Ausbau der regionalen FuE-Infrastruktur Der Handlungsbedarf ergibt sich aus den Ergebnissen der Unternehmensbefragung. So gilt es, die Umsetzung von Industrie 4.0 durch den Abbau von Hemmnissen (s. Grafik) voranzutreiben, die Erkenntnisse aus Expertengesprächen zu nutzen und Konsequenzen aus der Analyse von Stärken und Schwächen zu ziehen. Hemmnisse bei der Umsetzung von Industrie 4.0 Ergebnisse der Unternehmensbefragung, trifft (eher) zu, Anteile in Prozent, n=292 Eigene Darstellung IW Consult Wirtschaftlicher Nutzen unklar Unzulängliche Breitbandinfrastruktur Zu viele ungeklärte Rechtsfragen Fehlendes Vertrauen in Datensicherheit Fehlende Normen und Standards Fehlende Finanzkraft Fehlendes Fachwissen/Fehlende Fachkräfte Fehlende Unternehmenskultur Belegschaft steht nicht hinter Industrie 4.0 Unternehmensinterne Bürokratien und Regularien 7,6 14,4 26,9 30,9 36,4 34,2 42,9 41,8 41,1 53,9 Was getan werden muss, um die Chance Industrie 4.0 in Nordbayern zu erschließen: Pilotierung - mehr Raum für Innovationen schaffen Unternehmen müssen verstärkt die Möglichkeit erhalten, eigene Industrie-4.0- Lösungen in forschungsnahen Testumgebungen zu erproben. Aus den Ergebnissen können sie den wirtschaftlichen Nutzen ableiten. Digital Innovation Hub Nordbayern Das Automation Valley Nordbayern sollte zusammen mit anderen Clustern stärker als bisher Innovationen nicht nur in der Produktion, sondern entlang des gesamten Lebenszyklus von Produkten verfolgen. Rahmenbedingungen und Infrastruktur Eine flächendeckende Breitbandinfrastruktur muss gewährleistet sein. Hier besteht besonderer Handlungsbedarf in den ländlichen Räumen. Gründungs-Hub Industrie 4.0 Bei der Gründerförderung müssen Industrie 4.0 und Digitalisierung stärker berücksichtigt werden. Notwendig ist der zügige Ausbau der digitalen Gründerzentren. Fachkräftesicherung Während Unternehmen in den Ballungsräumen Fachkräfte durch Hochschulkooperationen gewinnen können, muss in den ländlichen Räumen die Attraktivität gesteigert werden. Digitaler Optimismus in den Unternehmen Es muss gelingen, die Chancen der Digitalisierung und Automatisierung in den Unternehmen deutlich zu machen. Sie steigern nicht nur die Effizienz in der Produktion, sondern stoßen auch neue Geschäftsmodelle an. Damit leistet Industrie 4.0 einen Beitrag zur Sicherung des Industriestandortes.

Impressum Herausgeber: IHK Nürnberg für Mittelfranken Dr.-Ing. Robert Schmidt 0911 1335-299 robert.schmidt@nuernberg.ihk.de Dr. Ronald Künneth 0911 1335-297 ronald.kuenneth@nuernberg.ihk.de Ulmenstraße 52, 90443 Nürnberg nuernberg.ihk.de/industrie40 Download der Studie: www.ihk-nuernberg.de/industrie40 Durchführung der Studie: IW Consult im Auftrag der IHKs aus Bayreuth, Coburg, Nürnberg, Regensburg und Würzburg-Schweinfurt Gestaltung: IW Medien GmbH, Köln Berlin Bildnachweis: Titel: IW Consult; Icons: www.flaticon.com, by freepik, Flaticon Basic License; by Gregor Cresna, Flaticon Basic License; by Situ Herrera, License: CC 3.0 BY.; by Eleonor Wang, License: CC 3.0 BY. Druck: tanmedia, Köln Alle Rechte liegen beim Herausgeber. Ein Nachdruck auch auszugsweise ist nur mit ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung des Herausgebers gestattet. Stand: Dezember 2016