Nationale Tierwohl-Einkaufspolitik

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Transkript:

Nationale Tierwohl-Einkaufspolitik Stand: Juli 2016 ALDI Nord hat zur Konkretisierung der Internationalen Tierwohl-Einkaufspolitik eine Nationale Tierwohl-Einkaufspolitik entwickelt. Diese zeigt das bisherige Engagement auf und definiert Maßnahmen und Ziele von ALDI Nord zu den fünf Schwerpunkten: tierwohlorientierte Sortimentsgestaltung, Transparenz und Rückverfolgbarkeit, Kontrollen und Audits, Tierwohl- Beitrag und proaktiver Dialog. Die Nationale Tierwohl-Einkaufspolitik gilt für sämtliche Produkte unserer Food- und Non-Food- Eigenmarken mit tierischen Rohstoffen. Tierwohlorientierte Sortimentsgestaltung Wir gestalten unser Sortiment grundsätzlich unter Berücksichtigung von Tierwohl-Aspekten. Folgende Maßnahmen wurden bereits umgesetzt: I Wir handeln Bio-Artikel mit dem EU-Bio-Siegel in Lebensmittelwarengruppen mit tierischen Rohstoffen unter unserer Bio-Eigenmarke. Bio-Artikel zeichnen sich neben einem verbesserten Schutz der Umwelt auch dadurch aus, dass die Tiere mehr Möglichkeiten für ein artgerechtes Verhalten haben. I Wir haben vertraglich vereinbart, dass kein Fleisch und keine Daunen oder Federn aus Stopfmast und Lebendrupf an uns geliefert bzw. in unseren Produkten verarbeitet werden. Wir orientieren uns hierbei u.a. an der Positivliste Gänseproduktion des Tierschutzvereins Vier Pfoten. I Wir schließen das Verfahren des Mulesing bei Schafen vertraglich aus. I Wir handeln Frischfleisch ausschließlich von Tieren, die vor der Schlachtung sicher betäubt wurden. I Wir handeln Käse u.a. aus Weidemilch. Zudem bieten wir in Schleswig-Holstein eine regionale Weidemilch an. Die Milch für beide Produkte stammt ausschließlich aus kontrollierter Weidehaltung, bei der die Kühe mindestens 120 Tage im Jahr für mindestens sechs Stunden auf den Weideflächen stehen. Frischfleisch vom irischen Weiderind handeln wir im Rahmen unserer ALDI aktuell -Angebote. Nationale Tierwohl-Einkaufspolitik Juli 2016 Seite 1/9

I Wir werden uns gegen eine über das therapeutische Maß hinausgehende Verwendung von Antibiotika in der Nutztierhaltung einsetzen, um der Bildung von Resistenzen bei Mikroorganismen vorzubeugen. Prävention und Hygiene zählen mit zu den effektivsten Mitteln, um bakterielle Erkrankungen zu vermeiden. Auf die Verwendung von Reserveantibiotika aus der Humanmedizin ist in der Tierhaltung wo immer möglich zu verzichten. I Wir bieten Produkte mit tierischen Rohstoffen mit Zertifizierungen an, z.b.: I Wir handeln Fisch und Meeresfrüchte mit MSC- und ASC-Siegel, welche Nachhaltigkeit in der gesamten Lieferkette bei Wildfang und Aquakultur sicherstellen (z.b. Einsatz umweltverträglicher Fangmethoden im Wildfang, verantwortungsvoller Umgang mit Fischbeständen). Ebenso handeln wir Thunfischkonserven ausschließlich mit dem Dolphin Safe -Label. Für unser Fisch-und-Meeresfrüchte-Sortiment haben wir eine Fisch-Einkaufspolitik entwickelt. I Wir unterstützen unsere Kunden 1, die beim Einkauf auf eine vegetarische oder vegane Ernährung achten, indem wir entsprechende Produkte mit der Zertifizierung V-Label des Vegetarierbundes Deutschland e. V. handeln. Das Label informiert den Kunden, ob ein Produkt vegetarisch oder vegan ist. Wir haben darüber hinaus die Eigenmarke Mein Veggie Tag für vegetarische und vegane Produkte eingeführt. I Wir handeln nur Eier aus Boden-, Freiland- und Biohaltung mit einer Zertifizierung für alternative Legehennenhaltung (KAT-Zertifizierung). Als erstes Unternehmen im deutschen Lebensmitteleinzelhandel hat ALDI Nord aus Gründen des Tierschutzes bereits im Jahr 2004 den Handel mit Eiern aus Käfig-/Kleingruppenhaltung ausgeschlossen. Eier in Artikeln mit wesentlichem Eibestandteil stammen nahezu ausschließlich aus Bodenhaltung. Für unser Engagement im Bereich Eier wurden wir mit dem Preis Das Goldene Ei 2016 von der NGO Compassion in World Farming ausgezeichnet. I Wir bieten im Rahmen unserer ALDI aktuell -Angebote zertifizierte Naturkosmetik an (z.b. BDIH-Zertifizierung). I Wir fordern von allen unseren deutschen Frischfleischlieferanten, dass sie System partner im QS-Prüfsystem sind. Seit Juni 2016 erfolgt zudem eine Ausweitung auf die Warengruppe Wurst. Das QS-Prüfsystem definiert verbindliche, über die gesetzlichen Vorgaben hinausgehende Anforderungen für jede Stufe der Lebensmittelkette angefangen von der Futtermittelwirtschaft über die Landwirtschaft, Schlachtung und Verarbeitung bis hin zum Lebensmitteleinzelhandel. Nur solche Lebensmittel, deren Herstellung und Vermarktung nach den QS-Anforderungen erfolgen, tragen das QS-Prüfzeichen. Das QS-Prüfzeichen steht somit für kontrolliertes Tierfutter, kontrollierte Tierwohl-Aspekte, bedarfsangepasste Fütterung, nachweisliche Rückverfolgbarkeit sowie für die strikte Überwachung von Hygienemaßnahmen. I Wir nutzen in Deutschland das Siegel Ohne GenTechnik des Verbands Lebensmittel ohne Gentechnik (VLOG) für Lebensmittel, die bewusst ohne Anwendung von Gentechnik erzeugt wurden. Verbraucher können bei so gekennzeichneten tierischen Produkten wie Milch, Fleisch oder Eiern sicher sein, dass sie nicht von Tieren stammen, die mit Futtermitteln aus GVO (genetisch veränderten Organismen) gefüttert wurden, beziehungsweise dass die vor der Herstellung der Lebensmittel je nach Tierart vorgeschriebene Fütterungsfrist eingehalten wurde. 1 Die Verwendung der maskulinen Form bei der Nennung von Personen oder Funktionsträgern in dem nachfolgenden Text bedeutet keine geschlechtsspezifische Festlegung. Es werden Angehörige beider Geschlechter gleichberechtigt angesprochen. Nationale Tierwohl-Einkaufspolitik Juli 2016 Seite 2/9

I Wir handeln im Rahmen der tierwohlorientierten Sortimentsgestaltung bestimmte tierische Rohstoffe nicht: I Wir haben die Pelzfrei-Erklärung der Initiative Fur Free Retailer 2015 unterzeichnet und verpflichten uns damit auch öffentlich, keine Echtpelzwaren zu handeln. I Wir handeln keine Produkte aus Angorawolle. I Wir handeln kein Kaninchenfleisch. I Wir handeln keine Wachteln und deren Eier. I Wir handeln kein Kängurufleisch. I Wir handeln keine Rohstoffe von exotischen Tierarten. I Wir handeln keinen Hummer, Aal oder Hai (z.b. Schillerlocke). Darüber hinaus verkaufen wir keine Fischarten, die auf internationalen Artenschutzlisten als gefährdet geschützt oder zeitweise geschützt eingestuft worden sind oder solche, die die Anforderungen unserer internen Nachhaltigkeitsprüfung nicht erfüllen. Detaillierte Informationen finden sich in unserer Fisch-Einkaufspolitik. I Wir beziehen kein Frischfleisch von Rindern, die im fortgeschrittenen Trächtigkeitsstadium (drittes Trimester) zum Schlachthof abgegeben wurden, sofern nicht mit medizinischer Indikation geschlachtet wurde. In dem Fall muss eine Bescheinigung vom Hoftierarzt ausgestellt und am Schlachthof unverzüglich vorgelegt werden. I Wir handeln keine Kosmetik, die Nerzöl enthält. I Wir führen keine Produkte, die aus gentechnisch veränderten und/oder geklonten Tieren und deren Nachfahren hergestellt wurden. Wir setzen uns folgende Ziele in diesem Bereich: I Wir erhöhen den Anteil der Bio-Artikel in unserem Sortiment. I Wir bauen unser Sortimentsangebot an nachhaltig zertifizierten Fischprodukten aus. I Wir bauen unser Sortimentsangebot an vegetarischen und veganen Produkten mit der Zertifizierung V-Label vom Vegetarierbund Deutschland e. V. weiter aus. I Wir fordern unsere Lieferanten zum Verzicht auf vermeidbare Kleinstmengen tierischer Inhaltsstoffe in unseren Produkten auf. I Wir verzichten spätestens ab 2021 bei 100 Prozent der Artikel mit verarbeiteten Eiern, die einen wesentlichen Eibestandteil haben, auf Eier aus Käfig-/Kleingruppenhaltung. I Wir schließen 2017 schrittweise den Handel mit Eiern aus, welche von Legehennen mit gekürzten Schnäbeln stammen. I Wir prüfen gemeinsam mit unseren Lieferanten die Ausweitung des Handels von Weidemilch in weiteren Regionen Deutschlands. Nationale Tierwohl-Einkaufspolitik Juli 2016 Seite 3/9

I Wir handeln ab 2017 kein Schweinefrischfleisch (ausgenommen Bio-Ware) von kastrierten Tieren und setzen uns damit für die Ebermast als Alternative zur betäubungslosen Ferkelkastration ein. I Wir prüfen den Ausschluss des Bezugs von Frischfleisch von trächtigen Rindern unabhängig vom Trächtigkeitsstadium (alle Trimester), sofern nicht mit medizinischer Indikation geschlachtet wurde. Wir erwarten die proaktive Erarbeitung von entsprechenden Konzepten und Maßnahmen unserer Lieferanten zu diesem Thema. I Wir formulieren Mindestanforderungen für Produkte mit tierischen Rohstoffen u.a. in den Bereichen Haltung, Fütterung, Transport, Schlachtung und Antibiotikaeinsatz und schreiben diese Mindestanforderungen in unseren Lieferantenverträgen fest. Nationale Tierwohl-Einkaufspolitik Juli 2016 Seite 4/9

Transparenz und Rückverfolgbarkeit Wir gestalten unsere Lieferkette transparent und gewährleisten die lückenlose Rückverfolgbarkeit unserer Produkte. I Wir erwarten, wie gesetzlich vorgeschrieben, die lückenlose Rückverfolgbarkeit der Herkunft unserer Produkte, da diese ein wesentlicher Aspekt zur Sicherstellung von mehr Tierwohl ist. Über das gesetzliche Maß hinaus müssen unsere Geschäftspartner ALDI Nord diese Informationen sowie solche zu Tierwohl-Aspekten auf Wunsch unverzüglich zur Verfügung stellen und entsprechende Verfahren hierfür eingerichtet haben. I Wir fragen für ausgewählte Fleisch- und fleischhaltige Produkte chargenspezifische Herkunftsdaten der Rohwaren bei unseren Lieferanten ab. Für diese Artikel finden unsere Kunden auf den Verpackungen von Fleisch und fleischhaltigen Produkten einen QR-Code sowie einen ALDI Transparenz Code (ATC), welche ihnen Zugang zu weiterführenden Informationen zum ausgewählten Produkt auf der ATC-Plattform verschaffen. Die ATC-Plattform steht unseren Kunden auf unserer Webseite zur Verfügung. I Wir bieten für Fisch, Meeresfrüchte und Lebensmittel mit Fisch- und Meeresfrüchteanteilen aus Wildfang und Aquakultur ausführliche Informationen mittels unserer Fischkennzeichnung auf der jeweiligen Produktverpackung. Soweit möglich, werden hier neben den gesetzlich geforderten Angaben das genaue Fanggerät, das Fangdatum und die Aquakulturmethode genannt. I Bei unseren frischen Hähnchen- und Putenartikeln handelt es sich um 5D-Ware (5 x Deutschland). Dies garantiert, dass sich alle Produktionsstufen in Deutschland befinden. Die Tiere und ihre Elterntiere müssen in Deutschland geschlüpft und aufgewachsen, mit Futter aus deutschen Futtermühlen ernährt und in Deutschland geschlachtet und verarbeitet worden sein. I Wir kennzeichnen Produkte, die über ein Siegel oder Zertifikat verfügen, eindeutig auf Verpackungen, in unseren Werbemitteln und in unseren Verkaufsstellen zur Orientierung unserer Kunden. I Wir beziehen Frischfleisch aus Brasilien nur von Schlachtbetrieben, die sich dem sogenannten Rinder-Abkommen 2 (Cattle Agreement) angeschlossen haben. Somit können wir eine Verbindung zur Entwaldung im Amazonas ausschließen, wo unzählige Tierarten leben. Darüber hinaus werden als soziale Aspekte der Ausschluss von Zwangsarbeit, die Respektierung der Rechte indigener Völker und das Verbot von Landraub berücksichtigt. 2 Minimum Criteria for Industrial Scale Cattle Operations in the Brazilian Amazon Biome Nationale Tierwohl-Einkaufspolitik Juli 2016 Seite 5/9

Wir setzen uns folgende Ziele in diesem Bereich: I Wir weiten die Verwendung von QR- und ATC-Codes auf weitere Produkte mit tierischen Rohstoffen (u.a. auf Eier, Fisch und Meeresfrüchte) aus, um diese auf der ATC-Plattform zur Verfügung stellen zu können. I Wir streben die Rückverfolgbarkeit bei Leder und Lammfell über die Gerberei bis zur Zucht an. Nationale Tierwohl-Einkaufspolitik Juli 2016 Seite 6/9

Kontrollen und Audits Wir kontrollieren und auditieren unsere Geschäftspartner zur Sicherung unseres Qualitäts- und Verantwortungsversprechens gegenüber unseren Kunden. I Wir verpflichten unsere Geschäftspartner u.a. dazu, Kontrollen zur Einhaltung gesetzlicher Vorgaben sowie von Branchenstandards und speziellen ALDI Nord Anforderungen schriftlich zu dokumentieren. Wir erwarten, dass unsere Lieferanten uns die regelmäßige Durchführung der Kontrollen jederzeit belegen können. I Wir führen stichprobenartig auch unangekündigte Vor-Ort-Besuche zur Überprüfung der vorhandenen Dokumentation sowie zur Einhaltung gesetzlicher Vorgaben, aber auch von Branchenstandards und speziellen ALDI Nord Anforderungen, durch. Bei Bedarf beauftragen wir externe fachkundige Dritte. Inhalt solcher Vor-Ort-Besuche sind die Prüfung der Tierhaltung, der Fütterung, der Unterbringung (Landwirt, Schlachthof), des Transports, der Betäubung und weiterer artspezifischer Anforderungen. I Wir haben unsere Lieferanten für Fleisch- und Wurstwaren, neben der Verpflichtung zur Einhaltung des BSCI Code of Conduct, zur Einhaltung des Verhaltenskodex der Fleischwirtschaft e.v. verpflichtet, um so angemessene Sozialstandards für alle dort beschäftigten Mitarbeiter sicherzustellen. Wir setzen uns folgendes Ziel in diesem Bereich: I Wir weiten die Anwendung von Prüf- oder Zertifizierungssystemen sowie von eigenen Standards aus, die über das gesetzliche Maß hinausgehen und Tierwohl-Aspekte beinhalten. Nationale Tierwohl-Einkaufspolitik Juli 2016 Seite 7/9

Tierwohl-Beitrag Mit unseren Tierwohl-Aktivitäten verfolgen wir das Ziel, das Tierwohl-Niveau über das gesetzliche Maß hinaus zu erhöhen. Dabei orientieren wir uns am wirtschaftlich und wissenschaftlich Machbaren. I Wir engagieren uns als eines der Gründungsmitglieder in der freiwilligen und branchenübergreifenden Initiative Tierwohl in der Schweine- und Geflügelwirtschaft. Die Mitglieder der Initiative stammen aus der Landwirtschaft, Fleischwirtschaft und dem Lebensmitteleinzelhandel. Das Bündnis bekennt sich zu mehr Nachhaltigkeit und Verantwortung in der Nutztierhaltung und baut gemeinsam Standards, die über das Gesetz hinausgehen, marktweit aus. Wir befürworten den Gedanken, weitere Tierarten wie z.b. Rinder aufzunehmen, um auch hier die Tierwohl-Standards flächendeckend zu verbessern. I Wir erwarten von unseren Geschäftspartnern ebenso eine proaktive Beteiligung bei der Erarbeitung bzw. kontinuierlichen Weiterentwicklung von Branchenstandards wie auch ein Engagement in Initiativen und Netzwerken oder eigenen Projekten zu Tierwohl-Aspekten. I Wir arbeiten mit unseren Geschäftspartnern zusammen, um gemeinsam eine Verbesserung des Tierwohls zu erzielen. Einige Lieferanten sind beispielsweise mit Projekten zu den Themen Schnabelkürzen oder Ferkelkastration/Ebermast aktiv. Wir setzen uns folgende Ziele in diesem Bereich: I Wir weiten die aktive Teilnahme an relevanten Tierwohl-Initiativen und Tierwohl-Netzwerken zum Ausbau unseres Tierwohl-Engagements aus. I Wir weiten die Zusammenarbeit mit Lieferanten aus, um gemeinsam Verbesserungen des Tierwohls zu erzielen, z.b. bei den Themen Schlachtung tragender Rinder, Enthornung von Rindern sowie Schwanzkupieren bei Schweinen. Nationale Tierwohl-Einkaufspolitik Juli 2016 Seite 8/9

Proaktiver Dialog Wir führen einen proaktiven und transparenten Dialog mit unseren Anspruchsgruppen und sind insbesondere für unsere Kunden ein zuverlässiger Ansprechpartner. I Wir steigern das Bewusstsein unserer Kunden für das Thema Tierwohl. Dies tun wir, indem wir auf unseren Produkten, unserer Webseite, in unseren Verkaufsstellen und in unseren Werbemitteln auf unser Tierwohl-Engagement (z.b. durch Siegel und Zertifizierungen) hinweisen. I Wir informieren unsere Mitarbeiter stetig über unser Tierwohl-Engagement. Wir setzen uns folgende Ziele in diesem Bereich: I Wir informieren unsere Mitarbeiter regelmäßig über Tierwohl-Themen. I Wir bauen den Dialog auch mit allen anderen relevanten Anspruchsgruppen kontinuierlich aus. Herausgeber: ALDI Einkauf GmbH & Co. ohg Nationale Tierwohl-Einkaufspolitik Juli 2016 Seite 9/9