mai 2015 Guide 2015 für Vermögensverwalter Sonderausgabe ETF



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mai 2015 Guide 2015 für Vermögensverwalter Sonderausgabe ETF

ETFs OHNE VERBORGENE ZUTATEN. ETFs sollten kein Geheimnis sein, welches enträtselt werden muss. Darum sind SPDR ETFs transparent ausgelegt in einer Vielfalt an Investmentoptionen um genau Ihrer Anlagestrategie zu entsprechen. Egal für welches Marktsegment Sie sich interessieren, wir bieten Ihnen das exakt passende Produkt. Nicht mehr. Nicht weniger. Erfahren Sie mehr auf spdretfsinsights.com

I N H A LT MAI 2015 INVEST NEWS SONDERAUSGABE ETF 24 22 8 16 12 18 4 Editorial 5 Globaler ETF/ETP Markt in Zahlen 6 15 years of ETFs in Switzerland 8S uche nach Erträgen Sven Württemberger, ishares BlackRock 12 A dvanced Beta: eine Investmentlösung für die globale wirtschaftliche Divergenz Rochus Appert und Ana Harris, State Street Global Advisors 20 16 R ohstoffe einmal anders Isabelle Bourcier, Ossiam 18 E TFs im Fokus der Innovation Benoît Garcia, Amundi 20 D as Jahr der Rekorde Danielle Mair, SIX Swiss Exchange 22 D ie Risiken der ETFs Matthäus Den Otter, BDO Financial Services 24 A nleihe. Währungsabgesicherte Anleihe Raimund Müller, UBS Chefredaktorin: Nejra Baždarević - Editorin: Nathalie Praz - Bearbeitung: Sita Seidel - Gestaltung: Cyrille Morillon Mitwirkende dieser Ausgabe: Rochus Appert, Isabelle Bourcier, Matthäus Den Otter, Benoît Garcia, Ana Harris, Danielle Mair, Raimund Müller, Tanita Spitaleri, Sven Württemberger. Übersetzung: www.businessediting.com - Kaufmännische Leitung: Souad Dous - Druck und Herstellung: Stämpfli SA, Bern Herausgeber: Voxia communication SA, 20 rue Adrien-Lachenal, 1207 Genf - T +41 22 591 22 66 www.voxia.ch invest news, Sonderausgabe ETF Mai 2015 ETF_Sommaire_DE.indd 3 10/04/15 17:22:04

Edito Die ETFs glänzen weiter am Sternenhimmel der Finanzwelt Von Nejra Bazdarevic Voxia communication 1993 ist das Geburtsjahr eines Stars unter den Finanzprodukten. 22 Jahre später setzen die ETFs ihre Kometenlaufbahn stetig fort. Davon zeugen glänzende Zahlen: über 2,9 Milliarden US-Dollar verwaltetes Vermögen und fast 5 500 Produkte weltweit im Februar 2015! Der Löwenanteil entfällt auf die USA, während der bescheidene europäische Beitrag nur der Vorbote eines aufblitzenden Potenzials ist. Ein weiteres gutes Omen: Bis 2020 wird ein Anstieg des weltweit verwalteten Gesamtvermögens auf 5 Milliarden US-Dollar erwartet. Auf dem Schweizer Markt feiern die ETFs dieses Jahr ihren 15. Geburtstag. Das hiesige Biotop zählt rund 1000, in vielfältige Strategien integrierte Produkte von 19 Anbietern, die an der Schweizer Börse Rekordvolumen verzeichnen. Fast könnte diese Entwicklung den ETFs den Rang einer gesonderten Anlageklasse sichern. Tatsächlich sind sie wohldosiert zu einem festen Bestandteil der Portfoliokonstruktion geworden. Vieles spricht für sie: fein kalibrierte, immer komplexere Risikoexposition, geringere Gebühren, mehr Transparenz, unkomplizierte Verwendung und Verhandlung, überschaubare inhärente Risiken. Zudem tüfteln die grossen Anbieter Innovationen aus, welche die Grenzen zwischen aktiver und passiver Verwaltung verwischen und heftige Debatten entfachen. Das rege Interesse der Vermögensverwalter für diese Finanzinstrumente hat uns bewegt, als Beilage des Guide für Vermögensverwalter 2015 ein Sonderdossier zu erstellen. Es ist eine Art Teleskop, das die ETFs am Sternenhimmel des Schweizer Finanz-Universums sowie einige, auf die derzeitigen Markttendenzen abgestimmte Strategien beleuchtet. 4

SONDERAUSGABE ETF Globaler ETF/ETP * -Markt in Zahlen Assets under Management weltweit: 2 923.60 Milliarden US-Dollar USA Europa Asien/Pazifik Kanada und Afrika und Südamerika Naher Osten 50 2 094.10 71.63% 491.40 16.81% 211.60 7.24% 40 30 73.40 2.51% 53.10 1.82% 20 10 Que l l e: Bl a c kroc k isha r e s, Sta n d de r Dat e n En d e Fe b r u a r 2015 Anzahl Produkte: 5 462 50 40 30 20 10 0 1 663 USA 2 258 Eu r o pa 757 Asien/ Pazifik 406 378 Kanada und Afrika und Südamerika Naher Osten Fixed Income 458.40 AuM nach Anlageklasse Rohstoffe und andere 175.50 Gesamt: 2 923.60 Aktien 2 289.70 *Börsenkotierte Fonds, ETFs, und börsenkotierte Produkte, ETPs, werden in gleicher Weise an den wichtigsten Börsenplätzen gehandelt. Allerdings unterscheiden sie sich hinsichtlich ihrer juristischen Struktur. Sie können eine getrennte regulatorische und steuerliche Behandlung verursachen. Daher bieten ETFs und ETPs nicht den gleichen Schutz für den Anleger. 0 5

P6_7_FR_DE.indd 6 8/04/15 23:00:56 S O U R C E : S I X S W I S S E X C H A N G E

15 YEARS OF ETFs IN SWITZERLAND P6_7_FR_DE.indd 7 8/04/15 23:01:08

SONDERAUSGABE ETF Es ist nicht i m me r einfach für einen Investoren, die für ihn vorteilhaften Anlagen zu identifizieren. Hier einige Vorschläge, w ie m a n zwischen Wertpapieren in Schweizer Franken, unter Berücksichtigung des Risikos und der Ausschüttung von Dividenden in einem unsicheren Umfeld den optimalen Nutzen aus seinen Anlagen ziehen kann. Suche nach Erträgen S v e n Wü r t t e m b e r g e r Leiter ishares Deutschschweiz S ishares BlackRock ishares.ch eit Jahren kämpfen Anleger mit dem Tiefzinsumfeld und seit Mitte Januar hat sich diese Herausforderung für Franken-Investoren nochmals verschärft. Der SNB-Entscheid vom 15. Januar Aufhebung des Euro-Mindestkurses liess die Renditen der Schweizer Eidgenossen nochmals tiefer in den Keller rasseln. Dieser Schritt zeigte zudem sehr eindrücklich, dass ungesicherte Fremdwährungspositionen rasch zu einem Renditekiller mutieren können. Die berechtigte Frage vieler Franken-Anleger lautet daher: Wo finden sich potenzielle Erträge? Per Ende Februar notierte der 10-jährige Eidgenosse mit einer Rendite von null Prozent. Unter Berücksichtigung von Vermögensverwaltungskosten ist derzeit eine solche Investition ein Verlustgeschäft. Anleger, die nach Einkommen suchen, müssen also mehr Risiko eingehen. Ein Weg könnte sein, verstärkt in Unternehmensanleihen zu investieren. Um das Risiko dennoch breit abzustützen, sollte das Investment möglichst breit gestreut werden. Hinzu kommen die Produktkosten, schliesslich fressen diese an der 8

Um das Risiko dennoch breit abzustützen, sollte das Investment möglichst breit gestreut werden. Hinzu kommen die Produktkosten, schliesslich fressen diese an der Rendite. Damit also die Kosten nicht vollumfänglich die potenziellen Renditepunkte wegschmelzen lassen, sind kostengünstige Anlagevehikel zu bevorzugen. Mit ETFs können sozusagen zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden: Breite Diversifikation und attraktive Verwaltungskosten. Dazu trumpfen diese Produkte mit der Karte Liquidität. ETFs können börsentäglich analog wie eine Aktie an der Börse ge- und verkauft werden. Für die nötige Kursversorgung sind etablierte Market Maker verantwortlich. Dies ist insbesondere in Zeiten mit erhöhten Unsicherheiten sehr zentral. Franken-Anleihen Ein Investor kann nun auf verschiedene Arten von höheren Renditen profitieren. Derzeit stehen beispielsweise Hochzins-Obligationen hoch im Kurs. Darunter sind Unternehmensobligationen mit geringerer Bonität zu verstehen. Aufgrund des höheren Risikos werfen sie in der Regel höhere Renditen ab, als Unternehmensobligationen mit besserer Bonität. Hochzins-Obligationen sind aufgrund der niedrigen Zinsen zu einer bedeutenden Anlageklasse mutiert. Hier lohnen sich breit diversifizierte Anlageformen, denn das Risiko eines Ausfalles ist sicherlich höher als bei herkömmlichen Unternehmensanleihen. Der ishares Global High Yield Corporate Bond CHF Hedged UCITS ermöglicht dem Anleger genau diese breite Diversifikation mit nur einer Investition. Der zugrundeliegende Index investiert in die liquidesten Unternehmensanleihen von entwickelten Volkswirtschaften rund um den Globus. Damit allfällige Währungskapriolen die Franken-Rendite nicht vermiesen, ist dieser ETF währungsgesichert. Das heisst: Die Währungsrisiken zwischen CHF und den Währungen der im Index enthaltenen Wertpapiere werden reduziert. Damit die Kosten die Rendite nicht wegschmelzen, sind kostengünstige Anlagevehikel zu bevorzugen. Eine weitere Einkommensquelle, die über den Renditen der Eidgenossen liegen, sind Franken-Unternehmensanleihen, die an der SIX Swiss Exchange kotiert sind. Da diese alle in CHF notieren geht ein hiesiger Anleger damit keine zusätzlichen Fremdwährungsrisiken ein. Auch hier sind aus Diversifikationsüberlegungen breit gefasste Indexfonds eine gute Wahl. nnn 9

SONDERAUSGABE ETF nnn In der Schweiz gibt es genau einen börsengehandelten Indexfonds, der den breiten Swiss Bond Index Corporate Total Return abbildet. Der ishares Core CHF Corporate Bond (CH) repliziert diesen Index ziemlich präzise. Dank der kosteneffizienten ETFs sind vielzählige Strategien umsetzbar. Aktuell sind im ETF über 475 Positionen aus dem SBI- Index enthalten. Das Produkt weist per Ende Februar einen Coupon von 1,98% auf und liegt damit bedeutend höher als die Rendite von Schweizer Eidgenossen. Die Gesamtkostenquote liegt bei 15 Basispunkten. Der neue Zins: Dividenden? Einkommensorientierte Anleger, die Aktienkursrisiken nicht scheuen, finden bei Dividendenwerten eine weitere attraktive Ertragsquelle. Die Kraft der Dividenden ist nach wie vor sehr gross und Schweizer Unternehmen im SPI- Index zahlen dieses Jahr rekordhohe Ausschüttungen. Doch nur eine nachhaltige Dividendenrendite ist für eine langfristig ausgelegte Anlagestrategie erfolgsversprechend. Eine solche Möglichkeit bietet der SPI Select Dividend 20 Index, der nach einer intelligenten Indexmethodik zusammengesetzt wird. Im Detail investiert der Index in 20 Dividendenperlen des SPI-Universums. Dabei lautet die Regel: Nur Titel mit hohen Dividendenrenditen, einer konstanten Auszahlungspolitik und einer hohen Marktliquidität fliessen in den Index. Die Aktien müssen mindestens vier der letzten fünf Jahre eine Dividende ausgeschüttet haben. Von der Entwicklung des Index können Anleger mit dem ishares Swiss Dividend (CH) partizipieren. Durch die spezielle Indexzusammensetzung wird eine Stabilität des Dividendeneinkommens erreicht. Und das ist für einen langfristig orientierten Anleger zentral. Doch dieser muss mögliche Aktienkursrückschläge verkraften können. Hier können Dividenden als Puffer betrachtet werden, denn genau diese Unternehmen zahlen in der Regel auch in schwierigen Zeiten eine Dividende aus. Fazit Anleger müssen den Kopf trotz anspruchsvollen Marktsituationen und dem Niedrigzinsumfeld nicht in den Sand stecken. Auch in diesem Umfeld gibt es zahlreiche erfolgsversprechende Strategien, die dank kosteneffizienten ETFs einfach umgesetzt werden können. Deren zentrale Vorteile breite Risikodiversifikation, tiefe Kosten, jederzeit verfügbare Börsenliquidität spielen dem Anleger dabei geradezu in die Hände. 10

Marco Strohmeier Privatbanken +41 44 297 73 88 marco.strohmeier@blackrock.com Josephine Stempel Unabhängige Vermögensverwalter & Family Offices Kunden +41 44 297 73 45 josephine.stempel@blackrock.com Das Wichtigste in Kürze ishares Swiss Dividend (CH) ISIN CH0237935637 TER 0.15% AuM CHF 103.96M ishares Global High Yield Corp Bond CHF Hedged UCITS ETF ISIN IE00B988C465 TER 0.55% AuM CHF 128.93M ishares Core CHF Corporate Bond Maria Sala Asset Management maria.sala@blackrock.com +41 44 205 53 64 ISIN CH0226976816 TER 0.15% AuM CHF 362.77M Quelle: Bloomberg, Stand der Daten am 31. März 2015 11 ETF_4P_Ishares_DE.indd 11 8/04/15 23:05:51

SONDERAUSGABE ETF Advanced Beta: eine Investmentlösung für die Advanced Beta-Strategien sind im Au f w i n d. Sie ermöglichen eine aktive oder passive Ve r w a lt u n g mit einer langfristigen Perspektive. Der Beitrag legt einen Fokus auf diese Investmentlösung, die für unsichere konjunkturelle Lagen ideal ist. R o c h u s Ap p e r t Head of Sales & Relationship Management Intermediary Business Group Switzerland State Street Global Advisors (SSGA) & SPDR ETFs spdrs.com A n a Ha r r i s Portfolio Strategist, State Street Global Advisors (SSGA) 2014 wurden Anleger daran erinnert, positiv. dass Finanzmärkte sich selten geradlinig entwickeln. Die US-Wirtschaft kommt in Schwung, während Europa nur dank Massnahmen der EZB Fortschritte macht: Das Jahr 2015 wird von stark divergierenden geldpolitischen Ansätzen und Wachstumsraten geprägt sein. Angesichts der Risiken sollten Anleger genau hinschauen, bevor sie investieren. Dennoch dürfte sich das globale Wachstum dank der Verbesserungen in den Industrie- wie in den Entwicklungsländern 2015 verstärken. Der wahre Wachstumsmotor der Weltwirtschaft könnten 2015 die USA sein Gute Gründe sprechen für einen optimistischen Ausblick auf die Vereinigten Staaten. Die allgemeine Stimmung ist Das gilt für die Fundamentaldaten der Haushalte bis hin zur Erholung der Industrieunternehmen. Die niedrigeren Erdölpreise und die Stärke des Dollars haben der Wirtschaft Rückenwind gegeben. In Europa hat EZB-Präsident Mario Draghi die Märkte mit seinen Worten vorm Absturz bewahrt, als er 2012 versprach alles Erdenkliche zum Schutz des Euro zu tun. Doch selbst wenn er alle Mittel der EZB ausspielt, bleiben strukturelle Probleme, die nicht zu lösen sind. In Deutschland stieg die Industrieproduktion seit der Einführung der Eurozone um rund 20%, während sie in Frankreich und Italien um 10% bzw. 20% zurückging. Der Wechselkurs als traditionelles Instrument zur Wiederherstellung eines ausgewogenen Wettbewerbs zwischen Ländern steht nicht mehr zur Verfügung. 12

globale wirtschaftliche Divergenz Das Wirtschaftswachstum wird 2015 insgesamt ansteigen, wobei eine Diskrepanz zwischen den USA und Europa zu erwarten ist. Innerhalb Europas schneidet Grossbritannien weiterhin besser ab als seine Nachbarländer. Das Fed und die Bank of England (BoE) werden voraussichtlich ihre Zinssätze erhöhen, während die EZB alle möglichen Massnahmen zur Stimulierung des Wachstums und zur Abwendung der Deflationsgefahr treffen wird. Chancen der Divergenz Diese Divergenz auf weltweiter Ebene bereitet Schwierigkeiten, aber sie bietet auch Chancen, um zusätzliche Rendite zu generieren. Die Rahmenbedingungen niedrige Erdölpreise, niedrige Renditen der Staatsanleihen, ansteigende Wachstumsraten dürften weiterhin den Aktienmarkt unterstützen. Mit Blick auf das Portfolio-Management ist es unerlässlich zu verstehen, welche Chancen das divergente Umfeld aufweist und welche Faktoren die kurz- und langfristige Performance begünstigen. Advanced Beta ist ein Bereich, der sich schnell entwickelt. Advanced Beta: Die Revolution geht weiter Advanced Beta ist ein Bereich, der sich schnell entwickelt. Die Zeiten der ersten Fundamentalfaktor-gewichteten Indizes und der Debatte, ob eine solche Strategie aktiv oder passiv ist, sind längst vorbei. Mittlerweile besteht ein gewisser Konsens über die Hauptfaktoren: Value, Size oder Small Cap, Low Volatility, High Quality und Momentum. Advanced Beta-Strategien sind erfolgreich, weil sie den Anlegern Instrumente anbieten, um eine gezieltere Performance anzustreben. Nach einer von SSGA in Auftrag gegebenen Längsschnittstudie sind bereits 42% der Anlagen institutioneller Investoren mittels Advanced Beta-Faktoren umgesetzt. Eine vergleichbare Untersuchung von Russell kam zu ähnlichen Ergebnissen. Sie zeigte zudem auf, dass bisher fundamental gewichtete (wertorientierte) und auf geringe Volatilität ausgerichtete Strategien den Grossteil der Allokationen auf sich vereinigen. Insgesamt überzeugen die Argumente für Advanced Beta die Anleger zunehmend. Investoren schätzen es, die erwähnten Faktoren in ihre Investmententscheide einzubeziehen. SSGA verfügt im Rahmen seines SPDR ETF-Sortiments über eine Vielfalt von Investitionsinstrumenten, welche Advanced Beta Faktoren abbilden. nnn 13

SONDERAUSGABE ETF nnn Welchen Umfang erreichen Advanced Beta-Allokationen heute? Anfang 2015 führte Morningstar eine eingehende Analyse der Tragweite von Advanced Beta-Strategien in Europa durch. Die Anzahl und das Anlagevolumen von offenen Investmentfonds hat erheblich zugenommen: Ende Dezember 2014 waren 73 Mrd. Euro in 345 Fonds angelegt, was einem Anstieg von 356% zwischen 2009 und 2014 entspricht. Dabei dominieren Fonds, die auf geringe Volatilität, Small Caps (gleichgewichtet), Dividenden und Wert (fundamental gewichtet) abzielen. Das Timing: strategische oder taktische Allokation? Die wichtigste Entscheidung bei Advanced Beta-Ansätzen ist die Auswahl des Faktors bzw. der Faktoren, der oder die am besten mit den Überzeugungen und Zielsetzungen des Anlegers übereinstimmen. Advanced Beta-Strategien erfordern strategische und langfristige Allokationen. Doch auch für taktische Allokationen besteht ein Spielraum. Wenn wir die Performance-Entwicklungen der Vergangenheit betrachten, stellen wir fest, dass bestimmte Faktoren wie Value und Small Cap stärker prozyklisch wirken, während andere wie Low Volatility und High Quality eher defensiv geprägt sind. Allerdings muss man die Wechselwirkungen zwischen den Faktoren bedenken. Zwar ändert sich das Ausmass dieser Wechselwirkungen im Laufe der Zeit, aber kaum der allgemeine Trend. Es besteht zum Beispiel eine positive Wechselwirkung zwischen Small Cap und Value, während die Korrelation zwischen Value und High Quality eher negativ ist. Wenn wir die jüngsten Performances der Faktoren und ihre Bewertungen betrachten, so hat Value offenbar gute Chancen neu bewertet zu werden, besonders wenn sich das Wirtschaftsumfeld weiterhin verbessert. Auf der anderen Seite mag der Faktor Low Volatility zwar vom Standpunkt des Renditepotenzials weniger attraktiv, für eine Risikoreduzierung jedoch genau das richtige Instrument sein. SSGA legte mehrere SPDR ETFs mit dem Faktor Value auf. Sie ergänzen hervorragend das bestehende Advanced Beta-Angebot der SPDR ETFs, die auf niedrige Volatilität (S&P Low Vol, Eurostoxx Low Risk), Qualität und ertragsorientierte Komponenten (Dividend Aristocrats) fokussieren. Solche Bausteine sind sehr wertvoll für Anleger in einem Wirtschaftsumfeld, das sich verbessert, aber immer noch nicht vernachlässigbare Risiken birgt. 14

R o c h u s Ap p e r t, C E F A Vice President, Head of Sales & Relationship Management Intermediary Business Group Switzerland & SPDR ETFs State Street Global Advisors (SSGA) Tel: +41 44 245 70 21 Rochus_Appert@ssga.com A d r i a n He i n i m a n n Vice President, Sales & Relationship Manager Intermediary Business Group State Street Global Advisors (SSGA) Tel: +41 44 245 70 26 Adrian_Heinimann@ssga.com Das Wichtigste in Kürze SPDR MSCI Europe Value Weighted UCITS ETF ISIN: IE00BSPLC306 TER: 0.25% AuM: EUR 12.68M SPDR S&P US Dividend Aristocrats UCITS ETF ISIN: IE00B6YX5D40 TER: 0.35% AuM: USD 2.52B SPDR Barclays Emerging Markets Local Bond UCITS ETF ISIN: IE00B4613386 TER: 0.55% AuM: USD 1.57B Y a n n -Al e x a n d r e Cr o s e t Vice President, Sales & Relationship Manager State Street Global Advisors (SSGA) Intermediary Business Group Tel: +41 44 245 70 27 yann_croset@ssga.com Quelle: Bloomberg, stand des Daten am 31. März 2015 15

SONDERAUSGABE ETF Rohstoffe einmal anders I s a b e l l e Bo u r c i e r Partner, Head of Business Development Ossiam ossiam.com Die 1991 eingeführten Indizes, und allgemein indexbasierte Produkte auf Rohstoff-Futures, sind eine bedeutende Entwicklung. Sie ermöglichen es, unkompliziert und kostengünstig in diese Assetklasse zu investieren. Ineffiziente traditionelle Methoden Innovation heisst nicht automatisch Qualität: Traditionelle Methoden der Indexierung auf Rohstoff-Terminkontrakte sind wenig effizient. Die Rollover-Kosten, d.h. die Kosten, die mit den nötigen Käufen bzw. Verkäufen von Future- Kontrakten verbunden sind, wie auch die Konzentration des Portfolios auf gewisse Rohstoffe, stellen Risikofaktoren dar und haben einen Einfluss auf die Performance dieser Indizes. Die Wahl des Kontraktes für jeden zugrundelie- genden Basiswert ist somit bereits die erste Investitionsentscheidung. Aus diesem Grund wurden intelligente Roll-Indizes gegründet, die auch Indizes zweiter Generation genannt werden. Effiziente Positionierung nach Laufzeiten Da der Preis des Futures auf Rohstoffe in der Regel höher liegt als der erwartete Spotpreis am Verfalltag des Terminkontrakes (Contango-Situation), können mit längeren 16

Annualisierte Volatilität 24% 23% 22% 21% 20% 19% 18% Volatilität der S&P GSCI-Indizes nach Laufzeit der Terminkontrakte (Zeitrahmen 2000-2014) 1 2 3 4 5 6 Laufzeit (Monate) Laufzeiten die Rollkosten reduziert werden. Nun je länger die Laufzeit, desto tiefer die Volatilität des Futurepreises (s. Grafik). Terminkontrakte mit kürzeren Laufzeiten sind nämlich in der Regel weit anfälliger für Unsicherheiten der Marktteilnehmer. Risiko gewichten Um eine effizientere Allokation hinsichtlich der einzelnen Rohstoffe zu erreichen, müssen weitere Aspekte in Betracht gezogen werden. Die klassische Gewichtung der Rohstoffindizes nach Produktions- und Liquiditätszahlen stellt den Energiesektor in den Vordergrund, was die Risikofaktoren aus dem Gleichgewicht bringt und zu einer nominellen Gewichtung von 72% und 85% des Risikos (berechnet nach der Volatilität aller Terminkontrakte auf Rohstoffe) innerhalb des S&P GSCI Index führt. Unter den alternativen Gewichtungsmethoden stellt der Risk Weighted-Ansatz eine effizente Lösung gegen die Überkonzentration der traditionellen Indizes dar. Indem dieser Ansatz jedem Rohstoff das gleiche Volatilitätsbudget gewährt, wird die Diversifikation verbessert. Zusammen mit der Risikoreduktion durch die erwähnte Optimierung der Wahl der Terminkontrakte wird dadurch der Quelle: Bloomberg, Berechnungen Ossiam Anteil des Energiesektors auf rund 25% der Gesamtgewichtung heruntergeschraubt. Gleichzeitig wird die Gewichtung anderer Sektoren, wie etwa viehwirtschaftlicher Produkte, innerhalb des Portfolios erhöht. Diese tragen somit erheblich zur Performance des Index bei. Ziel: Verringerung der Volatilität des Exposures in Rohstoffen Eine solche Strategie, welche die Optimierung der Rollover-Kosten und der Risikogewichtung durch die Volatilitäten kombiniert, bietet der Risk Weighted Enhanced Commodities Ex. Grains Index TR, der eine Reduzierung der Volatilität um 44% 1 gegenüber dem S&P GSCI ermöglicht. Dies resultiert zu 82% aus der Portfolio-Allokation und zu 18% aus der Kontrolle der Laufzeiten der zugrundeliegenden Kontrakte. Rohstoffindizes der neuen Generation, welche moderne Portfolio-Allokationstechniken mit effizientem Management der einzelnen Engagements kombinieren, entwickeln sich weiter und ermöglichen die optimierte Allokation in dieser Assetklasse. Diese Entwicklungen knüpfen an Smart-Beta-Strategien an, welche in den letzten Jahren auf den Aktienmärkten vermehrt zu beobachten sind. Hier werden die gleichen Allokationsprinzipien angewendet, die an die Gegebenheiten der Rohstoff-Terminmärkte angepasst sind. 1 Quelle: Bloomberg Berechnungen durch Ossiam zwischen dem Risk Weighted Enhanced Commodity Ex. Grains TR-Index (lanciert am 25.02.2013) und den S&P GSCI TR-Indizes, in der Periode zwischen dem 02/01/2003 und dem 31/12/2014. Die Zahlen zwischen dem 02.01.2003 und dem 25.02.2002 stammen aus einem Backtesting. Der Risk Weighted Enhanced Commodity Index bietet Anlegern ein Engagement in einem diversifizierten Portfolio von Terminkontrakten auf Rohstoffe (ausser Getreide) mit einer Optimierung der Rollover-Kosten und versucht die Gesamtvolatilität des Portfolios zu verringern. Dieser Index wird von Standard & Poor s (S&P) berechnet und veröffentlicht: Risk Weighted Enhanced Commodity Ex. Grains TR2, Auflegung am 25.02.2013. Da der Index ein Engagement in Rohstoffen hält, kann er einer starken Volatilität unterliegen. 17

SONDERAUSGABE ETF ETFs im Fokus der Innovation Innovation ist gleichermassen ein Schlüsselelement und ein wesentlicher Wachstumsmotor des ETF-Markts. Ein Überblick über die neuen Anlagemöglichkeiten. ETFs decken heute alle wesentlichen Anlageklassen ab und bieten Zugang zu zahlreichen Exposures und dies in mehreren Währungen. Mit Blick auf die wachsende Nachfrage von Investoren und ihre Anlagerestriktionen haben ETF- und Indexanbieter verschiedene Ansätze entwickelt, um ETF-Innovationen zu lancieren. Doch welche Aspekte stehen bei diesen neuen ETFs konkret im Fokus? Hier die fünf wichtigsten Antworten. B e n o î t Ga r c i a, CEFA Head of ETF & Indexing Sales Switzerland Amundi amundietf.com schen Aktien investiert hat. Eine Lösung wäre, in einen ETF auf den MSCI Europe Index zu investieren. Allerdings entfallen 14 % dieses Indexes auf Schweizer Titel, so dass der Anleger sein Engagement auf dem Heimatmarkt entsprechend erhöhen würde. Die Alternative besteht darin, einen ETF auf den MSCI Europe Ex-Switzerland zu wählen, um von einer Europaaktien-Diversifikation zu profitieren, ohne den Anteil an Schweizer Titeln zu erhöhen. z 1 Au s wa h l od e r Au s s c h l u s s vo n Titeln au s bestehenden Indizes Nehmen wir das Beispiel eines Schweizer Vermögensverwalters, der in europäische Aktien anlegen möchte, aber bereits einen erheblichen Anteil seines Portfolios in inländi- z 2 bi l d u n g vo n Untersegmenten bestehender Indizes mit Blick auf Ratings oder Laufzeiten Mit der Aufteilung eines bestehenden Indexes in bestimmte Rating- oder Laufzeittranchen können gezielt neue Exposures erschlossen werden. Diese 18

Methode wurde vor allem bei Anleihe-ETFs angewandt, wo in den vergangenen Jahren einschneidende Innovationen entwickelt wurden. Nehmen wir das Beispiel des wichtigsten Indexes auf Staatsanleihen der Eurozone, den FTSE MTS Eurozone Government Broad IG. ETFs erlauben heute ein entsprechendes Indexengagement nach Laufzeittranchen. Anleger können so in einer einzigen Transaktion diversifiziertere Zinskurven-Strategien umzusetzen. Ergänzend dazu wurden zwei zusätzliche Unterindizes des FTSE MTS Eurozone Government Broad IG geschaffen: abgebildet werden einerseits Investment-Grade-Anleihen der Eurozonenländer mit den besten Ratings und andererseits die so genannten Peripheriestaaten. Der FTSE MTS Lowest- Rated Eurozone Government Bond IG wird wiederum mit verschiedenen Laufzeiten angeboten. z 3 integration einer We c h s e l k u r sa b s i c h e r u n g Auch ETFs, bei denen das Wechselkursrisiko auf ein Minimum reduziert wird, sind heute verfügbar. Diese so genannten gehedgten ETFs kombinieren ein Aktienexposure mit einer integrierten Wechselkursabsicherung. Sie bieten eine einfach in einer einzigen Transaktion umzusetzende Lösung, um das Wechselkursrisiko eines Aktienengagements zu beschränken. z 4 An w e n d u n g eines Fi lt e r s au f be s t e h e n d e In d i z e s ETFs bieten Anlegern die Möglichkeit, sehr spezifische Engagements einzugehen und beispielsweise Faktoren wie die Liquidität in den Fokus zu stellen. In diesem Fall haben Indexanbieter ihre Indexmethode so adaptiert, dass alle Titel des Portfolios nach dem Liquiditätskriterium gefiltert werden. Diese Methode wurde vor allem bei ETFs auf europäische Hochzinsanleihen angewandt. Auch Anlagethemen sind eine Quelle von ETF-Innovationen. So kann man einen ETF auf einen Index entwickeln, bei dem alle Titel eines globalen Aktienindexes nach bestimmten Themen gefiltert werden. ETFs mit Fokus auf die Luxusbranche sind hierfür ein gutes Beispiel. Angesichts der wachsenden Nachfrage der Anleger werden zahlreiche ETFs aufgelegt. z 5 An w e n d u n g alternativer Ge w i c h t u n g s s t rat e g i e n Das Angebot an Smart-Beta-ETFs hat sich in den letzten Jahren stark entwickelt. Je nach Marktumfeld erlauben mehrere Ein-Faktor-ETFs die passgenaue Umsetzung der Markterwartung. Das gilt etwa für Minimum Volatility-, Mid Cap-, Small Cap-, Growth-, Value- und High Dividend-Strategien. Vor kurzem aufgelegte ETFs gehen noch weiter und kombinieren mehrere Strategien, um die langfristige Performance zu verbessern. Diese neuartigen Smart-Beta-Strate-gien bieten eine Alternative zu Indizes, die auf der Börsenkapitalisierung basieren und finden zunehmend Anklang bei institutionellen Anlegern. Die Innovationskraft der Index-Anbieter, vielfältige Einsatzmöglichkeiten, Transparenz und geringe Kosten machen die ETFs heute zu unverzichtbaren Anlageinstrumenten. Hinweis: Wie alle Finanzinstrumente beinhalten ETFs Risiken. Es ist wichtig, dass die Anleger vor jeder Anlageentscheidung die Merkmale des gewählten Finanzprodukts sowie die damit verbundenen Risiken verstehen. 19

SONDERAUSGABE ETF Das Jahr der Rekorde ETFs setzen ihre Erfolgsgeschichte in der Schweiz for t. Dieser Erfolg ist messbar: Die Schweizer Börse verzeichnet neue Rekorde bei kotierten Produkten und gehandelten Volumen. Der Start ins neue Börsenjahr wurde schon nach wenigen Tagen von einem Paukenschlag geprägt: dem Entscheid der Schweizerischen Nationalbank, am 15. Januar 2015 den Euro-Franken-Mindestkurs aufzuheben. Daraus resultierten grosse Umschichtungen von Investitionen und Risikopositionen, was im Aktienhandel an der Schweizer Börse zu Rekordvolumen führte. Auch im ETF-Segment gab es im Januar neue Rekorde. So wurden am 28. Januar 2,7 Milliarden Franken in ETFs über SIX Swiss Exchange gehandelt ein Allzeithoch. D a n i e l l e Ma i r ETF/ETP Sales Manager SIX Swiss Exchange six-swiss-exchange.com Ein Erfolg mit Ansage Dieser Rekord kam jedoch nicht aus heiterem Himmel, er hatte sich bereits angekündigt. Schon in den letzten beiden Jahren erreichte das ETF-Handelsvolumen über 90 Milliarden Franken. Somit trug das Segment zuletzt mehr als 8 % zum Gesamtumsatz an der Börse bei. Die Anzahl der getätigten Transaktionen lag dabei jeweils über 900 000, das sind rund doppelt so viele wie noch 2009. In diesem Zeitraum hat das ETF-Segment weiter an Attraktivität für Investoren gewonnen. Die Zahl der handelbaren Produkte ist von Jahr zu Jahr kontinuierlich 20

gestiegen. Allein im Jahr 2014 kamen 162 neue ETFs hinzu. Der vorläufige Höhepunkt wurde im März 2015 erreicht, als die Auswahl auf über 1 000 Produkte anstieg. Dieses Wachstum ging Hand in Hand mit dem Markteintritt neuer Anbieter. Zuletzt betrat WisdomTree Europe als 19. Emittent den Schweizer Markt mit Smart-Beta-Produkten, während 23 verschiedene Market Maker jederzeit Kurse stellen und die Liquidität gewährleisten. Internationalisierung und Innovationen Gleichzeitig wurde das ETF-Segment immer internationaler. So wurde beispielsweise die Mehrwährungsfähigkeit ausgebaut. Als erste europäische Börse führte SIX Swiss Exchange im Juli 2014 die Kotierung und den Handel in Singapur-Dollars (SGD) ein. Insgesamt können ETFs derzeit in bis zu acht Währungen gehandelt werden, denn nebst Schweizer Franken, Euro, US-Dollar und Britischem Pfund stehen auch Yen sowie Kanadischer und Australischer Dollar zur Verfügung. So können Investoren die ETFs in der für sie idealen Währung handeln. Die Internationalisierung zeigt sich auch daran, dass seit 2014 ein ETF erstmals Zugang zu chinesischen A-Aktien gewährt. Ein weiterer Meilenstein im ETF-Handel an der Schweizer Börse erfolgte im März 2014 mit der Aufnahme von aktiven ETFs. Hier optimieren Portfoliomanager laufend die Zusammensetzung der Produkte, indem sie ausgewählte Aktien oder andere Wertpapiere aktiv (ver-) kaufen. So können die Portfoliomanager umgehend auf Marktbewegungen reagieren und versuchen, den jeweiligen Benchmark des Produkts zu übertreffen. Benchmarks und Transparenz als Bausteine des Erfolgs Die steigende Produktauswahl wäre nicht denkbar, ohne das Wachstum des Indexangebots. Während die ersten ETFs breite Aktienindizes replizierten, kamen im Verlauf der Zeit immer neue Anlageklassen hinzu. So können Investoren immer gezielter in die von ihnen gewünschten Themen und Trends investieren. Dass Anleger unter verschiedenen Einsatzmöglichkeiten wählen können, gehört zu den grossen Stärken von ETFs. Ein aktuelles Beispiel einer Index-Innovation ist der von STOXX 2014 lancierte SPI Select Dividend 20 Index. Dieser fokussiert auf Unternehmen mit hohen Dividenden und einer konstanten Dividendenpolitik. Die Aufnahme in den Index setzt unter anderem voraus, dass die selektionierten Firmen ein durchschnittliches tägliches Handelsvolumen über die letzten 12 Monate von mindestens 2 Millionen Franken aufweisen und in mindestens vier der letzten fünf Geschäftsjahre eine Dividende ausgeschüttet haben. Ein wenig später lancierter ETF ermöglicht Investoren, an der Entwicklung dieses Index zu partizipieren. Zu den grossen Vorteilen von ETFs als indexbasierten Anlageprodukten zählt auch die Transparenz. Sie erleichtert Investoren, die für sie passenden Anlageentscheide zu treffen. Um die Transparenz zu fördern, publiziert die Schweizer Börse umfassende Informationen wie Publikationen, aktuelle News sowie statistische Daten und Auswertungen zum ETF-Handel. Auf ihrer Webseite sind alle relevanten Handelsinformationen verfügbar, und das Online-Tool «Market Quality Metrics» ermöglicht die Überwachung des Kostenfaktors «Spread» (Geld-Brief-Spanne). 21