Neuer Rahmen für die Unternehmensführung Welche Strategie soll es zukünftig sein? Franz Hunger Abteilung Bildung und Beratung
Überblick Was ist eine Strategie? Was beeinflusst die Strategie? Entwicklungen in der Vergangenheit Strategieentwicklung eine zentrale unternehmerische Aufgabe 01.12.2014/Folie 2
Strategie in der Unternehmensführung Strategien legen die Aktivitätsfelder der Unternehmung fest. Strategien nehmen Bezug auf die Ressourcen des Unternehmens, auf die Stärken und Schwächen in ihrer relativen Position zur Konkurrenz Strategien spiegeln die zentralen Einstellungen, Wünsche und Wertvorstellungen der Entscheidungsträger wider Strategien sind auf das ganze Geschäft, nicht nur auf einzelne Funktionsbereiche gerichtet Strategien sind zukunftsorientiert, sie basieren auf Erwartungen über die Entwicklung eigener Kompetenzen und Umweltzustände Strategien erfordern für ihre erfolgreiche Umsetzung die Formulierung von Maßnahmeplänen. Strategie darf nicht als Ergebnis, sondern als Prozess verstanden werden Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/strategie_(wirtschaft) 01.12.2014/Folie 3
Einflussfaktoren auf die einzelbetriebliche Strategie in der Landwirtschaft Externe Faktoren: Agrarpolitik/Umweltpolitik weitere Politikbereiche Technologischer und biologischer Fortschritt Preisschwankungen auf Produkt- und Faktormärkten Wettbewerb (Liberalisierung und Globalisierung der Märkte) Änderungen der Anforderungen des Marktes, der Kunden Interne Faktoren: Visionen und Ziele der BetriebsleiterInnen Nutzung des technologischen Fortschrittes Spezialisierung der Produktion Laufende Steigerung des Privatverbrauches.
Entwicklung der Anlieferungsmilch und Anzahl der Lieferanten in Österreich (1980 2013) 3.000.000 160.000 2.500.000 140.000 to Milchanlieferung 2.000.000 1.500.000 1.000.000 500.000 1980: 16.700 kg / Betrieb 1995: 27.400 kg / Betrieb 2013: 85.500 kg / Betrieb 120.000 100.000 80.000 60.000 40.000 20.000 Milchieferanten 0 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 Quelle: AMA Tonnen Anzahl Lierferanten 0
Entwicklung Schweinebestand, Schweineerzeugung sowie Schweinehalter Scheine in Tsd. Stk. 5.000 4.500 4.000 3.500 3.000 2.500 2.000 1.500 1.000 500 0 250 225 200 175 150 125 100 75 50 25 0 Schweinehalter in Tsd. Datenquelle: Grüner Bericht 2011 und 2013 Schweine Eigenerzeugung Schweinehalter 01.12.2014/Folie 6
Verbrauchsentwicklung (inkl. Beiträge zur SVB) /Unternehmerhaushalt 50.000 45.000 40.000 35.000 30.000 25.000 20.000 15.000 10.000 5.000 0 Steigerung: rd. 1.000 /Jahr Futterbaubetriebe Marktfruchtbetriebe Veredelungsbetriebe Bundesmittel Linear (Bundesmittel) Quelle: Grüne Berichte
Strategieentwicklung eine einzelbetriebliche Herausforderung Strategieentwicklung hat mit Menschen zu tun! Strategieentwicklung orientiert sich an Zielen! Strategieentwicklung orientiert sich an den Wünschen des Kunden Strategieentwicklung baut auf Bestehendem auf Strategie hat mit Veränderungen von Bestehendem und mit Entscheidungen zu tun, benötigt Mut und Konsequenz! Quelle: nach Kirner 2006
Was bestimmt die Produktionsausrichtung und den Produktionsumfang? Welches Einkommen möchte ich, möchten wir erreichen? Welche Kapazitäten (Arbeitszeit, Fläche,...) sind vorhanden? Wie sehen regionale Faktormärkte aus? Gesetzliche Rahmenbedingungen Wie viel und welche Technik soll eingesetzt werden? Die Nutzung des technischen Fortschrittes ermöglicht größeren Produktionsumfang, steigert die Arbeitseffektivität und effizienz. Die wirtschaftliche Nutzung des technischen Fortschrittes erfordert einen größeren Produktionsumfang. Welches Risiko bin ich, sind wir bereit, einzugehen? Wie viele Veränderungen möchte ich, möchten wir zulassen?
Was macht den einzelbetrieblichen Erfolg aus (1) Die Bäuerin der Bauer selbst! richten Ihren Betrieb auf persönliche und betriebliche Stärken haben hohes Maß an Unternehmerfähigkeiten übernehmen Verantwortung für die eigene Entwicklung haben Visionen, klare Ziele, und setzen diese mit Mut und Konsequenz um haben eine fundierte Ausbildung finden Balance zwischen Betrieb und Familie/Freizeit regeln rechtzeitig die Betriebsnachfolge Nehmen die Herausforderungen des Marktes an! nutzen starke Marktpartner erkennen die Entwicklungen im Umfeld, am Markt und können damit umgehen, erkennen und nutzen Marktchancen 01.12.2014/Folie 10
Was macht den einzelbetrieblichen Erfolg aus (2) Sind Wettbewerbsfähig und wollen es bleiben! optimieren laufend die Arbeitswirtschaft, Arbeitsorganisation und erhöhen ihre Arbeitsproduktivität nutzen den biologischen Fortschritt nutzen sinnvoll den technischen Fortschritt kennen die aktuelle betriebliche Situation: Aufzeichnungen Auswertungen Vergleiche entwickeln ihre Betriebe stetig weiter (Einkommenswachstum) stellen die Liquidität sicherstellen bilden Eigenkapital zum abfedern von Preisschwankungen und Sicherung der stetigen Betriebs- und Einkommensentwicklung und bilden sich laufend weiter und nutzen Beratungsangebote 01.12.2014/Folie 11
Zusammenfassung Unterschiedliche Menschen und einzelbetriebliche Rahmenbedingungen erfordern unterschiedliche Strategien! Die Wettbewerbsfähigkeit eines Einzelbetriebes wird in erster Linie durch seine Kostenstruktur bestimmt. Der Produktionsumfang alleinig ist nicht ausschlaggebend. Betriebs- und Einkommensentwicklung ist eine individuelle und laufende Herausforderung. Es gibt viele Ansatzpunkte und Möglichkeiten zur betrieblichen Weiterentwicklung in der Landwirtschaft. Je nach einzelbetrieblicher Ausgangssituation und Zielsetzung der handelnden Personen werden sich auch in Zukunft unterschiedliche Strategien entwickeln.