13 th International Symposium and Conference on Lameness in Ruminants



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13 th International Symposium and Conference on Lameness in Ruminants 11. bis 13. Februar 2004, Maribor, Slowenien PC-GESTÜTZTE DOKUMENTATION VON KLAUENERKRANKUNGEN ALS GRUNDLAGE FÜR DAS HERDENMANAGEMENT Michael Eise 1, Dr. Dietrich Landmann 1, Dr. Andrea Fiedler 1, Dr. Maren Feldmann 2 1 DLG Arbeitskreis Klauenpflege und hygiene, Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft e.v. (DLG), Eschborner Landstr. 122, D-60489 Frankfurt, m.eise@dlg-frankfurt.de; 2 Klinik fuer Geburtshilfe und Gynaekologie des Rindes, Bestandstiermedizin, Bischofsholer Damm 15, D-30173 Hannover Einführung Die Gesundheit der Klauen ist für den Landwirt neben der Eutergesundheit und der Fruchtbarkeit von übergeordneter Bedeutung in der Betreuung seiner Milchkuhherde. Häufig fehlen dem Landwirt und dem Berater zuverlässige Daten, aus denen die Ursachen von Klauenerkrankungen und damit auch Empfehlungen zur Verbesserung der Situation abgeleitet werden können. Der DLG-Arbeitskreis Klauenpflege und hygiene, in dem Praktiker, Klauenpfleger, Tierärzte, Berater und Wissenschaftler zusammentreffen, hat in diesem Sinne zusammen mit der Lehrund Versuchsanstalt für die Tierhaltung Echem, der Genossenschaft Klauenpfleger eg Sachsen und der VIT PC-Software GmbH ein Konzept für ein EDV-gestütztes System erarbeitet. Es dient zur Erfassung und Auswertung von Daten aus der Klauenpflege. Zudem werden Daten zum Tier und seiner Haltungsumwelt erarbeitet. Das System bietet die Möglichkeit, Empfehlungen zur Verbesserung der Klauengesundheit abzuleiten. Grundlage für die Datenerhebung bildet eine von den Experten im DLG-Arbeitskreis festgelegte Nomenklatur für Krankheiten der Klauen, die eine bundesweit einheitliche Ansprache der Klauenerkrankungen herbeiführen soll. Material und Methoden In ausgewählten Betrieben wird im Rahmen der regelmäßigen Klauenpflege durch ausgebildete professionelle Klauenpfleger eine Dokumentation durchgeführt. Dieses Projekt wird gemeinsam von der LVA Echem, der DLG Frankfurt (Arbeitskreis Klauenpflege und hygiene) und der Universität Göttingen bearbeitet. Grundlagen sind sowohl ein einfaches Formular (Klauenerkrankung, Behandlungsmaßnahmen) (Abbildung 1), als auch Formulare für weitergehende Merkmale (Hornqualität, Feuchtigkeit, Gliedmaßenstellung usw.), um den unterschiedlichen Anforderungen an die Tiefe der zu erfassenden Daten gerecht zu werden.

Das entworfene PC-Programm wird dann nach der Dateneingabe die erforderlichen Auswertungen für den Klauenpfleger realisieren und künftig die Informationen für einen überbetrieblichen Klauenreport an die DLG weiterleiten. Die Funktionsweise des PC-Programms ist in der Übersicht Projekt Klauen (Abbildung 2) dargestellt. Ergebnisse Aufgrund der erhobenen Daten sind die Klauenpfleger in der Lage, ihre geleistete Arbeit zu dokumentieren und entsprechend abzurechnen. Eventuelle forensische Fragen können mit den dokumentierten Maßnahmen in Zukunft beantwortet werden. Der Landwirt / Betriebsleiter kann durch den Erwerb der erhobenen Daten diese gezielt für die Ursachenforschung und vor allem für die Prophylaxe zu nutzen. Diskussion Vermunt und Greenough 1 geben eine jährliche Inzidenz von 10% lahmenden Kühen in der Herde als Maximum an, bis zu dem die entstehenden Kosten sich noch in einem akzeptablen Rahmen halten. Sie weisen aber darauf hin, dass in Zukunft wohl bereits bei einer 5%igen Prävalenz einer bestimmten Krankheit wirtschaftliche Verluste bedeutsam werden können. Der Tierbesitzer erkennt jedoch die Prävalenz der erkrankten Kühe oftmals nur sehr unzureichend 2,3. Die Möglichkeit, in Zukunft deutschlandweit eine einheitliche Erfassung auf der Grundlage einer einheitlichen Diagnose, Nomenklatur und Dokumentation zu etablieren, trägt dieser gestiegenen Bedeutung von Klauenerkrankungen als Wirtschaftsfaktor Rechnung. So können erhobene Daten gezielt für die Ursachenforschung und vor allem für die Prophylaxe genutzt werden. Durch die PC-gestützte Datenverarbeitung können betriebsspezifische Erkrankungen erkannt werden und diese im Sinne von Indikatoren 4,5,6 für bestimmte Ursachen in der Haltungsumwelt angesprochen werden. Quellenangabe 1 Vermunt JJ, Greenough PR: Management and control of claw lameness an overview. In: Lameness in cattle. P. R. Greenough and A. D. Weaver (eds.). Philadelphia, USA, Saunders, 1997: 308-315; 2 Vermunt, J. J. and D. P. Twiss: Managing herd lameness - a perspective from down under. 12th International Symposium on Lameness in Ruminants, 2002, Orlando, USA: 295-297; 3 Whay, HR: A Review of current pain management in ruminants - the lame cow model. 12th International Symposium on Lameness in Ruminants, 2002,Orlando, USA: 131-138; 4 Fiedler A: Klauenkrankheiten als Indikatoren für die Haltungsumwelt. Seminar: Stoffwechselerkrankungen erkennen und verhindern Hochleistungskühe gesund erhalten; 15.03.2003, Melle, Germany, 2003; 5 Landmann, D., 5. Internationale Multiplikatorentreffen für Klauenpflege und hygiene, 02.09.2003, Oenkerk, The Netherlands. Dokumentation-Grundlage für eine gute Klauengesundheit. 6. Landmann, D., 7. Echemer Klauentage, 17./18.11.2003, Echem, Germany. Erfassung und Auswertung von Lahmheiten beim Rind eine einheitliche Dokumentation.

Abbildung 1 Dokumentation von Klauenerkrankungen, Klauenpflege- und -behandlungsmaßnahmen Seite: Name / Betrieb: Nummer Klauenpfleger: DLG-Arbeitskreis Klauenpflege und -hygiene Ortslage / Stall: Betriebsschlüssel: Registriernummer: Laufende Nummer bzw. Datum Tiernummer Erkrankung der Klaue / Grad der Erkrankung (Grd) Klauenpflege- / Behandlungsmaßnahmen Artikelnummer VL / 1 VR / 2 HL / 3 HR / 4 VL / 1 VR / 2 HL / 3 HR / 4 a i Grd i a Grd a i Grd i a Grd a i i a a i i a Bemerkungen bzw. Medikament(e) / Menge Wartezeit in Tagen M F Überweisung an Tierarzt VL VR HL HR 1 2 3 4 Bestätigung Tierhalter VL = vorne links, VR = vorne rechts, HL = hinten links, HR = hinten rechts; a = Außenklaue, i = Innenklaue M = Milch, F = Fleisch Erkrankung der Klaue: 4.2 SK Schwellung des Kronsaums 1 RE Klauenrehe (Laminitis) 5 DS Doppelte Sohle 1.1 WLD Weiße-Linie-Defekt (Zusammenhangstrennung) 6 SG Sohlengeschwür 1.2 WL Wandläsion 6.1 STG Steingalle (Druckstelle) 2 DID Klauenfäule (Dermatitis interdigitalis) 6.2 RSG Rusterholzsches Sohlengeschwür Unterschrift Klauenpfleger 2.1 BF Ballenhornfäule 6.3 SSG Sohlenspitzengeschwür 3 DD Mortellarosche Krankheit (Dermatitis digitalis) 7 LI Limax (Tylom) 4 PH Phlegmone (Schwellung des Fußes) 8 HS Hornspalt (Wandriss) 4.1 ZP Zwischenzehenphlegmone (Panaritium) 9 B/S Besonderheiten / Sonstiges Grad der Erkrankung: 1 = geringgradig 2 = mittelgradig 3 = hochgradig Unterschrift Betriebsleiter / Beauftragter

Abbildung 2

[%] Auftreten von Klauenerkrankungen nach Milchleistungsklassen 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 < 7.000 kg 7.000-7.999 kg 8.000-8.999 kg 9.000-9.999 kg 10.000 kg u. mehr 0 gesund Zwischenzehenphlegmone Rusterholzsches Sohlengeschwür