Nutzung des Berichtswesens im Rahmen des Risikomanagements

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Transkript:

Nutzung des Berichtswesens im Rahmen des Risikomanagements Rainer Schrader, Volker Erbe, Wuppertal 9. IFWW Fachkolloquium 1

Risikoportfolio für ein Wasserwirtschaftsunternehmen Inhaltliche Untergliederung in: Umfeldrisiken Marktrisiken Betriebsspezifische Risiken Umfeldrisiken 1. Umsetzungsverpflichtungen aus der WRRL 2. 3. Erhöhte Abwasserabgabe (Teilrisiko 2 b entfällt) Verpflichtung aus dem Hochwasserschutz Schadenshöhe bzw. Bedeutung Eintrittswahrscheinlichkeit mittel hoch X hoch mittel X hoch mittel X 4. Sabotage, Terror hoch gering X 5. Verfügbarkeit qualifizierter Mitarbeiter gering mittel X 6. Image hoch mittel X Marktrisiken 7. Fehlendes Ertragscontrolling 3,0 Mio. EUR mittel X Betriebsspezifische Risiken 8. Einhaltung Stand der Technik gering mittel X 9. Instandhaltung gering gering X 10. Organisationsrisiko mittel gering X 11. Risiken Genehmigungs- und Vertragsmanagement Risikobewertung gesamt (Farbskala) hoch mittel X 12. Vergaben hoch mittel X 13. Unzureichender Versicherungsschutz 50.000,- EUR gering X 14. Vertraulichkeit von Daten mittel mittel X Integrität von Daten und 15. Systemen Verfügbarkeit von Soft- und 16. Hardware mittel mittel X mittel mittel X 17. Cross Border Leasing hoch X 18. Anlage von Geldern 3,0 Mio. EUR mittel X X bereits in x X 19. Zinsänderung 0,4 Mio. EUR Schadenshöhe berücksichtigt Rückzahlung von Zuwendungen bzw. Mio. EUR sehr gering X X 20. vergünstigten Darlehen Insolvenz externer 21. gering mittel X Dienstleister 2

Wirkbereiche des Risikomanagements Organisation Risikoportfolio Einzelrisiken* mit Relevanz f. Abwasserbetrieb Finanzwirtschaft *Einzelrisiken: - Erhöhte Abwasserabgabe - Image- Fehler bei der Aufgabenerfüllung - Instandhaltung/ Einhaltung Stand der Technik - Genehmigungs- und Vertragsmanagement Betrieb => Datenintegrität und durchgängige Dokumentation 3

Datenintegrität u. durchg. Dokumententation Informations- und Dokumentenmanagement - Lotus Notes basierte Datenbankanwendungen (WYSI.) - Beibehaltung Abteilungsspezifischer Sichten bei einem Datenbestand Zentrales Betriebsdatensystem (BDS) - Client-Server-Architektur (MS-SQL Server 2000) - Vollständige Systemintegration (Einbindung in vorhandenes Berechtigungssystem - Active Directory) 4

Informations- und Dokumentenmanagementsystem 5

Zentrales Betriebsdatensystem (BDS) Leitungsebene Zentrales Betriebsdatensystem (BDS) Langzeitdatensammler für Statistik und Ereignisbzw. Themenbezogene Auswertungen automatisierter Datenimport Anlagenebene Lokale Prozessleitsysteme (BDE), etc. Kontinuierliche Prozessteuerung und Archivierung 6

BDS - Anwendungsbereiche und Nutzen Standardberichte Themenbezogene Prozessanalyse Wiederkehrende Statistiken Systematische Eigenüberwachung GIS- Kopplung Langzeittrends 7

BDS-Auswertungen Standardberichte u. a. - Jahresschmutzwasserermittlung - Quartalsbericht Abwasserabgabe - Ermittlung der Einwohnerwerte - Quartalsberichte der Klärwerke - Energieberichte der Klärwerke Wiederkehrende Statistik z.b. - Anfragen der statistischen Landesämter - Branchen-Leistungsvergleiche - interne Statusberichtsberichterstattung (Zusammenfassende Darstellung aller wesentlichen Betriebsdaten) 8

BDS- Anwendungsbeispiel Einzelrisiko: Abwasserabgabe Standardbericht Einleitwerte im System hinterlegt Qualitätssicherung der Analytik (Vergleich des chemisch-technischen Labors, der Betriebslabore und Einleiterüberwachung der Aufsichtsbehörden) Kontinuierliche Überwachung der Einleitgrenzwerte (Überwachungswerte und Erklärte Werte) => Anwendungsbeispiele 9

Beispiel Überwachung Abwasserabgabe 10

BDS- Anwendungsbeispiel Einzelrisiko: Image Fehler bei der Aufgabenerfüllung Systematisches Auffinden von Ausreißern und Extremwerten durch statistische Auswertungen - Wertevergleichsmodul - Standardberichte => Anwendungsbeispiel Energie Monatsbericht 11

Beispiel Monats-Energiebericht - Monatssummen in der Gegenüberstellung zum Vorjahr 12

Beispiel Monats-Energiebericht - Monatssummen in der Gegenüberstellung zum Vorjahr - 15 Min Ganglinie für den aktuellen Berichtszeitraum 13

Beispiel Monats-Energiebericht - Monatssummen in der Gegenüberstellung zum Vorjahr - 15 Min Ganglinie für den aktuellen Berichtszeitraum - Technische Kennzahlen und Kommentierung 14

Ziel durchgängige Informationspyramide Jahresbericht Statusbericht Kaufmännisch-technischer Kennzahlenbericht Betriebliche Verdichtungsberichte Technisch-Betriebliches Berichtswesen Betriebsdatenerfassung und -protokollierung

Aufbau des Kennzahlen-Berichtssystems Betriebsdatensystem Kaufm. DV -System Technische Bezugsgrößen Kostendaten Auswertetool Zusammenführung, Aufbereitung, Berichterstellung Kennzahlenbericht Kostenblock Kennzahlen 16

Anwendung des Kennzahlenberichtes Führen mit Zielen Plan Do Kostentransparenz auf Betriebsebene Kostenblock Kennzahlen Maßnahmen Act Check Turnusgespräche 17

Zusammenfassung des Berichtswesens Jahresbericht zum Risikomanagement - Risikoinventur Technisches Berichtswesen- Nutzung im Rahmen des Risikomanagements - Dokumentensicherung und Transparenz der Abläufe - Herstellung von Datenintegrität - Bericht zu betrieblichen Einzelrisiken (Abwasserabgabe, Energie, Cross Border Leasing etc.) - Kennzahlenberichte 18

Fazit Voraussetzung für ein erfolgreiches Risikomanagement ist die technische Umsetzung der Forderungen nach Datenintegrität und durchgängiger Dokumentation Risikomanagement erfordert auf technisch-betrieblicher Ebene kein eigenes Berichtswesen sondern wird über das technische Controlling mit abgedeckt Wesentliche Aufgabe ist es eine erhöhte Sensibilität in den hoch risikorelevanten Bereichen durch geeignete Managementstrategien in den betrieblichen Alltag zu transportieren 19

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Dipl.-Ing. Rainer Schrader 0202 / 583-263 srd@wupperverband.de www.wupperverband.de 20