Kapazitätsorientiertes Infrastrukturmanagement und effiziente Verkehrslogistik

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Transkript:

Kapazitätsorientiertes Infrastrukturmanagement und effiziente Verkehrslogistik 16. Gastvortragsreihe Logistik: Logistik als Arbeitsfeld der Zukunft Magdeburg, 29. Mai 2013 Prof. Torsten R. Böger VerkehrsInfrastrukturFinanzierungsGesellschaft mbh

Übersicht Aktuelle Lage Aufgabenstruktur der VIFG Ausgangslage Bundesfernstraßen Rolle der Finanzierung Nutzerfinanzierung als nachhaltiges Finanzierungskonzept Betreibermodelle in Deutschland Fazit 2

Übersicht Aktuelle Lage Aufgabenstruktur der VIFG Ausgangslage Bundesfernstraßen Rolle der Finanzierung Nutzerfinanzierung als nachhaltiges Finanzierungskonzept Betreibermodelle in Deutschland Fazit 3

Aktuelle Lage Sicherstellung einer leistungsfähigen Verkehrsinfrastruktur Schuldenbremse Optimale Vernetzung aller Verkehrsträger Sicherheit Finanzierung Bürgerbeteiligung Umweltschutz Nutzer/Kunde Wirtschaftswachstum Verwaltung Politik Investitionen in Verkehrsinfrastruktur Mobilität Wettbewerb Effizienz bei Planung, Bau und Betrieb Transparenz Nachhaltigkeit 4

Aktuelle Lage Verkehrsinfrastruktur und Logistik Ohne eine funktionierende Logistik ist das moderne Leben nicht vorstellbar Vom Supermarkt über die Internetbestellung, immer ist die Logistik beteiligt Logistik reicht weit über den Transport, die Lagerung und den Umschlag von Gütern hinaus Zugehörige Informationsflüsse sowie der Personal-, Finanz- und Energiebedarf Wertschöpfung in der Logistik findet heute zu mehr als 50 Prozent in Industrie und Handel statt, der Rest bei spezialisierten Logistikdienstleitern Deren Anteil steigt jedoch seit Jahren kontinuierlich (Outsourcing) Drittgrößte Industrie und wichtiger Innovationsmotor 5

Aktuelle Lage Verkehrsinfrastruktur und Logistik Eine effiziente Logistik setzt jedoch eine funktionierende Verkehrsinfrastruktur voraus Straßen Schienen Wasserstraßen Luftverkehr Durch marode Verkehrsinfrastruktur und zunehmende Engpässe Werden Transportzeiten verlängert Wird die Zuverlässigkeit eingeschränkt Werden die Produktionskosten erhöht 6

Aktuelle Lage Weiteres Wachstum der Verkehrsleistung Deutschland als Verkehrsdrehscheibe Europas: Fahrleistungen steigen (insbesondere im Güterverkehr) stetig Die Angaben zur Verkehrsleistung in Deutschland erfolgen in Tonnenkilometer (tkm). 7

Übersicht Aktuelle Lage Aufgabenstruktur der VIFG Ausgangslage Bundesfernstraßen Rolle der Finanzierung Nutzerfinanzierung als nachhaltiges Finanzierungskonzept Betreibermodelle in Deutschland Fazit 8

Aufgabenstruktur der VIFG Aufgaben der VIFG Die VIFG wurde 2003 mit der Einführung der Lkw-Maut auf Grundlage des VIFGG gegründet Mautaufkommen-Zweckbindung ( 11 BFStrMG): Steht dem Bund zu Refinanziert Betrieb, Überwachung, Kontrolle des Mautsystems und Harmonisierungsmaßnahmen im Straßengüterverkehr Verbleibendes Mautaufkommen wird Verkehrshaushalt zugeführt und in vollem Umfang für Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur verwendet (v.a. Bundesfernstraßenbau) Im Bundeshaushalt werden Einnahmen und Ausgaben getrennt dargestellt und bewirtschaftet Ziele, die der Bund mit der Gründung einer eigenen Gesellschaft verfolgt: Verdeutlichung des Kreislaufs der Gebührenerhebung und Gebührenverwendung, Zweckbindung des Mautaufkommens ( Abs. 1 BFStrMG) Bis Ende 2010: Finanzierung von verkehrsträgerübergreifenden Bauprogrammen aus einer Hand für verschiedene Infrastrukturträger (Straße, Schiene, Wasserstraße) Ab 2011: Realisierung des Finanzierungskreislaufs Straße Kompetenzzentrum ÖPP: Entlastung von Aufgaben der Öffentlichen Hand 9

Aufgabenstruktur der VIFG Aufgabenstruktur der VIFG Maut / Finanzsteuerung Infrastrukturprojekte / Finanzierung Bereitstellung von Investitionsmitteln Abwicklung des mautspezifischen Zahlungsverkehrs Sicherstellung von Transparenz über die Verwendung von Mautmitteln Controlling und Reporting für Bundesfernstraßen Gewährleistung und Weiterentwicklung einer geeigneten und sicheren IT-Infrastruktur zur Erfüllung der genannten Aktivitäten Kompetenzzentrum Verkehr für ÖPP und wirtschaftliche Beschaffung Aufgaben in allen Phasen der Projektentwicklung und Projektdurchführung Entwicklung neuer Betreibermodelle 10

Übersicht Aktuelle Lage Aufgabenstruktur der VIFG Ausgangslage Bundesfernstraßen Rolle der Finanzierung Nutzerfinanzierung als nachhaltiges Finanzierungskonzept Betreibermodelle in Deutschland Fazit 11

Ausgangslage Bundesfernstraßen Bundesfernstraßen Bestehendes Bundesfernstraßennetz 12.800 km Autobahnen 39.700 km Bundesstraßen Bruttoanlagevermögen gemäß Wegekostengutachten Bundesautobahnen rund 177 Mrd. Bundesstraßen rund 184 Mrd. Gesamtinvestitionsbedarf Bundesfernstraßen gesamt: mindestens 8Mrd. p.a. (auf Basis des Wegekostengutachtens) 12

Ausgangslage Bundesfernstraßen LKW Maut auf Bundesautobahnen Allgemeine LKW Maut (> 12 t) auf Bundesautobahnen Bundesfernstraßenmautgesetzt (BFStrMG) Mauthöhe abhängig von Fahrleistung Zahl der Achsen und Emissionsklasse Zweckbindung des Mautaufkommens für Bundesfernstraßenbau Betrieb des Systems Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur Mautaufkommen steht dem Bund zu, Einnahmen und Ausgaben werden im Bundeshaushalt dargestellt und von der VIFG bewirtschaftet 13

Ausgangslage Bundesfernstraßen Bundesfernstraßen Daten und Fakten Gesamt-Einnahmen aus der LKW-Maut 2009 2010 2011 2012 2013 (Plan) 4,325 Mrd. 4,510 Mrd. 4,477 Mrd. 4,612 Mrd. 4,520 Mrd. Systemkosten LKW-Maut und Ausgaben für Harmonisierungsmaßnahmen ca. 1,2 Mrd. in 2012 - Nettomaut in 2012: 3,5 Mrd. * Im Bundeshaushalt bereitgestellte Mittel für die Bundesfernstraßen: 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Haushaltsmittel 6,0 7,1 6,5 6,1 6,4 6,0 5,8 (Plan) 5,8 (Plan) 5,7 (Plan) Davon Investitionen 5,0 5,9 5,2 4,8 5,4 5,0 4,8 (Plan) 4,8 (Plan) 4,8 (Plan) *In den Jahren 2009-2011 Mittel aus Konjunkturpaket II und Arbeitsplatzprogramm Bauen und Verkehr enthalten; Systemkosten und Harmonisierungsmittel nicht enthalten. Haushaltsmittel 2012 i.h.v. 6,4 Mrd. enthalten 400 Mio. aus dem Investitionsbeschleunigungsprogramm; in 2013 sind das 200 Mio.. Angaben beinhalten auch die Betriebskosten. Quelle: Finanzplan Bund 14

Ausgangslage Bundesfernstraßen 2004-2012 Mauteinnahmen von rund 25 Mrd. über die VIFG abgewickelt 15

Ausgangslage Bundesfernstraßen Entwicklung der durchschnittlichen Mautsätze (2005-2012) 20 18 16 14 12 10 8 6 4 2 0 18,1 17,42 16,86 16,42 12,54 11,95 11,91 12,25 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Jahr Durchschnittliche Mautsätze in Cent/km 16

Übersicht Aktuelle Lage Aufgabenstruktur der VIFG Ausgangslage Bundesfernstraßen Rolle der Finanzierung Nutzerfinanzierung als nachhaltiges Finanzierungskonzept Betreibermodelle in Deutschland Fazit 17

Die Rolle der Finanzierung Die Rolle der Finanzierung Allgemein Begriff Finanzierung: Bereitstellung von Finanzmitteln Aber: Das ist nur eine Aufgabe von Finanzierung! Unterschiedliches Verständnis in Privatwirtschaft und Kameralistik 18

Die Rolle der Finanzierung Finanzierung - Öffentliche Perspektive Entscheidungen über Finanzierung, Investition und Vorteilhaftigkeit sind auf Projektebene sachlich und institutionell getrennt Finanzierung Investition Abbildung der Finanzierungskosten im gesonderten Einzelplan Bewilligung der Mittel für Investitionen im jeweiligen Ressorthaushalt Vorteilhaftigkeit Beurteilung unter Berücksichtigung gesamtstaatlicher Kriterien (Kosten-Nutzen- Verhältnis) 19

Die Rolle der Finanzierung Prinzipien und Grenzen der Haushaltsfinanzierung Non-Affektationsprinzip (Steuer- und Gebühreneinnahmen sind unabhängig von der Einnahmequelle zu verwenden) Prinzip der Jährlichkeit (Ein Haushalt ist für jedes Kalenderjahr aufzustellen) Liquiditätsorientierung und mangelnder Leistungsbezug Keine betriebswirtschaftlichen Informations- und Steuerungsinstrumente Interessenkonflikte durch unterschiedliche Anreizstrukturen 20

Die Rolle der Finanzierung Finanzierung - Privatwirtschaftliche Perspektive Finanzierung, Investition und Vorteilhaftigkeit werden auf Projektebene als Einheit betrachtet Finanzierung Investition Bereitstellung finanzieller Mittel zur Durchführung einer Investition Langfristiger Mitteleinsatz mit der Absicht, einen vorteilhaften Geldrückfluss zu erreichen Vorteilhaftigkeit Vorteilhaftigkeit von Investitions- und Finanzierungsentscheidungen ergibt sich aus der Betrachtung der gesamten Zahlungsströme, die durch eine Investitions- bzw. Finanzierungsentscheidung ausgelöst werden 21

Übersicht Aktuelle Lage Aufgabenstruktur der VIFG Ausgangslage Bundesfernstraßen Rolle der Finanzierung Nutzerfinanzierung als nachhaltiges Finanzierungskonzept Betreibermodelle in Deutschland Fazit 22

Nutzerfinanzierung als nachhaltiges Finanzierungskonzept Potential der Nutzerfinanzierung Verknüpfung der beiden Sphären sinnvoll und wirtschaftlich durch einen umfassenden Ansatz der Nutzerfinanzierung Prinzipien der Nutzerfinanzierung: Prinzip der Gegenleistung: Die Erhebung von Gebühren erfordert als Gegenleistung die Bereitstellung einer leistungsfähigen Straßenverkehrsinfrastruktur Steuerliche Zweckbindungen bergen dagegen ein hohes Unsicherheitspotential Starke Zweckbindung ist notwendig, um einen geschlossenen und kostendeckenden Finanzierungskreislauf aufzubauen Finanzierungskreislauf beruht auf den tatsächlichen Wegekosten Angebot orientiert sich an der Nachfrage 23

Nutzerfinanzierung als nachhaltiges Finanzierungskonzept Die 5 Verkehrsregeln der Nutzerfinanzierung Effektive Planung Nutzerfinanzierung Kundenorientierung Optimale Preissetzung Effiziente Finanzierung Effizientes Management 24

Nutzerfinanzierung als nachhaltiges Finanzierungskonzept Effiziente Finanzierung Betriebswirtschaftliche Kontroll- und Steuerungseinheit aufbauen Effektive Planung Investitionen kosteneffizient durchführen Nutzerfinanzierung Kundenorientierung Optimale Preissetzung Implementierung von Erhaltungsstrategien Optimierung der Bauabläufe Planmäßigen Liquiditätsfluss garantieren Effiziente Finanzierung Effizientes Management Lebenszyklusorientierte Planung umsetzen Einsatz von Anreiz- und Kontrollmechanismen (z.b. durch Einsatz Privater in den Herstellungsprozess) 25

Nutzerfinanzierung als nachhaltiges Finanzierungskonzept Kundenorientierung Stärkung der Rolle des Nutzers = Der Nutzer wird zum Kunden Effektive Planung Äquivalenzprinzip Nutzerfinanzierung Kundenorientierung Optimale Preissetzung Investitionen in Bundesfernstraßen müssen einen erkennbaren Vorteil für den Nutzer bieten, der die Höhe der entrichteten Gebühren rechtfertigt Effiziente Finanzierung Effizientes Management Transparenz Regelmäßige Bewertung von Qualität und Umfang der Verkehrsinfrastruktur Transparenz schafft wiederum Akzeptanz 26

Nutzerfinanzierung als nachhaltiges Finanzierungskonzept Effektive Planung Nutzerfinanzierung Kundenorientierung Effiziente Finanzierung Effektive Planung Effizientes Management Optimale Preissetzung Bedarfsgerechte Bereitstellung der Straßeninfrastruktur Bei Anwendung des Nutzerprinzips erfolgen Investitionen in Maßnahmen, die betriebswirtschaftlich sinnvoll sind Maßnahmen der Daseinsvorsorge sind durch den Staat zu unterstützen 27

Nutzerfinanzierung als nachhaltiges Finanzierungskonzept Optimale Preissetzung Nutzerfinanzierung Kundenorientierung Effiziente Finanzierung Effektive Planung Effizientes Management Optimale Preissetzung Kosten- und Leistungsrechnung bildet die Kosten der Investitionen und Instandhaltung ab Differenzierte Abbildung der Kostenstruktur ist Basis für die Mautgebühren Verknüpfung zwischen Einnahmen- und Ausgabenseite Mautgebühren ermöglichen die effiziente Nutzung knapper Ressourcen Preisdifferenzierung erlaubt eine streckenbezogene Berücksichtigung von externen Kosten und Staukosten 28

Nutzerfinanzierung als nachhaltiges Finanzierungskonzept Effizientes Management Festlegung eines Zielsystems Nutzerfinanzierung Kundenorientierung Effiziente Finanzierung Effektive Planung Effizientes Management Optimale Preissetzung Darauf aufbauend erfolgt auf strategischer Ebene die Gesamtnetzplanung auf operativer Ebene die Umsetzung der Maßnahmen Ein geschlossenes Rechnungswesen ermöglicht ein Monitoring aller Tätigkeiten im Bereitstellungssystem Dadurch werden Informationsasymmetrien zwischen Entscheidungsträgern verringert 29

Nutzerfinanzierung als nachhaltiges Finanzierungskonzept Nutzerfinanzierung zentrales Thema der VIFG Die VIFG Begleitet den schrittweisen Systemwechsel von der Steuerfinanzierung zur Nutzerfinanzierung Stellt sicher, dass die nach dem BFStrMG erhobenen Mauteinnahmen sowie sonstige Wegekostenabgaben in vollem Umfang der Verkehrsinfrastruktur zugeführt werden Schafft Transparenz über die Verwendung der entrichteten Nutzerentgelte und verdeutlicht damit den Kreislauf aus Gebührenerhebung und Gebührenverwendung Setzt die Nutzergebühren zur effizienten Bereitstellung der Verkehrsinfrastruktur ein 30

Übersicht Aktuelle Lage Aufgabenstruktur der VIFG Ausgangslage Bundesfernstraßen Rolle der Finanzierung Nutzerfinanzierung als nachhaltiges Finanzierungskonzept Betreibermodelle in Deutschland Fazit 31

Betreibermodelle in Deutschland Welchen Beitrag können ÖPP leisten? Frühere Realisierung volkswirtschaftlicher Wachstumseffekte In allen Projekten deutlich kürzere Bauzeiten und Verkürzung der Verkehrsbeeinträchtigung Benchmarks für die konventionelle Beschaffung durch die WU Leistungstransparenz und Betrachtung der Infrastruktur als Vermögensgegenstand Lebenszyklus- und Risikobetrachtung schafft Kostensicherheit und hohe Qualität im Bau und im Betrieb Reduzierung der Abhängigkeit von der Haushaltssituation Gezielter Einsatz von Anreizmechanismen Sicherung der Qualität und Erhaltung durch die langfristige Finanzierung Ja, auf Projektebene! 32

Betreibermodelle in Deutschland Das A-Modell: neue Projekte Pilotprojekte und weitere Projekte 1. Bayern A8 (AS Augsburg-West AD München-Allach) Verkehrsfreigabe 2. Thüringen A4 (Landesgrenze Hessen/Thüringen AS Gotha) Verkehrsfreigabe 3. Niedersachsen A1 (AD Buchholz AK Bremen) Verkehrsfreigabe 4. Baden-Württemberg A5 (Malsch Offenburg) In Betrieb 5. Bayern A8 (AK Ulm-Elchingen AD Augsburg-West) In Betrieb 6. Thüringen A9 (AS Lederhose Landesgrenze Thüringen/Bayern) In Betrieb 7. Schleswig-Holstein A7 (AD Bordesholm AD HH-Nordwest) Vergabeverfahren 33

Betreibermodelle in Deutschland Das A-Modell: weitere Projekte Ausschreibung erwartet 8. Baden-Württemberg A6 (Wiesloch-Rauenberg Weinsberg) 9. Nordrhein-Westfalen A1/A30 (A1 Lotte/Osnabrück Münster/Nord, A30 Rheine/Nord Lotte/Osnabrück) 10. Hessen A44 (Diemelstadt bis Kassel-Süd) statt A45 11. Niedersachsen A7 (Salzgitter Göttingen) 12. Rheinland-Pfalz A61 mit Abschnitten der A650, A65 (Worms Landesgrenze RP/BW) statt A60 und A643 13. Bayern A94 (AS Forstinning AS Markt), östlich von München Weitere Projekte werden derzeit geprüft 14. Thüringen A4 - Erhaltungsprojekt 15. Niedersachsen E233 (B213) - Ausbauprojekt * Die Projekte 10, 12, 13, 14, 15 sind gemäß aktuellem Projektstand nicht in der Grafik abgebildet. Die hier abgebildeten Projekte 10 und 12 werden nicht weiterverfolgt. 34

Übersicht Aktuelle Lage Aufgabenstruktur der VIFG Ausgangslage Bundesfernstraßen Rolle der Finanzierung Nutzerfinanzierung als nachhaltiges Finanzierungskonzept Betreibermodelle in Deutschland Fazit 35

Nutzerfinanzierung als nachhaltiges Finanzierungskonzept Fazit Eine leistungsfähige Infrastruktur braucht ein leistungsfähiges Organisationssystem, das Ziele und Vorgaben der Politik umsetzen kann Im System der Haushaltsfinanzierung fallen Kosten- und Leistungsseite durch die unterschiedlichen Anreizsysteme auf Gesamtnetzebene und Projektebene auseinander Im Rahmen eines umfassenden Nutzerfinanzierungssystems existiert auf Netz- und Projektebene eine synchrone Anreizstruktur, mit der definierte Ziele erreicht werden können Die Verknüpfung von Einnahme- und Ausgabeseite ermöglicht eine nachhaltige Finanzierung und zweckgebundene Verwendung der Mittel, um langfristig Zustand, Kapazität und Verfügbarkeit der Infrastruktur wirtschaftlich sicherzustellen Nutzerfinanzierung als Gesamtkonzept ist in der Lage, diese Anforderungen auf Netzebene zu realisieren In ÖPP-Modellen wird dieser Zusammenhang schon heute umgesetzt 36

Kontakt Verkehrsinfrastrukturfinanzierungsgesellschaft VIFG VerkehrsInfrastruktur- FinanzierungsGesellschaft mbh Georgenstraße 25 10117 Berlin Telefon: +49 (30) 5 20 02-62 10 Telefax: +49 (30) 5 20 02-62 12 E-Mail: vifg@vifg.de URL: http://www.vifg.de Geschäftsführer Prof. Torsten R. Böger torsten.boeger@vifg.de Tel. +49 (30) 5 20 02-62 10 Geschäftsführer Martin Friewald martin.friewald@vifg.de Tel. +49(30) 5 20 02-62 10 37