Referat 13, Standortentwicklung und Agrarumweltmaßnahmen Artenschutz aus Sicht der Landwirtschaftskammer Was geht? Was geht nicht?

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Transkript:

Referat 13, Standortentwicklung und Agrarumweltmaßnahmen Artenschutz aus Sicht der Landwirtschaftskammer Was geht? Was geht nicht? Bild: DBV 1

Gliederung: Die Einbindung der Landwirtschaft in die Planungsprozesse Artenschutz auf Grünland Artenschutz auf Ackerland Fazit 2

Einbindung der Landwirtschaft in die Planungsprozesse Erfahrungen aus der Eingriffsregelung nutzen 3

Die Einbindung der Landwirtschaft in die Planungsprozesse LBP-Arbeitsschritte Gegenstand der Abstimmung Beteiligung TÖB/ Interessenvertretungen Beteiligung Eigentümer Bewirtschafter Erstellung Vorentwurf Bestandsaufnahme, Bestandsbewertung Konfliktanalyse 1. Behördentermin zum LBP-VE Information unter Leitung der LWK Maßnahmenplanung Flächen-/ Maßnahmen- (vor)auswahl Landschaftsbehörden Landwirtschaftliche Institutionen Endgültige Planerfassung des LBP zum Vorentwurf Aufzeigen von Alternativen 2. Behördentermin zum LBP-VE Information unter Leitung der LWK Vorbereitung Planfeststellung Endgültige Planfassung des LBP zum Feststellungsentwurf Flächen, Maßnahmen, Pflegemaßnahmen Einzelgespräche Planfeststellung Müller Pfannenstiel 2004 4

Einbindung der Landwirtschaft in die Planungsprozesse Erfahrungen aus der Eingriffsregelung nutzen Spielräume im landwirtschaftlichen Betrieb erkennen und gezielt für den Artenschutz nutzen (regionale Unterschiede) Dabei Das Richtige tun statt Was ist alles möglich? - erforderliche Maßnahmen mit hoher Wirksamkeit Landwirtschaftliche Produktion nur im notwendigen Umfang stören 5

Charakterisierung von Grünland Grenzstandorte sind in der Regel Grünlandstandorte Produktivität in der Regel geringer als von Ackerland Nutzung (fast) immer mit Viehhaltung verbunden Flächenkonkurrenz zwischen Betrieben ist geringer Förderprogramme sind eher etabliert und nichts Neues 6

Möglichkeiten auf Grünland Extensivierung von Grünlandflächen durch: - Verzicht auf Düngung und Pflanzenschutz - vorgegebene Mahdtermine - Begrenzung des GV Besatzes Besonders geeignete Flächen: - Bachtäler/Hanglagen - Auenbereiche - Kleinstflächen Gezielte Entwicklung für bestimmte Arten: - Vermeidung von Störungen an Brutplätzen - Anlage von Kleingewässern/Flachwassermulden - Entfernen von Gehölzen 7

8

Warum ist der Artenschutz auf Acker schwieriger? höhere Flächenproduktivität höhere Flächenkonkurrenz geringer Anteil unproduktiver Flächen Extensivierung nicht nur Auswirkungen auf Menge sondern auch auf Qualität häufig keine Viehhaltung in den Betrieben Ackerbaugebiete haben eine spezifische Biodiversität 9

Welche Maßnahmen sind denkbar? Blühstreifen Bild: RLV 10

Welche Maßnahmen sind denkbar? Lerchenfenster Bild: DBV 11

Welche Maßnahmen sind denkbar? Stoppelbrache 12

Welche Maßnahmen sind denkbar? Doppelter Reihenabstand 13

Grenzen von Artenschutzmaßnahmen auf Acker keine Zerschneidung von wirtschaftlichen Ackerschlägen Nutzung der Ackerflächen sollte im Grunde weiterhin möglich sein Bewirtschaftung der Restflächen sollte unproblematisch erfolgen können (keine Blühstreifen auf Flächen für die Rübenlagerung) Extensivierungsmaßnahmen sollten sich an der Praxis orientieren Rotation sollte bei den meisten Maßnahmen möglich sein 14

Beispiel B 56n 15

Beispiel B 56n 16

Fazit: Die Landwirtschaft sollte/muss bei der Planung frühzeitig eingebunden werden Umsetzung auf Grünlandstandorten in der Regel unproblematisch Umsetzung auf Ackerstandorten möglich, aber Restriktionen unterworfen 17

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit 18