Gemeinschaftliche Wohnprojekte in Wohnungsgenossenschaften

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Transkript:

Gemeinschaftliche Wohnprojekte in Wohnungsgenossenschaften Motive Typologien Qualitäten Dr. Tobias Behrens, STATTBAU HAMBURG GmbH

Genossenschaften und Verbände in der BRD -

Mehr genossenschaftliche Neugründungen seit 2009 Genossenschaften insgesamt 2013: 8007 Positiver Saldo bei Abmeldungen / Neugründungen 2009 289 2010 289 2011 370 2012 332 2013 250 Entwicklung in den verschiedenen Bereichen unterschiedlich. Beim GdW 2005 : 1968 Genossenschaften 2015 : 1837

Ausgangslage bei der Gründung von neuen Wohnungsgenossenschaften seit über 30 Jahren gründen sich überall in Deutschland junge Wohnungsbaugenossenschaften überwiegend in Großstädten und Metropolregionen vorhandenen Angebote auf dem Wohnungsmarkt sind auf die besonderen Bedürfnisse nicht zugeschnitten besondere Förderprogramme der Länder (z.b. in HH und SH) sprechen besondere Zielgruppen an Voraussetzungen: Gruppe Grundstück Geld Beratung

Weitere Anlässe Legalisierung von Hausbesetzungen Umsetzung besonderer Wohnformen, die am Markt nicht angeboten werden (Frauenwohnprojekte, Mehrgenerationen, lesbisch/schwule Wohnprojekte, etc.) Lösung von städtebaulichen Problemlagen

Motive und Ziele der GründerInnen dauerhafte gute Nachbarschaft d.h. geplant und selbstbestimmt nicht zufällig Mitbestimmung oder Mitwirkung bei der Planung der Häuser, der Wohnungen, der Standards Schaffung einer dauerhaften sicheren Wohnsituation, finanziell und sozial wollen integrativ wirken und in die Quartiere ausstrahlen Umsetzung von ökologischen Bauweisen und alternativen und gemeinschaftlichen Wohnformen

Beispiel Hamburg: Neue Wohnungsgenossenschaften 1985 bis 1998 Projektgenossenschaft Dachgenossenschaft Mietergenossenschaft Sonst. Genossenschaft (Atelier, soz. Träger) Neue (Wohnungs-) Genossenschaften in Hamburg ab 1985 Nr. Jahr Name WE 1 1985 Baugenossenschaft Groß-Borstel e.g., 46 2 1985 Bau- und Wohngenossenschaft Wolfgang-Borchert-Siedlung e.g. 34 3 1987 Drachenbau St. Georg Wohngenossenschaft eg, 29 4 1987 Wohnungsbaugenossenschaft Schanze e.g., 340 (Dachgenossenschaft, 23 HG (Hausgemeinschaften)) 5 1988 Mietergenossenschaft Falkenried-Terrassen e.g., 324 6 1989 Wohnungsbaugenossenschaft Königskinder e.g., 6 7 1989 Genossenschaft der Fritz-Schumacher-Siedlung Langenhorn eg, 660 8 1992 Mietergenossenschaft Gartenstadt Farmsen eg, 2554 9 1993 HausArbeit Wohnungsbaugenossenschaft eg, 13 10 1994 Ottenser Dreieck Wohnungsgenossenschaft e.g., (3 HG) 37 11 1995 Bau und Wohngenossenschaft Osterkirchenviertel eg, 29 12 1995 Wohnungsbaugenossenschaft Wendebecken e.g., 33 33 Wohnungen (4 Hausgemeinschaften) 13 1996 Bau- und Wohngenossenschaft Brachvogel eg, (3 HG) 99 14 1996 Wohnwarft - Genossenschaft für autofreies Wohnen e.g., 31 15 1996 Wohnungsbaugenossenschaft Jung und Alt e.g., 26 16 1998 Lohmühle Wohngenossenschaft eg (Familie Semmeling), 16

Beispiel Hamburg: Neue Wohnungsgenossenschaften 1985 bis 1998 Projektgenossenschaft Dachgenossenschaft Mietergenossenschaft Sonst. Genossenschaft (Atelier, soz. Träger) 17 1999 Wohnungsbaugenossenschaft `Ecken und Kanten` e.g.(2 HG) 30 18 2001 Genossenschaft St. Pauli Hafenstraße e.g.,( 2 HG) 19 19 2001 Genossenschaft Alternativen am Elbufer e.g., 95 20 2002 Wohnreform eg Genossenschaft für gemeinschaftliches 60 Wohnen und Bauen, (3 Hausgemeinschaften) 21 2002 Wohnungsbaugenossenschaft Markthof e.g., 18 22 2004 Genossenschaft Greves Garten e.g. (2 HG) 46 23 2008 Friese eg (Künstlergenossenschaft - nur Ateliers) 0 24 2009 Stattschule eg 30 25 2010 Wohnungsgenossenschaft Schlüsselbund eg 0 26 2010 Genossenschaft Gängeviertel eg. 21 27 2012 Gnadenkoppel eg 19 28 2013 Wohnwerte eg 0 29 2015 fux eg (Viktoria Kaserne nur Ateliers) 0 30 2016 Bunte Bande eg igr 0 31 2016 Genossenschaft für solidarisches Wohnen eg igr 0

Beispiel Schleswig Holstein: Wohnungsgenossenschaften seit 1985 Projektgenossenschaft Mietergenossenschaft Nr. Jahr Name WE 1 1988 Kieler Scholle, Siedlungsgenossenschaft eg, Kiel-Hasssee 0 2 1995 Wohnungsgenossenschaft Esbjergweg eg, Kiel-Mettenhof 138 3 2005 Maro Temm. Wohnungsgenossenschaft der Sinti eg, Kiel-Gaarden (in Bau) 13 4 2007 Wohnungsgenossenschaft Dampfziegelei eg / Kiel 15 5 2007 Hintern Höfen eg / Schlutup -Kiel 55 6 2008 Steinbeker Hof eg/steinbek + Kiel 45 7 2010 Föhreinander eg / Wyk auf Föhr 28 8 2010 Torfwiesen-Au eg / Heikendorf- Kiel 16 9 2011 Königsmoor eg / Mönkeberg Kiel 36 10 2011 Wohngenossenschaft Kirchsee eg / Preetz 11 11 2011 Alte Meierei eg i.gr. / Ratzeburg 19 12 2011 Lübsche Höfe eg i. Gr. / Lübeck 45 13 2011 Ecko domo (Eckernförde) 19 14 2013 Wohnungsgenossenschaft Quick Borns eg / Quickborn 27 15 2014 Otto Henning Hus eg Laboe 15 16 2014 Stadthus Preetz eg 13 17 2015 Haus an den Auen eg, Bad Bramstedt 16 18 2016 Stecknitz-Hus eg, Lübeck Krummsee 16 19 2016 Ivens Park eg, Kiel 17

Beispiel Schleswig Holstein: Wohnungsgenossenschaften seit 1985 Projektgenossenschaft Mietergenossenschaft Kooperationsprojekte 1 2005 GKB eg Pinneberg mit Wohngruppe in Wedel + Horst 11 2 2005 Die neue GeWoGe eg, Pinneberg 2.300 3 2010 Lübecker Bauverein eg 42 in Planung 1 Üüs aran eg, Amrum 32 2 Krummbogen eg, Kiel 19 3 Alte Gärtnerei eg, Itzehoe 36 4 Frederickshof eg, Norderstedt 30 5 Rendsburger Höfe eg, Rendsburg 13

Projektgenossenschaft Vorteile Eine Gruppe, eine Haus eine Genossenschaft Kein Interesse an Wachstum und weiteren Projekten Hohe Identifikation, Identität zwischen Vermieter und Mieter Bei gutem Wirtschaften und viel Selbsthilfe können Vorteile umgesetzt werden ( z.b. Mietsenkungen) Nachteile Hoher Eigengeldeinsatz zur Gründung nötig Close shop Image potenzielle Gefahr der Umwandlung in Eigentum (hist. Beispiele : viele Siedlungsgenossenschaften der Nachkriegszeit)

Projektgenossenschaft: Drachenbau St. Georg eg Schmilinskystraße / Koppel Gründung 1987 26 Mietwohnungen 4 Gebäude Altbau-Sanierung mit baulicher Selbsthilfe Neubau mit WK- Förderung Architekt Joachim Reinig

Dachgenossenschaft Vorteile Gründungsaufwand geringer, da nur beim ersten Projekt nötig Professionalisierung möglich Synergieeffekte auf allen Ebenen möglich (Verwaltung, Prüfungsaufwand, Gebäudeinstandhaltung, etc.) Nachteile Hoher Eigengeldeinsatz nötig potenzielle Gefahr: Professionalisierung kann Rückgang von Verantwortung erzeugen (weitgehende Selbstverwaltung durch Gesamtnutzungsverträge zwischen Hausgemeinschaft und Genossenschaft weiterhin möglich)

Schanze eg (Dachgenossenschaft) Baugemeinschaft Open House Schipperort Mit Selbstverwaltungsvertrag Gebäude barrierefrei, 31 Wohnungen, davon 3 Wohnungen rollstuhlgerecht Passivhaus Fertigstellung 2011 Kooperation IBA weitere Bebauung: Eigentumswohnungen (STEG) weitere Mietwohnungen (Schanze eg)

Mietergenossenschaft Vorteile Genossenschaft besitzt keine Eigentum an den Gebäuden, sondern übernimmt nur die Verwaltung, muss damit auch nicht den Ankauf finanzieren Mit wenig Eigenkapital viel Selbstverwaltung möglich Eher seltenes Modell (z.b. in HH bei Übernahme einzelner Neue Heimat Beständen umgesetzt) Nachteile Dauerhafte Abhängigkeit vom Eigentümer Bei Bestandsübernahmen: Altmieter müssen von der Genossenschaftsidee überzeugt werden

Beispiel: Mietergenossenschaft Die Mietergenossenschaft Falkenriedterrassen übernimmt 1991 324 Wohnungen der Neuen Heimat. Nach 6 Jahren Einsatz gegen die Umwandlung in Einzeleigentum übernimmt 1991 die Mieterinitiative Gartenstadt Farmsen 2.553 Wohnungen ebenfalls aus dem Neue Heimat Besitz.

Weiteres Modell: Kooperation zwischen Wohnprojekt und traditioneller Wohnungsgenossenschaft Vorteile Geringer Eigengeldeinsatz nötig Professionelle Strukturen können genutzt werden Nachteile Umfang der Mitbestimmung muss im einzelnen ausgehandelt werden (Kooperationsvertrag) In der Genossenschaft: Bevorzugung der neuen Mitglieder kann Konflikte mit den alten Mitgliedern erzeugen (werden sofort mit Wohnraum versorgt)

Traditionsgenossenschaften öffnen sich Baugemeinschaften Zwei große Traditionsgenossenschaften öffneten sich bereits in den 90er Jahren dem Bauen für Wohnprojekte. Ab 2002 folgten mehrere Genossenschaften aus Überzeugung und um städtische Grundstücke zu erhalten. Genossenschaftswohnungen in Eilbek 1902 eg und am Michel BVE

Beispiel HH: Verteilung der Wohnprojekte nach Typologie Die Hälfte der Baugemeinschaftsgrundstücke soll möglichst an kleinere Genossenschaften vergeben werden (Koalitionsvertrag 2015)

Beteiligte Akteure und deren Aufgaben und Rollen Freie und Hansestadt Hamburg Baubehörde Finanzbehörde Sozialbehörde Architekten und andere Planer IFB/ ehem WK KORB Baubetreuer trad. Genossenschaften und andere Projekt 1 Projekt 22 Projekt 37 P 99 Verwaltung

Qualitäten neuer Wohnungsbaugenossenschaften Daseinsvorsorge durch gemeinwirtschaftliches Handeln im Gegensatz zu spekulativen Handeln im Wohnungssektor bieten sich als Partner der städtischen Wohnungs- und oder Stadtentwicklungspolitik an (Integration, Inklusion) Übernahme von Verantwortung bieten Möglichkeiten, die weichen Faktoren des Wohnens zur Entfaltung kommen zu lassen (Nachbarschaftshilfen, gemeinsame Kinderbetreuung, Einkaufsdienste, Geräte- oder Maschinenpools, Mobilitätskonzepte, kulturelle Aktivitäten in Gemeinschaftsräumen, etc.)

Förderung von Genossenschaften / Bund 2012, Internationales Jahr der Genossenschaften: So kann man sagen, dass die Genossenschaftsidee einen Rahmen für eine selbstbestimmte und vollwertige Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger schafft, und zwar bei der Gestaltung sowohl des persönlichen Lebensumfelds als auch der Zukunft unserer Gesellschaft insgesamt. Das ist etwas ganz, ganz Wichtiges (Kanzlerin Merkel in ihrem Grußwort zum Jahr der Genossenschaften)

Förderung von Genossenschaften / Länder Immerhin gibt es in einzelnen Bundesländern besondere Wohnungsbauförderprogramme für Genossenschaften, z.t. auch für kleine Genossenschaften. Und es gibt auch bei der Grundstücksvergabe von einigen Kommunen oder Städten bestimmten Kontingente, die für genossenschaftliche Wohnprojekte reserviert sind. Als Ergänzung der Landesförderprogramme kann auch das KfW Darlehensprogramm zur Finanzierung von Genossenschaftsanteilen eingesetzt werden.

Förderung von Genossenschaften / Bund Aber seit der Reform des Genossenschaftsgesetz 2006, die gerade für kleine Genossenschaften Erleichterungen und Vereinfachungen gebracht hat, keine Aktivitäten der Regierung, dieses gesellschaftliche Zukunftsthema voranzubringen. Kooperativgesellschaft haftungsbeschränkt hätte weitere Erleichterungen (keine Pflichtprüfung und Pflichtmitgliedschaft in PV) gebracht, allerdings haben sich CDU und SPD nicht einigen können. Nun evtl. Änderungen im Vereinsrecht, um geeignete Rechtsform für bürgerschaftliches Engagement zu schaffen.

Zukunftsthemen für junge Genossenschaften Selbstverwaltung und Professionalisierung (Wohnungsverwaltung durch P 99 oder Cohaus, bundesweiter Austausch, z.b. in der AG junge Genossenschaften im wohnbund e.v., Fortbildungsangebote des GdW) Nachwuchs für ehrenamtliche Strukturen nach der Gründergeneration hohe Eigengeldanforderungen bei neuen Projekten sind immer noch das größte Hemmnis für Neugründungen neue Kooperationsgesellschaft (haftungsbeschränkt) könnte als Rechtsform für viele neue Aktivitäten aus dem Bereich der Postwachstumsökonomie eingesetzt werden auch in Verbindung mit Wohnprojekten und ggf. nach erfolgreicher Praxis in dein eg umgewandelt zu werden Tagung: Dachgenossenschaften Instrument für Wohn- und Quartiersprojekte

Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit! Dr. Tobias Behrens STATTBAU HAMBURG Stadtentwicklungsgesellschaft mbh Sternstraße 106 20 357 Hamburg Tel 040 / 43 29 42 0 post@stattbau-hamburg.de www.stattbau-hamburg.de